Aufregung hervor gerufen. Starke Militär-Patrouillen durchstreifen Tag nnd Nacht die Stadt. Nttinnttictt. Bnknrcst, 18. April. Gegenüber der in stetigem Vorschreiten begriffenen polypenartigen Uiullaiiiineruug der Hauptstadt durch russische Trup pen hat man in maßgebenden Kreisen bereits die Even tualität in'S Auge gefaßt uud sehr ernsthaft ventilirt, den Sitz der Negieruug und der Kammern von Bnku- rest weg zu verlegen. Der Uebergang der ans Bul garien herüberrückenden russischen Heeressäulen
wird. ^— Wie der ,H). C.' ans Bukurest über die dortige geheime Sitzung der rumänischen Kammern vom 19. d. M. berichtet wird, hat Ministerpräsident Bratiano das Ergebniß seiner Mission uach Wien und Berlin in vertraulicher Weise specisicirt. Er soll bei diesem Anlasse erklärt haben, daß Oesterreich und Deutschland in einer Weise sich über die bessarabische Frage ausgesprochen haben, daß er nach den iu Verlitt und Wien vorgefundenen Dispositionen eS für Rumä nien räthlicher erachte, mit Rußland in Verhandlungen einzutreten
. Der Erklärung folgte eine stürmische und leidenschaftliche Debatte, in welcher nainentlich Minister Kogalniceano in einer Weise angegrissen wurde, daß er sich zum Rücktritte bereit erklärte, im Falle, als die Kammern iu öffentlicher Sitzung ein Tadelövotnm gegen ihn anSsprecheni sollten. Man glaubt demnach, daß Kogalniceano deiinächst in öffentlicher Sitzung heftig angegriffen wertrn dürfte. Wie weiter versichert wird, hätte der diplomatische Agent Rußlands in Bnknrcst, Baron Stuart, sich beim Fürsten Carl
übsr den heftigen Ton der ru mänischen Presse und Debatten der Kammern be schwert, welche einen Zlbbrnch der diplomatischen Be ziehungen rechtfertigen würden, wenn Rußland die Absicht hätte, die Dinge zum Aeußersteu zu treiben. Barou Stuart bezeichuite die russischen Militärniaß- nahmeii als einfache durch die Verhältnisse gebotene Vorsicht, welche keinerlei seindselige Absicht gegen Nninänien berge. Er schloß seine Eröffnungen mit dem Ersuchen um Beschwichtigung der Gemüther, da sonst eiue weitere