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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 09.11.1922
Physical description: 8
sollte. Pelle hatte selbst ein Gefühl von etwas Verhäng nisvollem, während er dasaß und im Wasser plätscherte, um sein Schiss hinauszutreiben: er würde es als Offenbarung des heiligsten Lebens prinzips cursgesaßt haben, wenn Jörgensen ange- sangen hätte, vor seinen Augen zu rasen. Aber der Steinhauer legte nur den Hammer hin, um die Branntweinstasche unter dem Stein herauszuholen und einen Schluck zu nehmen: sonst stand er so ruhig über den Granit gebeugt, als gäbe es keine anderen Mächte in der Welt

als den und ihn. Er sah die Leute gar nicht, die in gaf fender Erwartung dastanden, die Schuhe voll 'Leichtfüßigkeit, parat, bei dem mindesten Ruck feincrfeits zu verduften. . Er schlug, daß die Lust seufzte, und wenn er sich' wieder aufrichtete, schweifte sein Blick an ihnen vorüber. Allmählich hatte Pelle alle feine Erwar tungen auf diesen einen zusammen gedrängt, der den Haß der Stadt trug, ohne mit der Wimper zu zucken, und in aller Gemüter spukte. 'Für die Phantasie des Knaben ward er zu einer geladenen Mine

: hier stand man und wußte nicht, ob sie an- . gezündet war, in einem Nu konnte das Ganze in die Lust springen. Er war ein Vulkan, kraft sei ner Gnade bestand die Stadt von Tag zu Tag. 'Und zuweilen ließ Pelle ihn sich ein wenig schüt teln — gerade so viel, daß das Ganze ins Schwan ken geriet. Aber jetzt bestand obendrein ein Geheimnis zwi schen ihnen — „die Kraft" war ebenfalls bestraft, weil sie sich an den Feinen vergriffen hatte' Pelle zusammenkommen. Am 25, Oktober biPAVE Kh Albert

und plünderten die Stadt. Nur über alle die, die sich das Ihre als Blutsauger verdient hatten, fielen sie her; die Leute versteckten sich im Keller und auf dem Bo den, wenn sie hörten, daß Pelle und die Kraft im Anmarsch seien. Dev reiche Reeder Monsen hing am Kirchturm und -baumelte dort zum Schrecken und zur Warnung für alle. Aber die Armen ka men vertrauensvoll wie Lämmer und fraßen ihnen ans der Hand. Sie bekamen alle?, was sie sich wünschten, und damit war die Armut aus der Welt geschasst, und Pelle

konnte sich ohne ein Ge fühl des Verrates seinem leichten, aufwärts füh renden Weg zuwenden. f Sein Blick fiel aus die Uhr an der Hafenwache, es war bald drei. Er sprang auf und sah sich unschlüssig um — über die See hinaus und in das trete Wasser des Hafens starrte er nach Hilfe. Manna und ihre Schwestern — sie würden dem entehrten Pelle verächtlich den Rücken wenden und ihn nicht mehr ansehen. Und die Leute würden mit den Fingern zeigen oder ihn auch nur ansehen und denken: „Ei, da geht

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Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 26.01.1923
Physical description: 8
- chefs in Ehren, aber mit dieser Ordnung hat er wieder einmal gründlich daneben gehaut. Der er zieherische Erfolg aus Kosten des Publikums und der Schutzleute dürfte gleich Null sein. Keine Angst vor der Polizei. In der Nacht auf Mittwoch wurde beim Handschuhladen M. Heich- linger, Burggraben 9, ein Aushängekasten ausge- raumt. Er beinhaltete Hosenträger im Werte von 1,01 Pelle der Eroberer. Roman von Martin Andersen Rexö. Vorläufig ließ sich das nicht einrichten, in ihren zwei kleinen Stuben

war kein Platz. Es fehlte Ellen sicher nicht an Herz; sie dachte oft bei diesem oder jenem an den Älten, aber ihre heftige Liebe gestattete keinem Dritten, ihnen ganz nahe zu kommen. Es war ihr auch mit keinem Gedanken eingefallen, und Pelle fühlte, es würde, wenn er sie überredete, Vater Lasse ins Haus zu nehmen, das Wunderbare in ihrem Zusammenleben ster ben. So reich wie er und sie von Stunde zu Stunde lebten — das war ein heiliges Glück, das nicht geopfert werden konnte, sondern das selber alle Opfer

erforderte! Ihr Verhältnis war nicht das gewöhnliche , praktische Sichliebhaben, sondern die große Liebe selbst — die sonst nur in schönen tragischen Liedern von unglücklich Liebenden über den Alltag armer Leute dahinstrich. Hier zu ihnen kam sie selber — als leuchtendes Wunder! Und nun sollte Ellen ein Kind bekommen. Ihre Gestalt wurde voller und weicher. Allen anderen gegenüber bewahrte sie das Fremde, Kalte in ihrem Wesen. Aber Pelle gegenüber erschloß sie sich ganz. Die leise Zurückhattung

— die immer irgendwo in ihr gewesen war, als sei da irgend etwas, das nicht einmal erobern konnte — ver schwand. Ihr Blick starrte nicht mehr forschend, wndern legte sich hingebend tn den seinen zur Rulhe. — Es kam ein wunderbar weiches Gleich gewicht über sie — als habe sie jetzt all das Ihre in Besitz genommen, und sie ward von Tag zu Tag schöner. Pelle war stolz darüber, wie sie sich unter seinen Liebkosungen so reich entfaltete. Er hatte das Ge fühl von unerschöpflicher Freigebigkeit

hatte-ein stillstehen- des Gepräge von Glück, das ihm das Aussehen gab, als ser er beschränkt. Ueber die vier Wände hinaus gingen seine Gedanken nicht; Ellens geseg nete Gestalt nahm das Ganze in Beschlag. Die Neuanschaffungen hörten auf, statt besten machte Ellen sonderbare Einkäufe von Leinwand. Flanell und Stoff zu Windeln, und es fanden ge heime Unterredungen zwischen ihr und der Mur- ter statt, von denen Pelle ausgeschlossen wurde; und wenn sie zu den Schwiegereltern hinaus kamen, wühlte Frau Stolpe immer

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