18,355 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/23_11_1922/TIRVO_1922_11_23_6_object_7625848.png
Page 6 of 8
Date: 23.11.1922
Physical description: 8
kümmerte sich unter die sen Verhältnissen wohl um die Zukunft? In der Werkstatt saßen sie mit Ueberrock und Mütze und froren; der Rest Kohlen, der noch da war, mußte für den Meister ausgespart werden. Pelle war se nden Augenblick da drinnen. Der Meister sprach nicht mehr viel, sondern lag da und warf sich hin 'und her, die Augen zur Decke emporgerichtet; aber '/sobald Pelle gegangen war, klopfte er wieder. „Wie 'mag es jetzt wohl gehen?" fragte er müde. „Lauf 'nach dem Hasen und sieh, ob das Eis

sich nicht chald lichtet — es gibt so viel Kälte; die ganze Erde lwird ja aus diese'Weise ein Eisklumpen. — — 'Heute abend halten sie gewiß wieder eine Ver sammlung über das Jüngste Gericht ab. Laus 'hin und höre, wie sie darüber denken." Pelle lief und kam mit dem Bescheid, aber wenn er kam, hatte der Meister es in der Regel schon wieder vergessen. Von Zeit zu Zeit konnte er mel den, daß das Meer als blauer Schimmer zu sehen sei, ganz hinten im Eis. Dann leuchtete es auf :M den Augen des Meisters

bekommen. Der Meister konnte den Umschlag von dem scharfen Frost zur Tauluft nicht wieder ver winden; wenn der Husten nicht in ihm zerrte, lag er ganz still da. „Ach. ich leide so schrecklich, Pelle!" klagte er flüsternd. „Schmerzen Hab' ich nich' — aber wie ich leide, Pelle!" Aber dann eines Morgens war er guter Laune. „Jetzt bin ich über den Wendepunkt hinaus," sagte er mit schwacher, aber festlicher Stimme — „nun sollst du nur sehen, wie schnell ich mich erhole. Welchen Tag haben wir heute

zu sich geladen. Es findet ein Gedanken austausch über die Schaffung einer Einheitsfront bezüglich des Statuts rn Westthrazien und über die Zulassung Bulgariens zmn Meere statt. An man ja fliegen können. Aber über Nacht bin ich da gewesen." Dann übermannte ihn der Husten wieder. Pelle mußte ihn aufrichten; bei jedem Stoß klang es wie ein nasses Klatschen in ihm. Er hielt die eine Hand auf Pelles Schulter und stützte die Stirn gegen seine Brust. Plötzlich verstummte der Hu sten, die weiße, knochige Hand

krallte sich schmerz haft in Pelles Schulter. „Pelle, Pelle!" stöhnte der Meister und sah ihn in schrecklicher Angst mit seinen brechenden Augen an. „Was er nun wohl sehen mag." dachte Pelle schaudernd und legte ihn in die Kissen zurück. ' 22 . Oft genug mußte Pelle e? bereuen, daß er sich aus fünf Jahre als Lehrling verdungen hatte. Er hatte während seiner Lehrzeit hundert, wohl auch zweihundert Jungen in die Reihe der Gesellen auf rücken sehen; dann wurden sie sofort auf die Straße gesetzt

1
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/26_01_1923/TIRVO_1923_01_26_5_object_7628819.png
Page 5 of 8
Date: 26.01.1923
Physical description: 8
- chefs in Ehren, aber mit dieser Ordnung hat er wieder einmal gründlich daneben gehaut. Der er zieherische Erfolg aus Kosten des Publikums und der Schutzleute dürfte gleich Null sein. Keine Angst vor der Polizei. In der Nacht auf Mittwoch wurde beim Handschuhladen M. Heich- linger, Burggraben 9, ein Aushängekasten ausge- raumt. Er beinhaltete Hosenträger im Werte von 1,01 Pelle der Eroberer. Roman von Martin Andersen Rexö. Vorläufig ließ sich das nicht einrichten, in ihren zwei kleinen Stuben

war kein Platz. Es fehlte Ellen sicher nicht an Herz; sie dachte oft bei diesem oder jenem an den Älten, aber ihre heftige Liebe gestattete keinem Dritten, ihnen ganz nahe zu kommen. Es war ihr auch mit keinem Gedanken eingefallen, und Pelle fühlte, es würde, wenn er sie überredete, Vater Lasse ins Haus zu nehmen, das Wunderbare in ihrem Zusammenleben ster ben. So reich wie er und sie von Stunde zu Stunde lebten — das war ein heiliges Glück, das nicht geopfert werden konnte, sondern das selber alle Opfer

erforderte! Ihr Verhältnis war nicht das gewöhnliche , praktische Sichliebhaben, sondern die große Liebe selbst — die sonst nur in schönen tragischen Liedern von unglücklich Liebenden über den Alltag armer Leute dahinstrich. Hier zu ihnen kam sie selber — als leuchtendes Wunder! Und nun sollte Ellen ein Kind bekommen. Ihre Gestalt wurde voller und weicher. Allen anderen gegenüber bewahrte sie das Fremde, Kalte in ihrem Wesen. Aber Pelle gegenüber erschloß sie sich ganz. Die leise Zurückhattung

— die immer irgendwo in ihr gewesen war, als sei da irgend etwas, das nicht einmal erobern konnte — ver schwand. Ihr Blick starrte nicht mehr forschend, wndern legte sich hingebend tn den seinen zur Rulhe. — Es kam ein wunderbar weiches Gleich gewicht über sie — als habe sie jetzt all das Ihre in Besitz genommen, und sie ward von Tag zu Tag schöner. Pelle war stolz darüber, wie sie sich unter seinen Liebkosungen so reich entfaltete. Er hatte das Ge fühl von unerschöpflicher Freigebigkeit

hatte-ein stillstehen- des Gepräge von Glück, das ihm das Aussehen gab, als ser er beschränkt. Ueber die vier Wände hinaus gingen seine Gedanken nicht; Ellens geseg nete Gestalt nahm das Ganze in Beschlag. Die Neuanschaffungen hörten auf, statt besten machte Ellen sonderbare Einkäufe von Leinwand. Flanell und Stoff zu Windeln, und es fanden ge heime Unterredungen zwischen ihr und der Mur- ter statt, von denen Pelle ausgeschlossen wurde; und wenn sie zu den Schwiegereltern hinaus kamen, wühlte Frau Stolpe immer

2