ten habe. Die an die Gehilfenschaft gerichtete Zuschrift hat nun wesentlich anders ausgesehen» Nicht nur, daß Streichungen vorgenommen wurden, wollte man auch den „Ich liebte dich nie," sagt' er höhnisch zu mir, „Was kommt dir nur in den Sinn." Er dreht' mir den Rücken, ging zornig davon — Da ward ich zur Mörderin." Pelle hielt verwundert inne, der erwachsene Mann war ganz vornüber gesunken und saß da und schluchzte. „Ja, das mar schlecht." sagte er, „denn da machte sie ihr Kind tot und kam
ins Zuchthaus." Er sprach mit einer gewissen Geringschätzung, er konnte keine weinenden Männer leiden. „Aber darüber brauchst du doch nich' zu weinen," warf er nach einer Weile hin. „Ja, denn sie hatte doch eigentlich nichts getan, der Vater des Kindes hat es ja doch totgemacht. Ich habe das Schreckliche getan; ja, ich gestehe es, ich bin ein Mör der. Räume ich denn nicht ganz offen meine Schuld ein?" Er wendete fein Gesicht empor, als rede er mit Gott. „Ach so, du bist es!" sagte Pelle und zog
sich ein wenig von ihm zurück. „Hast du dein eigenes Kind totgemacht? Das hätte Bader Lasse nie tun können. Warum sitzst du denn nich' im Zuchthaus? Hast du am Ende gelogen und die Schuld auf sie abgewälzt?" Diese Worte übten eine eigene Wirkung auf den Fischer aus. Pelle stand eine Weile da und beobachtete ihn, dann rief er aus: „Du sprichst so sonderbar: blop — blop — blop, als wenn du aus einem anderen Land wärst! Und warum kratzft du io mit den Fingern in der Luft herum und weinst? Kriegst du am Ende
Prügel, wenn du nach Hause kommst?" , Bei dem Worte Weinen brach der Mann in lautes Schluchzen aus, Pelle hatte niemals einen Menschen so unbeherrscht weinen sehen; das Gesicht war ganz inein- andergeflosien. Angestellten gesetzlich gewährleistete Rechte streitig ma- chen. I» der am 26. bs, tagenden Berßmrmkang des Lohnkonvitees nahmen die Vertreter der Genostenschaft eine Haltung ein, die nicht als die eines Unterhandlungs komitees, sondern ais die eines politischen Hetzers bezeich net werden muß
sein. Das klingt märchenhaft ist aber nur ein Ausdruck für das unsagbare Finanzelend, das in Oesterreich vorhanden ist. Denn der Besitzer eines neuen Anzuges, sauberer Wäsche, eines guten Paares Schuhe, eines Pelzmantels, eines Fingerringes und vielleicht noch einiger Bücher, wäre fo- „Willst du ein Stück Butterbrot haben?" fragte er, um ihn zu trösten. „Ich Hab noch was mit Wurst auf." Der Fischer schüttelte den Kopf. Pelle sah nach dem Steinhaufen hinüber; er war eigen sinnig und wollte nicht locker lassen