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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 20
Date: 20.06.1903
Physical description: 20
be..,erkt werden, daß der König mehrere Briefe erhielt, ^ die ihn warnten. Das letzte Schreiben kündigte die Katastrophe für Pfingsten an. Als dieser Festtag ohne Zwischenfall vorüberging, sagte die Königin zu ihrer Hofdame Petronijevic: „Siehe, diese Groß schwätzer schreiben und schreiben, aber die That wagt keiner." Die Offiziere, welche die gewaltsame Vernichtung des Königs und seiner Frau auf sich nahmen, ver theilten sich in einige Gruppen, welche in verschiedenen Kaffeelokalen warteten

« Irischen Beleuchtungsanlage in tiefer Finsterniß vor sich ging. Nur das ununterbrochene Gewehr- und Revolverfeuer warf einen zitternden Lichtschein in die Räume. Nachdem der letzte Widerstand gebrochen war, und man beinahe eine Stunde das Königspaar ohne Erfolg gesucht hatte, zwang man den General Petrovic, das Versteck des Königspaarcs oberhalb des Speisezimmers und der kleinen Vorrathskammer zu zeigen. Der König war bloß mit einem rothen Seidenhemd bekleidet. Nun begannen die Unterhandlungen

mit dem König. Mitschic forderte von ihm, daß er aus den Ttzron verzichte und daß er das Land verlasse. Der König weigerte sich indem er den Offizieren zurief: „Ich bin nicht der König Milan und lasse mich nicht von ein paar Offizieren einschüchtern, versteht Ihr dies?" Nun verlangte Mitschic im schärfsten Tone, Alexander solle die Königin Draga ausweisen, worauf der König Draga umarmte und küßte, indem er sagte, es könne ihn nichts von seiner Draga scheiden. Daraufhin wurden beide erschossen. Ueber zwanzig

unbelästigt geblieben). Die Brüder der Königin wurden schon vorher auf der Straße verhaftet und in das Garnisonskommando gebracht, wo sie sich der Wache widersetzten und von ihr getödtet wurden. Dieselbe Schwadron, welche der eine Lunjevic be fehligte, hat ihn erschossen. Der Divisionskommandeur Demeter Nikolic, der erst nach Mitternacht von der Tafel des Königs nach Hause gegangen war, wollte das Militär von Ba^jiza dem König zur Hilfe bringen, wurde jeooch von zwei Offizieren daran verhindert

war, das bis zum Zusammentritt der Skup- schtina und des Senates die Geschäfte führte. Diese vereinigte Skupschtina hat inzwischen den neuen König gewählt. Emen weiteren Bericht über die Metzelei hat Havptmann Welimovic erstattet. Um 1V 2 Uhr nachts drangen sechszig Offiziere in den Konak em und weckten den Generaladjutantcn Lazar Petrovic mit der Forderung, er solle sie zum König führen. Petrovic zögerte, wurde todtenbleich und bat um sein Leben. Sodann führte er die Verschwörer zum Zimmer der Königin und klopfte

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 20.06.1903
Physical description: 20
tiefgehaßter, junger Bursche. Weil die Königin seine Schwester war, erlaubte er sich allerllei Uebergriffe. Er provozirte zum Beispiel alte, in Ehren ergraute Offiziere und Generäle, die einfach strafweise versetzt oder in Pension geschickt wurden, wenn sie sich darüber beschwerten. Man befürchtete, die Skupschtina, eine vom König zu sammengetrommelte willenlose Volksvertretung, werde der Ernennung Nikodem Lunjevica's zum Thron folger zustimmen. Es verlautet, daß in den letzten Tagen vom König Alexander

sein. Die eigentlichen Ursachen liegen indessen tiefer. Schon die Umgebung, in der der junge König auf- wuchs, war durchaus nrcht geeignet, aus ihm einen charakterfesten, tüchtigen Herrscher zu erziehen. Früh zeitig schon scheint der Größenwahn in ihm genährt worden zu sein. Schon im Alter von 17 Jahren, am 13. April 1893, unternahm er einen Staats streich, indem er sich mit Unterstützung der Armee für großjährig erklärte, Regenten und Minister ge fangen nehmen ließ und ein neues radikales Kabinet berief

mit drei Pfeilen besteckt) das Wappen der Hertenberger und Kirchmayr war. tzhruug eines treue« Dieners des Kaufes j Kavsvurg. K Wohl selten hatte das Haus Habsburg einen treueren Diener als im 16. Jahrhundert in der mit der Königin Draga herbeigeführt. Draga Maschin war eine Jngenieurswitwe und ehemals Hofdame der Exkönigin Natalie und besaß den Ruf, in sittlicher Hinsicht sehr minderwerthig zu sein. Sie stand im 33. Lebensjahr, als sie sich mit dem damals 24jährigen König' Alexander vermählte

der Skupschtina verkündet, daß die Königin sich in gesegneten Umständen be fände. Mit dieser Vorspiegelung hatte die Draga den König zur Heirat eingcfädelt. In aller Ge- dächtniß sind noch die Skandale, die sich im Sommer 1901 aus Anlaß der angeblich bevorstehenden Nieder kunft der Königin abspielten. Draga hatte den König angelogen und beabsichtiget, ein Kind ihrer Schwester als das ihre unterzuschieben. Das miß lang jedoch. Natürlich blieb davon in den breiten serbischen Volksmassen ein hochgradiges Gefühl

doch sehr ? wohl geahnt haben mag, Millionen" betragende \ Summen von Staatsgeldern außer Land zu schleppen ! und in fremden Banken für sich anzulegen. Schließ lich nahm der König noch einen Staatsstreich vor. Am 7. April erließ er zwei Proklamationen, die einfach die Verfassung von 1901 annullirten. Zu gleich wurde die Skupschtina aufgelöst und das be stehende Preßgesetz, Gemeindegesetz und Wahlgesetz aufgehoben. Es gelang dem König, abermals will fährige Kreaturen zur Bildung eines Ministeriums zu finden

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 28
Date: 20.06.1903
Physical description: 28
vor dem Konak. Sie richteten ihre Gewehre sofort gegen den Hof, der Mitver schworene Panajodowitsch, einer der amtieren den Adjutanten des Königs, öffnete leise die Eisentür des Vorgartens. In diesem Augen blick wurden die Hofgendarmen alarmiert, sie verweigerten den Verschworenen den Eintritt und es kam dabei zu einem Zusammenstoße, bei welchem Schüsse gewechselt wurden und Verletzungen auf beiden Seiten vorkamen. Die Personaladjutanten des Königs waren in zwei Lager geteilt — für und gegen den König

und wurde dann nieder geschossen. Nunmehr übernahmen der jetzige Bauten minister Maschin und Adjutant Naumowitsch die Führung. Die Verschwornen kamen vor eine kleine, unscheinbare, verschlossene Pforte. „Hier ist Alexander und seine. . .!' schrie Naumowitsch den Offizieren zu. „Bringt uns Aexte und hebt die Tür aus!' riefen die Verschwornen. Als aber alle Mühe vergeblich war, riefen die Verschworenen den König an, er hielten aber keine Antwort. Jetzt stieß ein großer Teil der Verschworenen, von unten

sich das Königspaar dicht nebeneinander. Und nunmehr begann die letzte Szene der Tragödie der Obrenowitsch. Der König kam hervor. „Alexander Obrenowitsch!' rief ihmOberst Mischitsch zu, „nun erkläre Deine Resignation!' „Nur ausEuer Ehrenwort kommen wir mit Euch, daß uns nichts geschieht', antwortete Alexander. „Aaxreä, stodom uvma äoxo- vors,' („Vorwärts! Mit Dir wird nicht ver handelt!') riefen mehrere. Da sich der König weigerte, von der bebenden und totenbleichen Draga zu weichen, ergriffen ihn mehrere

und zerrten ihn in die Mitte des Gemaches. „Danke ab!' riefen alle. Und da der König nichts erwiderte, traten der Kapitän Milan Angjelkowitsch, Luka Lazarewitsch, Dragan Dimitrjewitsch, Lija Radivoje- witsch und Sava Tripkowitsch vor und gaben die ersten Schüsse ab. Die anderen feuerten nach und Alexander, von Kugeln förmlich durchlöchert, sank tot zu Boden. Die nunmehr vor Schrecken halbtote Draga wurde ergriffen und dicht an der Maueröffnung von einer Salve von Revol verschüssen niedergestreckt

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Volksblatt
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Page 7 of 12
Date: 20.06.1903
Physical description: 12
und bis 1899 regiert, worauf sein nunmehr ermordeter Sohn Alexander, der zu jener Zeit ein dreizehnjähriger Knabe war, ihm nachfolgte. Alexander Karageorgewitsch wurde wegen der Ermordung des Michael in contumaciam zu zwanzigjähriger Gefängnisstrafe verurteilt und starb als neunundsiebzigjähriger Greis im Jahre 1885 zu Temesvar. Sein Sohn ist Peter Karageorgevitsch, der am 15. d. M. zum König von Serbien ge wählt wurde. Znr deutschen Reichstagswahl bringt die ,„K. V.' folgende Mitteilung: In Form

hergestellt. Kurze politische Nachrichten. Der Papst wurde mit großer Vorsicht allmäh lich von den furchtbaren Ereignissen in Belgrad verständigt. Er hörte unter lebhaften Zeichen des Schreckens zu lind sagte: „Das ist das Ende des Kommodus!' Im Königreiche Sachsen erhielten die Sozial demokraten hunderttausend Stimmen mehr als alle bürgerlichen Kandidaten zusammen. Da für regieren dort die „Los von Rom '-Pastoren. Nach einer Meldung der Blätter verzichtete der König von Rumänien auf die Jnhaberschast

des 6. serbischen Infanterie-Regiments, das be kanntlich in erster Linie am Königsmord be teiligt war. Bei der am Mittwoch in Znaim hier vor- genommenen R eichsratsergänzungswahl im Städtewahlbezirk Znaim-Budwiz wurde der Professor Josef Bendel in Wien, Deutschfortschritt licher, gewählt. - In den serbischen Staatskassen herrscht große Ebbe. Die Soldaten haben seit 18 Monaten keinen Sold erhalten. Die Deputation an König Peter muß auf eigene Rechnung fahren. Ein dalmatinisches Blatt, welches in Bezieh ungen

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