gratis. König Peter I. Karageorgewitsch von Serbien. Serbien hat einen, neuen Kömg.. Die-Kara- georgewifch, welche von jeher mit abwechselndem Erfolg um die Krone von Serbien gestritten haben, sind wieder obenan. - Die Dynastie Obrenowitsch wird nie mehr die serbische Königskrone tragen. Sie ist ausgerottet. Der letzte Sprößling ruht seit drei Tagen im Grabe. Peter Karageorgewitsch ist König. Die Volksvertretung hat so entschieden und des Volkes Stimme ist Machtwort. Einstim mig hat am letzten Montag
die serbische Skupsch- tina die Wahl des neuen Königs vorgenommen. Peter Karageorgewitsch, der ehrgeizige Mann, sieht seinen heißen Wunsch erfülle ^ Er verläßt sein. bescheidenes Heim in Genf, welches er seit Jahren still und friedlich bewohnt. Zum ersten Male betritt er wieder nach langjäh riger Verbannung sein Vaterland, zurückgerufen von dem Volke, welches ihn einst aus dem Vater lande verjagte, um ihm nun M Königskrone aufs alternde Haupt zu setzen. ^ W ^ König Peter von Serbiens Mag glWlich
sein über das Danaidengeschenk, welches man ihm in den Schoß geworfen hat. Allein er wird die Erfahrung machen, daß nicht alles Gold ist, was glänzt. Die Militärpartei hat in Belgrad das Heft in den Händen, ihr verdankt er seine Wahl zum König. Er ist ein Werkzeug in den blutbefleckten Händen, die den rechtmäßigen König mit kaltem Blute niedermordeten. Wehe ihm, wenn er sich auslehnt gegen sie., Das Schicksal der Obrenowitsch, nament lich die Schreckenstragödie des Letzten dieser Dyna stie, steht unheimlich grinsend
vor seinen Augen, Das serbische Volk hat die Ermordung des Königs Alexander als eine Besreiungstat begrüßt, als ein nationales Werk, welches Land und Volk von seinen Tyrannen erlöst hat. Dasselbe Volk erblickt konsequenterweise in dem neuen König, den es sich selbst aus freiem Willen gewählt hat, den Glück- und Segenspender für Land und Volk. Wird Peter Karageorgewitsch dieser ersehnte Hei land sein? Serbien ist durch jahrelange Mißwirtschaft, durch politische Wirren und Unglücksfälle aller Art
, die eine ununterbrochene Kette bilden, in einen Sumpf geraten, aus dem es nicht leicht herauszu ziehen ist. Kein Obrenowitsch, kein Karageorgewitsch ist bislang imstande gewesen, ein glückliches, zu friedenes Volk, ein blühendes Land zu schaffen. Auch Peter Karageorgewitsch wird dessen nicht fähig fein. Serbien ist ein notorischer Wetterwinkel> es ruht auf unsicherem Boden und so wird es einstweilen bleiben, mag nun der König des Landes Alexander oder Peter heißen. — — — — — —- Prinz Peter nimmt die Wahl zum König