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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 2 of 16
Date: 28.06.1903
Physical description: 16
reichischen Waffenfabriks'Aktiengesellschaft hat am 22. ds. bi c bulgarische Regierung einen Vertrag auf Lieferung von 48.000 Stück Manlicher Repetiergewehren, Modell 1895, abgeschlossen. Hoftrauer für das serbische Königspaar. Der russische Hof legte anläßlich des Ablebens des serbischen Königs paares Trauer auf 27 Tage an. Der Anteil König Peters an den Bluttaten. Nach Mitteilungen, die der „Zeit" von „eingeweihter Seite" zugehen, hat der neue König seit Jahren ununterbrochen gegen die Obrenowitsch

von dem Ver walter der Staatskassen, Mirkowitsch, größere Summen ver langt. Dieser weigerte sich, ihr Geld zu geben, worauf ihn der König absetzte. Die Brüder der Königin hätten sich skandalös benommen, so daß in den Offizierskreisen gegen sie eine große Erbitterung Platz griff. Die- läßt begreiflich er scheinen, daß Karageorgiewitsch leichtes Spiel hatte und viele seiner Freunde ohne Unterlaß für ihn arbeiteten. Ueber den neuen König wird in den dem Blatte zugekommenen Mitteilungen wenig Schmeichelhaftes

des neuen Königs ins Innere des Landes strafweise versetzt werden sollen. Sie fordern im Gegenteile vom neuen König Beförderung und Heranziehung zum Hofdienst. (!) Falls König Peter sich diesen Forderungen nicht fügen sollte, sind sie entschlossen, sich auch gegen den neuen König aufzulehnen und ihm den Gehorsam zu verweigern. Wie hier verlautet, haben die Offiziere den neuen König dadurch einzuschüchtern gesucht, daß sie ihm V. Jahrgang. drohten, Dokumente zu veröffentlichen, die beweisen, daß König

Peter sie zu den Greueltaten angestiftet habe. Ein Aufruhr im Pa laste des Sultans. Die „Köln. Ztg." meldet von dunklen Vorkommnissen im Palaste zu Mdiz-Kiosk. Jüngst seien vierzig Verwundete aus dem Palast geschafft worden. Die Ursache sei nicht zu ergründen. König Peter von Serbien. König Peter empfing am 21. dS. vormittags in Genf die Deputation des serbischen Parlaments. Der Senatspräsident Welimirowitsch hielt eine Ansprache, worin er hervorhob, daß man vom neuen König erwarte

, daß er die Meinungsverschiedenheiten zwischen Krone und Volk beseitigen und Serbien einer glücklicheren Zukunft entgegenführen werde. Welimirowitsch überreichte hierauf das prachtvoll ausgestattete Protokoll der Wahlsitzung der Nationalversammlung. Der König erwiderte, er sei tief gerührt über die Beweise der Ergebenheit und Treue seiner Volkes und sei glücklich, Kindeskinder jener Helden bei sich zu sehen, welche mit seinem heroischen Großvater und hoch sinnigen Vater den Samen zur Unabhängigkeit Serbiens legten. Nach der Vorstellung

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 10
Date: 03.08.1900
Physical description: 10
Nachstehend geben wir in gedrängter Kürze die wichtigsten Nachrichten über den Tod König Hum- berts und die an denselben sich knüpfenden Vor gänge. Am vergangenen Montag in der Früh ver breitete sich mit Blitzesschnelle in unserer Stadt die Nachricht, daß der König Humbert der Erste von Italien einem anarchistischen Attentate zum Opser gefallen sei. In Innsbruck wurden in den ersten Vormittagsstunden folgende Telegramme durch die Zeitungen plakatirt: Monza, 29. Juli. Aus König Humbert, wel cher

Abends der Preisvertheilung anläßlich eines Schauturnens beiwohnte, wurden als er mit seinem Generaladjutanten den Wagen bestiegen hatte, drei Revolverschüsse abgeseuert. Der König, in's Herz getroffen, verschied bald daraus. Der Mörder wur de verhaftet; er heißt Angelo Bressi und ist aus Prato (Toscana). Monza, 30. Juli. Das Attentat auf den Kö nig wurde um 10 Uhr 45 Min. Abends verübt. Der König starb um halb 12 Uhr Nachts. Der Mörder wurde nur mit großer Mühe vor der Wuth der Menge geschützt

in folgender Weise zugetragen haben: Am Sonntag nachmittags fand in Monza ein großes Turnerfest statt, und obwohl Königin Marg- herita, vielleicht in einer Vorahnung, den König bat, demselben fernzubleiben, wohnte er doch der Schlußfeier bei, da er schon das Versprechen ge geben hatte, die Preisvertheilung selbst vornehmen zu wollen. Das Feld, wo die Turner ihre Produc- tionen veranstalteten, ist von der königlichen Villa nur 300 Meter entfernt. Der König kam um 9 Uhr 20 Minuten in einem Wagen mit zwei

Kutschern und zwei Dienern an; er war begleitet vom Minister des königlichen Hauses General Pon- zio Vaglia und dem Adjutanten General Avogadro. Er war schwarz gekleidet und trug wie gewöhnlich den Cylinder. Bei seinem Eintreffen wurde er von der nach Tausenden zählenden Menschenmenge mit lebhaften Lwiva-Rufen empfangen. Der König übergab persönlich die goldene Medaille und eine wunderschöne Statue der Freiheit dem Turnverein von Monza. Die unheilvolle That geschah um 10 Uhr 45 Minuten. Der König

hatte sich verabschiedet, und sein Wagen hatte kaum zehn Meter gegen den Ausgang des Festplatzes zurückgelegt. Der König grüßte im Wagen stehend, indem er den Cylinder in der Hand hielt und sich rechts zu der jubelnden Bevölkerung wandte, als man zwischen dem Applaus und dem Händeklatschen drei rasch aufeinanderfol gende Schüsse vernahm, welche von dem dem Wagen nahestehendem Publikum sogar für Raketenschüsse ge halten wurden. Der erste Schuß hatte den König in die Brust getroffen, und zwar unter den rechten Arm

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 28.04.1935
Physical description: 10
—»-> —— . Mit König Ludwig II. auf dem Plansee. Jugenderlebnifse von Marianna Kranz. Die Sonne schickte ihre letzten goldenen Strahlengrüße über den Plansee. Auch er wollte ausruhen von des Tages unruhi gem Wellenspiel und lag glatt wie grüngoldenes Glas zwi schen den schattenden Wäldern. Ich stand mit meiner Mutter auf dem Sölder des Hauses und wartete auf den Vater. Da klingelte und klickerte es auf der Ammerwaldstraße, immer näher kommend, und schon sahen wir den jugend schönen König

des nachbarlichen Bayernlandes im federn den Wagen daherfahren. Der Herrscher blickte zu uns herauf und dankte mit einem kaum bemerkbaren Lächeln für Ver neigung und Knix. Wie ein Blitz verschwand dann der könig liche Wagen und lustig flatterten rückwärts an der dunkel blauen Mütze des Königs die zwei bekannten, schmalen Bänd chen. Es mochten ein paar Stunden vergangen sein. Wir war teten noch immer sorgenvoll auf die Rückkehr des Vaters aus dem Neuweider Revier, als von der Straßenbiegung her ein königlicher

Reitknecht galoppiert kam. Vor dem Försterhause hielt er an und fragte zur Mutter herauf: „Seine Majestät, der König von Bayern, wünscht eine Kahnfahrt zu machen. Ist hier jemand, Jäger oder Fischer, der mit einem Boot zum Kaiserbrunnen kommen und des Königs Wunsch er füllen könnte?" Meine Mutter antwortete, daß zurzeit keine männliche Per son zur Stelle sei. Der königliche „Oberbereiter" schwieg, augenscheinlich unangenehm berührt. Da bemerkte meine Mutter: „Wenn Sie glauben, daß sich Seine Majestät

. Und das war in diesem Falle, der König war ja als Frauenhasser bekannt, wohl gerade maßgebend. Ich bemerkte auch, daß der Blick des Reiters auf meine Hände fiel — die waren freilich weder klein noch zart, sondern hart und nervig. Er ließ mich in den Kahn steigen und sah mir zu, wie ich vom Lande abstieß und zu rudern begann. Dann erst bestieg er sein Pferd und sprengte davon. Die Mutter hatte mir noch zugeraunt: „Tituliere den König „Majestät", sage nie „Sie", rede nur, wenn gefragt wird, und rede keinen Unsinn

." Nun es ernst werden sollte, sah ich mit Furcht dem Augenblick entgegen, wo ich dem Märchenkönig gegenüberstehen sollte. Und dann bog ich auch schon zum Kaiserbrunnen hinüber, der Ufersand knirscht, ich stieg aus und hielt krampfhaft die Bootskette in der Hand. Der König stand groß vor mir. Ich machte einen tiefen Knix und glaubte, mein Herz müßte stillstehen. „Also du willst meine Führerin sein?" fragte der Herrscher. „Ja, Majestät", lispelte ich mit abermaligem Knix. „Ich hoffe

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 05.05.1937
Physical description: 8
Oie kirchlichen und staatlichen Zeremonien der englischen Königskrönung. London, Anfang Mai. (Reuter). Die Krönungsseierlichkeit in der Westminfterabtei teilt sich in einen k i r ch l i ch e n und einen weltlichen Akt; ihre beiden Höhepunkte sind zuerp die Salbung des Königs und der Königin durch den Erzbischof von Canterbury und sodann die Krönung mit den Königskror.en. Die Bereitung des heiligen Oeles, mit dem der König und die Königin gesalbt werden, erfolgt vor dem Einzug des Königspaares

in die Abtei. Das unter dem Namen Chrifam bekannte Oel ist eine Mischung von Balsam und Olivenöl. Der goldene Krug für die Aufbewahrung des heiligen Oeles wird am Altar gefüllt und geweiht, bevor der König und die Königin die Abtei betreten. Diese Feierlichkeit wird vom Erzbischof unter Beihilfe von fünf Bischöfen vorgenommen, von denen einer als Prediger fungiert, zwei die Litanei anstimmen und zwei den Abschnitt aus den apostolischen Briefen und das Evan gelium lesen. Erst nach Beendigung der Weihe

mit der Taube, das Zepter und die Krone der Königin. Die Königin trägt alle ihre Krönungsgewänder und ein Barett aus Samt auf dem Haupte. Ihre Schleppe wird von Hofdamen getragen. Langsam schreiten die Königin und ihr Gefolge durch das Kirchenschiff, unmittelbar gefolgt vom König und seinem Gefolge. Dem König voran gehen der Dekan und das Dom kapitel von Westminster sowie Pairs und Herolde, die die Zeichen des Königs tragen, als da sind die Schwerter, das Zepter, der Reichsapfel und die Krone des hl. Eduard

, auf Polstern von Goldstoff den Abendmahlkelch, den Hostienteller und die Bibel. Die Königin nimmt rechts vom Altar, auf der Seite, wo die Kanzel ist, ihren Platz ein. Inzwischen hat der König die Estrade unterhalb der Kanzel, auf der zwei Throne aufgestellt sind, betreten. Der Erzbischof, begleitet von sechs hohen kirch lichen Amtsträgern, tritt auf den König zu, stellt ihn der Ver sammlung vor und fragt die Versammelten, ob sie willens sind, dem König zu huldigen. Die Schüler der Weftminsterfchule

be ginnen herkömmlich mit der Akklamation und rufen: „Gott schütze König Georg!" in welchen Ruf die-übrigen Teil nehmer einfallen. Dann folgt die Einleitung zum heiligen Abendmahl mit dem Absingen von Psalmen und Evangelienstellen. Auf die Frage des Erzbischofs an den König, ob er willens ist, den Krönungseid zu leisten, begibt sich der König barhaupt zum Altar, legt seine Hand auf die Bibel und erklärt feierlich: „Was ich hier versprochen habe, will ich erfüllen, so wahr mir Gott helfe." Dann küßt

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 20
Date: 20.12.1936
Physical description: 20
>n» redaktionellen Teil find mit einem Stern und einer Mumme» versehen. Einzelnummer 30 Groschem Verwaltung in 3 n n s b r u ck, MaximilianKratz« » sTelePhon 741, 742). An diese sind alle Bestellungen, Geldsendungen und Beschwerden wegen Rtchtzu« stellung des Blattes zu richten. Alle Nachrichten und Berichte find zu senden an die Redaktion de« ..Alpenländer Bote" in InnSSru«, D ostfach 146. Re. ZI Innsbruck, Sonntag, Len 20. Dezember 1036 24. Fahrgsng Moaverzicht -es englischen Königs Als König Eduard VIII

. nach dem Tode seines Vaters im Vorfrühling dieses Jahres den engli schen Thron bestieg, jubelten ihm seine Völker be geistert zu. Das wollte schon etwas heißen. Eng land ist als europäisches Staatswesen nicht allzu bedeutend in seiner räumlichen Ausdehnung, woyl aber beherrscht es den größten Teil der bewohn ten Welt. Der neue König hatte als Thronfolger alle Länder seines Riesenreiches besucht. Er hatte sich die Herzen der Untertanen im Sturm gewon nen. So hoffte man dann von seiner Thronbestei gung

das Allerbeste. Schon wurde zu den Krö nungsfeierlichkeiten gerüstet, die im Mai des kom menden Jahres geplant waren. Diese sollten zu einer Heerschau britischer Macht und britischen Glanzes werden. Der junge König verstand es, in den wenigen Monaten seiner Regierung seine Volkstümlichkeit noch zu steigern. Er zeigte wie derholt sein Herz für die Arbeiter und für die klei nen Leute. Man rechnete es ihm hoch an, daß er die Elendsgebiete Englands besuchte und die armen, niedergebeugten Menschen mit guten Wor

ten und edler Freundlichkeit ausrichtete. Alles schien gut zu gehen und das britische Weltreich, das sich am raschesten von allen Ländern der Erde aus der Krise erhoben hatte, durfte um seine Fortschritte wahrhaft beneidet werden. Da tauchten Gerüchte auf. Es hieß, der König wolle heiraten. Die Leute freuten sich, weil sie ihrem Herrscher ein Herzensglück gönnten und weil sie auf diese Weise die Erbfolge besonders gesichert hielten. Der Engländer ist ein Demokrat vom Scheitel bis zur Sohle. Gerade

deshalb aber ist er ein guter Monarchist. Der Engländer weiß ge nau, daß das britische Reich als Republik nicht be stehen könnte, weil in diesem Fall alles darunter und darüber ginge. Er weiß, daß das Königtum eine der stärksten Stützen der englischen Macht ist. Wenn jemand in Eng land die Monarchie angreifen wollte, so würde man ihn wie ein Wundertier angafsen oder in eine Kaltwasserheilanstalt einliesern. Die Gerüchte über die Heiratsabsichten des Kö nigs wurden immer deutlicher. Es hieß, der König

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 04.08.1935
Physical description: 10
Letzte Fahrten mit ckem vayernkönig. Iugenderinnerungen von Marianna Kranz. Lichtbild von I. Albert, München. Der Märchenkönig. Iugendbildnis König Ludwig II. von Bayern. einiger Zeit beschrieb ich den Fund der königlichen Reitpeitsche und meine erste Kahnfahrt mit dem König Ludwig II. von Bayern auf dem Plansee. Es würde zu weit führen, wollte ich jede weitere Begegnung während der drei Jahre, die ich mit meinen Eltern am Plansee ver brachte, in gleicher Weise beschreiben

, und so will ich nur noch einige besondere Erlebnisse aus meinen Iugenderinnerungen geben. Als ich vom König zur zweiten Kahnfahrt befohlen und dabei ausdrücklich betont wurde, daß Se. Majestät von der Fin derin der Reitpeitsche gerudert zu werden wünsche, überbrachte der berittene Bote des Königs den Befehl der Wirtin am See. Meiner Mutter kam diese Auszeichnung ihrer Tochter keineswegs gelegen, denn im Geiste sah sie eine Gift pflanze wuchern, den Neid, der meinen Eltern schon viel Un heil verursacht hatte. Aber dann saß ich im Kahn

im Leuchten des traumschönen Silbermondes doch wieder dem König gegenüber, der schon jetzt zur Krone meiner Märchenwelt am Plansee geworden war. „Wie geht es dir, kleine Orchidee?" war des Königs erste Frage. Kaum hatte ich geantwortet, sah ich in der Hand des Königs , etwas Kostbares funkeln, und glänzen und hörte ihn wieder fragen: „Was ist das, kleines Waldkind?" Ich stand von meinem Nudersitz aus und blickte mit Herz klopfen auf den glänzenden Gegenstand. „Eine Goldkette, Herr König

, und — und eine Orchidee", stammelte ich. „Gut", lobte Majestät, „in der Botanik kennst du dich aus", und legte den kostbaren Schmuck in ein prächtiges Etui, auf dessen Jnnendeckel ich ein „L. v. 23." mit der Königskrone erblicken konnte. Mit den Worten „Das ist mein Dank für die von dir ge fundene Reitpeitsche" und mit huldvollem Lächeln drückte mir König Ludwig das königliche Geschenk in die Hand. „Es ist", fügte der König hinzu, „eine Orchidee aus Gold und Edel steinen, es schien mir das pas sendste

für meine kleine »Orchidee* am Plansee zu sein." Ich konnte nur „Oh, Herr König" schluchzen und wußte nicht, wie man einem leibhaftigen König seinen Dank ausdrückt, glaubte ich doch, daß das Ge schenk für mich viel zu kostbar sei. Es war im Spätherbst des gleichen Jahres, meine Mutter war für einige Zeit abwesend. Mir waren Schlüsselbund und Kochlöffel übergeben worden, aber trotz meiner Hausfrauen pflichten, die mich drückten, konnte ich während der Jagd- und Dienst gänge meines Vaters mehrere Stunden

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 16
Date: 09.05.1909
Physical description: 16
Nr. 17 Herren- n. Damenschneider empfiehlt sich zur Anfertigung von Herren- und Damen- Neider Sport- und Touriften-Kleidung von ein facher bis zur feinsten Ausführung. Für prompte Lieferung und tadellosen Sitz wird garantiert. Um gütigen Zuspruch bittet Hochachtungsvollst Raimund Bacher, Schneidermeister Lncas Getzkokler 4. Fortsetzung. erwecken wollten. Und da solches der Schottischen Guardi Hauptmann dem König anzeigete, welches der Admiral nachend oarbey steend gehört, hat der König schnell und zornig

befohlen: man solle solche versof fene Deutsche, wie er sie nennt, dahin füeren, dahin sie (vermeint in ein gefäncknuß) gehören. Als aber der Admiral solches vernommen, hat er den König selbst angesprochen mit diesen Worten: Sire! (das ist gnä digster König) E. König!. Mas. wollen mt glauben, daß die Deutsche so unbescheiden und trotzig setzen, als ob sie mir gemalt in den Saal dringen wollen; sie sollen als fremden und Scholaren, welche mit gro ßen Unkosten hieher kommen, allhie etwas namhaftes

zu sehen, vor anderen hereingelassen werden, und die Guardi solle gegen sie sich etwas bescheidenlicher er zeigen und gedenken, daß sie Deutsche sind. Darauf hat der König befohlen, man solle die sürnemften hereinlassen, aber die so grob gezecht und beweint wären, abweisen: und als er sich zu einem seiner kammerherrn wandte, sagte er zu ihm diese wort: man mueß jetzt dem Admiral und seinen gueten freun- den den Deutschen etwas zu gefallen Ihnen, es wird aber bald anders werden: mit welchen Worten

er die gende that zu erkennen geben, und des Admirals und der seinigen tod anzeigte. Ten 16. August kamen etliche Currier und Bot schafter vom Cardinal von Lothringen und Tuea d' Alba, welchen der König bald Audienz gab, und ent stuend daraus ein Geschrey, daß der Herzog von Gnisa practiciert, den Admiral mit seinen Freunden und mitverwandten umzubringen welches dann am St. Bartholometag (der war eben an einem Sonntag) das ist den 24. August des 1572. Jars folgender müssen geschehen. Nemlich bald

nach Mitternacht hat der Kö nig befohlen, daß die schweizerische Guardi den könig lichen Palast und die gassen daran fleißig und sicher bewareten; alsdann hat er den König von Navarra und die Fürsten von Conde sammt allen ihren fürnem- sten Rathen und Ossicieren, deren bey 200 im könig lichen Schloß einlosiert waren und darin ihr liegerstatt hatten, zu sich beruefen und ihnen befohlen, daß sie ihre wehren von sich legen und dann aus dem inneren Palast in den Schloßho's gehen sotten. In diesem war teten etliche

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 26.02.1904
Physical description: 16
Schuster ökeiö' öei deinem Leisten. Wer von uns, liebe Leser, hat nicht schon dies Sprüchlein angewendet, wenn einer etwas tun und machen wollte, dazu ihm Geschick und Verständnis abging? — Es hat ja alles in der Welt seine eigene Weise, seine besonderen Kunstgriffe und Vorteile jedes Geschäft, wie unbedeutend es auch scheine, und wer sie nicht kennt, kommt darin nicht zurecht. Das hat einmal einer erfahren, der ein recht wohlwollend Herz hatte; es war dies nämlich der König Maxi- milian Josef

ihn sein Weg und bald lagen die Anlagen des königlichen Gartens hinter ihm und er trat hinaus auf die Grasflächen, welche sich hier und dort gegen die Ufer des Sees neigen. Hier fiel dem König sein Buch wieder ein, das er auf der Bank im Dorfe hatte liegen lassen. Kam da einer quer, so war es fort und er mochte sich nicht gerne davon trennen. Da er nun am See hin zum Schlosse zurückkehren wollte, so mochte er nicht wieder umkehren auf demselben Wege und sah sich daher nach jemandem um, der ihm das Buch hole

und dem er den Ort genau bezeichnen konnte, wo er es hatte liegen lassen. Weit und breit sah er aber keine Menschenseele als einen Jungen, der eine Herde Gänse hütete. Der König ging also auf ihn zu und sagte: „Hörscht, Seppele, du könnt'st mir wohl da und da ein Buch holen? Kriegst zwei Zwanziger dafür!" Der Junge, der den König nicht kannte, sah den dicken Herrn ungläubig an. Zwei Zwanziger für einen so kleinen Dienst — das wollte ihm nicht recht eingehen. „Bin kein Talk nit!" (Talk: Pinsel, Narr) sagte

er sich abwendend. „Warum, glaubst' ich hielte dich für einen Talk?" fragte lächelnd der König, dem der frische, kecke Bube gefiel und der wohl merkte, daß er ihn nicht kannte. „Weil Ihr für so an nixigen Dienst zwei Zwanziger bietet," erwiderte der Knabe. „Das Geld wird so leicht nicht verdient!" „Nun seh' ich," sagte der König lachend, „daß du doch an Talk bist! Warum glaubst du mir nicht?" — „Die da drinnen," sagte der Knabe und deutete auf das ferne Schloß, „halten unseranen gern für an Narren und Ihr seid

wohl auch einer daher?" „Und wenn ich's wäre?" sagte der König. „Hier hast du im voraus die zwei Zwanziger! Nun geh' und hol' mir das Buch!" Des Knaben Augen blitzten, als er das Geld in der Hand hielt, denn für nicht viel mehr hütete er das ganze Jahr die Gänse. Er zauderte. „Nun," fragte der König, „warum gehst du nicht?" — Der Knabe schob sein Hütlein auf die Seite nnd kratzte sich hinter dem Ohre. „Ja," sagte er, „i wollt' schon — aber i darf nit! Wenn's die Bauern hörten, i hätt' die sakrische

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 4
Date: 19.02.1916
Physical description: 4
mit den Herren der bulgarischen Gesandtschaft und den übrigen Würdenträgern. Alsbald kam das Signal, daß der Hofzug nahe. Rauschend ertönten, von der Musik angestimmt, die Klänge des „Schumi Maritza" und der bulgarische Hofsonderzug fuhr langsam in die Halle ein. Der König war auf die Plattform seines Salonwagens getreten und begrüßte schon von oben durch militärischen Sa lut den Erzherzog. Als der Zug hielt, eilte Erz herzog Karl Franz Josef über die Stufen in den Salonwagen. König Ferdinand trug

die Uniform eines k. u. k. Feldmarschalls mit Kappe und Mantel. Beim Halse sah man das Kreuz des Ordens xour m6rite. Unter dem Mantel hatte der König das Goldene Vlies und das Band des St. Stephan-Ordens. Die Begrüßung spielte sich im Salonwagen in ganz besonderer Herzlich keit ab. Vier Minuten blieben König und Thron folger im Salonwagen im herzlichsten Gespräche. Dann trat der König wieder auf die Plattform und stieg die Treppe hinab. Im Gefolge des Königs kamen an: der bulgarische Ministerpräsi dent

Radoslawow, der bulgarische Generalissimus GM. Csechow. der bulgarische Hofmarschall GM. Sawow, der k. u. k. Militärattache in Sofia Oberst Laxa, der als Ehrenkavalier gleichfalls der Suite des Königs angehört, der bulgarische Flügeladjutant Oberst Stojanow, der bulgarische Legationssekre tär Grueff, der bulgarische Adjutant Rittmeister Stoitschew, Ordonnanzoffizier Oberleutnant Sa- rayliew, Hausmarschall Weich, Kabinettssekretär Csibka und Privatsekretär Paule. Nachdem der König den Wagen verlassen

hatte, meldete sich der Ehrendienst. Dann schritt der König zur Rechten des Erzherzogs, gefolgt von der glänzenden Suite, die Front der Ehren kompagnie ab und nahm hierauf die Vorstellung der Würdenträger durch Erzherzog Karl Franz Josef entgegen. König Ferdinand richtete an die Herren freundliche Worte und stellte dann dem Erzherzog Karl Franz Josef den Ministerpräsi denten Radoslawow, den Generalissimus GM. Csechow und die anderen Herren des Gefolges vor. Sie Fahrt in die Stadt. Nach dem Cerkle verließ

der König durch den Hofwartesaal den Bahnhof. Zu seiner Linken schritt Erzherzog Karl Franz Josef. Im Fürsten hof, war ein kaiserlicher Leibwagen vorgefahren. Ihn bestiegen der König und Erzherzog Karl Franz Josef. Die Herren der beiderseitigen Suite folgten. Ungemein herzlich war der Willkomm, den die Wiener Bevölkerung dem König bot, als sein Wagen in der Nordbahnstraße sichtbar wurde. Brausende Hochrufe ertönten, als der Wagen über den Platz gegen den Praterstern fuhr. Bis hoch hinauf zu den Figuren

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 23.03.1913
Physical description: 12
wird, mit einem Possenspiel en digen, so mag ich wenigstens nicht daran teilneh men". So lauteten die Worte, welche Stein an den Grafen Münster in London geschrieben hatte. Schade, daß Stein nicht an Stelle Friedrich Wilhelms III. König von Preußen gewesen ist! Der König teilte eben die Anschauungen seiner Höflinge und die taugten für die deutsche Sache rein nichts. Der König gab auch von Breslau aus dem ständischen Ausschuß in Königsberg keinen Laut der Geneh migung und ebensowenig dem General Pork. Al lein

diese herrlichen Männer kümmerten sich um keinen König mehr und stellten ganz selbständig Zwanzig Bataillone Fußvolk, siebzehn Schwadronen Reiterei in die Waffen, ebenso rüsteten sie die Landwehr auf Kosten der Provinz aus. Von je 26 Seelen trat ein Mann unter das Gewehr. Getan für die Volkserhebung und damit für den Sieg hat Friedrich Wilhelm III. von sich selbst aus nichts. Auch an dem Aufrufe, welcher am 3. Fe bruar 1813 die Jugend der gebildeten Kreise in den preußischen Staaten zu freiwilligem Iägerdienst

auf rief, war der König unschuldig. Er hat weder je einen Gedanken daran, noch, als ihm von Scharn horst die Sache fertig vorgelegt wurde, den Willen dazu gehabt. Tage kostete es Scharnhorst, bis der König endlich den Aufruf Unterzeichnete. Abge rungen, unter „schweren" Mühen, hat Scharnhorst dem Könige den Aufruf. Nun strömten in Breslau die Krieger zusammen. Scharnhorst und seine Freunde, Blücher, Boyen, Clausewitz, bald auch Gneisenau, der aus England herbeieiltc und das Versprechen englischer Hilfe

mit Geld und Waffen, selbst die Aussicht auf englisch-schwedisches Hilfs heer mitbrachte, waren voll Zuversicht auf die Opfer freudigkeit des Volkes. Der König aber blieb weiter nutzlos und erwartete vom Aufruf des 3. Februar gar nichts. Wenige Tage nach dem Aufruf saß der König im Breslauer Schloß, bei ihm war Scharnhorst. Ein großer Wagenzug sei eben im Hereinfahren in den Schloßhof begriffen, wird ge meldet und mutig klingen schon die Hörner herauf. Der König tritt ans Fenster. Gegen 80 Wagen

mit eingekleideter kriegerischer Jugend stehen in Reihe: es sind die ersten Züge Freiwilliger aus Berlin. Scharnhorst fragt den König, ob er jetzt glaube, daß. sein Volk streitfertig sei und opferbereit? Tränen rollen dem Könige aus den Augen als Ant wort. — In Berlin allein schon hatten sich in drei Tagen 9000 Freiwillige gemeldet; und doch war Berlin noch von einem französischen Heerteil besetzt. Als aber trotzdem der König noch immer zwischen Rußland und Frankreich schwankte und es zu kei nem Entschlüsse

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Tiroler Wastl
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Page 1 of 12
Date: 05.08.1900
Physical description: 12
Würden den Wohlstand des Landes gewaltsam zugrunde gerichtet, die Landesbanken ausgeraubt und das arme, nach allen Richtungen unterdrücke und betrogene Volk bis aufs Mark ausgesaugt haben, den kann's am Ende net gar a so wundern, dass schließlich a be schränkter Kopf Hergängen ist, um all dem Elend nach seiner Meinung mit an Schuss an End zu machen. Er sieht im König die ganze Macht des Landes und der regierenden Häupter verkörpert, und die Macht haber, die unter dem Schutze des weiten Königsmantel

alle ihre Gaunereien begeh'n, sie, grad sie sorgen dafür, dass das Volk im König wirklich den Inbegriff aller Macht sieht. Wann immer er' eine Reise ins Land macht, und wo immer er hinkommt, wird überall alles auf den Glanz herg'richtet. Wo etwas net in der Ordnung ist, darf er net hin, und wenn sich das net durchführen lasst, wird das Elend und die Roth, die wo aus an Loch außerschauen, mit Teppichen und Fahnen verhängt, die Misthaufen, dö sich net im Hand umdrehen beseitigen lassen, mit Grüanzeug verkleidet

und kurz g'sagt, der ganze Ort auf dö Weis so entstellt, dass ihn die vertrautesten Menschen völlig nimmer kennen. Der Anhang der Ortsgroßköpf und solche, dö es mit der Zeit gern werd'n möchten, bilden, die Dummen und Neugierigen hinter ihnen, hin und hin Spalier und sorgen, dass ja koa unzufriedener Mensch dem König nahe kommt, ihm die Wahrheit sagt und ihn aufklärt, was der bunte Kram an Schmutz und Elend alles zuadeckt. Und wenn der König über den Rath seiner nächsten Umgebung

über dies und jenes das und das Wort verliert, nachher wird das, grad wia man's braucht, ausgedeutet und in die Welt g'schrier'n und g'sagt: Der König selbst hat da und dort das und das g'sagt, und der König will, und der König wird, und der König selber hat u. s. w, und 's erste und 's letzte Wort ist der König und wieder der König Ja zum Teixl eini, was soll sich denn so an armer Schwachkopf, dear sich seinen Lebtag vor Roth und Kummer und Sorge und Hunger und Elend net auskennt, und Tag aus. Tag ein von Seinesgleichen nix

als Klage und Jammer heart, von seim König denken? Muass er durch den ewigen Sums von der Macht und Herrlichkeit des Königs net tamisch werden und zur Meinung kemmen, all dem Elend kannt der König an End machen, wenn er nur wollt? Ist es net nach all dem sehr begreiflich, wenn so an armer Kerl schließlich im König net nur den Sammelpunkt aller Macht und Herrlichkeit, sondern ganz folgerichtig a die Quelle allen Elends sieht. Das bekannte „cynische" Benehmen und die „Frechheit" des Mörders

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 24
Date: 27.02.1903
Physical description: 24
von einem Knaben, der eine mächtige Schüssel goldgelb gebratener Hechte und Karpfen trug. Ueberrascht sah sie der König an; statt einer alten Megäre, die er nach dem Vorhergegangenen erwartet hatte, trat ihm ein frisches, kräftiges Weib entgegen, dem die tteidsame Tracht der Gegend ganz vortrefflich stand. Keck saß der spitze Hut auf dem dunkeln, üppigen Haare, und als sie nun treuherzig ihn mit ihren schönen braunen Augen anblickte und mit herzlicher Stimme ihm zurief: .Grüß' Gott, Herr Majestät!" da mußte

er unwillkürlich in die dargebotene Rechte etnschlagen. „Sie bringen mir Ihren Gruß ziemlich spät, gute Frau," konnte er aber doch nicht unter lassen zu bemerken. „Besser später, als gar nicht, Herr Majestät. Wäre ich hereingekommen, ehe meine Fische fertig waren, so hätte ich den Herrn König zu allen Heiligen gewünscht. Denn hexen kann der Herr König auch nicht und wenn ich unterdessen ihm hier etwas hätte vorplauschen sollen, so hätte er nimmer solche delikate Fische bekommen. Doch, nun sollen

Sie auch — Mit diesen Worten drückte sie den König in den von ihrer Tochter rasch herbeigeschobenen bunt blumigen Großoaterstuhl. Als nun der König den General, sowie seinen Adjutanten durch eine Hand bewegung aufforderte, gleichfalls Platz zu nehmen, glaubte ersterer die Zeit für gekommen, Revanche für die am Kochherde erlittene Niederlage nehmen zu können und rief mit lauter Stimme: „Nicht eher rühre ich die Fische an, als bis die Frau mir Ab bitte geleistet hat." — „Dann verhungert der Herr General," war die rasche

Entgegnung. „Ich Hab' nichts Unrechtes getan und deshalb kann ich auch nichts abbitten und, Herr General, ich verlange auch nicht, daß er mir die roten Flecke abbittet, die er mir in den Arm gekniffen hat; also laß' er uns Frieden machen." Und ehe der General sich besinnen konnte, hatte ihn die resolute Frau gefaßt und, ob er wollte oder nicht, ihn auf einen Stuhl neben dem König gedrückt. Was blieb ihm da übrig? Von Seiner Majestät sah er, daß keine Unterstützung gegen die zungenfertige Frau zu erlangen

war — denn der König Max, der ein Feinschmecker war, fand die Fische vortrefflich — also machte er gute Miene zum bösen Spiele. Die Wirtin zeigte jetzt ihren hohen Gästen gegenüber, daß sie auch liebens würdig sein konnte und so verlief denn das Mahl zu allseitiger Zufriedenheit. Als der König sich wieder entfernen wollte und die Wirtsleute ihm bis vor die Haustür das Geleite gaben, machte die schöne Midel ihre Mutter plötzlich darauf aufmerk sam, daß der König eine kleine Rolle Dukaten neben den Teller gelegt

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Tiroler Post
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Page 8 of 20
Date: 02.02.1906
Physical description: 20
er- mordet und der Fehler werde durch seine, Pro- sorowskys, Ermordung wieder gut ge macht werden. — Ein Mord soll gutgemacht werden durch Hinzufügung eines Zweiten Mordes! Und diese revolutionäre Bestie wird von der sozialdemokratischen Gesellschaft als Göttin be jubelt und gefeiert. Der König von Dänemark +. König Christian IX. von Dänemark f. König Christian von Dänemark ist am Mon tag den 29. Jänner plötzlich im Alter von 88 Jahren gestorben. DieseTodesnachricht kommt sehr unerwartet, da, trotz

des hohen Alters des Königs von Dänemark, von einer Erkrankung desselben in den letzten Tagen keine Rede war. Nach dem Großherzog Adolf von Luxemburg, der schwer krank darniederliegt, war Christian IX. der älteste Fürst Europas. Von den Monarchen, die bei seinem Regierungsantritt herrschten, leben nur noch mehr Kaiser Franz Josef und König Christians Sohn, Georg, König von Griechenland. Kein dänischer Fürst vor ihm erreichte ein so hohes Alter wie Christian IX, aber auch kein Herrscher

zuvor eine Ehe eingegangen, aus der ersten war ein neunjähriger Knabe vorhanden. Erst 1851 durch Verzichtleistung der Prinzessin Charlotte von Hessen und des Erbprinzen Friedrich von Hessen, sowie des Kaisers Niko laus, weiter durch Zessionsakte zu Gunsten Christians und seiner Gemahlin Luise — Tochter des Landgrafen von Hessen und Enkelin des dänischen Erbprinzen —, ge langte er zur Anwartschaft auf den dänischen Thron. Nach dem Tode König Friedrichs VII. be stieg er im Jahre 1863 den Thron

und Oesterreichs in Schles wig ein, woraus König Christian im Friedens vertrage vom 30. Oktober 1864 auf die Her zogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg verzichtete. Hatte König Christian etwas Unangenehmes erlebt, so äußerte sich das bloß durch absolutes Schweigen. In den letzten Jahren wurde er noch schweigsamer. Das war darin begründet, daß aus der Reihe seiner Altersgenossen fast alle dahingegangen sind. In allen seinen Ge wohnheiten war der König von puritanischer Einfachheit. Fast jeden Tag

war er auf der schönen Strandpromenade in Kopenhagen zu sehen, auf der die beste Gesellschaft fährt oder reitet. Immer ging er ohne Begleitung und allen Untertanen begegnete er mit liebens würdigstem Wohlwollen. Einmal traf er auf der Promenade ein Mitglied des Reichstages, das sich einer vom König gewünschten Reform sehr widersetzte. Der König wollte das Mit- glied umstimmen und lud es ein, mit ihm eine kleine Erfrischung zu nehmen. Beim Zahlen entdeckte der König, daß er kein Geld bei sich habe. Er sah

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 22.01.1936
Physical description: 8
Verwaltung: Iaximiliairstraße S, parterre Telephomummern: 741, 742 Redaktion: Innsbruck, «ndreas-Hofer-Etraße Nr. 4 Herausgeber, Eigentümer, Drucker und Verleger: Verlagsanstalt Tyrolia A G. Verantwortlicher Schriftleiter: Rudolf Spirel Verantwort lich für den Anzeigenteil: Sigmund Serchtold, alle m Innsbruck Mittwo» 22. Fünner 182« Der Prinz von Wales - König von England Erscheint täglich nachmittags l /s4 Uhr. ausschließlich der Sonn, unk Zererrage Einzelpreis 2 « g Italien Einzelnum SO Cent

. Donnerstag Lusgode mit Beilage .Deltauck* Stt jx Anzeigen - Annahme in der Verwaltung sowie m allen Annoncenbüros des In- und Auslandes Die entgeltl An« kündrgungen im redakt Teile sind mit -lummem versehe« L o n d o n, 21. Jänner. (Reuter.) Der Prinz von Wales wird als König Eduard VIII heute zum König von England proklamiert werden König Eduard VIH. bleibt heute bis in die Mittags stunden in Sandeingham und wird im Lause des Ta ges nach London zurückkehren. GMfchr AsSwirkungen L o n d o n, 21. Jänner

.-Ag.) Infolge des Todes König Georgs V. wurde die auf heute vormittags angesetzte Sitzung des Dreizehner- komitee auf morgen verschoben. Heute nachmittags wird voraussichtlich nur eine kurze öffentliche Sitzung des Völkerbundrates abgehalten, in welcher eine Trauerkundgebung für den englischen König stattfin den wird. L o n d o n, 21. Jänner. (A. N.) Eine Welt — das englische Imperium — trauert heute an der Bahre König G e o r g s V.. der, wie nur wenige Herrscher, es verstanden hat, die Liebe und Ach tung

des ganzen Volkes zu erringen. Sein einfaches und menschliches Wesen, verbunden mit angeborener Vornehmheit, fein musterhaftes Familienleben mach ten ihn zum Borbild des englischen Volkes. Nicht nur die vermögenden Kreise, sondern vor allem das breite Volk hingen an diesem König mit aufrichtiger Liebe und es war keine Uebertreibung, wenn die Zeitungen aller politischen Parteien wahrend der Krankheit des König als von einem Freunde jeden Engländers schrieben. Die noch in frischer Erinnerung befindlichen

.) Nach einer Reutermeldung aus Kairo hat die bri tische Regierung sich bereit erklärt, sofort mit Aegypten in Verhandlung über einen Vertrag einzutreten. Berfchtebunv -er französischen Regierunsskrtse P a r i s, 21. Jänner. (A. N.) „Echo de Paris" glaubt melden zu können, daß der Tod König Georgs V. den für Mittwoch erwarteten Ausbruch der französischen Kabinettskrise um einige Tage verschieben dürfte, da Ministerpräsident L a v a l zweifellos berufen sein dürfte, an der Seite des Prä sidenten der französischen Republik

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 21.11.1902
Physical description: 12
Von fremden Ländern. England. Der König von Portugal reiste nach England, wo er vom König Eduard VII. herz lichste empfangen wurde. Gestern erfolgte die Rück reise. Deutschland. Der Obstruktion im deutschen Reichstage ist durch die Annnahme eines Antrages, mittelst Karten abzustimmen, die Spitze gebrochen worden. Die neue Abstimmungsmethode ergibt ein bedeutendes Zeitersparnis und ist entschieden eine Besserung der Dinge, welche nur der Arbeits- und Ordnungspartei im Reichstage zuzuschreiben

ist. Ein Mordanschlag auf den König Leo pold von Belgien. Auf König Leopold von Belgien wurde am Samstag vormittags ein Attentat verübt, welches großes Aufsehen in ganz Belgien und aller Welt hervorrief. Ueber den Mord anschlag wird berichtet: Gegen Mittag fand in der Gudulakirche eine Ge dächtnisfeier für die verstorbene Königin statt. Der Feier wohnten der König, der Graf und die Gräfin von Flandern, Prinz Albert und Prinzessin Clementine bei. Als sich nach Beendigung des Gottesdienstes der König

und die anderen Fürstlichkeiten zu den Wagen begaben, um in da« Schloß zu fahren, da feuerte plötzlich ein Individuum gegen den dritten Wagen des Zuges drei Revolverschüsse ab, die dem König galten. Dieser aber befand sich im ersten Wagen. Im dritten war u. a. der Oberhofmarschall, der durch die Scherben der zertrümmerten Fensterscheibe im Gesicht ver letzt wurde. Sonst wurde niemand verwundet. Der König soll erst. nach der Rückkehr ins Schloß von dem Attentat Kenntnis erhalten haben. Der Täter wurde sofort verhaftet

habe, nach Brüffel gekommen. Als es ihm auch hier nicht gelungen sei, Arbeit zu finden, habe er sich zu der Tat entschlossen. Er habe sich vormittags in die Gudulakirche begeben, um auf den König zu schießen, er habe aber die Kirche ver kästen, weil er befürchtete, daß er dort andere Menschen treffen könnte, und habe sich aus der Straße ausgestellt, um den Zug, in welchem sich der König befand, zu erwarten. In dem Augenblicke, als er auf einen Wagen des Zuges schießen wollte, hätten sich die Pferde in Trab

gesetzt, so daß er nur den dritten Wagen getroffen hätte. Er gestand ferner, Anarchist zu sein und die Tat nicht zu bereuen. Bei der Durchsuchung seiner Kleider und Taschen wurden An sichtskarten vorgefunden, welche den König und die Mit glieder der königlichen Familie darstellen. Rubino erklärte, er habe keinen Mitschuldigen. Bei der in seiner Wohnung vorgenommenen Haussuchung wurden auch anarchistische Zeit schriften vorgefunden. Die „Jndöpence Belge" meldet: Mehrere Personen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 29.10.1910
Physical description: 16
. Man meldete aus Uesküb, 25. Oktober: Gestern abend wurden von einer Bulgarenbande bei Jstip sechs Mohamedaner ermordet. In der Bevölkerung herrscht große Erregung. Bulgarische Rüstungen. Die Kredite für die Neuausrüstung des bulgarischen Heeres übersteigen 80 Millionen Francs. König Manuel von seiner Regierung ver raten. Ueber die letzten Augenblicke, welche der Entthronung der Dynastie Braganza vorangingen, veröffentlicht „Giornale d' Jtalia" zu den Anschul digungen gegen den Ministerpräsidenten König

Manuels, Texeira de Sonza noch folgende von Bord der „Regina Elena", welche die Königin- Großmutter Maria Pia nach Italien brachte, da tierte Depesche. ,, Königin Maria Pia hat während der Fahrt kein politisches Wort gesprochen. Um so bitterer klang aber, was der portugiesische Leutnant Estu- veda, der mit der greisen Königin in die Ver bannung ging, seinen italienischen Kameraden er zählte. König Manuel, so erzählte der Leutnant, wurde von denjenigen verraten, welche verpflichtet gewesen wären

, ihm mit Rat und Tat beizustehen. Um 11 Uhr, während der Hoftafel zu Ehren des Präsidenten von Bra silien, teilte der Minister des Innern Texeira de Sonza dem König mit, daß um 1 Uhr früh ein Aufstand ausbrechen werde; er rate dem König, sich in dem Necessidadespalaft zurückzuziehen. Der König geht dahin und findet den Palast von allen Wachen entblößt. Gleichzeitig kommt ein Bote Texejras und erteilt den Rat zur Flucht. Der Minister, die Beamten und Offiziere sind ver schwunden. Das Telephon ist zerstört

. Die Ne gierung unterläßt jede Organisation des Wider standes, bestimmt jedoch den König, nach Kafcas zu fahren, wo die „treuen" Regimenter seiner harren sollten. König Manuel fährt dahin, findet dort jedoch weder Soldaten noch Waffen und hat keine andere Wahl, als an Bord der Jacht „Donna Amelia" zu gehen. Seine eigene Regierung war es also, die ihn zum Land hinausgegängelt hat." König Manuel, seine Mutter und der Herzog Oporto haben sich von Gibraltar nach England begeben und dort ihren Wohnsitz im Schlosse

Woodnorten aufgeschlagen, das dem Bruder der Königin-Mutter Amalia, dem Herzog von Orleans gehört. Das stattliche Schloß liegt nicht weit von London entfernt. Seine Jnnenräume enthalten die reichen Sammlungen des Herzogs von Orleans, der mit großem Eifer auf die Geschichte Frank reichs und seiner Familie bezügliche Gegenstände erwirbt. Der entthronte König und die Seinen werden in dem schönen fürstlichen Landsitze den Komfort ihres Lissaboner Palastes nicht allzusehr vermissen.« Die Chinesen wünschen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 14 of 16
Date: 17.03.2004
Physical description: 16
Des Kaisers König Mit Franz König ist der letzte Konzilskardinal gestorben. Und mit ihm ein Stück Aufklärung, ein Stück Aussöhnung und ein Stück Wien. Ein Nachruf von Florian Kronbichler. U m einen schönen Tod zu beschreiben, bemüht man gern das Bild vom Vater Jakob: Im Frieden mit Gott und der Welt, umgeben von sei nen Liebsten, stirbt der Patri arch in seinem Bett. Beim Wiener Alterzbischof Kar dinal König war es ungefähr so. Nur schöner. Er ging im Schlaf. Von einem Kreis Vertrauter, dar

unter dem Innsbrucker Altbi schof Reinhold Stecher, hatte sich diese Autorität der Kirche Öster reichs vor einigen Wochen ziem lich deutlich verabschiedet: „Es geht zu Ende“, habe der 98-Jähri- ge gesagt, und wie alles an diesem Denkmal von Mensch wurde es als Ausdruck von Humor und geisti ger Frische gedeutet Österreich hatte sich, wie einst mit Kaiser FVanz Josef, an die Unsterblich keit seiner einzigen unstrittigen Vaterfigur gewöhnt Kardinal Franz König war für Österreich (mit ein bisschen Übertreibung

könnte man sagen: für die katholische Kirche Euro pas) etwa das, was für Südtirol Bischof Joseph Gargitter war. Beide Bauernkinder mit bürger lichem Gehabe, beide Respekt einflößend schon durch ihre Ge stalt, beide auf eine unpolitische Weise die Politik beeinflussend, beide Liebkinder des Konzils und Väter der Reformkirche, beide im Zweifelsfall verehrter außer halb ihres Zuständigkeitsbe Kardinal Franz König, 98 Jahr«: Eingeschlafen über einem Artikel zum Theologen Karl Rahner reichs als innerhalb

dieses. Kar dinal König war wie Bischof Gar gitter die unstrittige Autorität seiner Zeit und seines Ortes. Um bei König zu bleiben und seiner letztgenannten Eigenschaft: der Wirkung auf „die anderen“. Schon früh bekam der 1956 saun Erzbi schof von Wien ernannte Nieder österreicher den Spitznamen „der rote König“. Er hat das Verdienst, die Sozialdemokraten, die damals noch Sozialisten hießen und aus der Zeit des Austrofaschismus militant antikirchlich waren, mit der öster reichischen Kirche versöhnt

zu ha ben. Legenden winden sich um die persönliche Beziehung zum ande ren „roten Kaiser“ Österreichs, nämlich Bruno Kreisky. Zwischen dem erklärten Agnostiker und dem Kirchenmann bestand mehr als nur ein korrektes Verhältnis zwischen Thron und Altar. Kirchlich war König „Ost-,, und „Entspannungspolitiker“ schon lang, bevor die Politik diesen Be griff überhaupt erfand. Er war der Mann der Öffnung nicht nur zu den osteuropäischen Kirchen, sondern auch zu deren politischem System. Als „Erfinder

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 22.01.1936
Physical description: 6
Bezugspreise: Abonnement nur zusammen mit den „Innsbrucker Nachrichten" möglich. — Einzelnummer 18 Groschen, Sonntag 28 Groschen. Für Italien SV Eentesimi. Auswärtige An;eigenannahmestelle: Oesterreichifche Anzeigengefellfchaft A. G., Wien, I.» Wollzeile 16 — Schulerstraße 11, Fernruf R 2S-5-LO. Nummer 17 Mittwoch, clen 22. Jänner 1936 24 Jahrgang Ein Lebensbild König Georg V. A. B. London, 21. Jänner. Georg V., der in der Mitternachtsstunde des 20. Jänner 1936 sein Leben abgeschlossen

. Er unternahm mit der Prin zessin eine Reise nach Australien, wo er das erste Parlament des australischen Commonwealth eröffnete, und im Anschluß daran eine Tour durch die übrigen Dominien, 1905 besuchte er Indien, 1907 zum zweiten Male Kanada. Nach dem Tode Eduards VII. am 6. Mai 1910 bestieg der Prinz den Thron als Georg V., von Gottes Gnaden König von Großbritannien und den britischen Dominien jenseits der Meere, Verteidiger des Glaubens, Kaiser von Indien. Die K r ö n u n g des neuen Königspaares

erfolgte ein Jahr später, am 22. Juni 1911, in der Westminster Abbey, die Krönung zum Kaiser von Indien im Dezember desselben Jahres in Delhi. Die ersten Jahre der Regierungszeit Georg V. waren mit Besuchen der größeren Provinzstädte und ausländischer Höfe ausgesüllt. Der Kriegsausbruch 1914 brachte neue Aufgaben und Pflichten. Der König begab sich viermal an die Front in Frankreich und besichtigte zweimal die Grand Fleet. Im Jahre 1917 gab der König dem Drängen der Northcliffe-Presse

und anderer Schreier nach und änderte durch Dekret den alten Namen des königlichen Hauses, dessen regie rende Häupter von 1714 bis 1837 mit den Kurfürsten und Königen von Hannover eng verwandt und zum Teil identisch waren, von Welf in Windsor um. In der Waffenstillstands woche 1918 brachte das Volk dem König in London stürmische Ovationen dar, und Paris, das der König im November 1918 besuchte, bereitete ihm einen tumultuarischen Empfang. Er liegt in der Natur der Verhältnisse, daß eine Skizze des Lebenslaufes

Georg V. auf die äußeren Daten beschränkt blei ben muß. Das englische Königtum ist ein Symbol und nichts als ein Symbol. Die Macht ruht in anderen Händen. Ein englischer König mit stark ausgeprägter Individualität, wie Eduard VII. einer war, kann nur mittelbar einen ge wissen Einfluß auf den Gang der Politik ausüben und auch dann nur in dem Grade, in dem die berufenen Leiter der Politik sich diesem Einfluß zugänglich erweisen. Eduard VII. konnte in die Außenpolitik eingreifen, weil er auf Grund

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 8 of 10
Date: 16.12.1932
Physical description: 10
„StA da. Alle miteinänder!" überschrie der Vorstand den! Lärm. „Fahr ab, Hechler Kaspar! Die £eut haben Recht, wem» der Kogelbau-ec da war', müßt' er entschck- den — weil er aber nicht da ist, red' ich als- Vorstand statt seiner. Ls geht nicht. von einem ledigen Rind kann dev König den Bufch'n nicht äNuehmeu.' Ls war' eine SchäNd' für de» K o gel Hof und die ganze Gemeind', was müßt der König von uns danken? Der braucht's gar nicht zu erfahren, daß es solche Kinder bei uns gibt. Also muß schon

ihm der andere halblaut nach, „hätt'st auch Deinen Zorn vergessen und ein. Wörtel für's Naunei redeN können — aber Dir und allen ist's auch, nicht ge schenkt; das ledige Kind will ich Luch in ein Wachse! drucken. Ihr glaubt wohl, die Geschieht' war' schon aus? Nichts da — der pechler Kaspar! schiebt Luch doch njoch eiNeN Riegel vor. — Ha, ha, ha!" rief er, indem er laut lach-eNd sich auf die Kniee schlug, „der König! wüvd>' eine Freud' haben, wenn ihm der Buckolorum den Bu- sckens überreichen tät'." Die Ankunft

des Königs war Ursache, das nie mand auf seine Red e achtete und er unbemerkt sich eben falls unter die rufende und den Hut schwenkende Meng,e mischeN konnte, durch welche der König, in gewohnter Leutseligkeit uNd mit wohlwollendem Lächeln heran kam, Nach allen Seiten seinen Dank durch freundliches Kopf- Hchen aussprechend. Der hohe Herr hatte Mühe, durch das Gedränge zu kommen, und die Diener waren vollauf beschäftigt, ihm Bahn, zu machen und die Leute durch die Erzählung zum Zurückweichen

zu veranlassen, daß die Majestet durch die Jagd und ein Ihr auf derselben zuae- ftoßeniss Abenteuer etwas angegriffen und ernUdet 'fei. Die meisten folgten dem Zureden ; dafür wurde der Kogelbauer desto eifriger in dis Mitte genommen ünd mußte erzählen, was dem König zugestoßen, was d'enin eigentlich geschehen sei. Nur die dicke Firma 'Naab und Geier ließ sich, eben so wenig bescheiden, wie der Freiherr von Steiuevling zu beschwichtigen war. Der Krämer ruhte nicht, bis der König feine unzähligen Bücklinge

auf der Durchreise aufzuwarten, und bedaure n!ur, ih.n nicht auch seine Gemahlin aufführen zu können, die durch ein geschwollenes Bein am Ausgehen verhindert fei. Mit vergnügtem Lächeln hörte der König den Bericht und bedauerte lebhaft, die Gemahlin nicht kennen zu lernen.-- Er hoffe aber, setzte er hinzu, ein andermal dafür ent schädigt zu werden. Wenn er wieder in die Gegend! komme, werde er nicht ermangeln, auch seine Frau mit- zubringen und dem Herrn Baron vorzustellen. Dev Kogelbauer erzählte unterdessen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 12 of 12
Date: 30.09.1914
Physical description: 12
. (Fortsetzung folgt.) Mlerlei. Eine Di en st l eistun g eines Kö nigs. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen begegnete in der Nähe von Sans souci einer Milchfrau, deren Esel starrsin nig geworden war und trotz aller Prügelei nicht von der Stelle ging. Die Frau weinte und bat den König, den sie nicht erkannte, sondern für einen bürgerlichen Spaziergänger hielt, er möchte ihr doch behilflich sein, den Esel wieder in Gang zu bringen. — „Aber wie, gute Frau, wie soll ich das anfangen?" fragte der König

. — „Ei, wenn Sie den Esel bei den Ohren fassen und vorwärts ziehen und fiel) prügele hinten auf ihn los, dann zieht und geht er wieder!" — Der König machte dagegen keine Einwendung, er packte den Esel bei seinen Langohren und zog, Unterdessen die Frau mit argem Geschrei den Bakel schwang und prügelte, und siehe da, der Esel setzte sich auch sofort in Trab. — Zu Hause erzählte der König dann diese Hilfeleistung der Königin, die damit aber nicht so recht zufrieden war und sagte: „Aber Jritz, als Kronprinz ging

das allenfalls noch, aber als König —". „Mein liebes Kind," Unterbrach sie jetzt der König lachend, „ge rade als König muß ich so manchem Esel vorwärts helfen!" Ludwig von Bayern und der Student. In Studentenkreisen in Mün chen wurde von König Ludwig I. folgende nette .Anekdote erzählt. Eines Wintertages traf der König einen Studenten, der bei arger Kälte im Schloßgarten in einem Buche studierte. Der König fragte ihn, warum er hier studiere? Der Student, der ihn nicht kannte, antwortete, er habe kein Holz

, um einheizen zu können, demnach sei es egal, wo er studiere, auf seinem Zimmer oder im Schloßgarten. Der König frug weiter, wes halb er sich denn in dieser Not nicht an dm König wende? Darauf erwiderte der Stu dent: das würde gar nichts helfen, denn der König sei ja der ärgste Knicker im ganzen Bayernlande. Der König fragte nach feiitent Namen und < ging, und am folgenden Tage erhielt der 'Student ein Fuder Holz Und etwas Geld mit einem Zettel, worauf ge schrieben stand: „Von Ludwig dem Knicker

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 8 of 14
Date: 09.09.1900
Physical description: 14
herabkommt, da kann Rickele einen Jubelruf nicht mehr unterdrücken und stürmt dem Vater entgegen. Franz steht am Wege in banger Erwartung. Innig umarmt Ränchle seine Tochter und küßt sie, von tiefster Rührung ergriffen. Rickele fragt unter Thränen lächelnd, ob der Vater wirklich frei sei und keine Verfolgung mehr zu gewärtigen habe. Der Meister löst die Umarmung und spricht: „Für den Augenblick bin ich wohl frei — der König hat mir nicht schlecht zugesetzt — Herrgott! Kann Majestät einen anschauen

! Aber wie mir's später ergehen wird, das hängt von dem verflixten Seehupfer ab!" Beim Gebrauch dieses Ausdruckes blickt Ränchle erschrocken hinter sich gegen das Schloß. „Gottlob, es ist niemand um die Wege!" „Wie meinst Du, Vater?" „Komm! Wir wollen zu Hause über die verzwickte Sache reden! Aber was seh' ich — dort steht er ja, der Dampfbootmensch, auf den der König so viel hält!" „Der König hält viel auf Franz! Ach, der liebe, gute König!" jubelt Rickele und ruft Eible heran. Ränchle macht jedoch der Szene

und rathlos, weil er der Situa tion Herr werden soll. Das Abbitten ist doch viel schwerer als das „Anz'widern". Und zuviel möchte sich der Schiff meister auch nicht vergeben. Vor dem König kann man schon klein beigeben, dort ist Demuth Pflicht: aber ein See hupfer ist kein König und wird auch keiner, doch muß Räuchle des Dampfmenschen Verzeihung und Gott weiß was noch haben, sonst droht das Gefängniß. „Uff!" stöhnt der Meister. Die Jungen blicken auf den Vater, dessen Verlegenheit dadurch nur gesteigert

wird. Rickele fühlt Erbarmen und rückt mit der Frage heraus, wie es beim König war. Das löst dem Alten die Zunge, und allmählich kommt er in Fluß. „So weit ganz gut! Wir kriegen unsere Schiffe abgelöst, ich habe es durchgesetzt, daß wir auch eine jährliche Rente kriegen. Freilich wollte der König nicht recht d'ran, aber ich habe ihn doch 'rumgekriegt!" log Räuchle, um seine Person höher zu heben. „Ja, ich sage Euch, es hat seine Mucken, mit einem König zu reden und einem so hohen Herrn die Dinge begreiflich

hat! — Wir, das heißt, ich und die Königliche Majestät, haben auch von Ihnen ge sprochen, Herr Eible!" „Und was hat der liebe, gute König über Franz ge sagt?" fragt hastig Rickele und erröthet dabei. „Ja, ist ganz merkwürdig, wie große Stücke der König auf den jungen Herrn Monteur oder was hält: Alles von wegen dem bißle Dampf! Na, ich vergönn' es ihm! Und wenn der Dampfkasten nicht fahren kann, wird die könig liche Liebe und Zuneigung auch bald ein Leck kriegen!" „Aber, Vater!" schmollte Rickele. „Na, kurz und gut

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