46,131 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1906/02_02_1906/TIPOS_1906_02_02_8_object_7994322.png
Page 8 of 20
Date: 02.02.1906
Physical description: 20
er- mordet und der Fehler werde durch seine, Pro- sorowskys, Ermordung wieder gut ge macht werden. — Ein Mord soll gutgemacht werden durch Hinzufügung eines Zweiten Mordes! Und diese revolutionäre Bestie wird von der sozialdemokratischen Gesellschaft als Göttin be jubelt und gefeiert. Der König von Dänemark +. König Christian IX. von Dänemark f. König Christian von Dänemark ist am Mon tag den 29. Jänner plötzlich im Alter von 88 Jahren gestorben. DieseTodesnachricht kommt sehr unerwartet, da, trotz

des hohen Alters des Königs von Dänemark, von einer Erkrankung desselben in den letzten Tagen keine Rede war. Nach dem Großherzog Adolf von Luxemburg, der schwer krank darniederliegt, war Christian IX. der älteste Fürst Europas. Von den Monarchen, die bei seinem Regierungsantritt herrschten, leben nur noch mehr Kaiser Franz Josef und König Christians Sohn, Georg, König von Griechenland. Kein dänischer Fürst vor ihm erreichte ein so hohes Alter wie Christian IX, aber auch kein Herrscher

zuvor eine Ehe eingegangen, aus der ersten war ein neunjähriger Knabe vorhanden. Erst 1851 durch Verzichtleistung der Prinzessin Charlotte von Hessen und des Erbprinzen Friedrich von Hessen, sowie des Kaisers Niko laus, weiter durch Zessionsakte zu Gunsten Christians und seiner Gemahlin Luise — Tochter des Landgrafen von Hessen und Enkelin des dänischen Erbprinzen —, ge langte er zur Anwartschaft auf den dänischen Thron. Nach dem Tode König Friedrichs VII. be stieg er im Jahre 1863 den Thron

und Oesterreichs in Schles wig ein, woraus König Christian im Friedens vertrage vom 30. Oktober 1864 auf die Her zogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg verzichtete. Hatte König Christian etwas Unangenehmes erlebt, so äußerte sich das bloß durch absolutes Schweigen. In den letzten Jahren wurde er noch schweigsamer. Das war darin begründet, daß aus der Reihe seiner Altersgenossen fast alle dahingegangen sind. In allen seinen Ge wohnheiten war der König von puritanischer Einfachheit. Fast jeden Tag

war er auf der schönen Strandpromenade in Kopenhagen zu sehen, auf der die beste Gesellschaft fährt oder reitet. Immer ging er ohne Begleitung und allen Untertanen begegnete er mit liebens würdigstem Wohlwollen. Einmal traf er auf der Promenade ein Mitglied des Reichstages, das sich einer vom König gewünschten Reform sehr widersetzte. Der König wollte das Mit- glied umstimmen und lud es ein, mit ihm eine kleine Erfrischung zu nehmen. Beim Zahlen entdeckte der König, daß er kein Geld bei sich habe. Er sah

1
Newspapers & Magazines
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1910/11_05_1910/TIGBO_1910_05_11_1_object_7735593.png
Page 1 of 8
Date: 11.05.1910
Physical description: 8
die Spitzen der Behörden von Regensburg wohnten der Feier bei. Am 10. Mai 1871 erfolgte der Friedensschluß zwischen Deutschland und Frankreich zu Frankfurt a. M. England. (Die Beerdigung König Eduards.) Das Leichenbegängnis soll am 20. Mai stattsinden. Der Aufbahrung im Thronsaal des Buckingham palastes, zu der nur die Mitglieder des Haushaltes und bevorzugte Persönlichkeiten zugelassen werden, folgt eine öffentliche Aufbahrung in der Westminsterhalle. Die Beerdigung findet in der Georgskapelle von Schloß

Windsor statt. Zu den Trauerfestlichkeiten werden in London erwartet: König Albert von Belgien, Thron folger Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich, die Könige von Norwegen und Portugal. Ob Kaiser Wilhelm nach London kommt, ist noch unbestimmt. kelgi-»n. (Prozeß desbelg i'j che tt Staates gegen Baronin Vaughan.) Die Liquidation des Nach lasses König Leopolds hat ergeben, daß am Tage der Operation König Leopolds unter Beihilfe eines Hof beamten und eines Kammerdieners drei große Kisten voll

der Regierung feierlich zum Ehrendoktor der Universität Ehristiania ernannt. Roosevelt hielt eine Ansprache, in der er für die Ehrung dankte. König Eduard VII. ff. Am 7. Mai 12 Uhr 26 Minuten ist König Eduard von England nach kurzer, schwerer Krankheit im Buckinghampalast in London gestorben. In voriger Nummer unserer Zeitung hatten wir seine schwere Erkrankung gemeldet, das Telegramm, das seinen Tod meldete, konnte nur noch in einen Teil der Auflage eingeschaltet werden. Das schnelle Ende König Eduards kam

überall überraschend, aber allgemein war man sich klar, daß der Tod dieses hervorragenden Staats mannes ein politisches Ereignis ersten Ranges sei, daß sein Abtreten von der Weltbühne zunächst eine Lücke lasse u. daß vielleicht gewisse Aenderungen in der internationalen Politik eintreten werden. König Eduard wurde am 9. November 1841 in London im Buckinghampalast als ältester Sohn der Königin Viktoria und des Prinzgemahl Albert geboren. Er studierte in Edinburgh, Oxford und Cambridge und machte große

Reisen. 1863 trat er ins Ober haus ein und übernahm von dieser Zeit an die Repräsentationspflichten, die ihm die Königin immer mehr und mehr überließ. Am 10. März 1863 ver mählte er sich mit Alexandra, der Tochter Christian IX. von Dänemark (geboren 1. Dezember 1844). Am 22. Jänner 1901 bestieg er den Thron des britischen Weltreiches. Der Nachfolger des verstorbenen Königs, sein zweiter Sohn Herzog Georg Friedrich Albert von Pork hat unter dem Namen König Georg V. die Regierung angetreten

2
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1902/23_11_1902/ZDB-3077611-9_1902_11_23_2_object_8416860.png
Page 2 of 16
Date: 23.11.1902
Physical description: 16
Inschrift: „Dem ersten Los von Nom-Kaiser" niedergeiegt wurde. Hofbedienstete entfernten alsbald den Kranz. Das Standrecht in Agram — aufgehoben. Das Standrecht, welches am 7. September anläßlich der Un ruhen über Agram und Spenjevac bei Agram verhängt worden war, wurde am 17. ds. aufgehoben. 2tu*t*nb. Die Abreise Kaiser Wilhelms aus England. Kaiser Wilhelm und König Eduard, sowie der Prinz von Wales begaben sich am 15. ds. vormittags nach der Eisenbahn station Woffertown. Kurz vor 11 Uhr

reiste der Kaiser nach Panrik ab. Der Abschied beider Majestäten war herzlich, sie umarmten und küßten sich. Der König verließ den Salon wagen, in welchen er den Kaiser geleitet hatte und blieb mit dem Prinzen von Wales an der Türe des Waggons stehen, bis sich der Zug in Bewegung setzte. Die Majestäten reichten sich die Hände zum Abschied und riefen einander „Lebewohl auf Wiedersehen!" zu. Gegenüber den Ausführungen des Kriegs ministers Brodrick, der am 14. ds. in einer Rede ver- sichert

zweifelhaft, dagegen sprechen die „Daily News" ihre Bewunderung für Krüger aus, dessen Freiheitsliebe nur gemeine Menschen als Goldgier mißdeuten können. Attentat auf ben belgischen Am vorigen SamStag vormittags war die Stadt Brüssel der Schauplatz eines Attentates, das ein Wahnwitziger gegen den König Leopold der Belgier geplant hatte. Glücklicherweise ging der Mordanschlag, durch welchen eigentlich das Leben der Prinzessin Elisabeth von Belgien, einer Tochter des Herzogs Theodor von Bayern gefährdet

war, fehl. Als nämlich der König und die königliche Familie nach dem Trauergottes dienste für die beiden Königinnen Luise Marie und Marie Henriette die Gudelakirche verließen, feuerte ein Judividuum drei Revolverschüsse gegen den königlichen Wagen ab, in welchem sich die genannte Prinzessin, die Gemahlin des Prinzen Albert, die Gräfin von Flandern und die Prinzessin Klementine be fanden. Der Attentäter täuschte sich und glaubte, den Wagen vor sich zu haben, in welchem der König mit dem Grafen

welcher Gruppe anzugehören, und habe das Attentat aus eigenem Antriebe vollzogen. Ich habe mir in London den Revolver bei einer Versteigerung im Pfandhaus gekauft und habe London in der festen Absicht ver lassen, König Leopold zu töten. Seit meiner Anwesenheit in Brüssel begab ich mich jeden Tag auf den Bahnhof, um den König, der noch nicht zurückgekehrt war, zu erwarten. Heute früh entschloß ich mich, den König in der Kirche zu erschießen, Schon zu sehr früher Stunde trat ich in die Kirche ein und hielt

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1912/27_10_1912/TIWAS_1912_10_27_2_object_7948246.png
Page 2 of 12
Date: 27.10.1912
Physical description: 12
Kaiser Wilhelm Bei den letzthin in Wilhelmshaven stattgefun denen Enthüllungsfeierlichkeiten des Lvlignydenk- mals hielt der Kaiser eine Ansprache, in der u. a. sagte, er habe der Marine das Denkmal seines Ahnherrn geschenkt, der ein tapferer Kriegsmann gewesen sei und in der Festigkeit seiner Glaubens treue an die Persönlichkeit Christi erinnere. Als Führer der Hugenotten, die des Glaubens wegen damals viel zu leiden hatten, hielt er seinem himm lischen König Treue bis zum letzten Atemzug

entfremdet. Auch seinem Landesherrn Karl IX. gegenüber war er herrschsüchtig und es Ihr, die ihr knechten Einen interessanten Beitrag zur Frage der Stel lung König Ludwigs I. von Bayern zu den Je suiten veröffentlicht Amtsrichter Dosenheimer im zweiten Septemberheft der Frankfurter Halbmonats schrift „Das Freie Wort". Dosenheimer weist ein dringlich darauf hin, daß der König ein sehr from mer Katholik war, aber trotz oder gerade wegen seiner tiefen Frömmigkeit ein Gegner der Jesuiten wurde. Wir heben

aus dem Dosenheimerschen Ar tikel folgende Ausführungen hervor: 1834 schrieb der König seinem Minister von Wal lerstein: „Seine politischen Umtriebe habe ich die sem Orden verzuwerfen . . . Deutsche Gesinnung soll in die Jugend gelegt werden, aber dieser waren die Jesuiten in Deutschland immer fremd; wo immer sie waren und sind, ihres Ordens Zweck verfolgen sie, nur ihn, Nebensache das Vaterland." Nach dem Sturze des ultramontanen Ministers von Abel ließ sich der König (August 1847) im Schloß zu Aschaffenburg

der König sogar ein Gedicht gegen die Jesuiten: und die Jesuiten. war also mit der Treue des Admirals gegenüber seinem Landesherrn und seinem himmlischen König sehr zweifelhaft bestellt. Wenn man die Bartolo- mäusnacht als Schandfleck des Christentums an spricht, so sei zu berücksichtigen, daß sie aus poli tischen Gründen veranlaßt worden sei. (Bei den Klerikalen weiß ja die linke Hand nie, was die rechte tut. Die Schriftl.) Die Haltung der deut schen Calvinisten, die gerade den Admiral Coligny

als einen ihrer ^größten Männer bezeichnen, sei keineswegs einwandfrei gewesen. Die Calvinisten hätten sich mit allen Feinden des Deutschen Rei ches und des Kaisers verbündet. Deutschland habe in seinem eigenen Lande Helden genug aufzuweisen, die in der Treue zu ihrem Landesherrn und zu ihrem himmlischen König mit weit mehr Recht als Vorbild hingestellt werden können als Coligny." Wie es scheint, werden die Umtriebe der Jesuiten in Deutschland, die ja doch nur den Sturz des protestantischen Kaisertums der Hohenzollern

4
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1912/04_06_1912/ZDB-3091117-5_1912_06_04_6_object_8494248.png
Page 6 of 16
Date: 04.06.1912
Physical description: 16
mir so wie so nicht!" Eine weite Strecke sind die beiden schon gewandert. Der Re gen hat den zähen Lehmboden des We ges aufgeweicht und der Schmutz klebt dem Alten in Schol len an den Schuhen. Ganz verdrießlich wird er und er muß seine ganze mora lische Willenskraft aufbieten, um nicht das Kind stehen zu lassen und davonzu gehen. Aber das König friedlich von Dänemark f. Städtchen liegt dun kel da und es könnte der Tod des Kleinen sein! Nun — und ein Mörder will er doch nicht werden ... und wenn selbst ... Er hat den Gedanken

und mit dein Tode ringend, vor Kummer vergeht, bis ich ihr deu Jungen wiederbringe." Da lächelt der alte Tepp und sagt, sich über die Augen streichend: „Na, is schon gut — und so werd' ich denn im Namen der Gerechtigkeit Zusehen, wo man mir ein anderes Quartier gibt. Adieu, Kleiner!" Und mit müden Schritten folgt er dem Beamten durch den strömenden Regen.... König Friedrich von Dänemark t. (Mit Abbildung.) f jnerioartet ist das dänische Reich und Volk in tiefe Trauer versetzt worden. Auf der Rückkehr vou eiuer

längeren Er holungsreise, die er zur Wiederherstellung seiner durch eine Lungen entzündung stark geschwächten Gesundheit nach dem Süden gemacht hatte, ist König Friedrich von Däneuiark am 14. Mai 1912 in Hamburg infolge eines Schlaganfalls plötzlich gestorben. Gegen 10 Uhr abends unternahm er, wie er es jeden Abend zu tun pflegte, ohne Begleitung noch einen kurzen Spaziergang, Nicht sehr weit vom Hotel „Hamburger Hof" entfernt, wo der König mit der Königin und seinen Kindern wohnte, wurde

er von einem Un wohlsein befallen und bewußtlos in ein Automobil gebracht, das ihn, da rnan den inzwischen entschlafenen König nicht erkannte, in ein nahegelegenes Krankenhaus führte. Erst im Laufe der Nacht wurde die Leiche des Königs ins Hotel gebracht und dort aufgebahrt. Es ist wohl eine große Seltenheit, daß ein regierender König unerkannt aus dem Leben scheidet, wie es hier der Fall war. Am 16. Mai brachte ein Sonderzug den Leichnam des Königs nach der Hafenstadt Travemünde, von wo aus die Ueberführnng

nach Kopenhagen zu Schiff mittels der dänischen Königsjacht „Daneborg" erfolgte. Die feierliche Beisetzung fand am 24. Mai in Roeskilde statt. Zahlreiche Mitglieder der auswärtigen Fürsten häuser wohnten dersel ben bei, so die Kai serin-Witwe von Ruß land, dieKönigin-Witwe von England, König Georg von Griechen land und Herzog und Herzogin von Cumber- land. Der deutsche Kai ser Wilhelm war durch den Kronprinzen und die Kronprinzessin ver treten, der Kaiser von Rußland durch den Großfürsten Alexandro- ivitsch

5
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1913/16_11_1913/ALABO_1913_11_16_1_object_8258577.png
Page 1 of 16
Date: 16.11.1913
Physical description: 16
der König Ferdinand von Bulgarien nach Wien. Am folgenden Tage stattete er dem Kaiser einen Besuch ab und hatte hierauf eine einstündige Unterredung mit dem Grafen Berch- told. Wiener Blätter bringen hiezu auch die Mel dung, daß in der nächsten Woche der bulgarische König zu einem Zweitägigen Jagdaufenthalte nach Konopischt kommen werde. Und am 16. Novem ber soll der König von Spanien nach Wien kom men, um seinem kaiserlichen Vetter einen Besuch abzustatten. Es ist wohl in die Augen springend

ist, soll es nicht von den Russen erdrückt werden, dessen König ein persönlicher Freund unseres Kaisers ist, war in der. letzten Zei>-Manches nicht so wie es sein soll; es herrschte eine gewisse feindselige Stimmung gegen uns; gewisse Kreise suchten die Meinung zu erwecken, als wären wir den rumäni schen Plänen hinderlich. Man erzählte sich, daß auch der Kronprinz in diesem Lager stehe. Die Reise desselben nach Wien bedeutet daher nichts mehr und nicht weniger als das offene Einbe- . kenntnis, daß man sich hierin geirrt

und nun wie der die früheren Bahnen wandeln wolle. Daß der König gerade das Kronprinzenpaar gesandt, das etwas russenfreundlich angehaucht sein soll, ist für dasselbe ein sehr verständlicher Wink. Sehr wich tig ist aber der Besuch des bulgarischen Königs. Bulgarien hatte sich in der Vergangenheit alles .Heil von Rußland erwartet. Im letzten Balkan kriege kam es aber zur Einsicht, daß seine Freunde a'derswo zu suchen seien als in Rußland und es beginnt je" allen Ernstes, sich in Freundschaft uns zuzuwenden

und die staatsfeindlichen, liberalen und sozialdemokratischen Zeitungen, die am ganzen Staate kein gesundes Haar mehr fanden, glauben machen wollten. Etwas mehr Schneid hätte uns allerdings nicht geschadet, namentlich in der Be stimmung der albanischen Grenzen; man hat das im letzten Monate gesehen. Käme Oesterreich end lich innerlich wieder einmal zur Ruhe, dann, lieb* 1 Vaterland, magst ruhig sein, bist immer noch das Land an Kraft und Ehren reich. Bayern hat wieder einen König» Unser Nachbarland Bayern feiert

in dieser Woche frohe Feste, es hat wieder einen König, und zwar einen wirklichen. Bayerns König, Otto, ein Bruder des un glücklichen Ludwigs II., der die vielen schönen und großen Schlösser gebaut hat, ist schon seit mehr als 40 Jahren irrsinnig und führte den Titel eines Kö° nis nur dem Namen nach. An seiner Stelle führte ein anderer Prinz, der letzthin verstorbene Luitpold un ter dem Titel Prinzregent die Regierungsgeschäfte. Nach dessen Ableben übernahm dessen ältester Sohn, der allbeliebte Prinz Ludwig

6
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1902/20_07_1902/ZDB-3077611-9_1902_07_20_15_object_8416583.png
Page 15 of 16
Date: 20.07.1902
Physical description: 16
Allerlei. 3u unseren Silbern; König Georg von Sachsen. Der neue König von Sachsen ward geboren am 8. August 1832 als jüngster Sohn des nachmaligen Königs Johann. Der neue Monarch ist nur vier Jahre jünger als sein Vorgänger. Wie sein Bruder hat auch König Georg als Heerführer die höchsten militäri schen Würden und Auszeichnungen erlangt. Im Böhmischen Feld zug 1866 kommandirte er die 1. sächsische Reiterbrigadc und im Deutsch-französischen Krieg 1870/71 zuerst die 1. Infanteriedivision

ihm Kaiser Wilhelm I. am Tage des Truppeneinzugs in Berlin das 16. Ulanenregiment und König Johann am Tage des Truppeneinzugs in Dresden das Schützen regiment Nr. 108. Nach der Uebernahme der Regierung seitens des Königs Wert 1873 trat Prinz Georg erneut als komman- dirender General an die Spitze der sächsischen Armee, von Kaiser Wilhelm II. wurde ihm die Würde eines Generalfeldmarschalls ver liehen und die Funktion eines Generalinspekteurs übertragen. Letztere hat er bis jetzt b. kleidet, den Oberbefehl

über das 12. (1. königl. sächsische) Armeekorps aber im Frühjahr 1900 niedergelegt. König Georg von Sachsen ist Wittwer. Im Jahre 1884 hätte er seine Silberne Hochzeit feiern können. Aber wenige Monate vorher, am ö. Februar, sank seine Gemahlin, die am 21. Juli 1843 geborene Infantin Maria Anna von Portugal, mit der er sich am 11. Mai 1859 vermählt hatte, nach kurzem Krankenlager ins Grab. Sie hatte ihrem Gatten vier Söhne und vier Töchter geschenkt. Möge die Regierung des Königs Georg eine lange und gesegnete

geschmückten Stadt ein. Der Prinzregent Luitpold, begleitet von den Prinzen Ludwig und Leopold, begrüßte nach der Folge der Ankunft zunächst den Großherzog Friedrich von Baden und den König Wilhelm von Württemberg, und bald darauf rollte der Zug des Kaiserpaares in den Bahnhof ein. Nachdem es dem Zuge entstiegen war, fand eine herzliche Begrüßung zwischen den Monarchen statt. Beim Austritt aus dem Waggon ertönte die Nationalhymne, worauf die Ehrenkompagnie abgeschritten wurde, während die Kaiserin

und die Prinzessin Gisela sich lebhaft unterhielten. Dann fand Cercle in der im Bahnhof neubau hergerichteten Halle statt, und gleich darauf erfolgte die Fahrt zur Stadt. Der Prinzregent fuhr mit denr Kaiser, die Kaiserin mit der Prinzessin Gisela, der König von Württem berg mit dem Prinzen Ludwig, der Großherzog von Baden mit dem General v. Haag. Nach der Para e am Färberthor, bei welcher der Kaiser persönlich das 6. Infanterieregiment denr Prinz regenten vorführte, begaben sich die Monarchen in ihre Ouartrere

7
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1900/02_09_1900/ZDB-3077611-9_1900_09_02_8_object_8415072.png
Page 8 of 14
Date: 02.09.1900
Physical description: 14
soll in Zukunft werden? Aus den guten König darf jeder brave, pflichtgetreue Schwabe jederzeit rechnen; vomSchiff- meister jedoch kann sich Eible auf die unangenehmsten Dinge gefaßt machen, besonders dann, wenn sich Polizei und Ge richt dreinmischen. Und der König hat gar befohlen, den Polizeiwachtmeister ins Schloß zu schicken. Es wird also höchst wahrscheinlich zur Verhaftung Näuchles kommen, und dann Adieu Rickele und Hochzeit! Eible kämpft mit sich; soll er den Polizeiwachtmeister

Eible: „Macht Euch um Himmelswillen fertig! Ihr müßt augenblicklich fort über den See in die Schweiz. Der König hat um den Wachtnleister geschickt, er will Euch verhaften lassen, Ihr uiüßt fliehen, sonst ist alles verloren! Schnell in den Kahn!" „Der König!" stottert Räuchle, „dann ist's freilich ver loren! Der König setzt alles durch!" Rickele drängt auf rasche Flucht und sucht des Vaters Kleider in einen Pack zusammen zu raffen; Eible aber ruft, er werde einen Kahn flott machen, der Vater solle

schnell Nachkommen, und eilt in den dunkeln Abend hinaus, einen Nachen zu suchen. Völlig verdattert steht der sonst so gewaltthätige Meister; den Rock, den Rickele ihm gereicht, zieht er in den Hausschuhen vor den Wasserstiefeln au, nicht wissend, was er mit diesen anfangeu soll. Stetig stottert er: „Der König, der König!" Mehr vermag er nimmer zu denken. Ein Riß an der Glocke läßt ihn einen Luftsprung machen. Bleich vor Schreck lehnt Rickele mit dem Kleider bündel an der Wand, die Füße

wollen sie nimmer tragen. „Ausgemacht im Namen des Königs!" Rickele ist wie versteinert, jeder Bewegung unfähig. „Im Namen des Königs!" lallt der Meister und schleppt sich zur Thüre, die er mit bebenden Händen öffnet. „Ah, da ist er ja schon und zum Mitgehen bereit!" ruft etwas höhnisch der Wachtmeister. „Na, nur gleich mit, Meister! Er soll sofort vor Majestät erscheinen!" „Der König, der König!" stammelt Räuchle. „Vorwärts! Marsch ins Schloß! Zur Hoftafel wird Er kannt geladen

. . . Im hell erleuchteten Schloßportal meldet sich der Wacht meister sammt Arrestanten beim Portier, der durch einen Klingelzug einen Lakai Herbeirust. Verwundert mnstert der Thürsteher den Schiffmeister und macht den Begleiter auf den seltsamen Anzug Räuchle's aufmerksam. In Haus schuhen und mit verkehrt angezogenem Kittel werde man doch nicht vor Majestät erscheinen wollen. Kurz angebunden fertigt der Polizist den Pförtner ab: der König habe die augenblickliche Vorführung des Schiffmeisters befohlen

8
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1900/04_08_1900/OBEWO_1900_08_04_2_object_8025121.png
Page 2 of 18
Date: 04.08.1900
Physical description: 18
bringt auch einen Vorfall in Erinnerung, welcher Mitte des vorigen Monates einiges Aufsehen erregte. Da mals erhielt ein in Völkermarkt in Kärnten ansässiger Italiener von seinem in der Fremde weilenden Sohne ein Schreiben, in welchem sich dieser als Anarchist bekannte und mittheilte, daß er durch das Los be stimmt worden sei, den König von Italien zu ermorden. Er sei im Begriffe, sich nach Rom zu begeben, um die That zu vollbringen. In dem Schreiben war weiter die Mittheilung enthalten

„Temps": Die italienische Regierung wurde seit dem 20. Juni von den österreichischen Behörden benach richtigt, daß eine geheime Gesellschaft den Tod desKönigs vonJtalienbeschlossen habe. Die österreichische Polizei verhaftete an dem genannten Tage in Pontafel ein Individuum, welches erklärte, von einer Anarchistengruppe, der es ange höre, dazu bestimmt zu sein, den König Humbert zu ermorden. Vier andere Souveräne seien gleichfalls von den Anarchisten zum Tode verurtheilt. Das Individuum fügte hinzu

, daß seine Verhaftung die Vollziehung des Urtheils nicht verhindern werde, denn es sei Alles vorgesehen und ein anderer Genosse bestimmt, ihn zu ersetzen. Seit dem der italienische Minister des Innern die Depesche der österreichischen Regierung erhalten hatte, erhöhte er den Sicherheitsdienst für den König, und Saracco hielt die von seinem Vorgänger getroffenen Maß nahmen aufrecht. Der König bemerkte jedoch den er höhten Sicherheitsdienst um seine Person, wendete sich diesbezüglich an den Minister und verlangte

, daß der frühere gewöhnliche Dienst wieder platzgreife. Ein Newyorker Telegramm theilt mit: Man er innert sich jetzt daran, daß der italienische Anarchist Carboni Sperandio, der kürzlich in New-Ierfiy einen Selbstmord verübte, einen Brief hinterlreß, in dem es hieß, daß er am 2. Februar in Mailand durch das Los ausersehen wurde, König Humbert zu tobten, daß ihm jedoch, da er amerikanischer Bürger geworden, der Anarchistenbund, dem er angehörte, erlaubte, einen Ersatzmann zu wählen. Der „Tribuna" zufolge

besteht der Verdacht, daß ein Komplot vorliege; ein nicht der Propaganda der That angehörender Anarchist hätte nämlich vor einiger Zeit erklärt, daß in Paris eine Ver sammlung von Anarchisten stattgefunden Eine HochgebirgsiiaUoufahrt. Von A. Stolberg. ^s'Wls nach der Erfindung der Gebrüder Montgolfier das langersehnte erste Aufsteigen von Menschen per Ballon am 21. Oktober 1873 vom Schlosse La Muette bei Paris stattfinden sollte, verweigerte König Ludwig zuerst die erbetene Erlaubniß, versprach

9
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1900/26_08_1900/ZDB-3077611-9_1900_08_26_9_object_8415059.png
Page 9 of 14
Date: 26.08.1900
Physical description: 14
„Was sagst Du da?" fragte höchlichst erstaunt König Wilhelm. „Jawohl, das kann ich beschwören, mit einem schweren Jurament bekräftigen! Ich, Seiner Majestät des Königs von Württemberg „Allergnädigster Hoffischer", erkläre hie- mit, daß der Qualm und der Dampf des unsinnigen neuen Bootes die Bodenseefische unweigerlich vertreiben, znm Verlassen des Gewässers zwingen wird, und dann ist's aus mit der Fischerei. Das sage ich, der alte Hoffischer, der von seinem Geschäft mehr versieht

, als alle Hofräthe und Schiffbauer des Königreiches!" Der König stutzte anfangs, dann aber vermochte er die Heiterkeit nicht mehr zu unterdrücken; er lachte dem drolligen Fischer ins dicke Gesicht und meinte begütigend: „Lieber Stäble, ich meine, Du echauffirst Dich da ganz unnöthig! Es wird nicht so gefährlich werden, und wenn die Fische wirklich so treulos sein sollten, die Heimath zu verlassen, na, dann beziehen wir die Felchen eben von wo anders!" „Was?" krächzt Stäble. „So meine ich!" „Potz, Blitz

und Donner! Mit Verlaub! Dann kann ich, der „Allerhöchste Hoffischer", statt Fische ja Fliegen sangen und spazieren gehen das ganze Jahr?!" „Schon möglich, wenn das so käme, wie Du cs pro phezeist !■; „Schrecklich! Aber, mit Verlaub! Ist es denn wahr, daß sich Ew. Majestät so tief mit dem entsetzlichen Dampf schiff eingelassen haben?" Der König lachte hell auf: „Ach, jetzt begreife ich alles! Ihr fürchtet Euch vor dem Dampsboot! lind deshalb wollt Ihr Gespenster am hellen Tage an die Wand malen

! Und was mir der Biedermann da weiß machen wollte! Nicht zu glauben! Stäble, mich machst Du wegen der Felchen nicht gruseln! Trolle Dich jetzt und liefere Deine Fische in der Küche ab! Hub laß es mich wissen, wenn die Fische ans dem See wandern; ich möchte diesen Exodus doch für mein Leben gern sehen!" Lächelnd winkt der König mit der Hand und setzt beit Spaziergang im Schloßgarteu fort. Allmählich überschattete tiefer Ernst des edlen Fürsten Aittlitz, der König wird nachdercklich und sein scharfer Geist sann

über das Gehörte nach. Ist es nur ein einfacher Fischer, der da versuchte, eine diplomatische Rolle zu spielen: der König hörte die Opposition gegen die von ihm unterstützte Neuerung heraus, und die Ver kennung seiner Absicht, dem Wohl der Gesammtheit zu nützen, wirkte schmerzlich. Zugleich kam dem Fürsten jetzt deutlich in Erinnerung, welche Hindernisse sich bisher dem Unternehmen entgegengestellt, es in Frage gebracht hatten. Die Entsendung des Finanzrathes Nördlinger nach Friedrichshasen ist resultatlos

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1902/15_08_1902/OBEWO_1902_08_15_4_object_8026775.png
Page 4 of 24
Date: 15.08.1902
Physical description: 24
errichteten Zuschauertribünen waren reich dekorirt. Von zahlreichen Gebäuden hingen Flaggen herab, die die Inschriften trugen: „Midd- lesex grüßt den König und die Königin!" „Lange lebe der König und die Königin!" „Gott segne unseren König und unsere Königin!" Die freuoige Erregung, die bereits am frühen Morgen in den Straßen geherrscht hatte, ließ auch in den späteren Stunden des Tages nicht nach. Ueberall wurden die Glocken geläutet. Dre Menge in^den Straßen war über Erwarten groß; an^zwei stellen wurde

der Herzog von Conuaught und Lord Kitchener. Kanonensalven kündigten um 1 l Uhr 25 Min. die Ankunft in der Westminsterabtei an. Der König schien bei ausgezeichnetem Wohlbefinden zu sein und dankte ebenso wie die Königin freudig für die enthusiastische Begrüßung. Der Krönungswagen bot einen pracht vollen Anblick. Die breiten Glassenster des Wagens ermöglichten es dem Publikum, das Königspaar un behindert zu sehen. Der König und die Königin, die sich augenscheinlich in freudiger Stimmung be fanden, dankten

mit den königlichen Regalien und zahlreiche hohe Würden träger. Der König schritt auf den im Vordergrund des Thrones befindlichen für ihn bestimmten Sitz zu, verneigte sich vor der Königin und kniete zum Gebet nieder. Hierauf begann unter Fanfarenklängen die Zeremonie der Rekognition, die unter wieder holten stürmischen Zurufen vor sich ging. Sodann folgte die Kommunion. Der König hörte die Ver lesung des Evangeliums stehend an und beantwortete die an ihn gerichteten Fragen mit fester, starker Stimme. Hieran

reihte sich die Unterzeichnung des feierlichen Eides. Während der Kommunion kniete der König nieder. Nach der Salbung wurde der König mit dem Reichsschwerte gegürtet, worauf er die Zeichen seiner königlichen Würde entgegennahm. Um 12 Uhr 40 Min. verkündeten Kanonensalven im Hydepark und im Tower die erfolgte Krönung König Eduard's VII. Eine Viertelstunde später wurde die Krönung der Königin vollzogen. Nach Beendi gung der Zeremonie erhob sich die ganze Versamm lung uud brach tu den Ruf aus: „God save

the King and the Queen ! u Die Feierlichkeit war kurz nach 1 Uhr deenoet. Während der K;önungs;ere- monie ereignete sich ein Zwischenfall. Unmittelbar nachdem nämlich der Erzbischof von Kanterbury dem König die Krone aufs Haupt gesetzt hatte, schien der Erzbischof einer Ohnmacht nahe zu sein und mußte, gestützt auf den Erzbischof von Jork und zwei andere Bischöfe, für einen Augenblick seinen Platz verlassen. Ec erholte sich jedoch bald wieder so weit, um die Zeremonie beendigen

11
Newspapers & Magazines
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1902/05_09_1902/UIBO_1902_09_05_4_object_8314483.png
Page 4 of 18
Date: 05.09.1902
Physical description: 18
ein Beweis dafür, daß der König ent schlossen sei, das Bündnis zwischen Italien, Deutschland und Oesterreich-Ungarn allezeit zu pflegen und da durch den Völkern den Frieden zu erhalten. Der König erwiederte aufs freundlichste und reichte dem Oberbürgermeister die Hand. Dann traten die Ehren jungsrauen heran und Fräulein Kürschner, die Tochter des Oberbürgermeisters, überreichte einen Blumenstrauß. Bei der Galatafel brachte Kaiser Wilhelm fol genden Trinkspruch aus: Wenn ich Ew. Majestät von ganzen Herzen

. Willkommen sei Ew. Majestät zugerufen als dem Könige des herrlichen, schönen Italien, des Landes unserer Träume, des Jung brunnens unserer Künstler und Dichter. Willkommen seien Euer Majestät als treuer Bundesgenosse nach Wiedererneuerung des uns untereinander und mit unserem erhabenen Freunde, Sr. Majestät dem Kaiser und König Franz Josef, verknüpfenden Bünd nisses, welches in aller Kraft fortbestehl und in das Sein unserer Völker sich fest eingelebt hat, nachdem es Jahrzehnte hindurch Europa

den Frieden gesichert hat und, so Gott will, noch für lange sichern wird! Mit mir in jubelndem Gruß ruft das gesamte deutsche Vaterland: „Se. Majestät der König Hurrah, Hurrah, Hurrah! Den Toast des Kaisers Wilhelm erwiederte König Viktor Emanuel mit einem Trinkspruche, der in deutscher Uebersetzung wie folgt lautet: Die Gefühle wahrer Zuneigung, die Ew. Majestät für mein Land, mein Haus und meine Person zu bekunden geruht haben, sind das kostbare Unterpfand einer Freundschaft, die ich von ganzem Herzen

und dessen wirksamsten Schutz erkennt. Dies ist der Wunsch, mit dem ich mein Glas erhebe, um zu trinken auf das Wohl Ew. Majestät, Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin und der kaiserlichen Familie, auf die Wohl fahrt des mächtigen Deutschland, von welchem fo hoher Glanz von Arbeit und Wissen ausstrahlt. Es lebe Se. Majestät der Kaiser und König! Viktor Emanuel spendete den Armen Berlins 10.000 Mark. Weiters fanden mehrere gegenseitige Ordensverleihungen, wie bei diesen Gelegenheiten schon so üblich, statt

. Am Sonntag trat König Viktor Emanuel seine Rückreise über Frankfurt am Main an. Deutschland wird dem König von Italien in der angenehmsten Erinnerung bleiben. Correspondenzen. Nolders, 31. August. (Priesterjubiläum.) Hoch würdiger Herr Pfarrer Prutz von Stumm im Zillertal, hielt heute in unserer Pfarrkirche fein 40jähriges Priester- jubiläum. Zu diesem Zwecke stand die Kirche im Fest tagsschmuck, einzelne Häuser waren beflaggt, der Gasthof „zur Post", in welchem das Festmahl eingenommen wurde

12
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1900/02_09_1900/ZDB-3077611-9_1900_09_02_9_object_8415073.png
Page 9 of 14
Date: 02.09.1900
Physical description: 14
, mit blindem Haß verfolgen! Was glaubt Er denn eigentlich zu sein, he? Wo soll das hinaus? Hat Er auch nur einen Augenblick bedacht, was die Folgen Seines blindwüthigen Thuns und Treibens sein werden, sein müssen?" Geknickt steht Näuchle, der den stahlharten, durch dringenden Blick des Königs nicht auszuhalten vermag und scheu zur Seite guckt. Was der König in langsamen Sätzen gesprochen, auf Räuchle hat's die Wirkung von Keulen schlägen, und ganz wirr ist's ihm im Kopf. „Es fehlt Ihm jetzt wohl an Worten

, das Haupt tief ge senkt, stammelt er: „Ja, Majestät! Aber ich will ge wiß beidrehen!" „So? Wie will Er denn beilegen?" „Ich werde der Zunft Vorschlägen, die Regierungs- bediugungen nunmehr anznnehmen." „So sagt Er jetzt, und hat Er das Schloß im Rücken, hetzt Er womöglich weiter!" Näuchle richtet sich auf, und mit Bestimmtheit ver sichert er: Nein, Majestät! Was ich verspreche, halte ich, so wahr mir Gott helfe!" Sinnend betrachtet König Wilhelm den Schiffmeister, der zur Bekräftigung

seines Versprechens die Hand hin hält, was der König jedoch ignorirt. Erst nach einer Weile spricht Wilheliu: „Wollt Ihr Schiffer auf Eure alten Vorrechte zu Gunsten des Staates verzichten?" „Majestät! Ich für meine Person sage gerne — ja! Aber Ew. Majestät wollen im Auge behalten, daß die kleinen Schiffer ihre Rechte nicht ohne Entschädigung anf- geben können. Das neue Dampfbvot rninirt sie in ihrem Erwerb völlig, daher muß eine Entschädigung für sie statt finden!" „Gut! Der Staat wird ihnen ihr gesammtes

Material baar abkansen! Ich will ein Weiteres thun, um Einigkeit und Frieden bei allen 511 erzielen: bringt Er mir den schriftlichen Verzicht der Zunft auf die alten Schiffervor rechte, so gewähre ich jedem Berechtigten eine lebensläng liche Rente von jährlich 450 Gulden! Glaubt Er diese Proposition zur Annahme bringen zu können?" Sofort bejaht Räuchle, der anfzuathmen beginnt und durch einen Streisblick mit Schrecken wahrnimmt, daß er in Hauspatschen vor seinem König steht und den Kittel

mit dem Futter nach außen angezogen hat. Er glaubt vor Verlegenheit vergehen zu müssen und blickt hilstos vor sich hin. König Wilhelm ist hochbefriedigt von dem Resultat dieser Citation, doch will er dem srüher so bockbeinigen Schiffmeister doch noch einen kleinen Denkzettel geben. Das geistvolle Antlitz in Falten ziehend, spricht der König weiter: „Die Hauptsache hätten wir also, das Prinzip wäre gefunden, nach welchem das neue Verkehrsmittel von den Fesseln alter, entgegenstehender Gerechtsame befreit

13
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1917/27_07_1917/NEUEZ_1917_07_27_1_object_8145227.png
Page 1 of 4
Date: 27.07.1917
Physical description: 4
Kriegskorrespondenz" schreibt: Die Vorgänge, welche sich in Athen bei der Ver treibung des Königs Konstantin abgespielt ha ben, kannten wir bisher trur aus beit verlogenen Entente- Meldungen. Allmählich dringen nun aber doch Nachrichten durch, die zeigen, was die Entente unter Befreiung und Volks beglückuug versteht. Aus ganz sicherer Quelle geht uns folgende Mitteilung zu: „Das Volkumringte das königliche Schloß, als die Nachricht bekannt wurde, daß der König die For derung der Entente angenommen und abgedankt

habe. Alt und jung, Frauen, Kinder, Männer, Soldaten — kurz: das ganze Volk — drängte sich in den Straßen um das Palais, warfen sich verzweifelt auf die Knie und s'lehiten unter Tränen den König an, sie nicht zu verlassen. Ter König war so Gefangener seines Volkes; kein Mensch durfte das Palais betreten, keiner es verlassen. Das Volk bildete eine lebendige Mauer zmn Schutze seines über alles geliebten Königs und war bereit, ihn gegen alle Angriffe zu verteidigen. Unterdessen rückten französische Truppen

mit Ar tillerie heran. Auch in der Nähe des Piräus stand franzö sische Artillerie, bereit, das Feuer auf Athen zu eröffnen. Ein Zusammenstoß, dessen Ausgang kaum zweifelhaft sein konnte, schien unvermeidlich. Das unbewaffnete Volk wäre in kurzer Zeit überwältigt worden nnd die Entente hätte den König dann einfach als Gefangenen behandelt. Der König kam dem zuvor. Durch eine Nebentür verließ er das Palais und gelangte ungesehen durch den Park zu einem Automobil, welches ihn nach Tatoi brachte. Sin Manifest

es vielleicht ehrenvoller 1 Aber auch hier — 30 Kilometer von der Hauptstadt entfernt — fand die königliche Familie keine Ruhe. Sie mußte so schnell wie möglich das Land verlassen, ohne noch einmal die Hauptstadt zu betreten. Keine Demüti gung bkieb dem König und der Königin er spart. Tie „ritterliche Nation" der Franzosen nahm, nachdem sie ihr Ziel erreicht hatte, noch ihre kleinliche Rache. Allerdings hatte der König sie um ein Schauspiel gebracht; es wäre doch ein ungeheurer Erfolg

gewesen, wenn man König Konstantin und die „Schwester von Guil- laumc II." dem Pöbel von Paris als Gefangene hätte zeigen können. Aber darauf mußten hie Franzosen dank der Haltung des Königs verzichten. In der stillen Bucht von Oroyos, dem Tatoi am näch sten gelegenen Küstenpunkte, nahm der König von seinem Lande Abschied. Ein griechisches Handelsschiff nahm den König mit seiner Familie und der nächsten Umgebung auf. Ein griechisches Schiff— aber es war nicht einmal Zeit gelassen worden, das Schiff zu reinigen

14
Newspapers & Magazines
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1897/25_06_1897/UIBO_1897_06_25_3_object_8311484.png
Page 3 of 10
Date: 25.06.1897
Physical description: 10
Personalveränderungen lie gen sichere Nachrichten nicht vor. — Das deutsche Kaiserpaar hat vorige Woche der feierlichen Enthül lung des Kaiser Wilhelm-Denkmales in Köln ange wohnt und dann der Benediktiner-Abtei Maria Laach einen Besuch abgestattet, wo Kaiser Wilhelm den Hochaltar auf seine Kosten neu Herstellen läßt. mir, ich sag's ihm offen und ohne Scheu, und ich denk mir wenn sich ein König von Gottes Gnaden nennen läßt, so soll er auch so handeln, daß er seinen Unterthanen wie eine Gnade von Gott erscheint

. Na! b'hüt Gott, Herr König; mein schönstes Compliment an die Frau Liebste, soll gar stolz sein und ein Biß'l hochmüthig, aber dabei wohlthätig und gut, und so mag's schon geh'n, 's ist ja eine Königin, und da wird's halt so sein müssen. Und die Jungfern Prinzessinen laß' ich und mein Midei schön grüßen, und wenn's gute Fische essen und gute Milch trinken wollen, so sollen's willkommen sein. Leben's wohl, Herr General, und Sie, Herr Adjunkt! nix für ungut! Und allen ungenirt die Hände drückend, geleitete

sie die hohen Gäste zur Thüre. Da stieß Midei die Mutter an und deutete auf eine kleine Rolle Dukaten, welche neben des Königs Teller lag. Frau Lisel flog zum Tische, holte das Gold, drückte es dem Adjutanten, der ihr am nächsten stand, in dir Hand und sagte: Die Wirthsleute von Fischbach lassen sich nicht bezahlen, wenn sie die Ehre haben, ihren König zu bewir- then. Das macht uns noch nicht arm! Kollunö. In diesem „Königreiche der Nie derlande" fanden am 15. ds. Wahlen in die zweite Kammer, zum ersten

sind den Katholiken, die bisher 25 Sitze in der Kammer hatten, 22 gleich im ersten Wahlgang zugefallen. Auch 13 gläubige Protestanten, die mit den Katho liken halten, wurden gewählt. 48 Stichwahlen sind nothwendig, die am 29. ds. vorgenommen werden. So viel ist aber jetzt schon gewiß, daß es mit der liberalen Herrschaft aus ist. Italien. Bei der Enthüllung eines Denk males für den König Viktor Emanuel kam es am 14. ds. in Neapel zu recht ärgerlichen Szenen. Der Feier wohnten das Königspaar, der Prinz von Nea pel

worden, die Eintritts karten aber vielfach in Unrechte Hände gerathen, und so kam es auf den Tribünen, angesichts der fürstlichen Gäste, zu Balgereien und schlimmeren Aber, liebe Frau, sprach der König, Sie wird doch nicht meinen, daß ich umsonst Ihre Fische essen und Ihr Bier trinken soll? Und warum denn nicht? entgegnete die Frau, ißt denn der König nicht Jahr aus Jahr ein von unserm Fleiße, von — Herr des Himmels! rief der König, machen wir, daß wir fortkommen, da bekämen wir noch hübsche Dinge

15
Newspapers & Magazines
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1906/09_03_1906/UIBO_1906_03_09_4_object_8316819.png
Page 4 of 24
Date: 09.03.1906
Physical description: 24
auch für das Volk als Fest- und Danktage kenntlich zu machen. Nur bei uns in Preußen ist das nicht der Brauch. Wenn fiele dabei nicht Hamlets Wort ein: „Das ist ein Brauch, von dem der Bruch mehr ehrt als die Befolgung". Man wird es im Volke nicht begrei fen, daß der Tag der Silberhochzeit König Wilhelms und feiner Gemahlin ohne das erwartete Gnadenzeichen verstrei chen konnte". Die serbische Regierung hat ihre Demission ge geben, weil sie sich nicht im Stande sah den Handelsvertrag mit Österreich-Ungarn

gegenüber der Opposition in der Rkupschtina durchzubringen. Die jetzt vollkommen bekannt gewordenen Bedingung Österreich-Ungarns wurden von der Opposition als zu drückend erklärt, worauf diese sich zur Ob struktion entschloß. Der König hat die Demission angenom men. Bis zur Bildung der neuen Regierung sollen die Sitzungen der Skupschtina vertagt und mithin die Beratung des Handelsvertrages mtt unserer Monarchie sistiert werden. Zur Kircheninventur in Frankreich. Die Zahl der Kirchen, in denen

das einzig Richtige und Notwendigste ist? König Eduard in Paris. Paris 4. März. Da König Eduard von England inkognito reift, waren bei seinem Eintreffen keine beson deren Veranstaltungen getroffen. Der König wurde vom Kabinetchef Rouvier, dem Pariser Poli zeipräfekten, einem Vertreter des Präsidenten, dem englifchen Botschafter und dem Botschaftspersonal begrüßt. Der König bestieg sofort einen Wagen und begab sich zur englischen Botschaft. Er besuchte den Präsidenten Fallieres und desfen Gattin

. Dänemark. (König Friedrich und die Katholiken.) Die neue Regierung mit König Friedrich VIII. an der Spitze scheint die Katholiken nicht ästimieren zu wollen. Wie da« Organ der Katholiken Dänemarks konstatiert, wurde dem

16
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1909/20_08_1909/TI_BA_ZE_1909_08_20_2_object_8362700.png
Page 2 of 16
Date: 20.08.1909
Physical description: 16
sich die sonst gutmütigen Wiener und Niederösterreicher dies nicht weiter gefallen und so find eS wieder die Tschechen, die Erbitterung säen rmd in der inneren Politik einen Sturm Hervorrufen. Nach allem sieht es für den Herbst nicht allzu rosig her. Der nicht eingekadene Kurgast. Seit Jahren begibt sich König Eduard Vit. von England nach Marienbad in Böhmen, um seine allzu große Leibesfülle etwas zu verringen. Es war bisher Gepflogenheit, daß er von unserm Kaiser bei dieser Gelegenheit zu einem Besuche in Ischl

des Zornes ist aber in König Eduard sitzen geblieben und es verlautete, daß er heuer die Kur in Marienbad nicht gebrauchen werde, damit er nicht mit Kaiser Franz Joseph Zusammentreffen müsse. Nun scheint aber der letzte Winter der dicken Majestät so gut angeschlagen zu haben, daß sich die Kur ist Marienbad nicht gut umgehen ließ. Am 12. August ist König Eduard in dem böhmischen Badeorte einge troffen und unser Kaiser begrüßte ihn von Ischl aus in einem Telegramme, das aber die sonst üblicA Einladung

zum Besuche in Ischl nicht enthielt. Recht so! Oesterreich steht nach außen so fest da und hat im heurigen Frühling ganz Europa gezeigt, daß es sich auf sein schlagfertiges Heer verlassen kann, weshalb es nicht not wendig hat, um die Gunst deS englischen Störenfried zu buhlen. Wonarchenöesuche. Weil wir gerade vom König Eduard reden, so können wir die Besuche des russischen Kaisers Nikolaus II. nicht unerwähnt lassen. Zarl Nikolaus hat vor wenigen Wochen den deutschen Kaiser als Gast bei sich gehabt

, dann fuhr der Zar nach dem französischen Kriegshafen Cherbourg und hatte eine Zusammenkunft mit dem Präsidenten der französischen Republik, Fallieres. Von Cherbourg reiste er nach Cowes an der englischen Küste und stattete dem König Eduard einen Besuch ab und auf der Rückreise nach Rußland traf er in Kiel abermals mit dem deutschen Kaiser zusammen. Solche Besuche haben immer eine große politische Bedeutung. Es ist be kannt, daß Rußland zur Zeit der Annexion von Bosnien, Oesterreich gegenüber

eine unfreundliche Haltung eingenommen hat, und daß Kaiser Wilhelm den Russen deutlich zu verstehen gab, er werde sofort mit seiner HeereSmacht an der Seite Oesterreichs stehen, wenn Rußland Miene machen sollte, Oesterreich anzugreifen. $ J( | mal« war Rußland von England gegen Oesterreich und DeutW * aufgehetzt. Jetzt sieht Rußland seine Torheit ein und suchte! “ Fehler durch eine Annäherung an Deutschland und somit auchq Oesterreich gut zu machen. DaS paßt dem englischen König M' nicht, weshalb er mit Absicht

18
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1908/02_10_1908/TIPOS_1908_10_02_11_object_7997109.png
Page 11 of 18
Date: 02.10.1908
Physical description: 18
die Formulare, Papiere und Akten, an denen der König ar beitet. Dem Schreibtische gegenüber steht ein bequemer Sessel und daneben ein kleines Tisch chen mit Pfeifen, Zigaretten und Zigarren, denn der König ist ein starker Raucher. An der anderen Seite des Gemaches steht ein sehr großer Sekre tär, an dem Lord Knollys arbeitet und hier be findet sich auch das Telephon, das mit allen Teilen des Palastes eine Verbindung ermöglicht. Seit kurzer Zeit befindet sich auch ein dritter Schreibtisch in dem Zimmer

, es ist der Schreib tisch des Kronprinzen, des Prinzen von Wales, der bereits einen Teil der Arbeiten seines Vaters übernommen hat und so lange er in London ist, jeden Morgen um elf Uhr im Palaste sich ein findet, um seine Arbeiten zu erledigen. Gegen halb zehn Uhr morgens nimmt der König ein kleines Frühstück und dann erfolgt ein einstün- diger Spaziergang durch den Garten, bei dem der König gewöhnlich nur von seinem Lieblings hund, einem lebhaften kleinen Foxterrier, sich begleiten läßt. Für die Gartenbaukunst

zeigt der Monarch reges Interesse und oft bleibt er stehen, um den Gärtnern zuzuschauen, die in den schönen Anlagen ihres Amtes walten. Gegen 11 Uhr kehrt der König ins Arbeitszimmer zurück und nun beginnt die Durchsicht der umfangreichen Post,, die inzwischen von Lord Knollys und zwei Sekretären geordnet und geprüft worden ist. Es ist ein gewaltiger Stoß Briefe, der täglich für den König einläuft; allein die Zahl der Bittgesuche und Immediateingaben zählt nach Hunderten. Sie alle werden zuerst

vom Privatsekretär des Königs geöffnet, so daß eigentlich kein Brief in die Hände des Königs kommt, den Lord Knollys nicht vorher durchgesehen und für wichtig genug befunden hat, um dem König unterbreitet zu werden. Noch ist der König mit der Durchsicht der Korrespondenz nicht zu Ende, so beginnen be reits die Besuche der Beamten, der Minister und anderer Amtspersönlichkeiten, die bei dem König in Audienz empfangen werden. Die hohen Be amten waren nach dem Regierungsantritt König Eduards bald überrascht

, zu sehen, wie gut der König den Gang der Staatsmaschine bis in die einzelnsten Teile hinein kannte und beurteilte und mit welch scharfem, praktischem Blick er seine Beobachtungen machte und seine Meinungen auf baute. Oft dauern diese Audienzen stundenlang. Alle Ereignisse in der Armee und Marine ver folgt der König mit besonderer Aufmerksamkeit. Den Nachmittag füllen gewöhnlich offizielle Pflichten, der König macht Besuche usw. Aber in der Zeit zwischen dem Tee und dem Diner findet man den Monarchen

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1912/03_11_1912/TIWAS_1912_11_03_9_object_7948265.png
Page 9 of 12
Date: 03.11.1912
Physical description: 12
am 9. Juli 1870 an den eben in Ems weilenden König Wilhelm I. das Ansinnen, er möge dem Erbprinzen Leopold von hohenzollern die Annahme der spanischen Krone verbieten. Diese insolente Zumutung wurde mit dem Bedeuten zu rückgewiesen, daß Preußen mit der Angelegenheit nichts zu tun habe. Ganz Europa ward aus sei ner Friedensruhe noch mehr aufgeschreckt, als es iu der französischen Kammer zu.sehr kriegerischen Demonstrationen gegen Deutschland gekommen war. Man konnte ganz deutlich seheu, daß Frankreich

, setzte die französische Regierung ihre anmaßenden Insinnationen gegen den König von Preußen fort, indem sie nun ver langte, der König solle sich in einem Briefe an den Kaiser Napoleon III. entschuldigen und das Ver sprechen ableisten, auch iu Zukunft nie wieder eine solche Kandidatur zuzulassen. Man trieb schließ lich, da König Wilhelm allen bisherigen Heraus forderungen mit würdiger Ruhe begegnet war, die Insolenz so weit, zu einem völkerrechtlich ganz un erhörten Mittel zu greifen. Der französische

Bot schafter Benedetti wagte es am 13. Juli 1870 den König auf offener Promenade in Ems zur Rede zu stellen und seine Zudringlichkeit so weit zu treiben, daß dem König gar nichts Weiteres mehr übrig blieb, als den Botschafter abzuweisen. Frankreich hatte nun, was es wollte, den Krieg. Aber auch in Deutschland hatte die Nachricht von den Vorgängen in Ems die höchste Entrüstung hervorgerusen. Die ganze deutsche Nation hatte sich wie mit einem Schlage erhoben, gegen den Erbfeind fanden

20
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1913/06_04_1913/ZDB-3077611-9_1913_04_06_8_object_8425406.png
Page 8 of 16
Date: 06.04.1913
Physical description: 16
geb des kgl. xander 1877 n ner, ert der S. Jahre unvorhe stellerift erkannt« Literatu givser > beiterin vollen d weiterte man b, Zeitschriften. rischen Nachlaß der Verewigten, die im Leben * .- t**' • MI >>\ ■' Don -er Jahrhundertfeier in Berlin zur Erinnerung an Sie Befreiungskriege: Kaiser Wilhelm hält vor Sem Denkmal König Friedrich Wilhelm HI. die Ansprache. 16. März die Kriegserklärung gegen Frankreich, am 17. das Gesetz über die Bildung der Landwehr und der be rühmte königliche Aufruf

„An mein VolkAlle Verord nungen waren ergangen, die einen Kampf auf Leben und Tod einleiteten. Der Würfel war gefallen: Es handelte sich nun um Sein und Nichtsein, und nur die aus dauernde Kraft des Volkes konnte den Sieg ver leihen. Da der Monarch zu seinem eigenen Be stehen diese Kraft vor allem nötig hatte, so hielt er es für erforderlich, vom Throne herab zu feinem Volke zu sprechen, das erste Mal, so lange Preußen bestand, daß ein König desselben sich unmit telbar an die Nation wandte. Es geschah

, auf wieviel Schlacht feldern man sich auch herumzutummeln haben werde, ge meinschaftlich bis zum Ende auszuhar ren. „Selbst kleinere Völker sind für gleiche Güter gegen mäch tigere Feinde in den Kampf gezogen und haben den Sieg er rungen, erinnert euch an die heldenmüti gen Schweizer und Niederländer," sagt der Aufruf. „Große Opfer werden von allen Ständen ge fordert werden," bekennt der König, „diese aber wögen die heiligen Güter nicht auf, für welche gestritten und der Sieg errungen werden müßte

." Als Versprechen und Ergebnis wird nichts anderes hin zugefügt, als „nach errungenem Siege ein sicherer, glor reicher Friede und die Wiederkehr einer glücklichen Zeit". Auch an das Kriegsheer fand der König für notwendig, Die Jahrhundertfeier in Berlin zur Erinnerung an die Befreiungskriege: Der Kirchgang der Bürgermeister und der städtischen Behörden. Pom- Das Scharnhorst-Denkmal in Berlin. (Nus Anlaß der Jahrhundertfeier festlich dekoriert.) zu derselben Zeit einen Aufruf zu richten. Er ist kernhaft, würdig

und seinem Zwecke vollkommen angemessen. Am Schlüsse sagte er: er, der König, bleibe stets beim Heere, mit ihm der Kronprinz und die Prinzen des Hauses. Sie und das ganze Volk würden mit ihnen kämpfen und ihnen zur Seite ein zu Preußens und Deutschlands Hilfe ge kommenes tapferes Volk (die Russen). Dem Verleger, welcher den litera- ! Zu zahlreichem Besuch ladet sekundlichst ein Genofeva Lettner, Besitzerin.

21