Zuge die sachlichen Darstellungen des „Textilarbei ter" folgen: „Der Spitzenweber Karl König war seit 1902 bis zum August 1914, wo er sein friedliches Gewerbe mit dem Kriegshandwerk Umtauschen mußte, bei der Firma Fred Godderidge (ein Engländer) in Viehosen beschäsügt, also volle zwölf Jahre. Er wurde bei Lublin verwundet, kam dort in ein Feld spital und wurde, als die Russen vorrückten, gefau- gengenommen und nach Sibirien transportiert. Von dort kam er als Austauschgesangener üb§r Schweden
nach Hause gehen könne. Nach einigen Tagen bekam er und noch ein Kollege einen schriftlichen Auftrag vom Unternehmer, daß beide von 4 bis 6 Uhr die Arbeiterinnen im Ketten- ankmipfen unterrichten müßten. König lehnte aber mals ab, um so in ehr, da er bei dieser Arbeit sitzen inuß, was er bei der Kälte mit seinemLeiden absolut nicht tun konnte. Am folgenden Samstag ging König in die Kanzlei und gab bekannt, daß er sich in der Kriegsindustrie um eine leichtere Arbeit Um sehen werde, weil ihm die bisherige
zu schwer sei. Er kündigte ordnungsgemäß, wie es die Arbeits ordnung verlangt, auf acht Tage. Aus Anlaß dieser Kündigung entwickelte sich fol gender Dialog. Herr Godderidge: „Sie wollen mir nur etwas zufleiß tun." König: „Nein, ich suche mir nur eine leichtere Arbeit." Godderidge: „Glauben Sie, daß Sie wo anders eine Arbeit be kommen? Zu was haben wir denn ein Telephon?" Am 3. März erhielt König sein Arbeitsbuch aus gefolgt. Seit dieser Zeit ist er ohne Arbeit, weil er nirgends ausgenommen wird. König
wurde auf die schwarze Liste gesetzt." Als Beweis führt „Der Textilarbeiter" nun an, daß König bei der Maschinenfabrik Voith in St. Pölten Arbeit fand, aber als der Meister erfuhr, daß der Arbeitsuchende König heiße, wurde er wie- 'der entlassen. Bei Lenz in Traisen arbeitete König, aber gleich wurde er wieder entlassen, als man er fuhr, daß es der König sei. Obwohl die Fabrik Gasser und die Glanzstoffabrik Arbeiter suchen, wurde König auf seine Anfrage hin trotzdem nicht eingestellt. „Es steht
also außer allem Zweifel," so schreibt „Der Textilarbeiter", „daß der Spitzenweber Karl König auf die schwarze Liste gesetzt wurde, daß er, von Betrieb zu Betrieb verfolgt, ohne Arbeit blei ben muß, der Verdienstlosigkeit und dem Hunger ausgesetzt. Das in einer Zeit, wo jeder Arbeiter in der Munitionsindustrie gebraucht wird, das in der Zeit des sogenannten „Burgfriedens"! Be sonders hervorgehoben muß werden, ^daß König ein Kriegsbeschädigter ist, Herr Godderidge aber ein Engländer, der bei Ausbruch