, daß dieselbe sich ' von ihr das Hero- skop habe stellen und sich von ihr den Teufel habe zitieren lassen. Die beiden ersten, des schwersten Verbrechens angeklagten Personen, das sind Sie und der Marschall von Luxem burg.' «Und die dritte Person?' fragte Olympia atemlos. * „Das ist meine Gemahlin, die Herzogin von Bouillon,' erwiderte der Herzog düster. „In dessen, da sie nicht des schwersten Verbrechens angeklagt worden, hat der König in Gnaden Zugeständen, daß die Frau Herzogin, meine Gemahlin, nicht in die Bastilla abgeführt
?' »Ja, Frau Gräsin, so ist es. Der Kriegs- minister Louvois hat dem König den lettre d? cachet mit Ihrem Namen vorgelegt.' „Und der König?' „Der König hat ihn unterzeichnet!' „Ein lautes, wildes Lachen tönte von den Lippen der Gräfin. „Ultd mein Herr Schwa ger, der Herzog von Bouillon, hat den Häfcher- dienst übernommen?' fragte sie mit drohender, ingrimmiger Miene, mit Augen, die sich wie zwei Dolchspitzen auf das Angesicht des. Her zogs hefteten. . „Wagen Sie nicht zu sagen, Herr Onkel
.' „Der König hat den Verhaftsbefehl gegen mich unterzeichnet,' sagte Olympia dumpf vor sich hin. „Nein, nein, es ist nicht möglich! Der König kann das nicht getan haben!' „Er hat es getan, denn Louvois und die Marquise von Montespan drängten ihn dazu. Aber merken Sie wohl auf das, was ich Ihnen jetzt sagen will, Gräfin, und auch Sie, mein lieber Abbü, merken Sie wohl auf: Der König ist es, der mich zu Ihnen sendet. Nachdem er Louvois entlassen, ließ er mich zu sich rufen, und er sendet
mich, um Sie zu warnen, um Ihnen zu sagen, daß Sie fliehen müssen! Der König hat den lettre de cachet zwar unterzeich net, aber er hat Sorge getragen, daß Ihnen noch Zeit zur Rettung bleibe. Der Verhafts befehl ist erst auf den morgigen Tag ausge stellt, er tritt erst mit dem Anbruch des näch sten Tages in Wirksamkeit, und — höreil Sie nur. da schlägt die Pendule eben elf Uhr. Sie haben also nur »och eine Stunde für sich. Mit dem Schlag der zwölften Stunde tritt der lettre de cachet in Wirksamkeit und glauben