: „Da ward ich tief des Wunders mir bewußt und Hab gelernt, auf Wunder zu vertrauen!" Deutschland spürte bald, daß es Wieder einen Kiöinig hatte. Zuerst ließ er einige Raubritter hängen«. ,,Die Fürsten und Edlen ergriff Furcht Und Zittern", schrieb' ein Chronist, das Volk Freude ulnid Hoffnung; Ackerleute Und Kaufleute gingen wieder vertrau«e!Nsvoll aN ihre Arbeit, d«ie Räuber verbargen sich in ihre Schlupfwin keln." Dann trat er an König Ottokar herän!, der sich Oesterreich angeeignet
G«regors durch fein« gewiünisndes wiesen, das zum erstenmal in vollem Glajnz seiner Kö- jnßgsfwürde auftrat. Zur Kaiserkrönunjg, die noch im Herbst 1275 zu Rom stattfinden sollte, kam es nie. Gre gor verstarb« alsbald, und Rudolf in seiner klugeU Vor sicht hatte Scheu nach Italien M gehen, „in die Höh'lse des Löwen" wie er sagte, „in welcher man zwar viele Fußstapfen der Kaiser einwärts sehe, aber we'nige aus- 'wärts. Das geschichtliche Drama eilt «dem Höhepunkt zn, das Grillparzer in „König Ottokars
Glück und Ende" ergreifend gestaltet hat. Das Reich half nichts Rudolf mußte schon mit eigenen Mitteln den Böhmenköeig zwi!n!- gen. Meinhard von Tirol, dessen Tochter mit seinem Sohn 2l«lbrecht vermählt war, stand ihm besonders bei, auch König Ladislaus von Ungarn, dessen Bruder An dreas, Rudolfs Do-chter Cl ein entta bestimmt war. Der Bayernherzog trotzte, er erlag. Ebenso trotzte W«ön! unter Bürgermeister Paltram«. Dagegen hatten sich de Rosen berger in Böhmen gegen Ottokar erhoben, vor wen trat
er vor der mächtigen, entblößten Laiche Ottokars, der in« der verlorenen Entscheidung wohl selbst d«M Tod« gesucht hatte. Erschüttert war Rudolf dem nackten, schmucklosein König, d«er den: Kaisermäntel nachgestrebt und' dem nicht eine arme Decke geblieben war, seinen eigenen Majnhel über, und ließ ihn daun einbalsamieren U.jd itN Purpur hüllen. Er ruht iu der veitskirche zu Prag. Das Schicksal hatte längst gege»r ihn eutschied«en. Der Ljntscheiduülgse' tag des Endkampfes, der 26. August 1278 - vor 655 Jahren