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Der Südtiroler
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Page 1 of 8
Date: 01.05.1929
Physical description: 8
häufig ge machten Erfahrungen ab: während die vorfaschistischen Thronreden des Königs von Italien mitunter doch daran ! dachten, daß das neue Italien auch Staatsbürger anderer Zunge in sich vereinigt habe, so geht man über diese Tat sache nunmehr hinweg. In seiner ersten Thronrede mch der Annexion am 1. Dezember 1919 hatte der König gesagt: ..Die neu an Italien angegürderten Gebiete stellen uns vor die Lösung neuer Aufgaben, Unsere freiheitliche Tradition wird uns drn Weg weisen

haben." Mit Ausnahme der Geschichtsfälschung von der ,.Wie derkehr jener Gebiete zu ihrer natürlichen Einheit" hatte man damals dem König doch Worte in den Mund gelegt, die im Zusammenhänge mit den feierlichen Versprechungen der Staatsminister Italiens Hoffnungen auf eine vernünf tige Behandlung der Minderheitenfragen aufkommen liehen. Italien hat, als es faschistisch wurde, diese feierlichen Zu sagen bekanntlich samt und sonders genau so gebrochen, wie König Viktor Emanuel sein Königswort im Kriege brach

und den schändlichsten Verrat und Treubruch be ging, den die Geschichte kennt. Es war dem Faschismus natürlich eine Kleinigkeit, diesem Königstceubruch den viel kleineren der Thronrede von 1919 an die Seite zu setzen. In den folgenden Thronreden hat der König von Italien noch viel vorsichtiger über die neuen Gebiete, dia aur mit allgemeinen Redensarten erwähnt worden sind, gesprochen und auch in der neuen Thronrede finden wir keine Stelle, die auf Südtirol Bezug hat. Diese Thron- eede wird vom Faschismus besonders

Fragen. Die Außenpolitik trat völlig in den Hintergrund. Außer der „Abrüstungsfrage" wurden Fragen internationaler Bedeu turig nicht gestreift. Die Abrüstungsfrage aber kam dem Faschismus sehr gelegen, weil sich die steten Kriegsrüstungen mit dem Scheitern dieser Frage in Genf begründen ließen. Der König konnte allgemein feststellen, daß die Abrüstung eine Hoffnung geblieben sei, dex fortdauernde Rüstungen zu Lande, zu Wasser und in der Luft gegenüberstehen. Da die bisherigen Versuche keines Erfolg

jedermann weiß, daß das faschistische Italien stets mit dem Kriege drohen muß, um den Faschismus bei der Stange halten zu können. Es ist ein alter Erfahrungsgrundsatz, daß wohl- ! gerüstete Heere nicht allzulange ohne Tätigkeitsfeld blei- ! den können und es ist zu befürchten, daß auch die Autorität j des Duce es nicht vermögen wird, den Faschismus an dauernd im Zaume zu halten. Daß der König die Aussöhnung mit dem Vatikan berührte und als großen Erfolg des faschistischen Regimes buchte, war natürlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 15.06.1932
Physical description: 8
hervorgetretenen Ueber- produktionserscheinungen zu erinnern. .. —.... ... , Feuilleton. Der gute König nnS dar törichte Ball. Von Emil F c l d e n. —-8- Es war einmal —. in, ein guter König war! einmal. Der wollte sein Volk glücklich scheu. Grämte sich über die vielen Klagen, die er immer hören mußte. „Es sind Unzufriedene", sagten ihm ferne vornehmen Ratgeber, »verbrenne die Hetzer, die deineni Volk einveden, es ginge ihm schlecht, und die Klagen werden arnhören." Da verbannte der König die Führer

des arbeitenden Volkes. Npn ließen die Gutsbesitzer und Fabrikanten, bte ; Kaufleute und Geldmenschen das Volk doppelt so lange ar beiten und gaben ihm halben Lohn. Wurden reich dabei. „Siehe, wie sich das Nationalvermögen vermehrt", sagten sie zum König, „aus den Kopf der Bevölkerung kommen jetzt doppelt so viel Reichsmark als vorher." Wie freute sich der gute König. Er wollte sich im Glücke seines Volkes sonnen und durchreiste sein Laitd. Die Reichgew orderten hingen Fahnen aus und riesen „Hurra!" und „Hoch

!" Allein des Königs Auge sah viele, die miß vergnügte Gesichter machten und die Fäuste ballten. Wie tvar das möglich da das Nationalvermögen doch größer geworden war?" Ich will der Sache auf die Spur kom men". sagte der König zu sich selbst und ging in der Ver kleidung eines einfachen Mannes aus. Er kam vor ein Haus, da standen Tausende, die Arbeit und Unterstützung haben wollten. Vor einem anderen Haus aber standen Tausende, die nach Wohnungen schrien. Klerikalismus und Hakenkreuz. Sonntag hielt

von neuem los. well die „erfahrenen" Mander sich kein zweites- mal aufs Eis führen lassen wollen. Der Schutzbund wird gut tun. größte Vorsicht zu üben und vor Spionen Achtsamkeit zu bewahren! Ta schalt der König die Arbeitsuchenden. „Betrüger seid ihr," sagte er zu ihnen. „Wie? Ihr habt keine Arbeit? Und es sind so viele Wohnungen zu bauen? Bant Häuser, dann habt ihr gentlg zu tun." Wie lachten die Arbeitslosen: „Natürlich ist Arbeit ge nug da." sagten sie. „Wir brauchen nicht nur Häuser, son dern

sehr vie! andere Dinge: Kleider, Schuhe, Werkzeuge und vieles mehr. Aber man gib! uns keine Arbeit." „Wie ist das möglich?" fragte der König. „Sehr einfach," wird ihm zur Antwort. „Sieh, wenn wir arbeiten, bekommen wir niemals den ganzen Lohn aus- gczahlt. Da ist der Boden'besitzer: er will eine Rente. Da ist der Geldgeber: er will seinen Zins; da ist der Unter nehmer: er will seinen Profit. Das alles wird uns erst von utiferem Lohn abgezogen. So können wir unmöglich alles kaufen, was wir Herstellen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 12
Date: 04.05.1938
Physical description: 12
begrüßten Aböls Hitler — Iubelstürme der Vegeisternng dnb. R o m, 3. Mai. Dem Führer des nationalsozialistischen Deutschland, Adolf Hitler, ist am Dienstag abends bei seiner Ankunft in dem großartig geschmückten Rom ein ungeheuer herzlicher und begeisterter Empfang bereitet worden. Ter Sonderzug des Führers traf nach einer eindrucks vollen Fahrt durch ein ihm freudig zujubelndes Italien um 20.30 Uhr in der Hauptstadt des faschistischen Imperiums ein. Seine Majestät der König von Italien und Kaiser

men herrlich geschmückt. Als der Führer, geleitet vom König und vom Duce, den Bahnhof verließ, brauste ihm von dem großen, halbrunden Platz vor der Station, auf dem Abordnungen der italieni schen Wehrmacht, der faschistischen Parteigliederungen und die aus allen Teilen Italiens herbeigeeilten Formationen der Auslandsorganisation der NSDAP Aufstellung genom men hatten, ein Sturm von leidenschaftlichen Begrüßungs rufen entgegen. Schon diese ersten Minuten nach der Ankunft zeigten dem Führer, welch

die Mitglieder der deutschen Botschaft in der neben Diploma tenuniform erschienen. Ferner hatten sich vom Diplomati schen Korps der japanische Botschafter und die Gesandten von Ungarn. Jugoslawien, Nationalspanien und Mandschu- kuo eingefunden. In rascher Folge waren auch sämtliche Mitglieder der Regierung, Vertreter des Großen Rates des Faschismus, des Parteidirektoriums und hohe Offiziere der Wehrmacht erschienen. 20.20 Uhr erschien Seine Majestät der König von Ita lien und Kaiser von Aethiopien

in der Uniform des vor we nigen Wochen für ihn und den Duce geschaffenen Ranges des Ersten Marschalls des faschistischen Imperiums. In Be gleitung der Staatssekretäre der Wehrmacht und der engsten Mitarbeiter in großer Uniform schreitet der König und Kai ser unter den Klängen des Königsmarsches die Ehrenforma tion ab. Die Ankunft der Führers Kurz vor 20.30 Uhr, während die Kameraleute ihre Apparate bereits in Gang setzten, tritt Seine Majestät Vik tor Emanuel III.. nunmehr in angeregter Unterhaltung

mit dem Duce und mit dem Grafen Ciano, unmittelbar an den Bahnsteig vor. Die letzten scharfen Kommandos werden gegeben. Die Truppen präsentieren. Als der Wagen des Führers unmit telbar vor der Empfangshalle hält, entsteigt ihm Adolf Hit ler, der das Abzeichen des Ehrenkorporals angelegt hatte und den Ehrendolch der Miliz trug. Der Führer wird sofort vom König von Italien und Kaiser von Aethiopien in deutscher Sprache begrüßt. Dann heißt der Duce mit lebhaftem Gruß und Handschlag, der un mittelbar

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 13.04.1928
Physical description: 8
SD Lmzelnummer durch disPsstSSOrchchs» Monars-De-n-spreVer Durch di« AnStrSg«» ko 3.40 Schilling. Zum Abholen in den VerkchleWEm in Innsbruck 3 SLillma. Auswärts durch dieKolpsr t«,r»«3i» durch die Post für DentschGstgGrotch FL- »«/> echM»g. Für d», übrige «o?Im>» 6 «chwixg. Die Samstagnummer al- Wochenblatt vierteljährlich 2.40 Schilling. Rr. 86 Innsbruck, Freitag deu 13. April 1928 36. Jahrgang Es gSrt in Italien. Attentat auf de« König und Meatatsverfach auf Muffoliai. Bei der Eröffnung der Mailänder

Messe. Mailand, 12. April. (Schweiz. Dep.-Ag.) Heute vor mittags 1Ö Uhr kurz vor der offiziellen Eröffnung der Mai länder Mustermesse explodierte auf einem öffentlichen Platze eine Bombe, die von Unbekannten neben eine Straßen laterne gelegt worden war. 14 Personen wurden getötet, etwa 40 leichter verletzt. Trotz dieses Anschlages eröffnete der König offiziell die Mesie und besichtigte programm gemäß die wichtigsten Stände. Alle anderen Veranstaltun gen des Tages mit Ausnahme des Gala-Abends

in ihren Kommen taren das Attentat nicht als vereinzelten Terrorakt, sondern als Bestandteil eines umfassenden Attentatsplanes. Der König bei den Verletzten. M a i l a n d, 12. April. (Stef.) Die Piazza Giulio Cesare, wo sich die Explosion der Höllenmaschine ereignete, liegt gerade gegenüber dem Haupteingang der Mesie. Die Höllenmaschine explodierte zehn Minuten vor Eintreffen des Königs aus dem Platze, wo die angesammelte ungeheure Menschenmenge hinter einem Kordon von Truppen des 5. Alpiniregiments

den König erwartete. Unter den Opfern befinden sich fünf Alpini. weiters Ballilaführer und Frauen. Nach der Eröffnung der Mesie besuchte der König die Ver letzten in den Zivil- und Militärspitälern, wobei er an alle Trostworte richtete. Inzwischen hatte. sich vor dem könig lichen Palais eine große Menschenmenge versammelt, die dem König bei seiner Rückkehr eine begeisterte Kundgebung bereitete. Die Blätter in Rom, Mailand und anderen Städten bringen das Bild des Königs sowie Huldigungs artikel

für den König und das königliche Haus. Die öffent lichen Gebäude und Verkehrsmittel sind beflaggt. Schreckliche Wirkung der Bombe. Mailand, 12. April. (Stef.) Die Explosion der Höllenmaschine zertrümmerte mit ungeheurer Gewalt den gußeisernen Sockel der Gaslaterne, an dem sie befestigt war. Die Trümmer der Höllenmaschine und des Sockels wurden in weitem Umkreis davongeschleudert. Die Menge flüchtete Hals über Kopf und ihr Geschrei mischte sich mit den Hilferufen der Verwundeten. Zahlreiche Leichen

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 01.10.1928
Physical description: 8
des Regierungschefs kann der Parteisekretär mittels könig lichen Dekretes zur Teilnahme an den Sitzungen des Mini sterrates herangezogen werden. Die Stellen bezüglich der Krone sind noch Gegenstand verschiedenartiger Auslegung. Der „Jmpero" kommt der ! Wahrheit wohl am nächsten, wenn er schreibt, daß der Große Rat damit die Funktion des Kronrates zu überneh men scheint. Die gleiche Zeitung weist auf die Wichtigkeit des Artikels 8 hin, der in der Tat für die Zukunft von aus schlaggebender Bedeutung ist. Der Große

Rat hat nämlich dem König den Nachfolger Mussolinis vorzuschlagen. Wenn es zweifelsohne eine der in diesem Gesetz niederge legten Hauptanstrengungen Mussolinis gewesen ist, die Frage seiner Nachfolgerschaft zu lösen, so hat doch, wieder der „Jmpero" recht, wenn er schreibt: „Die Vorstellung, daß der Posten des Regierungschefs einmal vakant sein könnte und daß man, sei es auch« erst in fünfzig Jahren, einen Nachfolger wird finden müssen, ist für uns Faschisten undenkbar und unerträglich

Unabhängigkeit der Ansicht und Freiheit des Wortes erfreuen durfte, tatsächlich ausgeschaltet. Durch! die Berufung in den Großrat hat Mussolini dir Möglickikeit, einflußreiche Unzufriedene, wie Farinaeci ei. mundtot zu machen. Freilich wird diese Art der Heranzie hung nur für jene «Wenigen Platz greifen können, für welche die normalen Zwangsmaßnahmen (Kerker und Depor tion) nicht angängig sind. * Mussolini hat mit der Dynastie Savojen kurzen Pro zeß gemacht. Er hat dem König den Schein einer Bürde abgenommen

um den Schein seiner Würde zu schmä lern. Vielleicht beneidet Viktor Emanuel III., btt „König des Sieges", heute den österreichische Bundespräsidenten, der wenigstens verfassungsmäßig da zu verpflichtet ist, sich in die staatlichen Angelegea- heiten nicht einzumischen. Es wird nicht mehr lange dauern, so wird der Name dieses Königs völlig von den amtlichen Kundmachungen verschwinden. Die königlichen Dekrete müs sen denen des faschistischen Großrates weichen. Viktor Ema nuel hat aus Sorge um seinen Thron

die Kriegserklärung gegen die Mittelmächte unterschrieben. Aus Furcht vor der Absetzung hat er alle Anordnungen unterfertigt, welche die vom König mittels Eides beschworene Verfassung zer trümmerten. Er ahnte nicht, daß er sich! damit selbst den Stuhl vor die Türe stellte. Mussolini war von jeher über zeugter Republikaner. Das heißt er war Republikaner, [ weil er nicht König war. Als er die Aüssicht besaß, mehr als König zu werden, bekannte er sich! bei seinem Regie rungsantritt als den „getreuesten Untertanen

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 01.08.1926
Physical description: 8
am Jaworcekberg gab Mussolini ein Schützengrabenblatt „Giornale die Guerra" (Kriegszei- tung) heraus, durch das er den Eifer seiner Kameraden anzufeuern suchte. Aiuch schrieb er in seiner freien Zeit viel für den „Popolo d'Jtalia". Von seiner schwe ren Verwundung im Frühjahr 1917 berichtete so ziem lich die ganze italienische Presse, desgleichen ein Dutzend der bedeutendsten französischen Blätter aller Richtun gen, die Journalisten Mailands und Roms sandten ihm Telegramme und der König besuchte

. „Tie Neutralität 'ft ohne. Zweifel das geeignetste Regime, um Pie Völker zu verdummen. Mas hat der König in acht Monaten anderes getan, als eines seiner gewöhnlichen Tel ege cm me an den Bürgermeister von Rom zur Feier des 20. September zu schicken. Viele Monarchisten beginnen sich zu fragen, ob es die Mühe lohntz 16 Millionen in Gold für eine? König zu zahlen, der selbst in einem schicksalsschweren Augenblicke der Geschichte nur eine spießbürgerliche und philisterhafte Haltung einzunehmen versteht

ist, als nur sehr wenige der Abstimmenden der republika nischen Partei angehören. Auf meinem Tisch habe ich ganze Stöße von Zuschriften von Monarchisten, welche die Neutralität des Königs zur phyrgischen 'Mütze be kehrt hat. Die Königin Helene erweckt noch einige Sympathie, weil sie eine Montenegrinerin ist, Tochter eines Volkes und eines Königs), die kämpfen, und wie kämpfen! Aber für den Münzensammler (den König) würde keiner eine Träne weinen, wäre es auch heim lich-, wenn es ihm gefiele abzudanken — wovon seit

einiger Zeit die Rede ist — oder irgendwohin nach Süd amerika zu gehen. „Ein König muß ein Kriegskönig sein können, wenn es die Ereignisse erfordern. Man denke an die Begeisterung, die König Albert (von Belgien) erweckt, auch unter den Republikanern. Dagegen ist König Vik tor von Savoyen auch- den Monarchisten gleichgültig,' denn ein „neutraler König" in einer großM Nation ist überflüssig, ist ein Unsinn, ein Gegenstand dauern den Gelächters und Aergernisses. Die Lage ist eben die: wenn der König fähig

ner Partei an der Eröffnung des neugewählten Par lamentes durch den König teilnehmen wollten, stellte er die republikanische Richtung des Faschismus ausdrück lich folgendermaßen fest: „Ich bin nicht dazu da, um irgendeine „Autentizität" festzustellen, aber ich erlaube auch nicht, daß man die Ziele des Faschismus, den ich gegründet habe, ändert, daß man sie unkenntlich macht, sie monarchisch^ ja dynastisch werden läßt, wäh-

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Der Südtiroler
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Page 6 of 8
Date: 15.10.1930
Physical description: 8
"-Mailand, Alberto Tarchiani, verbreitete sich über die Einstellung des Königs zur Verfassung. Wenige Wochen vor dem Marsche aus Rom hatte der König, sagte Tarchiani; hier in Brüssel einem belgischen Minister erklärt, daß Italien ein libe rales sozialistisches Regime erhalten werde; bas dem Lande große Vorteile brächte. And im Oktober ver weigerte der König die Unterschrift auf das Dekret des Belagerungszustandes, der dem Militär die Mög lichkeit gegeben hätte, die sich Rom nähernden Faschisten

zu zerstreuen. Und dies, obwohl damals General Ba do glio die Erklärung abgegeben hatte, baß er mit nur vier Maschinengewehren die Faschisten auseinander sprengen würde. Hingegen hat der König nach dem Morde an Matteotti, um die persönliche Position MussoGnis zü retten, alle antikonstitutionellen Dekrete un ter sch rieben, die ihm dieser vorlegte und damit die Freiheit der Presse, der Versammlungen- der Vereine und der Meinungsäußerung völlig untergraben und dadurch die jedem Staatsbürger verfassungsmäßig

Anstehenden Rechte ver nichtet. Und einigen Persönlichkeiten, welche dem Könige eine Denk schrift der prominentesten Journalisten Italiens vor legten, sagte dieser, er werde die Denkschrift seinem ersten! Minister übergeben. Und als der intimste Mitarbeiter Mus solinis, Cesare Rossi; den Ehef 'der Regierung ge meiner Verb rech en anklagte, die er im Zeitpun kte seiner Mini st erpräsidentschaft begangen habe, antwortete der König wieder, er werde das Memorandum Rossis dem ersten Minister übergeben

! Diese Aeußerungey mögen vielleicht konstitutionell sein?, jedenfalls waren sie sehr bequem. Der König hat Niemals irgend ein Zeichen der Sympathie der Familie des ermordeten Matteottß gegeben, er empfing sogar Marinelli, einen der Abge sandten in der Mordsache Matteottis. Der König hat nie mals ein Wort der Teilnahme für die Familie des Abgeordneten, Amendola hören lassen, der doch drei mal sein Minister war und der in Cannes von Faschisten überfallen und so geschlagen wurde, baß er starb. Der König beklagte

ist es möglich, den Richter, der sich in Widerspruch setzt zu den Direktiven der Regie-1 rung, sofort zu entheben. Aber nicht genug damit: in den Jahren 1926—28 wurden sogar die Rechtsanwälte der politischen Kontrolle unterstellt. In der Tat, Willkür ist das Gesetz geworden, das >alle Funktionen beö Sonder gerichtshoses bestimmt Dessen Entscheidungen sind endgültig. Der Präsident des Sondergerichtshoses kann sogar verweigern, ein allenfalls eingebrachtes Gnadengesuch an den König Mi- terzuleften

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 03.12.1925
Physical description: 18
haben, zu bestehen. Auf jeden Fall bleiben die Deutschnationalen von der Teilnahme an der künftigen Regierung ausgeschlossen. In den letzten Wochen ist wieder viel davon die Rede gewesen, daß in Bayern der frühere Kronprinz Rup recht zum König ausgerufen wird. Auch aus Norddeutsch- land wurde eine stärkere Tätigkeit der dortigen Monar chisten gemeldet. Zur gleichen Zeit wurde auch in Ungarn die Königsfrage mit ganz besonderer Lebhaftigkeit er- örtert. Es ist schwer auszudenken, was aus Deutschland werden müßte

, wenn in Bayern wieder ein König herr schen, im übrigen Deutschland aber die Republik weiter- bestehen würde. Die Wiedereinsetzung auch nur eines einzigen deutschen Fürsten wäre jedenfalls das Signal für alle Monarchisten in Deutschland, nunmehr auch die Rückberufung der meisten übrigen Regentenhäuser zu versuchen. Und eine solche Wandlung könnte wohl un möglich ohne Rückwirkung auf Oesterreich bleiben. Be sonders stark hat sich der monarchische Gedanke in Un garn erhalren. Dieses Land hat sich, abgesehen

von der Episode des Bela Kun, niemals zur Republik, sondern stets zum nationalen Königtum bekannt. Darum heißt auch das Staatsoberhaupt in Ungarn nicht Präsident, sondern Reichsverweser, um durch diesen Titel anzu deuten, daß er bloß der Platzhalter ist für den künftigen König. Die maßgebenden Kreise in Ungarn denken fast ausnahmslos streng legitimistisch und halten deswegen an der gesetzlichen Erbfolge im Hause Hübsburg-Lothringen unverbrüchlich fest. Nach der Auffassung dieser Kreise ist der älteste Sohn

des verstorbenen Kaisers Karl als Otto II« König von Ungarn. Der Vorkämpfer dieser Auf fassung ist der greise Graf Albert Apponyi, heute der weitaus angesehenste Politiker Ungarns. Es besteht aber in Ungarn noch eine andere Strömung. Auch diese will am Königsgedanken festhalten. Aber sie ist der Ansicht, daß jenes Gesetz, welches anläßlich der zweiten Rückkehr des Kaisers Karl nach Ungarn durch auswärtigen Druck erzwungen worden ist und welches die Thronentsetzung des Hauses Habsburg-Lothringen ausspricht

würde. Denn Kronprinz Otto hätte als König von Ungarn bei den Monarchisten und Legitimisten in den übrigen Ländern des früheren Kaiserstaates eine ganz andere Anziehungs- kraft als ein König Albrecht, der mit Verletzung der Thronfolgeordnung zur Negierung gelangt wäre. Darum meinen diese Kreise, daß die Tschechoslowakei, Jugo slawien und Rumänien wohl einen König Albrecht, nie mals aber einen König Otto in Ungarn duloen würden. Man streitet in Ungarn und auch anderswo, ob Erzherzog Albrecht tatsächlich bereit wäre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 24
Date: 15.04.1939
Physical description: 24
) nicht geschädigt würden. Im übrigen Teil seiner Rede wandelte Roosevelt unverkennbar auf den Spuren Chamberlains, indem er den übrigen amerikanischen Staaten „Garantien" anbot, um die ihn diese Länder, die bekanntlich fast alle schon die schlechtesten Erfahrungen mit der unerbetenen nord- dnb. Rom, 14. April. Der italienische Minisierrat hat am Freitag unter dem Vorsitz des Duce auf den Beschluß des Großraies des Fa schismus hin dem folgenden Gesetzentwurf zugestimmt: Artikel 1. Ter König von Italien nimmt

nach der An- nähme der Krone Albaniens für sich und seine Nachkom men den Titel König von Italien und Albanien, Kaiser von Acthiopien an. Artikel 2. Der König von Italien und Albanien, Kai ser von Aethiopien wird in Albanien durch einen in Ti rana siÄlden Generalstatthalter vertreten sein. Dre^ ' Gesetz wird am Samstag der Faschistischen und lorporattven Kammer sowie dem Senat zur Aniwhme vor- /elegt werden. dnb. Tiran,a, 14. April. Eine 20köpsige albanische Abordnung unter der Führung des Ministerpräsidenten

Kerlaci ist am Freitag vormittags nach Durazzo abgereist, vo sie sich an Bord eines Kreuzers nach Italien einschiffen joitb, um dem König und Kaiser die albanische Krone anzn- sieten. , Ciano spricht vor der Kammer über die letzten Ereignisse dnb. R o m. 14. April. Ter italienische Außenminister Graf Ciano wird nach einer amtlichen Verlautbarung bei der Samstag-Sitzung der Faschistischen und Korporativen .Kammer eine bedeutsame Rede über die letzten Ereignisse halten. * Der Kammersitzurig wird ebenso

wie der barauffblgeu-- den Sitzung des Senats die von Ministerpräsident Berlaei geführte albanisch« Abordnung beiwohnen, die.«ach Italien gekommen ist, um dem König und Kaiser die albanische Krone anzubieten. amerikanischen Einmischung in ihre Verhältnisse gemacht haben, in keiner Weise ersucht haben. Sollte ein Angriff i in Gestalt wirtschaftlichen Druckes aus irgend einen I amerikanischen Staat erfolgen, so verpflichte er sich, er klärte Roosevelt, „daß die Vereinigten Staaten dem be drohten Staat wirtschaftlich

Cmanuel, König von Stallen und . Albanien, Kaiser von Aethiopren Albanische Abordnung überbringt die Königskrone

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 07.05.1928
Physical description: 8
hat die Kongresse des Herrn Rossoni und ihre Beschlüsse fast voll kommen ignoriert. Sie weiß nur zu gut, daß hinter der Fassade des faschistischen Arbeiter(?)-Syndikalismus nichts steckt. Das Regime verkörpert sich immer mehr in den Ausnahmegerichten und den Totschlägergefängnissen von Perugia und Genua. Es ist kein reiner Zufall, daß nach dem Attentat von Mailand der König zum erstenmal öffentlich, nach faschistischer Art gegrüßt hat! Politische Rundschau

ihren besonderen Aufgaben gerecht werden wolle und um das Vertrauen der Arbeitermassen werbe, so dürfe sie sich an keine zeitlich begrenzte Staats- und Wirtschafts form binden. Vielleicht nehmen sich auch die Christlichsozial-Klerika len Tirols, die sich mit der Erklärung des Bischofs von Trier identifizieren, von der Abfuhr, die Genosse Soll mann den klerikalen Arbeiterseinden erteilt, eine Nase voll! Für sie paßt diese Zurechtweisung am allerersten. König Amannllah unterm Sowjetstern. Wie gebärden

kann, über allen Wipfeln Ruhe. Ein geradezu klassisches Beispiel, wie es in einem solchen Falle die kommunistischen Machthaber in einem Staate treiben, bietet der pompöse Empfang des Königs von Afghanistan in dem kommunistischen Mekka, in Moskau. Wie nämlich von dort gemeldet wird, ist König Amanullah am Mittwoch abends auf der Sowjetgrenz- station Negoreloje eingetroffen und wurde von einer Ehrenwache unter den Klängen der afghanischen Hymne begrüßt. Karachan hieß den König willkom men und überreichte

ihm ein Vegrüßungstelegramm Ka- linins. Nach einer Ansprache des Königs, der seiner Freude über die Ankunft auf dem Boden der Sowjetunion Ausdruck verlieh, ging der Zug nach Minsk ab, wo der König von Mitgliedern der w e i ß r u s s i s ch en Negierung empfangen wurde. Er setzte dann die Fahrt nach Moskau fort. Der Sonderzug des Königs von Afghanistan, denr von der Station Moschaisk ab ein Militärflugzeuggefchwa- der das Geleite gab, traf um 11 Uhr in Moskau ein, wo Kalinin, Tschitscherin, Woroschilow und an dere

Mitglieder der Regierung und eine Ehrenwache auf dem Bahnhof den Zug erwarteten. Unter den Klängen der afghanischen Nationalhymne und der Internationale wur den der König und die Königin von Kalinin begrüßt, während Frau Kollontai der Königin einen Blumenstrauß überreichte. Der König schritt in Begleitung der Königin und der Mitglieder der Sowjetregierung die Front der Ehrenwache ab. Auf dem Platze vor dem Bahnhof er folgte dann ein Vorbeimarsch von Truppenteilen der Mos kauer Garnison. Die afghanischen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 17.03.1927
Physical description: 16
, während die anderen mit einem Eifer rüsten, als ob ein großer Krieg unmittelbar bevorstehend wäre. lieber Italien wird gemeldet, daß zwischen König Viktor E m a n u e l. III. und dem Diktator Musso lini eine große Spannung eingetreten sei. Der König fühle sich durch Mussolini allzu sehr in den Schatten ge stellt und von der tatsächlichen Regierung ausgeschaltet und er beginne zu fürchten, durch das System des Dik tators für sich und sein Haus die Krone zu üerlfecen, Mussolini hinwiederum sei erzürnt über den beginnen

wackelige Figur gewesen. Mussolini hat nun gerade auch jene Volkselemente, welche das Königtum noch einigermaßen ernst genommen hatten, mehr und mehr in ihren Gefühlen verletzt, so namentlich den Adel, die höhere Beamtenschaft und das Bürgertum. Diese Kreise verübeln es dem König, daß er, um seine Krone zu retten, den Emporkömmling mit schrankenloser Willkür schalten und walten läßt und alle politischen Rechte seines Volkes preisgibt. Der Mittel punkt im heutigen italienischen Staate ist schon lange

nicht mehr der König, sondern Mussolini. Der König von Italien konnte sich niemals Herrscher von Gottes Gnadcn nennen. Heute ist er auch nicht mehr Herrscher von Volkes, sondern bloß mehr von Mussolinis Gnaden. Wenn es dem Diktator beliebt, kann er den König mit einem Federstrich vom Throne stoßen und entweder die Republik ausrufen oder sich selber die Krone aufsetzen. Mussolini wird dies voraussichtlich nicht tun, wenn der König auch weiterhin nichts anderes sein will als der ge- horfame Diener

des Diktators. Mit dieser wenig ehren vollen Rolle scheint aber der König nicht mehr ganz zu frieden zu sein, und noch unzufriedener und um die Zu kunft besorgt sollen die übrigen Mitglieder des Königs- Hauses sein. Man findet es unerhört und unerträglich, daß die Dynastie in der Regierung nichts dreinzureden hat und trotzdem für alle Gehässigkeiten des Faschismus die Verantwortung tragen soll. Der KönigvonSpanienistan einer Lungen entzündung schwer erkrankt. Die berühmtesten Aerzte des Landes

sind an das Krankenlager des Königs berufen l orden. Es wäre für Spanien ein sehr schwerer Schlag, wenn es seinen noch im besten Mannesalter stehenden König verlieren sollte. Alfons XIII., der Sohn einer österreichischen Erzherzogin, ist beim spanischen Volke sehr beliebt und trägt durch seine Volkstümlichkeit wesentlich bei, in dem von zahlreichen Umsturzelementen durch- wühlten Lande Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten, Mäh end der Regierung dieses Königs hat Spanien an n ernationalem Ansehen sehr gewonnen

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 14
Date: 13.05.1928
Physical description: 14
in Neu-Grotz-Rumänien sind alles eher als erfreulich und jetzt schon gar nicht, nach dem der König gestorben ist und sein sechsjähriges En kelkind an der Spitze des Reiches steht. Unglücklich das Reich, dessen König ein Kind ist, sagt die Heilige Schrift. Der Hauptgegner der jetzigen Regierung fft die sogenannte Bauernpartei. Den Grund dieser Geg nerschaft auseinanderzusetzen, würde zu weit führen. Sie wollen auf alle Fälle die jetzige Regierung besei tigen und ihren Führer Dr. Maniu an die Spitze

durchzuführen und eine Re gierung der nationalen Bauernpartei mit Jul. Maniu an der' Spitze zu ernennen. Die Führung der nationa len Bauernpartei wird ermächtigt, die Resolution dem Neaentsckaftsrate zur Kenntnis zu bringen. Auf dem großen Platze wurde sodann von sechs Tribünen aus diese Resolution der Massen verlesen, worauf die Menge laut und feierlich den Schwur leistete, im Kampf zum Sturz der Regierung, die durch ein Dekret ernannt worden ist. das König Ferdinand am Totenbett entrissen wurde

von Salzburg nach Wien — hängt von dem Verhalten und der Klug heit der Regierung ab. Zweifellos steckt auch der an gewiesene Kronprlm dahinter. Auf alle Fälle glaubt er an eine baldige Rückkehr. Mit Ehrenwachen. Musik und Begrüßungstelegramnrsn. Die Bolschewiki haben zwar ihren Zaren umgebracht und sind für den Königsmord; im Bedarfsfälle wissen sie sich aber zu benehmen und zu verneigen, wenn sie Königsbesuch bekommen. Am 2. Mai ist der König von Afghanistan auf der Sowjetgrenzstation Negoreloje

eingetrofsen. Er wurde von den Ehrenwachen unter den Klängen der afghanischen Hymne begrüßt. Kara- chan hieß den König willkommen und überreichte ihm ein Begrüßungstelegramm Kalinins. Nach einer An- spräche des Königs, der seiner Freude über die An kunft auf dem Boden der Sowjetunion Ausdruck ver lieh, ging der Zug nach Minsk ab, wo der König von Mitgliedern der weißruffischen Regierung empfangen wurde. Er setzte dann die Fahrt nach Moskau fort. Der Sonderzug, dem von der Station Mofchaisk

ab ein Militärflugzeuggeschwader das Geleite aab, traf um 11 Uhr in Moskau »in, wo Kalinin, Tschltscherin. Woroschilow und andere Mitglieder der Regierung Und eine Ehrenwache auf dem Bahnhofe den Zug erwarte ten. Unter den Klängen der afghanischen National hymne und der Internationale wurde der König und die Königin von Kalinin begrüßt, während Frau Kol- lontai der Königin einen Blumenstrauß überreichte. Der König schritt in Begleitung Kalinins und der Mt- glisder der Sowjetregierung die Front der Ehrenwache ab. Auf dem Platz

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 12
Date: 19.11.1922
Physical description: 12
der italienischen Frei maurerei, wird von dieser getragen und unter stützt, daher sein absolut sicheres Auftreten und fein rascher Erfolg. Facta wußte genau um diese geheimen Abmachungen und diese Sendung, auch der König war über die Sachlage ebensogut unter richtet, weshalb der politische Wechsel sich ab- wickelte, wie ein gut einstudiertes Schauspiel. Wenn die zirka 300 Logen Italiens mobil machen, wer soll da widerstehen? Auch wir glaubten eine Zeit lang, der jetzige Regierungschef habe den politischen

de Vecchi sei beim König erschienen und habe ihm dargelegt, daß die Faschisten der Monarchie treu ergeben seien. Aber der Faschismus wolle das öffentliche Leben Ita liens reinigen und die italienische Seele wieder schwingen lassen, die noch immer von den errunge nen Siegen ergriffen sei. Der König erklärte, daß er die Gefühle des Volkes teile. Er wolle alle verfassungsmäßigen Garantien aufrecht erhalten, die Italien besitze, und wolle diesem eine Re gierung geben, die den nationalen Gefühlen ent spreche

. Zur Besiegelung der Freundschaft zwi schen Monarchie und Faschismus hätten sich sogar der König und der Faschistenhäuptling umarmt! Mit der „treuen Ergebenheit" ist es allerdings nicht weit her. Mussolini hat das ganz gut durch- blicken lassen, indem er in Neapel sagte, man brauche das Haus Savoyen (vorläufig) zur Auf rechterhaltung der nationalen Einheit und man könne es um so ungenierter bestehen lassen, als es sich bisher niemals dem „nationalen Willen- entgegengesetzt hätte. Was Mussolini darunter

versteht, deutete er an, indem er daran er'.nnerte, daß der König auch bei der Kriegserklärung den ..nationalen Willen" einer von der Loge geleite, ten Minderheit befolgt habe. Mussolini erschien tm Faschistenkleid beim König und bat ihn um Cnt. schuldigung, daß er im Schwarzhemd erscheine Er sei kaum aus dem Kampfe zurückgekehrt, der glücklicherweise unblutig verlaufen sei. Ich biete Eurer Majestät, sagte er. das Italien von Vit. torio Veneto dar, neuerlich geheiligt durch den Sieg

. (!) Ich bin ein getreuer Diener Eurer Maie» stät. Man ist in Italien der Ueberzeugung. daß Mus. solini solange der treueste Diener des Königs ist. solange der König seinen Willen tut Wie über- Haupt das die stärkste Seite des Königs ist, daß er es rersteht, den Mantel nach dem Winde zu kehren. Privatberichten aus Italien zufolge ist die Sache in den Städten, und namentlich in Rom. nicht so glatt abgegangen, als es schien. Nach Rain marschierten rund 100.000 Faschisten in vollständi ger Ausrüstung. Es gab täglich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 13.07.1926
Physical description: 8
zu diesem gütig redenden Alten hatte, erzählte Wifami ihm ihre Ge schichte. Zum größten Schrecken für die Königin erfuhr sie dann, daß der König von Tampia, der Freund Attrias, ver storben war und daß aus dem Throne ein grausamer und ungerechter König saß. Ms er die unglückliche Frau schmerz- erMllt dafitzen sah. fuhr er in seiner Rede weiter: „Ohne Hilfe kann ich die Mutter eines zukünftigen Buddhas nicht lasten. Wenn du zu mir kommen willst als mevne Schwester, damit meine Schüler nicht schlecht

als harmlos hinzustellen. Das Gericht hat die Urteilsverkün dung auf den kommenden Freitag angesetzt. Wie auch das Urteil aussallen mag, so wird Hitler nicht behaupten kön nen, daß er bei diesem Prozeß große Lorbeeren geerntet hat. Faschistischer Phrasenschwulst. Gestern hat der König von Italien die Stadt Bozen be sucht. Er kam zu-r Grundsteinlegung des „Siegerdenkmals". Die deutschen Bozner mußten sich natürlich „begeistert" zei gen. Wehe ihnen, wenn sie das von dem Faschismus vor geschriebene Maß

an Begeisterung nicht aufgebracht «haben! Welche Speichelleckereien da geübt worden sein dürsten, da von hat schon toer Aufruf des „Präfektnrkommistärs" (einen gewählten Bürgermeister gibt es ja nicht mehr) einen Vor geschmack geliefert. In dem schwülstigen Schriftstück an die Stadt „Botzano" Hecht es: jSXtS Dock dieses Gebietes, das herrliche Traditionen der Treue und Rechtschaffenheit besitzt, wird am 12. Juli S. M. dem König, dem hohen und siegreichen Herrscher Italiens, seine Ehrfurcht er- werfen

in Gegenwart des Königs die Grundsteinlegung zum italienischen Siegel toenkmal feierlich vollzogen. Der König begab sich nach dem Empfang durch den Unterrichtsminister Fetoele, den Se- natspräsitoenten Tittoni und den Kammerpräsidenten Ea- sertano zunächst zum Rathaus, wo an toer Stelle, die bis her eine Erinnerungstafel an die Bürgermeisterschatt Pera- thoners trug, eine Tafel mit dem italienischen Siegesbulletrn enthüllt wurde. Sodann begab sich der König zur Talfer- promenatoe zur Grundsteinlegung

, bei toer als Vertreter der Regierung Nnterrichtsminifter Fetoele sprach. Nachdem er den König als Soldaten gefeiert und hierauf Oberdanks. Fauros, Batttstis, Finzis und Chiesas gedacht hatte, be- zeichnete er das Denkmal als Zeichen des unerschütterlichen Willens Italiens, wachsam die Sicherheit seiner Grenzen zu verteidigen, und fuhr dann fort: Aber unser Geist, toer das lateinische Gefühl für Schranken und Billigkeit hat. wird nicht verdunkelt durch ttübe Träume, in «denen andere schon Hermann

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 12
Date: 04.05.1938
Physical description: 12
einen geradezu phantasti schen Abschluß gaben. Als der festliche Zug der Wagen mit dom König und Kaiser und dem Führer und Reichskanzler durch den im strahlenden Lichterglanz liegenden Viale Adolfo Hitler heran-, nahte, konnte sich keiner der Anwesenden auf diesem Platz der Wucht des Augenblicks entziehen. Man erlebte eine Mi nute unerhörten Geschehens an der jahrtausendealten Grenze des antiken Roms, man bebte vor innerer Erregung und Begeisterung. Vor dem geschmückten Podium hielt die Staatskarosse. Fürst

entlang, wo eine Kapelle nach der anderen einjetzt. Jübelrufe der begei sterten Menge mischen sich in die Musik. Jetzt steigert sich die Erregung zu einem Meer dos Bei falls, als Plötzlich die Helme der Kürassiere aufblitzten. Die Staatskarosse und die folgendem Karossen begrüßt hier wie der neuer Beifallssturm. Ein malerisches Bild. Srümturki jmwn dnb. R o m. 4. Mai. Seine Majestät der König von Italien und Kaiser von Aethiopien hat das Großkreuz vom Orden des Heiligen Mauritius und Lazarus verliehen

: dem Reichsminister Dr. Lammers. dem Staatsminister Meißner und dem deutschen Botsck>after in Rom von Mackensen; ferner dem Reichsleiter Amann das Großkreuz des italienischen Kro nenordens. Der Führer und Reichskanzler hat das Großkreuz vom Deutschen Adlerorden verliehen: dem Hofmeister des könig lichen Hauses Mattioli Pasqualini, dem Generaladjutanten des Königs und Kaisers Marchese Asinari di Bernezzo, dem Präfekten von Rom Presti, dem ehemaligen Parteisekretär und alten ia-'chistischen Kämpfer Farinacci

standen auf dem Platz vor dem könig lichen Palast. Hier haben Karabinieri in ihrer Paradeuni form das Ehrenspalier übernommen. Ein schmaler Ausblick läßt den Blick auf den Quirinal zu. Als die Glocke der Hof kirche St. Andreas 8.30 Uhr anzeigt, künden Kanonenschläge, daß der Führer den Boden Roms betreten hat. Die großen Kandelaber flammen aus. Die berittenen Karabinieri zücken den Säbel. Dann vernimmt man auch schon ein großes Brausen, das alles in fieberhafte Spannung versetzt. Plötzlich intonieren

die Musikkorps der Marine die deutschen Nationalhymnen. Die Truppen treten unter Ge wehr. Die Karabinieri präsentieren. Da naht auch schon die Eskorte der Kürassiere. Nun ist auch schon der Wagen mit dem König und dem Führer in Sicht. Der Jubel schwillt zum Orkan. Nach allen Seiten dankt der Führer. Dann ist die Eskorte unter dem Hauptportal erschienen. Sofort drängt die Menge sich vor dem Quirinal. Von allen dnb. Rom, 3. Mai. Die Fahrt des Führers vom Ostia-Bahnhof an den mächtigen Ruinen des antiken Roms

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.10.1934
Physical description: 8
aus nach dem Pantheon stattfinden soll. Die Beerdigung wird am gleichen Tage entsprechend dem Wunsche des Dahingeschie denen in Lothringen stattsinden. Weiters wurde beschlos sen, daß die Tage, an denen König Alexander und Poincarö zur ewigen Ruhe bestattet werden, als nationale Trauer tage begangen werden sollen. Schließlich erstattete der Mi nister des Aeußeren einen Bericht über die auswärtige Lage. Der König war gewarnt? Belgrad. 14. Oktober. (-) Die United Preß erfährt, daß König Alexander mehrfach gewarnt

worden sei. daß er einer Tragödie entgegengehe, wenn er seine Reise nach Paris antrete. Ein Alexander seit seiner Jugend zugeteilter Diener hat erklärt, daß er ein Gespräch zwischen Königin Maria und König Mexander mit angehört habe. In die sem Gespräch, bas kurz vor der Abrei'e Alexanders geführt worden sei, habe die Königin ihren Gemahl inständig ge beten, nicht nach Frankreich zu fahren; der König aber, so sagte der Diener weiter, habe geantwortet: „Ich kann meine Reise nicht ausgeben

, denn sie ist wichtig im Verfolg der Balkanfriedenspolitik." Weiter erfährt die United Preß, daß der Präsident des jugoslawischen Abgeordnetenhauses Kumanudi plötzlich seinen Aufenthalt in Istanbul abge brochen habe, um nach Belgrad zu eilen und den König vor der Reise nach Frankreich zu warnen, da ein Attentat gegen ihn auf französischem Boden geplant sei. Wien liefert Sarg und Sarkophag für König Alexander Wien. 15. Oktober. (-) Die Wiener Firma Julius Maschner u. Söhne, eine der berühmtesten Kunstgewerbe

. Lauter Durchschüsse Paris, 15. Oktober. (DNB.) Der Marseiller Unter suchungsrichter ließ sich vom Leiter des Polizeilaborato riums über die Ergebnisse der Untersuchung der außer dem König Alexander und Barthou ums Leben gekommenen Opfer des Mariseiller Anschlages unterrichten. In den Lei chen der beiden verstorbenen Frauen wurden keine Geschosie gefunden, da die Kugeln die Körper durchschlagen hatten. Es ließ sich also nicht feststellen, aus welcher Waffe die töd lichen Schüsse abgegeben wurden

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 18.04.1928
Physical description: 8
, daß er sich nun mit Professor Quidde gemeinsam in die Führung des deutschen Pazifismus teilt, hat die letzten Zweifler von dem sicheren Erfolg der schönen Phrase „Nie wieder Krieg!" restlos überzeugen können. Sollte es jetzt Herrn Henry Ford, dem bekannten Auto könig Amerikas, vollends gelungen sein, alle Zweifel in die edlen Abrüstungsabsichten und in die große menschliche Güte dieser Welt zu zerstreuen? Die Blätter melden: „Henry Ford hält einen neuen Weltkrieg für unmöglich; die Intelligenz der Völker entwickelt

, aber offenbar von lan ger Hand vorbereitetes Bombenattentat ausführen konnte, ohne die Reaktion des Faschismus gegenüber der un schuldigen Bevölkerung befürchten zu müssen: das wird den faschistischen Führern zu denken geben müssen! „Königlich" kann Mussolinis Depesche an den König unmittelbar nach der Tat genannt werden: „Die gerührte Seele der ganzen Nation schmiegt sich mit der in nigsten Ergebenheit an Euere Majestät!" „Ja," dürfte der König erwidert haben, „das habe ich in keinem Augenblicke

meines Lebens so deutlich verspürt wie gerade jetzt!" Man muß Herrtt Mussolini zugestehen, daß er die Worte zu wählen und zu setzen weiß: „Die Würde der Nation erfordert es gebieterisch!" Diese Worte sind ein Marmorklischee, wozu jetzt noch in Granit und Erz ge meißelt anzufügen ist: „Die gerührtie Seele der gan zen Nation schmiegt sich an die Majestät!" Nun, Herr Mussolini lasse es mal darauf ankommen: Er versuche mal, Arm in Arm mit dem König eine halbe Stunde lang in einer Stadt Oberitaliens

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Alpenland
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Page 3 of 8
Date: 10.12.1925
Physical description: 8
. Der umgetaufte Waltherplatz. Eine barbarische Tat. In den „M. di R." vom 6. ds. lesen wir: König-Viktor-Emanuel-Plah in Bozen. So heißt also noch der neuesten Meldung der ehemalige Waltherplah, auf dem das Denkmal Walthers von der Vogelweide stand. Die Umtaufe soll, wie Rom verkündet, ein äußeres Zeichen der italieni schen „Kultur" sein, was aber sinngemäßer und eindeutiger zum Ausdrucke gekommen wäre, hätte man für den Namen eines toten deutschen Dich ters - den eines lebenden italienischen genommen

zur Hälfte dem tschechischen Volk angehören und bei der Beratung Katharina von Medicis, die Her zoge von Anjou und Stevres, der Marschall Tavan- nes, sowie die Italiener Gondi (Retz) und Birago anwesend waren, daß man den König in Hitze zu bringen wußte, bis er den Mordplan nicht bloß bil ligte sondern unter wilden und blutdürstigen Aus rufen ihn möglichst auszudehnen anbefohl, ist sicher; dies aber einem plötzlichen Umschlag seiner Stim mung zuzuschxeiben, wagen wir nicht. Als man über die Personen

beriet, welche an diesem Tage geopfert werden sollten, kam man ohne Schwierigkeiten über ein, den jungen König von Navarra zu verschonen; dagegen wurde erst nach langem Streiten der Be schluß gefaßt, auch den Prinzen von Conde nebst einigen anderen Herren von der Ermordung auszu nehmen. Wie man auch diesen Hergang auffassen mag: wenn man bedenkt, daß der König selbst sich der Tat rühmte, so kann man seine Briefe an Man- delot über den Anschlag gegen Coligny nur mit großem Abscheu lesen. Karl weiß

in den für die Mit teilung bestimmten Briefen von nichts, spricht in ihnen die besten Absichten aus und verordnet alles Gute, während Mandelot mündlich Mordbefehle er hält. Der König selbst ließ nun den prevot des mar- chands zu sich kommen und wies ihn an, die Tore zu schließen und die Bürger zur Ausführung königlicher Befehle sich rüsten zu lassen. Zugleich wurden Guise und seine Leute von allem benachrichtigt, die Schwei zer aus den kleinen Kantonen und die fanatisierten Soldaten beordert und der wütende Pöbel

Jakobiner spiel ten, d. h. das Reden und das Aufmuntern zum Morden, übernahmen die fanatischen Gemeinderäte (cchevins), Pfarrer und Mönche. Die predigten noch am Abend des 23 . August den auf den Plätzen und Häfen versammelten Haufen, daß sie durch die Er mordung der Ketzer sich um das Reich, um den Kö nig, um Gott und die Kirche sehr verdient machen würden. Für die Schweizer und für die bewaffneten Bürger der Pariser Quartiere verbürgte sich Guise, und der König ließ, wie auch 1792 geschah, 2000 Leute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 04.08.1927
Physical description: 8
es euch im Erinnern an die vergangene Zeit, an die erlebten Greuel und die Folgen, an denen wir heute noch kranken: Nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg! heißt immer wieder Kampf gegen die herrschenden Mächte, heißt leidenschaftlicher Kämpft willen gegen die verbrecherische Gesellschaftsordnung, heißt aber auch Erziehungsarbeit an sich selbst und glühendes Bekenntnis zur völkerbefreienden Sozialdemokratie! Politische Rundschau. Jure und König. Ein Herrscher und ein Geduldeter. In den fünf Jahren, da Mussolini

das alles geduldig durchgehen laffen, weil der König doch immer nur von dem einen „Sou- veränitäts"-Recht Gebrauch machte, seinen Ministerpräsi denten ungestört regieren zu lassen. Außerdem mußte der fen, — und nachdem er ohne Hast, völlig ungezwungen, teilte Augen über das Publikum hat schweifen laffen — nur die Angeklagte übersieht er — beginnt er — zunächst ziemlich leise —, um sich Gehör zu verschaffen. Dann aber läßt er voll Selbstvertrauen alle Segel schwellen. Seine Posen, Bewegungen, Wendungen

, ohne seine Freude zu verbergen, denn er ist jung, trotz all seines berechnenden Wesens. Aber niemand denkt daran — man kann ja nicht an alles denken —, die Klientin zu beglückwünschen, über welche die Gerechtigkeit der Menschen trotz des glänzenden Plä doyers sechs Monate Gefängnis verhängt hat. (Autorisierte Uebertragung aus dem Französischen von Joh. Kunde.). „Duce" beim König Unterstützung gegenüber den Monarchi sten suchen, die mit der tatsächlichen Beeinträchtigung der königlichen Macht unzufrieden

Streikorganisator, als halber Anarchist und wurzel loser Bohemien. Am fanatischsten war er aber als Interna tionalist und Antimonarchist. „Es gibt zwei fluchwürdige Worte in den Lexikons aller Sprachen," schrieb Muffolini im Genfer Blatt „Le Peuple", „ das sind die Worte König tum und Vaterland." Bei aller Durchmauserung zum schroffsten Reaktionär hat Muffolini die kritische Einstellung zur Monarchie bei- bchalten. Auf dem berühmten „Marsch gegen Rom" war er noch Republikaner und der König glaubte zunächst

an sei nen Sturz als 'die Faschisten anrückten. Ms Muffolini zwei Stunden vor Rom stand, erboten sich die Generäle Budo- glia und Capello, die anrückenden Faschisten mit einer zu verlässigen Division in alle Winde zu zerstreuen und dem Regiment dieser Machtgierigen für immer ein Ende zu be reiten. Der König schwankte. Da ließ Mussolini in feierlicher Botschaft verkünden, daß die Monarchie für ihn und Italien ein „unantastbares Heiligtum" bleiben werde. Damit hatte er den Kön'ig gewonnen. Fortan blieb

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 01.06.1928
Physical description: 8
wird und von wo sie an den Milchhändler kommt, der mit keinem Bauern allein verkehren kann. Diese Organisation ist so mächtig, daß man ihren Vertreter Pro- fefior Dr. Laur den ungekrönten König der Schweiz nennt ein Beweis für die große Bedeutung, die sie für das Leben des Schweizer Volkes hat. In den Jahren der Krise, na- mentlrch als die Exportkäsereien in schwere wirtschaftliche Not kamen, konnte die Organisation, trotzdem sie nur einen Rappen bei der Milch aufgeschlagen hat, aus ihren Reser- ven soviel Geldmittel beistellen

haben, um Deutschland vor der Reaktion und vor dem Faschismus zu retten. Ihnen hauptsächlich ist es zu danken, wenn sich die Demokratie im Herzen Europas siegreich durchgesetzt hat, und ganz Europa schuldet ihnen hierfür Dank . . ." Für eine italienische Republik. Die im Auslande lebenden Führer der italienischen De mokratie, die sich vor den Verfolgungen Mussolinis aus Italien flüchten mußten, haben jetzt eine bedeutsame poli tische Bewegung ins Leben gerufen. Angesichts der Tatsache, daß der italienische König

werden, daß die antifaschisti schen Kreise sich bisher immer noch der Hoffnung hingegebcn hatten, König Viktor Emanuel werde als der berufene Schützer der demokratischen Versafiung der faschistischen Diktatur entschiedenen Widerstand entgegensetzen. Viktor Emanuel hatte nämlich bei seinem Regierungsantritt in einer Proklamation am 2. August 1900 geschworen, sich dem Schutze der demokratischen Freiheit und der Verteidigung der Monarchie zu weihen. Diesen Schwur hat der König jetzt endgültig gebrochen, indem er es zuließ

, daß die faschistische Regierung die demo kratische Freiheit zerschlagen konnte. Mit dem Inkrafttre ten des neuen Gesetzes über die „Reform" der Kammer, das bekanntlich im Senat gegen eine starke Opposition ange nommen worden war, hat Italien keine Volksvertretung mehr. Die Kammer wird künftig nur noch eine faschistische Körperschaft sein, die willenlos der Diktatur Mufiolinis zu folgen hat. In diesem Zusammenhang interefiiert auch die Tat sache, daß König Viktor Emanuel in der ersten Zeit der Herrschaft Mussolinis

unter keinen Umständen dafür zu haben war, derartige Versassungsresormen einzuführen. Erst in jüngster Zeit ist es Mussolini gelungen, den König für seine antiparlamentarischen Pläne zu gewinnen, und es ist bezeichnend, daß die Haltung Viktor Emanuels in den nichtfaschistisch gesinnten Kreisen des italienischen Volkes eine so leidenschaftliche Erregung gegen das wortbrüchige Königtum Hervorrufen konnte. Eine der edelsten Persönlichkeiten der italienischen De mokratie, der frühere Ministerpräsident N i t t i, erließ

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