"-Mailand, Alberto Tarchiani, verbreitete sich über die Einstellung des Königs zur Verfassung. Wenige Wochen vor dem Marsche aus Rom hatte der König, sagte Tarchiani; hier in Brüssel einem belgischen Minister erklärt, daß Italien ein libe rales sozialistisches Regime erhalten werde; bas dem Lande große Vorteile brächte. And im Oktober ver weigerte der König die Unterschrift auf das Dekret des Belagerungszustandes, der dem Militär die Mög lichkeit gegeben hätte, die sich Rom nähernden Faschisten
zu zerstreuen. Und dies, obwohl damals General Ba do glio die Erklärung abgegeben hatte, baß er mit nur vier Maschinengewehren die Faschisten auseinander sprengen würde. Hingegen hat der König nach dem Morde an Matteotti, um die persönliche Position MussoGnis zü retten, alle antikonstitutionellen Dekrete un ter sch rieben, die ihm dieser vorlegte und damit die Freiheit der Presse, der Versammlungen- der Vereine und der Meinungsäußerung völlig untergraben und dadurch die jedem Staatsbürger verfassungsmäßig
Anstehenden Rechte ver nichtet. Und einigen Persönlichkeiten, welche dem Könige eine Denk schrift der prominentesten Journalisten Italiens vor legten, sagte dieser, er werde die Denkschrift seinem ersten! Minister übergeben. Und als der intimste Mitarbeiter Mus solinis, Cesare Rossi; den Ehef 'der Regierung ge meiner Verb rech en anklagte, die er im Zeitpun kte seiner Mini st erpräsidentschaft begangen habe, antwortete der König wieder, er werde das Memorandum Rossis dem ersten Minister übergeben
! Diese Aeußerungey mögen vielleicht konstitutionell sein?, jedenfalls waren sie sehr bequem. Der König hat Niemals irgend ein Zeichen der Sympathie der Familie des ermordeten Matteottß gegeben, er empfing sogar Marinelli, einen der Abge sandten in der Mordsache Matteottis. Der König hat nie mals ein Wort der Teilnahme für die Familie des Abgeordneten, Amendola hören lassen, der doch drei mal sein Minister war und der in Cannes von Faschisten überfallen und so geschlagen wurde, baß er starb. Der König beklagte
ist es möglich, den Richter, der sich in Widerspruch setzt zu den Direktiven der Regie-1 rung, sofort zu entheben. Aber nicht genug damit: in den Jahren 1926—28 wurden sogar die Rechtsanwälte der politischen Kontrolle unterstellt. In der Tat, Willkür ist das Gesetz geworden, das >alle Funktionen beö Sonder gerichtshoses bestimmt Dessen Entscheidungen sind endgültig. Der Präsident des Sondergerichtshoses kann sogar verweigern, ein allenfalls eingebrachtes Gnadengesuch an den König Mi- terzuleften