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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 26.10.1921
Physical description: 8
. — Ohne ausdrückliche Kündigung des Blattes gilt dessen Abnahme als AbonneOientsverpflichtung. A?ed!lktton: Zinggenstraße 4. — Verwaltung: Weihenturmgasse I. — Jnterurb. Telephon 1OL. Nr. 92. ^dtttvvock. 26. Oktober 1921. 34. Aabrgang. Erkenntnis. Im Namen Seiner Majestät Viktor Emanuel des Dritten aus Gottes Gnaden und durch den Willen der Nation König von Italien! Das kgl. Kreisgericht Bozen hat über Antrag der könig lichen Staatsanwaltschaft erkannt: Der in der Nummer 88 der in Brixen erscheinenden periodischen

Merkmale des Verbrechens im Sinne des H 65 I> St.-G. und des Vergehens im Sinne des § 300 St.-G. vorhanden und es war die Beschlagnahme zu verfügen. Ugl. Preisgericht Bozen. Abt. V, am 20. Oktober 192 l. Ludwig Ritter v. Ferrari. Pr. 32/21 Erkenntnis. 2 Im Namen Seiner Majestät Viktor Emanuel des Dritten aus Gottes Gnaden und durch den Willen der Nation König von Italien! Das kgl. Kreisgericht Bozen hat über Antrag des könig lichen Staatsanwaltes — zu erkennen: Der in der Nummer 88 der in Brixen

der Beschlag nahme keine Folge zu geben. ttgl. Preisgericht Bozen, Abt. v, am ^0. Ottober 1V2I. Ludwig Ritter v. Ferrari. Nachschrift: An die Redaktion der „Brixener Chronik', Brixen. Der Staatsanwalt hat gegen dieses Erkenntnis die Be schwerde angemeldet. ttgl. ttreisgericht Bozen. Abt. v, am 21. Oktober 1921. Ludwig Ritter v. Ferrari. WM Karl in IliMii. Wie die königstreuen Blätter triumphierend melden, ist Freitag. 21. Oktober, König Karl von Ungarn mit Luftschiff in Oedenburg ein getroffen

und unter dem Jubel der Bevölkerung in die Stadt eingezogen. Nach den neuesten Meldungen vom 26. Oktober scheint jedoch das Wagnis mißglückt zu sein, wenn nicht auch die Nachricht von der Gefangen nahme des K önig s p a n r e Z und dessen «mt» maßlicher Ueberführung nach einer von der Entente erst zu bestimmenden Insel ein von den Ungarn selbst eingefädeltes schlaues Manöver darstellt. Gleich nach der Landung hielt der König an die herbeigeeilten Offiziere, Soldaten und an die Zivilbevölkerung eine Ansprache

, in der er seiner großen Freude darüber Ausdruck gab, daß es ihm ein gütiges Geschick noch einmal erlaubt habe, den heiligen Boden Ungarns zu betreten. Nach diesen Worten küßte er den Boden vor seinen Füßen. Die Menge brach in Iubelruse aus und sang begeistert die Königshymne. Die Offiziere Otten burgs hoben den König auf die Schultern und unter dem frenetischen Jubel der Menge und unter Glockengeläute wurde der König in das Palais des Bischofs getragen, wo er Absteigequartier nahm. Vor dem Palais halten Offiziere

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Volksbote
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Page 1 of 14
Date: 20.10.1921
Physical description: 14
. Sie Reise der Königs von Stallen noch SLdtirol. Was die Trientner Zeitungen schon längst an gekündigt und als heißeste Sehnsucht das Trentino ausgesprochen hatten, ist die letzten Tage in Erfül lung gegangen. Der italienische König bereiste mit seiner Gemahlin und zahlreichem Gefolge dasTren- tino und Südtirol. Im Trentino, vorab in Trient, wurde demsel ben, wie vorauszusehen war, ein festl. Empfang bereitet. Festlichkeiten zu veranstalten haben be kanntlich die Trientner von jeher los, daß muß

man ihnen lassen, man denke nur an früheren Empfänge des österr. Kaisers. An die Königsreise nach Südtirol hatte man italienischerseits keine hohen Erwartungen ge knüpft, schrieb doch schon im voraus die italienische Regierungszeitung „Tribuna', der König werde in Südtirol zwar mit Achtung, jedoch kühl empfan gen Werden... Die vier SiihttrolerMbLNM hatten einige Tage vorher Indien Zeitungen ^ Erklärung veröffentlicht, worin sie die Gründe dar legten, weshalb sie am Empfange des Königs nicht teilnehmen

war aus Trient mitgekommen. Der Bozner Bür germeister Dr. Jul. Perathoner benützte die Gele genheit, um den König dringend zu ersuchen, er möge veranlaßen, daß seine Regierung endlich einmal die vielen Versprechungen, die sie den Süd tirolern gegeben, einlöse. Die Ansprache des Bür germeisters hatte folgenden Wortlaut: „Gestatten mir Eure königl. Majestät, Sie beim Betreten der ersten deutschen Stadt des durch den Friedensvertrag von St. Eermain zugewachsenen Gebietes des Königreiches Italien in gebührender

allergnädigst geruhen, die Auf merksamkeit Ihrer Regierung auf die unbedingte Notwendigkeit der endlichen, ungekürzten Einlö sung der erwähnten Versprechungen zu lenken. Ich werde im Vertrauen darauf gerne bereit sein, auf die vom Schmerze über die gewaltsame politische Lösung vom deutschen Mutterlande noch immer schwer bedrückte Bevölkerung in beruhigendem Sinne einzuwirken.' Wie der „Corriere della sera' bemerkt, habe der König, der vollkommen deutsch verstehe, nach rechts und nach links geschaut

und so getan, als ob er die Worte des Bürgermeisters nicht verstanden hätte. JXIs Veratbo ner a eende t.an t zu Haben, er werde^aW^i^e? Wetterfahrt' sei genauen Inhalt derselben sich darlegen lasten. Exz. Credaro bemerkte darauf, daß der Bürgermeister von Bozen ganz gut italienisch verstehe, und bat Dr. Perathoner, italienisch zu reden, worauf dieser einige italienische Worte mit dem König wechselte. Der Aufenthalt des Königspaares in Bozen war laut amtlicher Kundmachung auf eine halbe Stun de festgesetzt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 02.08.1900
Physical description: 8
„Bmxener Chronik.' 2. August 1900. Sem 2. Scr. 88. Donnerstag König Humbvrk hat 1878 das Erbe seines Vaters angetreten. Er fand eine sehr schwierige Lage vor. Er halte nicht den Muth, obwohl er Katholik war, mit dem Vatican Frieden zu schließen, dem heiligen Stuhle die Unabhängigkeit zu geben, welche sein Vater, Victor Emanuel, geraubt hatte. Der Conflict mit dem Vatican nahm wiederholt, be sonders unter Crispi, sehr scharfe Formen an. Dem König Humbert waren als constitutionellem Monarchen

die Mehrheit; diese Mehrheit hat Heuer beschlossen, den König, wenn er auf der Reise nach Monza die Stadt Passiert, nicht zu begrüßen. Jetzt nach der Ermordung des Königs beeilten sich die socialistischen Stadtväter allerdings, ein Mani fest zu erlassen, worin das schauderhafte Ver brechen gebrandmarkt wird. König Humbert war bereits im Jahre 1878, am 17. November, zum erstenmale einem Attentate ausgesetzt. Als er in Neapel einzog, wurde er von einem Koch, Passanante,, zum Glück nur leicht verwundet

. Am 22. April 1897 führte in Rom der Anarchist Acciarito einen Dolchstich gegen den zum Rennplatz fahrenden König, der glücklicher weise ebenfalls sein Ziel verfehlte. — Oesterreich stand der verstorbene König seit 1887 nahe durch den Dreibund, der am 13. März jenes Jahres durch den Beitritt Italiens zustandekam. König Humbert hat treu zum Dreibunde gehalten. Im Mai 1889 und im Juni 1892 besuchte er Berlin. — In Italien selbst erwarb er sich große Sympathie durch sein menschenfreundliches Auftreten

bei dem Erdbeben in Eafamicciola 1883 und bei der Cholera in Neapel 1884. — Wir wieder holen, dass der unglückliche König ohne Zweifel von guten Absichten getragen war, dass aber die Verhältnisse, die er vorfand, und die ihn umgaben, stärker waren als er. Von ihm Ein SslnulerillchtstrallUt. (Eine Skizze von Kx. Mtllran».) Es trieb mich wieder nach Porto d'Anzio hinaus ans Meer. Dem Sohn der Berge wird es zu eng in den Gassen der Großstadt; sein Ohr, an das Wehen der heimatlichen Wälder und das melodische

von den österreichischen Behörden benachrichtigt, dass eine geheime Gesellschaft den Tod des Königs von Italien beschlossen habe. Die österreichische Polizei verhaftete am 20. Juni in Pontafel ein Individuum, welches erklärte, von der Anarchistentruppe, der er angehöre, bestimmt zu sein, den König Humbert zu ermorden. Vier andere Fürsten seien gleichfalls von den An archisten zum Tode verurtheilt. Das Individuum fugte hinzu, seine Verhaftung werde die Voll ziehung des Urtheiles nicht verhindern

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Brixener Chronik
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Page 2 of 10
Date: 20.01.1893
Physical description: 10
Spiegelfechterei protestieren, eine solche Herabwürdigung dessen, was für den Katholiken das Heiligste, für den Staat das N 0 thwendigst eist, energisch zurückweisen sollen. am nächsten Tage sie nochmals zu sehen. Es kam nicht mehr dazu. Der Schmerz über das Unglück der Seinen hielt den selbst gesassten König davon ab, den Seinen das Schauspiel seines letzten Ganges vorzuführen. Den Abend des 20. Jänner verbrachte der König zumeist mit seinem Beicht vater, er ordnete feine letzten Angelegenheiten, schrieb

au seinen Bruder, dann, erst legte er sich um Mitternacht zu Bette und schlief bis 5 Uhr früh. Der Priester schlief in einem Zimmer, das nur durch eine leichte Wand vom Raum des Königs getrennt war. Kaum hatte sich der König zu Bett gelegt, erzählt dieser Priester selbst, so verfiel der König in einen tiefen Schlaf. Gegen 5 Uhr wurde der König vom Schlafe durch ein Geräusch geweckt und sagte dann zu Clery, der sich im Zimmer befand und Feuer angemacht hatte: „Ich habe recht gut geschlafen; ich bedürfte

auch der Ruhe, der gestrige Tag hatte mich er müdet.' Bald darauf ward eine Commode in Form eines Altares zum Messelesen ausgeschmückt. Der Beichtvater eelebrierte die heilige Messe, die der König auf seinen Knien mit dem Ausdruck der heiligsten Andacht und in der edelsten Haltung anhörte, und wobei er die heilige Communion empsieng. Als sich darauf Clery dem Könige zu Füßen warf und sagte: „Ach Sire, warum kann „Brixener Chrvmk.' Als zuerst bekannt wurde, die Regierung verlange von den Katholiken

. Sie werden nicht mehr darauf sehen, ob einer ein guter überzeugungs treuer Katholik ist. Ferner: Von den Wählern verlangt man, dass sie Abgeordnete wählen, welche für die katholische Schule einstehen, dieselbe mit ich mit meinem'Tode Ihre Henker nicht ent waffnen,' erwiderte der König: „Der Tod schreckt mich nicht, ich bin ganz dazu vorbereitet, Sie aber, setzen Sie sich keiner Gefahr aus,' und zum Beichtvater, der wieder in das Gemach trat: „Mein Gott, wie bin ich glücklich, dass ich meine religiösen Grundsätze

, und ich gestehe, mir erstarrte das Blut in den Adern. Der König aber, ruhiger als ich, horchte einen Augenblick und sagte mir dann ohne jegliche Bewegung: „Wahrscheinlich sammelt man die Bürgerwehr.' Kurz darauf zogen einige Abtheilungen Reiterei in den Hof des Temple, und man hörte deutlich die Stimmen der Officiere und den Hufschlag. Der König horchte noch ein wenig und sagte mir dann ganz kaltblütig: „Jetzt scheinen sie zu nahen!' 20. Jänner ^893. Nr. 6. Nachdruck fordern. Wenn man es aber für recht findet

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Brixener Chronik
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Page 2 of 6
Date: 07.08.1900
Physical description: 6
ich in kurzer Zeit den Kerker verlassen werde. Meine Genossen werden mich befreien; dann wird der Kaiser von Russland zittern müssen.' Fast dieselben Worte soll seinerzeit Luecheni gesprochen haben. Bressi war schon am 29. Juli vormittags während der hl. Messe in die Schlosscapelle gekommen, wahrscheinlich um den König zu er morden. — Aus Buenos-Aires, sowie aus Pozzuoli kommt die Nachricht, dass die Kenntnis von dem bevorstehenden Attentate schon vorher in gewissen Kreisen als sicher galt. In einem Casö

zu Pozzuoli riefen am 29. Juli kurz vor Mitternacht zwei betrunkene Burschen: „Jetzt ist der König eine Leiche!' — In Wien wurden mehrere Italiener verhaftet, welche, als die Nachricht von der Mordthat bekannt wurde, ihre Zustimmung dazu äußerten. In Trieft wurde ein Portier verhaftet, an dessen Adresse anarchistische Zeitungen einlangten. Der «eus König Virkor Emanuel hat am 4. August folgende Proclamation an das Volk von Italien erlassen: „Italiens zweiter König ist todt. Nach dem er oft den Gefahren

der Schlacht mit soldatischem Muthe entronnen und durch die göttliche Vorsehung in allen Fährlichkeiten, denen er mit demselben Muthe die Stirne bot, wenn es galt, die Leiden des Volkes zu lindern, un versehrt geblieben war, ist der gute, tugendhafte König das Opfer einer grausamen Unthat ge worden, als er mit ruhigem Gewissen und guten Muthes an den Festfreuden seines Volkes teil nahm. Den letzten Seufzer meines Vaters auf zufangen, war mir nicht mehr vergönnt. Und doch fühle ich, dass es meine erste

, welche zu bestimmten Zeiten des Jahres mit einem gewissen äußeren Pomp abgehalten werden und sich einer nur MMgen Theilnahme Vonseite der Bevölkerung euch auftische Cult vornehm- und auf das Imme der Kirchen beschränkt. Und ihm in jenen Tugenden nachzustreben, die er als König und erster Bürger Italiens geübt. In diesem erhabenen Augenblicke tiefen Schmerzes hält mich die Kraft aufrecht, die ich aus den Beispielen des erlauchten Baters und großen Königs, der in Wahrheit den Namen ,Vater des Vaterlandes' verdiente

, sowie aus der Liebe und Anhänglichkeit des Italienischen Volkes schöpfe. Die Institutionen, welche der allver ehrte und jetzt beweinte König loyal bewahrte und in den 22 Jahren seiner Regierung mit Erfolg rein und unerschüttert erhalten hat, werden ihn überleben. Diese Institutionen, welche mir durch die Traditionen meines Hauses und durch die heiße Liebe zu Italien heilig sind, werden — dessen bin ich gewiss — mit starker, energischer Hand gegen jeden, von welcher Seite immer kommen den Angriff

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 08.07.1892
Physical description: 8
. Ob aber der italie nische König so ganz sorglos diese Freuden hat genießen können? Man möchte es bezweifeln. Die Reise hatte verschoben werden müssen. Der Wechsel des italienischen Cabinets und die Un ruhen, die damit verbunden waren, hatten dem König einen Strich durch die Reisepläne gemacht. Welche Bedeutung hatte denn dieser, Minister wechsel? D i e Bedeutung oder d i e Wirkung, den König aufzuklären über die Verhältnisse in Italien. Mit erschreckender Klarheit musste er erkennen, dass die Stützen

Ministerpräsident mit „einer Flut von schlechten Witzen und Münchhausiaden' em pfangen wurde. Er stcchM nämlich aus dem Städtchen Cuneo in Piemont, dessen Einwohner die „Schildbürger' des Südens sind. 2. „Die schwierige Stellung des neuen Präsi denten äußerte sich gleich anfangs dadurch, dass nach acht Tagen Giolitti sein Demissionsgesuch ein reichte und ernstlich abdanken wollte. Nur der König hat ihn gehalten als den Ministerpräsi denten, „der sich mit Leib und Seele der Hof partei verschrieben

', und dessen „Auftreten den Gran Sigttore des Marchese di Rudini sehr vermissen lässt'.. Mit ihm seine Mitarbeiter im Ministeruni, „bedeutungslose Depu tierte', und endlich der König. — Auf der anderen Seite Crispi mit der ganzen jetzigen Opposition. 4. „Es stehen sich gegenüber — das König thum und die Demokratie. Recht bezeichnend dafür ist eine Unterredung zwischen König Humbert und Crispi, die, wie die „Hist.-polit. Blätter' be merken, von den allerhöchsten Kreisen als wahr bestätigt

wird. Während der Ministerkrisis hatte Crispi Gelegenheit, dem König Rathschläge zu ertheilen. Als sich aber der König ihm nicht gelehrig genug erwies, verlor der alte Dictator die Geduld und rief im Zorne aus: „Glauben Ew. Majestät etwa, dass die italienische Demokratie darum die Monarchie von Savoyen angenommen hat, um dafür die Freiheit der Handlung einzubüßen?' Statt aller Antwort drückte der König auf den Knopf, um Crispi hinauscomplimentieren zu lassen, denn diese Frechheit gieng ihm doch über den Spass. Crispi

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 10.08.1907
Physical description: 8
die Hundertmillionen stiftung sicher einstimmig bewilligt worden.' Keluch König Viktor Lwsnuels III. in Aien ? Die Wiederherstellung ausrichtiger Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn nnd Italien hat auch die Frage der Begegnung des Kaisers Franz Josef mit König Viktor Emannel zur Diskussion gestellt, und es ist nicht unmöglich, daß König Viktor Emanuel in Wien einen Besuch machen wird, der von einem Erzherzog in Rom erwidert würde. Die am italienischen Hofe derzeit herr schende Stimmung scheint der Besuchssrage

gegen den König. An vielen Orten waren die Bahnhöfe, die der König Passieren mußte, schwarz ausgeschlagen, andere mit In schriften versehen wie: „Nieder mit dem Diktator! Es lebe die Revolution! Tod dem Tyrannen!' Als der König im Kurorte ankam, verhinderte das massenhaft angesammelte Volk den Bürger meister an der Verlesung der Willkommadresse. Ein Bauer drängte sich aus dem Volke vor, schritt auf den König zu. schlug ihm auf die Schulter und rief: „Nieder mit dem Diktator!' Sodann verschwand der Bauer rasch

unter der Menge, so daß es der Polizei nicht gelang, des Mannes habhaft zu werden. Der König machte nun der Empfangszeremonie rasch ein Ende und verließ unter den erneuten Mißfallensausbrüchen des Volkes den Bahnhof. Rußland. prosess gegen polnilche LozjMemokraten. Am 3. August ist in Warschau vom Kriegsgerichte das Urteil über 67 einer polnischen sozialdemo kratischen Kampsgenossenschaft angehörende An geklagte gesprochen worden. Von den Angeklagten, die beschuldigt sind, eine Reihe terroristischer Akte

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Brixener Chronik
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Page 3 of 5
Date: 25.10.1910
Physical description: 5
, der jedesmalige König von Schweden, die Königin von Griechenland sowie die bedeutendsten Schriftsteller, Gelehrten und Künstler Italiens. Das goldene Ehren zeichen der Mitglieder der Akademie ist eine ar kadische Flöte, umfaßt von einem Lorbeerkranze, an einem Ordensbande getragen. Der „Reichs post' und ihrem Chef wird diese Ehrung von der gesamten christlichen Bevölkerung als eine wohlverdiente von Herzen vergönnt. Li» Sieg der heimischen Lchiffdauioduttrie Die niederländische Regierung hat der Aktien

. Es ist dies bereits das dritte Unterseeboot, das von der niederländischen Regierung bei der Ge sellschaft in Auftrag gegeben wurde, ein glänzender Beweis für den Aufschwung eines ganz neuen Zweiges der heimischen Industrie. Alm liapitel paritSt. In liberalen Blättern ist anläßlich des Jubiläums der Berliner Uni versität Beschwerde darüber geführt worden, daß jüdische Professoren nicht zu Dekanen und Rektoren ernannt würden. Dazu wird jetzt folgende Anekdote vom König Johann von Sachsen mit geteilt

: Als in den siebziger Jahren König Johann einmal die Universität Leipzig besuchte, wurde ihm auch der verdiente Kinderarzt Privatdozent Dr. Fürst vorgestellt. Der König fragte: „Warum sind Sie noch immer nicht Professor?' Worauf Fürst: „Majestät, ich bin Jude und nach dem Statut können nur Evangelische hier Professoren werden.' Worauf der König: „Dann trösten Sie sich mit mir, ich bin Katholik und kann es also auch nicht werden.' So sprach Philalethes. „kidrelkst verreist.' Einen interessanten Beitrag zur Wandlung

der Dinge in Portugal liefert der Pariser „Figaro'. Zu dessen ständigen Abonnenten gehörten der König Manuel und seine Mutter Amalie, die das Blatt direkt aus Paris unter Streifband erhielten. Die in der letzten Zeit an die beiden Abonnenten gesendeten Exemplare find nun an die Expedition in Paris zurückgelangt mit dem lakonischen postalischen Vermerk: „Abgereist, öhne Adresse zu hinterlassen.' Sie verhinderte einWsoderuog. Ein Schweizer Friseur, der auf dem Dampfer „Präsident Grant' in Nenyork eintraf

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Brixener Chronik
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Page 3 of 5
Date: 13.10.1910
Physical description: 5
von Israeliten, die, wie der „Ger mania' von Teilnehmern daran berichtet wird, am Donnerstag abends in der Brauerei König stadt in Berlin abgehalten worden ist, hat folgende Entschließung gefaßt: „Die heute, den 6. Oktober in der Brauerei Königstadt tagende, zahlreich besuchte jüdische Volksversammlung nimmt mit Entrüstung von den Angriffen und Beschimpfungen Kenntnis, welche der Bürger meister von Rom. namens Nathan, der seiner Geburt nach leider dem Judentum angehört, gegen die katholische Kirche

auf Rednertribünen, in Zeitungen. Witzblättern und an anderen Orten das Heiligtum des Glaubens niederzureißen trachten, entschieden ab!' — Die Resolution, von der jeder, der eine Ueberzeugung hat und sie auch bei anderen achtet, mit Genugtuung Kenntnis nehmen wird, trägt eine Anzahl Unter schriften, die bei der Redaktion der „Germania' hinterlegt sind. Larulo in München. Caruso, der König der Heldentenore, hat dieser Tage in München ge sungen und reiche Lorbeeren geerntet. Für Billette wurden riesige Preise

Königs. König Manuel ließ durch den britischen Gouverneur von Gibraltar erklären, er lehne es ab. einen Verzicht auf die portugiesische Krone auszusprechen: er behalte sich alle königlichen Rechte über Portugal für seine Person und sein Haus jetzt und immer vor. Unsererseits wird aber gemeldet, es koste dem König gar keine Ueberwindung, auf den Thron zu entsagen. Ver MinitterprSsitlent als Verräter. Der Deputierte de Canto behauptet, daß der Ministerpräsident Teixeira de Sousa selbst das Königtum

und den Revolutionären in die Hände gearbeitet wurde. Vie königttamilie im Lxil Der italienische Kreuzer „Regina Elena' ist in Gibraltar eingetroffen und wird die Königin Maria Pia und den Herzog von Oporto an , Bord nehmen, um sie nach Italien zu bringen. König Manuel und Königin Amelie haben sich entschlossen, nach England zu gehen. Die beiden Königinnen haben in Gibraltar erst, nachdem ihnen von einem Londoner Bank haus ein Kredit offeriert worden war, eine Summe Geldes beheben können und dann Ein käufe

in einem Modewarengeschäft machen können. Auch König Manuel hatte nur die notwendigsten Kleider. Die portugiesische Königsfamilie hat be kanntlich auch eine Unmenge Schulden. Sturm auf Kirchen unck Klöster. Der Korrespondent des „Daily Expreß' meldete nach London: „Die Truppen, von deren Erfolgen die Republik- abhing, fingen an, zu rauben und zu plündern, besonders wo es Kirchen und Klöster gab. Ich war Zeuge von einer Anzahl-geradezu unglaublich wüster Szenen, die bei der Zerstörung und Ausraubung von Kirchen

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Brixener Chronik
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Page 4 of 12
Date: 14.08.1900
Physical description: 12
unter tiefer Rührung ihre Ehr furcht bezeugten. Der Zug mit der Leiche des Königs Humbert traf um Uhr früh in Rom ein. Es be gleiteten ihn der Herzog von Aosta, der Graf von Turin, Prinz Victor Napoleon und der Herzog vo« Oporto. Im Bahnhofe hatten sich König Victor Emanuel, die italienischen und fremdeu Prinzen, sowie die Specialgesandten, das diplomatische Corps und die Spitzen der Behörden eingesunden. Der Himmel war bewölkt. In allen Straßen, die der Leichenzug passierte, bildeten Truppen Spalier

. Es herrschte außerordentlich lebhafte Bewegung. Der Byzantinismus der Presse. König Humbert ist todt. In allen Tonarten feierte die italienische und auswärtige Presse den verstorbenen König, dessen hervorragende Tugen den und dessen eonstitutionellen Sinn. Es schien fast in den letzten Tagen, als sollte Humbert zum Nationalheiligen gestempelt werden. — Die „Augsb. Postztg.' verdient sich deshalb die An erkennung aller rechtlich denkenden Katholiken, wenn sie diesen Schmeichlern in einem schneidigen Artikel

jeder gesetzliche Einfluss auf die italienischen Staats schulen entzogen blieb. Wenn das nicht consti tutionell ist!' Wenn nun einzelne Blätter sogar schrieben, dass „König Humbert persönlich sich immer als ein guter Sohn der Kirche gezeigt habe', so muss man sich geradezu schämen, das nicht zu wissen, „was jedermann in Rom weiß, dass nämlich König Humbert niemals seine angestammte Religion prakticierte, nie Ostern hielt, n ie der Messe anwohnte u. s. w Wir halten dafür, dass für keinen Katholiken, mag

er auch Kaiser oder König sein, kirchliche Special- uud Extragssetze existieren, und es heißt die Presse zu einem Mittel der Corruption herabwürdigen, wenn man dem Volks etwas cinbläut, wovon man die oberen Zehntausend leichthin entbindet. Wir fügen dem nur noch an, dass, als König Humbert kürzlich in Neapel in öffentlicher Rede- das verpönte Wort ,Gott^ in den Mund nahm, die katholische Presse in Italien aufjubelte, dass von des Königs Munde einmal auch der ver gessene ,Gott' genannt wurde — doch gewiss

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 01.06.1907
Physical description: 8
RüMM des Ministerpräsidenten Beck wurde vom Kaiser, abgelehnt. Das norwegische Königspaar ist in Paris eingetroffen. König Haakon empfing das diplo matische Korps und stattete sodann dem früheren Präsidenten Loubet einen Besuch ab. Zu Ehren des Präsidenten Falliöres und Gemahlin gab König Haakon ein Dejeuner, an dem auch Minister präsident Clemmceau, Minister des Aeußern Pichon sowie der norwegische Gesandte teilnahmen. Bei dieser Gelegenheit teilte Präsident Falliöres dem König Haakon

mit, daß es für ihn ein aroßeS Bergnügm sein würde, dm Besuch des König» in Norwegen zu erwidern. Der König nahm „ diese Mitteilung mit großer Befriedigung auf. ^ Präsident FalliereS wird im Laufe des Monats September dem König von Norwegen einen Gegenbesuch abstatten. Am 27. Mai begann in Paris der dritte katholische Kongreß der Pariser Diözese. Besonderes Interesse hat er deshalb, weil verschiedene Redner !! die Organisation der österreichischen Katholiken als mustergültig hinstellten und eine ähnliche t' Organisation

nächstens in den Ruhestand. Für die bevorstehende Kaiserreise nach Ofen- Pest werden großartige Festlichkeiten geplant. Die Sozialdemokraten werdm sich am Empfang des Monarchen korporativ in einer Anzahl von 70.000 Menschen beteiligen. Gemäß dem Überein kommen werden die Sozialdemokraten beim Er scheinen des Kaisers in den Ruf ausbrechen: „Es lebe der König!' „Es lebe das allgemeine Wahlrecht!' Die bayerische Regierung hat eine vier- prozentige Staatsanleihe im Betrage von 40 Millionen Mark

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 01.07.1902
Physical description: 8
- und Verdächtigungssystsm! König Eduard. Im Laufe des 25. Juni wurden vom Zentral- Telegraphenamt in London nicht weniger als 300.000 Telegramme über das Befinden des Königs befördert. Die Behörden haben be schlossen, die Krankheitsberichte in sämtlichen Post- anstalten des Landes anschlagen zu lassen. — Es sind Telegramme von den meisten europäischen Herrschern eingelaufen, worin diese sich nach dem Befinden des Königs erkundigten und demselben baldige Genesung wünschten. Der Prinz von Wales ist beauftragt worden

, diese Telegramme zu beantworten, eine Arbeit, welche beinahe den ganzen Tag in Anspruch genommen hat. König Eduard ließ von Königin Alexandra an alle Vertreter der fremden Mächte, die zur Krönungsfeier nach London gekommen waren, Briefe richten, in welchen er seine Erkenntlichkeit für die erwiesene Ehre und sein Bedauern darüber ausdrückt, daß er nicht persönlich seinen Dank abstatten kann. Diese von der Hand der Königin herrührenden Schreiben tragen die eigen händige Unterschrift König Eduards. Bloß Bul

garien habe sich nicht an den Sympathiebeweisen beteiligt, weil Fürst Ferdinand trotz seiner ver wandtschaftlichen Beziehung zum englischen Königs haus keine Einladung zur Teilnahme an der Krönungsfeier erhalten hat, Nach Londoner Berichten wußte König Eduard schon seit drei Wochen, daß eine Operation unvermeidlich sei; doch wollte er das KrönungSsest nicht stören, „unbekümmert um die Folgen'. Die Ärzte betonten die Gefahr einer Verschiebung der Operation. Der König ver sammelte vor der Operation

seine Familie und nahm für alle Fälle von jedem Abschied. Mit dem Prinzen von Wales (Kronprinz Georg) hatte der König unmittelbar vor der Operation eine beinahe halbstündige Unterredung bei ver schlossener Tür. Ein Pariser Blatt will „aus allerbester Quelle' erfahren haben, daß für die königlichen Prinzessinnen und Hofdamen in London bereits Trauerkleider in Paris bestellt worden seien. ' Dagegen sagt das offizielle Bulletin vom 28. Juni: »Die Besserung im Befinden des Königs schreitet fort. Der König

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 08.08.1900
Physical description: 6
. Die diesbezüglich verbrei teten Gerüchte seien noch nicht reif für die Oeffentlichkeit. Die Parteileitung der ungar- ländischenSozialdemokraten sprach in einer geheimen Konferenz ihren Abscheu über die Ermordung König Humberts aus und lehnte jede Verantwortung für die That der sogenannten Unabhängigen ab, deren Zahl in der Hauptstadt in den letzten zwei Jahren außerordentlich zugenommen hat. trotzdem die Existenz von Anarchisten in Ofenpest geleug net werde. Ausland. Italien. Die Kammer und der Senat nahmen

in den Trauersitzungen nach der mit lebhaftem Beifalle und mit dem Rufe: „Es lebe der König' aufgenommenen Gedächtnis rede des Präsidenten Villa und des Vizeprä sidenten Anträge an, welche besagen: „Der Saal der Kammer habe sechs Monate lang Trauerschmuck zu behalten, dem König Viktor Emanuel und der Königin-Witwe Margherita werden Adressen überreicht, dem König Hum bert ein unvergängliches Denkmal errichtet.' Fürst Nikolaus von Montenegro begeht am 13. d. sein 40jähriges Regierungs- jubiläum, zu welchem das Land

aus, den Krieg fort zusetzen. Er nahm eine Stellung zwischen Harrysmith und Newmarket ein. Er wird von General Rundle verfolgt. Die AomWendemgmg. Nach der konservativen Mailänder „Alba' wurde in einem Ministerrathe in Mailand, dem auch der König beiwohnte, beschlossen, die Verhandlungen mit den auswärtigen Mäch ten wieder aufzunehmen bezüglich der Verein barung gemeinsamer Maßregeln zur Bekäm pfung der Anarchisten. Die betreffende Aktion solle mit größter Energie durchgeführt werden. In Mailand erregt

des Fürsten und Erzherzogs war eine überaus herzliche. Nach gegenseiti ger Vorstellung der Gefolge und ebenso herz lichem Abschied setzten Fürst Ferdinand und Erzherzog Ferdinand Karl in ihren Salon wägen die Reise zu den Leichenfeierlichkeiten für König Humbert nach Rom fort. ** Silberne Hochzeit. Am 12. d. M. feiert unser hochgeschätzter Mitbürger Herr k. u. k. Hoflieferant und Weingutsbesitzer Christof Frank seine silberne Hochzeit. ** Trauung. Montag den 6. d. M. fand in Maria Saalen bei St. Lorenzen

, einem Hauptmann und einem Oberlieutenant zu der am 9. d. in Rom stattfindenden Beisetzung des Oberstinhabers des Regiments, König Humbert, entsendet. ** Wer vom Papste ißt . . . Die kle rikalen Blätter haben die Ermordung des ita lienischen Königs als eine Folge der Aushe bung des Kirchenstaates erklärt, und einige von ihnen — darunter die „Brixner Chronik' — haben, wie wir ja bereits mittheilten, das Zitat gebraucht: Hui mangs äu sa msurt. Sie übersetzten das sehr frei: Wer vom Eigenthum des Papstes nimmt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 17.10.1903
Physical description: 8
Agitation im Egerland' und eine Schädigung der „Los von Rom'- Bewegung. Die letztere ist ihnen die Hauptsache, das deutsche Volksinteresse Nebensache. Am 14. Oktober hielt der tschechische Klerus in Prag eine Protestversammlung gegen die Be schlüsse des deutschen Klerustages in Eger und sprach sich gegen die nationale Abgrenzung der Diözesen aus; auch wurde dem Wunsch Aus druck gegeben, der Kaiser möge so bald als möglich sich zum König von Böhmen krönen lassen. Zwei Königs in Paris. Die Hauptstadt

der französischen Republik beherbergt derzeit zwei Monarchen von Nachbar staaten. König Leopold von Belgien ist ohne Feierlichkeit eingetroffen, um dem Präsi denten Loubet das Schiedsrichteramt in den zwischen Großbritannien und dem Kongostaat schwebenden MißHelligkeiten anzubieten. Wie in Wien, wurde jedoch auch in Paris höflich, aber bestimmt für diese Ehre gedankt. König Leopold dürfte noch beim König von Italien einen Ver such machen. Mit großem Pomp ist das italienische Königspaar am 14. Oktober

nachmittags in Paris eingezogen. Es wurde am Bahnhof vom Präsidenten Loubet und seiner Gemahlin und den Ministem feierlich begrüßt. Der König und Loubet fuhren unter stürmischem Zurufen der Bevölkerung ins Ministerium des Aeußeren, wo das Königspaar abstieg. König Viktor Emanuel empfing auch den Besuch des Königs der Belgier, welcher den Besuch später erwiderte. In den Trinksprüchen beim Diner abends wurde die neue Freundschaft beider Staaten ge priesen; Loubet sprach von einem „engen Ein vernehmen

', Viktor Emanuel von dem „zwischen beiden Ländern glücklich vollendeten Werk der Annäherung'. Die Interessen Italiens, sagte -r gehen dahin, daß es mit allen seinen Kräften U Erhaltung des Friedens wünsche, und seine Stellung m Europa setze es in die L»ae durch seine Haltung zur Verwirklichung dies-« Bestrebens beizutragen. Er wisse, daß seine M->. fühle von Frankreich und von der Regieruna der Republik geteilt werden. ^ Am 15. Oktober sind der König und die Königin von Italien sowie Präsident Loubet

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Page 1 of 12
Date: 21.01.1909
Physical description: 12
erledigt und das türkische Parlament hat den Schritten seines Großwesirs zugestimmt. Die friedliche Verständigung zwischen Oester reich und der Türkei hat in Serbien wahre Tobsuchtsanfälle hervorgerufen. Die Bevölkerung ist über die Regierung und den König wütend und gibt beiden die Schuld, daß Serbien jetzt vollkommen vereinsamt dasteht. Abenteuerliche Gerüchte von einer Entsagung König Peters und von einer Abdankung des Fürsten von Monte negro werden ständig gemeldet, und wenn sie auch derzeit

noch unrichtig sind, so besitzen sie doch in gewisser Beziehung einen prophetischen Wert. König Peter wollte schon gehen, allein seine Minister haben ihm erklärt, daß nach seiner Abdankung direkt eine Katastrophe kommt, da man von Oesterreich nicht erwarten könne, daß es sich dem jungen König Georg gegenüber freundlicher stellen würde, der so oft in unerhörter Weise die habsbnrgische Monarchie beschimpft hat. Mit der Dynastie Karageorgevic wird es immer trauriger. Wer weiß, ob das Jahr 1909 nicht einen mehr

oder minder unfreiwilligen Thron wechsel zu verzeichnen haben wird. Auch im Königreiche Portugal herrscht eine empfindliche Krise. Seit der Ermordung des letzten Königs Don Karlos und dessen ältesten Sohnes Ludwig will das arme Land nicht zur Ruhe kommen und man mußte fürchten, daß auch der junge König Manuel Empörungen aus gesetzt sei. Italien steht noch immer unter dem Zeichen der furchtbaren Erdbebenkatastrophe. Die Teilnahme der österreichischen Hilfsexpedition in Süditalien hat die Beziehungen beider

. Die französischen Geldgeber haben sich bereit erklärt, die Kapitalien vorzustrecken, aber nur unter der Bedingung, daß Rußland den europäischen Frieden nicht störe. Auch England hat eine weitgehende finanzielle Aktion vor. Es will dem schon ganz verschuldeten Serbien neuerdings kräftig unter die Arme greifen, dafür soll aber dieses König reich seine zukünftigen Bahnen an England ver pfänden. England befolgt hier seinen alten staatspolitischen Plan, durch Unterstützung anderer Mächte womöglich seinen alten

wirtschaftlichen Rivalen Deutschland einzukreisen. Doch zur gleichen Zeit will König Eduard VII. einen Besuch bei seinem kaiserlichen Neffen Wilhelm in Berlin machen, um diesen zu bewegen, den Versprechungen, die England den Jungtürken gemacht hat, zuzustimmen. Die Eng länder bleiben eben die alten Intriganten, die stets mehrere Eisen gleichzeitig im Feuer haben. In der Habsburgischen Monarchie selbst steht jetzt die ungarischeKriseim Vordergrunde. Das Ministerium Wekerle befindet sich unmittelbar

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Page 4 of 8
Date: 29.02.1908
Physical description: 8
ist reif für die Revolution. Wehe deshalb dem Lande, das in seinen Freimaurerlogen ebensoviele Bazillenherde duldet, von welchen die Pest des Unglaubens und der Sittenlosigkeit überallhin verbreitet wird! Nur zu wahr sind die Worte, welche St. Alphonsus, der große Kirchenlehrer, warnend über die Maurerei gesprochen: „Diese Sekte wird eines Tages nicht nur am Ruin der Kirche arbeiten, sondern auch der Untergang der König reiche und Herrscher sein. Die Monarchen be achten

sie nicht; sie werden aber zu spät den Schaden bemerken, den sie verursacht haben wird. Leute, die sich um Gott nicht kümmern, kümmern sich auch nicht um die Monarchen.' Bekannt ist, daß sogar der Religionsspötter auf Preußens Throne, König Friedrich II., am Ende seiner Tage seinen Minister barsch anließ: „Schaff' Er mir Religion ins Land!' Die Loge ist die Todfeindin der Religion und schon dadurch die Totengräberin des Staates. Fragen wir nach dem Programm der Frei maurer, so verkünden sie selbst von jeher mit vollen Backen

nicht nur „jeder menschlichen Kreatur', sondern selbst dem Aller höchsten frech den Gehorsam; ihre Gleichheit lechzt nach den Gütern der Reicheren; ihre Brüderlichkeit leugnet die Standesunterschiede zwischen Hoch und Nieder, zwischen König und Untertan, zwischen Priester und Laie. Nach der Auffassung der Maurerei ist nichts daran auszustellen, wenn ein Bruder schreibt: „Jeder Mensch ist sein eigener Priester und sein eigener König, sein eigener Diener und sein eigener Kaiser.' Gleichen solche Grundsätze

nicht den Klagetönen des Zügenglöckleins für Staat und Kirche? Wo bleibt da ein Platz für den König von 'Gottes Gnaden? Im Bannkreise der Loge gibt es keitten ungefährdeten Königsthron und um so mehr mag ein Fürst aus der Hut sein, je lauter ihm die Freimaurer lobhudeln. „Unter den Rosen der Loyalität windet sich die giftige Schlange der Felonie (des Treubruches)', wie Pachtler sinnig bemerkt. Zwischen den vier Wänden der Loge, deren Namen Ost und West, Süd und Nord auch nicht zufällig gewählt

.' Deutlicher als die Worte sprechen indes die Taten der Maurer. Die Erfüllung ihrer Wünsche ließ nämlich nicht allzulange auf sich warten; das Jahr 1789 leitete den Triumph ihrer Ideen ein durch die große französische Revolution. Da endeten Frankreichs König und Königin wie Ver brecher unter dem Mordbeil und einige hundert tausend Menschen wurden im Namen der Frei heit, Gleichheit und Brüderlichkeit hingeschlachtet! Diese wahre Bluthochzeit für das unglückliche Frankreich, sie war das Werk der Maurerei

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Page 4 of 8
Date: 23.07.1907
Physical description: 8
aus Desto beim Kaiser in Ischl hatte, wurde der Tag für den Besuch Tittonis in Ischl auf den 25. August festgesetzt. Die Reise Tittonis war ursprünglich sür den 17. August beschlossen, doch erfolgte die Verschiebung auf ausdrücklichen Wunsch des Kaisers, der anläßlich seines Geburtstages stets vielen Besuch empfängt. Wie verlautet, hat der Kaiser an den König von Italien eine Depesche gerichtet, in der er seiner Befriedigung Ausdruck gibt über den Empfang und die Auf nahme Aehrenthals in Desto. Italien

, der Staatsgerichtshof werde es nicht wagen, gegen ihn Anklage zu erheben. Darin hat er sich ge täuscht. In Rom ereilte ihn das Verhängnis. Er wurde auf Anordnung des Staatsgerichtshofs verhaftet. Das Verhör Nasis wurde am 19. Juli vorläufig geschlossen und das seines ehemaligen Kabinettschefs Lombardo wieder aufgenommen. Nach dessen Einvernahme wird Nasi neuerlich verhört werden. Der Prozeß wird, wie es heißt, erst im November zur Verhandlung gelangen. Portugal. ver König von Portugal unll ckie Armee

. Der Premierminister von Portugal hat dem König vorgeschlagen, durch ein Diktaturdekret die Pairskammer abzuschaffen und sie durch einen aus Volkswahl hervorgehenden Senat zu ersetzen. Franco ist der Ansicht, daß auf diese Weise ein auf der Seite der Regierung stehendes Oberhaus an Stelle des bisherigen oppositionellen gewonnen werden könnte. Der König Don Carlos ist gegenwärtig in Begleitung des Kriegsministers ans einer Reise durchs Land begriffen, bei der er alle größeren Garnisonen besucht. Vor Antritt

der Reise verfügte der König eine Erhöhung der Bezüge der Offiziere und Unteroffiziere des Heeres und der Flotte sowie eine Aufbesserung der Verpflegung und der sonstigen Behandlung der Soldaten und Matrosen. Durch diesen Meister streich hat der König Heer und Flotte ganz ach seine Seite gebracht und jeder Gedanke, daß er zu einer Abdankung gezwungen werden könnte, ist, wie aus Lissabon gemeldet wird, daher ausgeschlossen. Lin Attentat gegen Sie Königin von Portugal wurde am 19. Juli verübt. Mehrere

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Page 5 of 8
Date: 18.04.1893
Physical description: 8
. So durchzogen 500 Mani festanten die Straßen Brüssels und zertrümmerten vielfach Fensterscheiben. Die Polizei gieng mit blanker Waffe vor. Es gab mehrere Verwundete. — In Quaregnon errichteten 3000 Aufständische Barricaden. — In Cnesmes zerstörten viertausend Sinkende theilweise das Gebäude des Kohlenberg werkes und griffen das Katholische Casino an, dessen Portier sie verwundeten. - Uortttgal. Als der König in Lissabon das Theater verließ, wollte ein betrunkener Arbeiter in seinen Wagen eindringen

. Der Arbeiter wurde sofort verhaftet. Die Königin Maria Pia ist mit dem Herzog von Oporto nach Paris abgereist; von dort begeben sie sich nach Rom. Spphkw. Von dort brachte vor ein paar Tagen der Telegraph folgende höchst überraschende Nachrichten: Der König Alexander ließ am 14. April nachts die Regenten verhaften und theilte ihnen mit, dass er sich als großjährig proklamiere. Er ernannte sofort ein Ministerium unter demPräsidinm Dokic (Lehrer des Königs). Die Truppen wurden consigniert und leisteten

dem König den Eid der Treue. Die Häuser der bisherigen Regenten und Minister wurden umstellt, das Ministerium ist in folgender Weise zusammengesetzt: Dokic Präsidium und Unterricht, Franaffovic Krieg, OberstStankovic Bauten, Voic Finanzen, Milosevic Volkswirtschaft, Milosavljevic Inneres. Soeben erscheint die Pro klamation, alles vollzog sich in Ruhe. (König Alexander I. ist am 14, August 1876 geboren, also nun 17jährig, und bestieg am 6. März 1889 den Thron. Die Regentschaft führten Jovan Ristie

und General Belimarcovic.) Die Proclamation des Königs betont: Der König, auferzogen in der Dynastie Obrenowitsch, hat die Pflicht, der serbischen Staatsidee zu dienen. Das Volksleben müsse sich ruhig unter dem Schutze der Verfassung entwickeln. In der letzten Zeit sei die Verfassung bedroht, die Staatsbürgerrechte seien gefährdet, die Stellung der Volksvertretung erniedrigt, so dass der König nicht säumen dürfe, den unglückseligen Zustand zu beenden. Von heute an nehme er die königliche Gewalt

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Page 5 of 8
Date: 08.07.1902
Physical description: 8
Jahrg. XV. Dienstc-g, Majorität eine Tagesordnung an, welche der Regierung das Vertrauen ausspricht. — Also lustig voran im Kulturkampf! Die Reife des italienischen Königs. König Viktor Emanuel wird am 9. Juli nach Rußland abreisen. Die Reise werde, so wird neuestens gemeldet, nicht durch die Schweiz, sondern im strengsten Inkognito wahr scheinlich nachts über Tirol und Sachsen nach Wilna und von dort direkt nach Petersburg führen; die Rückreise soll auf demselben Weg erfolgen. Der König

werde drei Tags Gast des russischen Hofes sein und zwar einen Tag in Peterhof, einen in Petersburg und den dritten auf dem Manöverfeld. Dem römischen Blatt „Qaxiwls' zufolge werde Kaiser Nikolaus Rom in der ersten Hälfte des Monats Oktober besuchen. Die römische „Patria' meldet: König Viktor Emanuel werde auch den König Eduard und den Präsidenten Loubet vielleicht noch Heuer besuchen. Mitte August werde er auch den König Leopold in Ostende besuchen und sodann nach London reisen. Die „(ZaWstts, äsl poxvlo

' in Rom er fährt, daß . der König von Italien hei seiner Rückreise aus Petersburg auf dem Jnns- brucker Bahnhof eine kurze Begegnung mit Kaiser Franz Josef haben werde, der sich von Jschl dahin begeben würde. (?) Kurze politische Nachrichten. Einberufung des Reicksrats. Der „Politik' wird aus Wien gemeldet: Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, soll bei der Regierung die Absicht bestehen, den Reichsrat bereits am 16. September wieder einzuberufen. DiePoleninPreußen. Die polnischen Mitglieder

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Page 5 of 24
Date: 25.02.1909
Physical description: 24
weiter, denn der in der Diplomatie von Niederlage zu Niederlage schreitende Bülow will alle fähigen Diplomaten vom Kaiser fern halten und besonders den Fürsten Radolin, welcher zu den Intimen Wilhelms II. gehört. englsna. König Eduard ist von seiner Berliner Reise sehr zufrieden nach London zurückgekehrt, wo er am 16. Februar mit einer Thronrede das Parlament eröffnete. In dieser sagte er, daß der ihm in Berlin bereitete Empfang die freund schaftlichen Gefühle zwischen den beiden Nationen, die für ihre gegenseitige Wohlfahrt

und die Er haltung des Friedens so wesentlich sind, stärken würde. Die Beziehungen zu den anderen Staaten seien freundschaftlich. Bezüglich der Balkunwirren hoffe er, daß sich alles friedlich werde beilegen lassen. In diesem Sinne hätte Eduard VII. schon längst sein mächtiges Wort ertönen lassm sollen. Dann stünde es besser in den verwirrten Serben köpfen. Der schlaue Koburger. Telegramme aus St. Petersburg melden, daß König Ferdinand von Bulgarien mit allen seiner neuen Würde entsprechenden Ehren dort empfangen

, daß es mit der Proklamiemng des Königreiches einverstanden sei, und nun hat er sich auch offiziell die Anerkennung Außlands geholt. Es sind in der letzten Zeit sehr viele Mei nungen über die Frage der ferneren Haltung Bulgariens aufgetaucht. Von der einen Seite be hauptete man, daß König Ferdinand, wie schon einmal i früher, sich zuerst von Oesterreich die Kastanien aus dem Feuer holen lasse und dann bas Geschäft mit Rußland machen werde, doch gibt es auch genug Stimmen, die diesmal von dem Koburger eine korrekte Haltung

erwarten. Bulgarien spielt bei der Lösung der Balkankrise, wenn auch offiziell in den österreichisch-serbischen Rummel nicht verwickelt, doch auch hier eine wesentliche Rolle. Seine ganze Geschichte mit der Türkei wird König Ferdinand dank der russischen Unterstützung und dem loyalen Verhalten Oester reichs leicht regeln können. Solange im Zaren reiche die direkt kriegerische Gruppe der rnsso-- Philen Propaganda nicht die Oberhand gewinnt, wird König Ferdinand sich für die Aufrecht- «haltung

des Balkanfriedens einsetzen. Wenn aber wider alles Erwarten Rußland sich zu einem äußeren österreichfeindlichen Schritte ent schließen würde, dann wäre die Haltung Bulgariens wohl mehr als zweifelhaft. Der Besuch König Ferdinands am Peters burger Hofe bringt Bulgarien die Versöhnung Rußlands für den früheren Flirt mit dem öster reichischen Hofe und wird auch die Ablösungs- srage mit der Türkei in einem für den Koburger Hewiß sehr günstigen Sinne beschleunigen. In Belgrad hat man über die Reise des Königs

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