ist ein anderer König aufgetreten, weit mächtiger, grausamer und rücksichtsloser als Napoleon; ein Feind, der mehr Menschenleben fordert als Pest, Hunger und Krieg; ein Feind, der die Krankenhäuser und Jrrerchäufer, Armenhäuser und Zuchthäuser mit seinen Opfern bevölkert; ein Feind, der das Glück und den Frieden zahlloser Familien grausam vernichtet; ein Feind, der schon die Kinderwelt erbarmungslos vergiftet und das heranwachsende Geschlecht mit Siechtum schlägt; ein Feind, der die Sittlichkeit, Gesundheit
und den Wohlstand ganzer Gemeinden, ja ganzer Länder aufs schwerste schädigt; ein erbitterter Feind des Christentums und aller Kultur: Es ist dies der König Alkohol, der heute willenlos alle Welt unter sein Zepter beugt. Welch unwürdige Tyrannei übt er aus an unserem Geschlechte! In gegenwärtiger Zeit gibt es kein Fest und keinen Anlaß mehr, wo König Alkohol nicht das große Wott führen und seine entehrende Herrschaft ausüben würde; in Stadt und Land, in Hütte und Palast huldigt man ihm. Welch elende Sklaverei
sie opsern und auf den Altar des Vaterlandes legen. Katholiken Oesterreichs! Gedenken wir Heuer dankbaren Herzens der ruhmreichen Taten unserer Väter und wir können das wohl kaum in würdigerer Weise tun, als wenn wir gegen den heutigen Feind des Vaterlandes, gegen den König Alkohol, einen großen, gewaltigen Kriegszug unternehmen, r - c ^ erhabene Ziel hat sich das »Katho lische Kreuzbündnis gegen den Alko holismus für Oesterreich' gesetzt. Wie im Jahre 1809 das Volk sich einmütig erboben, so mögen
auch jetzt alle österreichischen Katho liken, denen Wohl und Weh' des Vaterlandes am Herzen liegt, sich wie ein Mann erheben, um den König Alkohol vom Throne zu stoßen, sein Joch abzuschütteln, seine Herrschast zu stürzen. Leider ist die Erkenntnis der schrecklichen Alkoholgesahr noch viel zu wenig unter das Volk gedrungen, sonst müßte heute schon ein Massen abfall, eine tiefgehende Bewegung gegen den Alkohol vollendete Tatsache sein. Zur Prokla mierung dieses Kampfes wurde „Oesterreichs Kreuzfahrer' ins Leben gerufen
, der überall Ein gang finden, in allen Ländern und Gemeinden als Herold mit mächtiger Stimme, rufen soll: „Katholiken O est erreichs, macht euch los von der Herrschaft des Königs Alkohol! Stellt euch unter die Fahne des ,Kreuzbündnis'!' Das Jahr 1909 sei ein Kriegsjahr gegen den König Alkohol! Ans, in den großen Befreiungs kampf! „Es ist Zeit!' (Die Anmeldeadresse zum „Kreuzbündnis': k'r. Leonard in Innsbruck, Kinderfreundanstalt, Jnnrain 29.) Streik im Mrraner Kaugrwerde. Meran, 1. Juni. Mit allen Mitteln