. Forisetzung) Und dieselbe Frage der Verwunderung, die aus seinen Augen zu ihr Herüberschweist, die scheinen ihre Augen ihm zurück zu senden. Wie kommt es, scheinen sie zu fragen, daß Du es wagst, die Blicke zu erheben, während die Blicke all der anderen vornehmen Herren geneigt sind? Wer bist Du, daß Du es wagen darfst, aufrecht zu stehen, während — Der König ist eingetreten, und jetzt neigt auch s i e ihr Haupt, und Eìlgen sieht ihr Auge nicht mehr, und ihr liebliches Antlitz, das unter sei nen Blicken
errötet war. Aber er sieht den König, er sieht das stolze, hochmütige Antlitz dieses Mannes, um den seine arme, verbannte Mutter so viel Tränen vergossen hat, und die Erinnerung an seine Mutter erwacht wioder in seinem Herzen, und mit dieser Erinnerung der Groll gegen den König, den eilten, ungerechten, hochmütigen Mann, der seinen Vater zu Tods gegrämt, seine Mutter der Verzweifl-ung dahin- gegeben hat, der sich anmaßen will, über des Sohnes Zukunft zu entscheiden, und ihn trotz seines Widerstrebens
zu einem Priester zu ma chen. Nein, er hat keine Ehrfurcht vor diesem stolzen, herzlosen Mann, er wird sich nicht vor ihm beugen, er verachtet das elende, schmeich lerische Hosgesindel, das so jammervoll ist, den König immer zu umgeben mit den We'chrauch- wolken seiner lügnerischen Schmeichelei und ihm einbildet, daß er, der schwache Erdenjohn, etwas Höheres sei, als sie alle, ein Gott «tf Erden! Der König hat sich niedergelassen auf dem Thronsessel, und jetzt nähern sich ihm die Prin zen und Prinzessinnen
des königlichen Hauses, um ihn zu begrüften. Der ganze Hof, die ganze glänzende, aus dem höchsten Adel von Frank reich zusammengesetzte Gesellschaft steht schwei gend, bewegungslos, wie an den Boden ge fesselt da und wartet suf das Ende dieser Zere monie, wartet, bis der König sich alsdann er hebt, um die «grande tournee' zu machen und diese regungslosen Gestalten durch sein gnaden- spendendes Wort zum Leben wieder zu er wecken. Doch jetzt wird das tiefe Schweigen des Ho fes, Äe halblaut geführte Unterhaltung
. Säße nicht da neben dem König auf dem Thronsessel schon eine Frau, so würde man glauben, dies sei die Königin, die Gemahlan Ludwigs. So stolz ist ihr Gang, mit so heiterer Ungezwungenheit schreite^ sie in den Saal hi nein, so tief neigen sich vor ihr die Höflinge, mit so glänzendem Gefolge rauscht sie vor wärts. Nein, diese Frau ist nicht die Königin, aber si? ist mobr als das in den Aua«! Her Höflinge, sie ist die Geliebte des Königs, ist seine Maitresse, die Marquise von Montes- pan. Eugens Blick