in Wiesbaden zu nehmen. — Fürst BiSmarck leidet noch immer an katarrhalischen Beschwerden und Heiserkeit. — In Athen hat sich jetzt ein Comitö gebildet, welches dem 1863 verjagten König Otto ein Monument auf einem der Haüptplätze Athens errichten will; die dazu nöthige Summe soll durch eine National» sub>cription aufgebracht werden. Die Regierung hat dieseS Vorhabe« vollkommen gebilligt. S) . ' > Lebensschicksale eines Candidaten der Theologie. Ei«e Erzählung i« 2 Abtheilungen uud 3 Capitel
», von v. H. Malte». Kaum sah er sich allein/ so sank er auf die Kniee und ein heißeS, inniges Dankgebet stieg aus seinem Herzen zu dem Allmächtigen empor, der so große Gnade ihm erwiesen. Acht Tage darauf trat er sein neues Amt au, und der König mit dem gesammten Hof staate hörte die Predigt mit an, die der neue Pastor, erfüllt von der Weihe des Augenblicks und voll. der Erinnerung an die Vergangenheit, mit einem solchen Feuer, mit solch'-- innigster AtLerzeugung sprach, daß viele Herzen erschüttert
und manches Auge naß würd Zu Mittag wurde er dann zur Tafel in's Schlöß -.Heladen, wo sein einfaches, bescheidenes Wesen ihm bald alle^ Herzen gewann. ÄlS die Tafel aufgehoben wurde und der König die Gesellschaft verabschiedetes wandte er sich plötzlich auch zu OleariüS, und sagte, scherzend mit dem Finger drohend : »Herr Hofprediger, vergeb' Er nicht, ich möchte bald Pathe steh'n' — und verschwand dann, den von allen Seite» von lachenden Ge» sichtern umringten Prediger, dem die helle Muth in'S Antlitz stieg
und deS um den HälS geschlungenen TucheS, und als er dann daS nun freie Gesicht dem Wirthe zukehrte, schlug dieser vor. Erstaunen die Hände zusammen; und sägte, voll, Verwunderung: , . , . ^ ^ 'i ^Ja, ist eS denn möglich? Sind Sie's denn wirklich? Herr Candidai OleariüS?' ' ' - »Ja, ja, ich. bin'S schon, mein lieber Herr Keruer, bin's, leibhaftig. .;Meri> jetzt/nicht! mehr der arme, hungernde, Candidat,. sondern, ^ der Hofprediger Sr. Majestät deS König? von Preußen ' „Hof — Prediger?' DaS Wort blieb. dem Herrn