Schulen gewähren. Aus Arrkaß des Jahrestages der „Hroöer- ung" Wams durch die piemontesifchen Kruppen fand am 20. ds. M. in Rom eine Feier statt, an welcher Vertreter der Behörden und des Heeres, sowie Vereine, und eine zahlreiche Volksmenge theil- nahmen. Der Bürgermeister von Rom, Fürst Colonna, hielt eine Rede, welche die Mission des „italienischen Rom" zum Thema hatte. Fürst Colonna gedachte der demuächstigen Besuche fremder Staatsoberhäupter in Rom. Die Besuche fänden statt, um'den König
Stefanie von Oesterreich. Damals, 1884, mag Königin Maria Henriette Mutterfreude in vollstem Maße empfunden haben, als Oesterreichs Kronprinz Rudolf sich mit ihrer Zweitältesten Tochter vermählte. Das Glück war freilich nicht von langer Dauer. Die Königin war schon jahrelang schwer leidend. Aber gerade in den letzten Wochen hatte sich ihr Zustand sehr gebessert. So kam es, daß niemand von den nächsten Ange hörigen in der Todesstunde bei ihr weilte. Der König war auf einer Reise in Frankreich und konnte
nicht mehr rechtzeitig an den Hof nach Spaa zurück- kehren. Die belgischen Blätter rühmen die Tugenden ihrer verstorbenen Königin, besonders ihre charitative Thätigkeit. Am Kodteuöett der Königin Maria Ken- riette hat sich ein Vorfall abgespielt, der allgemeines Aufsehen erregte. Die Tochter der Verstorbenen, ehemals Gattin des ch Kronprinzen Rudolf von Oesterreich, ist bekanntlich eine zweite Ehe mit dem ungarischen Grafen Lonyay eingegangen. Diese Verbindung, eine Liebesheirat, wurde vom König
hat den Versöhnungsversuch aber brüsk abgewiesen. Nicht einmal das Ableben der Gattin und Mutter hat den Vater zur Aussöhnung mit seiner Tochter zu bringen vermocht. W'e nämlich von Spaa gemeldet wird, reiste die Gr Lonyay am Sonntag bald nach ihrer Ankunft Plötzlich nach Brüssel ab, weil der König sich weigerte, das Trauer gemach, in dem die Gräfin an der Leiche ihrer Mutter betete, zu betreten, ehe sie dasselbe verlassen habe. Bei der An kunft in Brüssel wurde die Gräfin am Bahnhofe von einer großen Menschenmenge
, die sie mit ent blößtem Haupte erwartete, mit Hochrufen begrüßt. Man rief auch: „Nieder mit dem König!" War schon das Verhalten des Königs während der schweren Krankheit der nunmehr erlösten, unglück lichen Königin nicht geeignet, die ohnehin geringen Sympathien für den König zu vermehren, so muß diese unversöhnliche Haltung des Vaters gegenüber der am -Large der Mutter betenden Tochter, die nichts anderes verschuldet hat, als dem Drange ihres Herzens zu folgen und nach schweren Schicksals- schlägen die Hand