: Josef Streiter. Die Redaktion jeneS BlatteS macht dazu folgende Bemerkung: „Der durch seine unerschütter lich deutschen, nationaUn Gesinnungen, sowie durch seine energischen Kämpfe gegen daS Pfaffenthum in weiten Kreisen bekannt gewordene Volksmann Herr Josef Streiter, bis vor Kurzem Bürgermeister von Bozen, hat die Güte gehabt, unS für unser Blatt obiges Original- ' Gedicht einzusenden, für welchen freundlichen Beweis der Theilnahme wir ihm hiemit unsern Dank aussprechen.? — Das Gedicht
selbst bedarf keiner Besprechung, eS ist ebenso unbedeutend, wie überhaupt Streiters Reimereien find; die Redaktionsanmerkung ist aber jeden falls bezeichnend genug. Man weiß hier natürlich „die unerschütterlich deutschen, Nationalen Gesinnungen' eineS solchen ManneS richtig zu schätzen, eines Mannes, dessen Begeisterung für die deutschen Kämpfe, für die Befreiung vom „Joche der Wälschen' (wie er singt), um so rührender sich ausnimmt, als man sich noch wohl erinnert, daß selbiger unerschütterlich deutsche
Mann, als er noch Bürgermeister der letzten deutschen Stadt in Tirol war, und im I. 1866 die FeindeSgefahr bedenklich nahe rückte, auS lauter Kampfbegeisterung mehrmonatlichen Urlaub begehrte, um in der Sommerfrische wahrscheinlich Studien über die Pflichten eines Bürgermeisters zur Kriegszeit zu machen. Die „energischen Kämpfe gegen das Pfaffenthum', welche jenes Blatt rühmt, kennen wir auch sehr wohl; es waren nichts als kleinliche Polizei- nergeleien und leidenschaftliche Auftritte, die den Hepr