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Page 3 of 12
Date: 01.12.1929
Physical description: 12
und Julius traten ein, fühlten sich im Augenblick wie Schuldige. Denn sie brachten Enttäuschung. Julius wußte, vor Tatsachen saßt man sich rasch. Er zog die Testamentsabschrift aus seiner Mappe. „Ich lese es dir gleich dem Wortlaut nach vor, Großmama. Wir haben Legate erhalten." , . ^ a Noch einmal klang das Testament auf. Julius las langsam, in leicht spöttischem Ton. Er dachte, wenn ich fertig bin, müssen wir ein wenig über die Sache lachen. Um der Großmutter beizustehen, ihre Enttäuschung

Worms sein. Dies ist eine wahrhaft seltsame Fügung. Die Enkel der stolzen Eörtha Kronberg müssen, wie ihr, in einer Provinzstaöt leben." Julius machte eine freudig überraschte Bewegung. „Mein Gott, das dachte ich noch nicht. Es wird ihnen lästig sein. Es könnte sie vielleicht veranlassen, auf die Sache zu verzichten?" Baronin Luckner lächelte, weiterfahrend: „Lieber Junge, du irrst, wenn du denkst, reiche Menschen verzich ten daraus, ihren Reichtum zu vermehren. Dergleichen tun nur Ideologen

gern unter vier Augen mit der klugen Großmutter bespräche. So stand sie auf und sagte: „Wir sind wohl alle hungrig, ich sehe nach der Küche. Wir sitzen doch heute als Kapitalisten zu Tisch, immerhin können wir uns so nennen." Die behenden, dunklen Augen der alten Frau folgten der Hinausgehenden. „Julius, um Gudrune habe ich eine unbestimmte Sorge. Bekommt sie Briefe, ist da jemand in der Stadt? Sie wird nächste Woche mündig. Ich habe das Gefühl, sie Hai Pläne, von denen sie abgelenkt werden müßte

." „Heiratspläne?" fragte Julius zerstreut. „Bielleicht. Ich fühle es nur so. Ich wünsche, du ziehst Graf Worms heran. Unser Haus ist für ihn und für Frau von Arnim das Gegebene. Mit wem sollten sie sonst hier verkehren? Sie haben den kühlen, selbstverständ lichen Hochmut aus den Häusern Kronberg und Henüel- Donnersmarck. Sei versichert, ich sehe das genau. Mit wem in dieser Provinzstadt sollten sie sich auf gleich füh len? Es bleibt nur unser Haus, und wir werden in den nächsten Zeiten etwas repräsentieren

." Julius hatte sein Battisttuch zu einem kleinen Knäuel verarbeitet. Er sah es geniert, fragte, ob er rauchen dürfe, zündete sich eine Zigarette an und sagte kurz, betont: „Wegen Graf Worms? Als Chance für Gudrune? Unser Großvater Höchheim erhielt 1871 den Briefadel. Dies an Henckel-Donnersmarck gemessen —" Die alte Frau strich nicht vorhandene Falten auf der Tischdecke glatt. „Gudrunes Mutter war ans reichsfreiherrlichem Hause. Die Luckner sind betitelter Uradel. Meine Schwieger mutter

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 02.04.1931
Physical description: 12
« L. Jacobfen. Copyright by Martin Fencbtwanger. Halle 1930. Taler wurde mit einem Telegramm an den berühm testen Berliner Nervenarzt, er solle sofort nach dem Sana torium am Genfersee reisen, fortgejagt. Der herbeieilende Hotelier wurde umarmt und beauftragt, die Billa gut in stand zu halten, denn er hoffe in Kürze mit einer Dame und Dienerschaft wiederzukommen. Als Taler atemlos zurückkam und meldete, daß der nächste Zug in zwanzig Minuten durch Beaulieu käme, rannte Julius ohne Hut

, so wie er war, zum Bahnhof. Wozu brauchte er Gepäck! Er brauchte nur den Zug, der ihn am schnellsten zu der Geliebten brachte! Taler kam noch rechtzeitig nach — und als sie im Luxus zug saßen, da hätte Julius am liebsten den Schaffner um armt, denn am Abend war man ja am Genfersee. Aller dings hieß es, dort noch eine Nacht Geduld haben, denn wenn man auch noch nach Vevey gekommen wäre, so hätte man auch dort warten müssen, denn abends wurden keine Besuche mehr ins Sanatorium gelassen. Taler hatte Mühe

, seinen ungeduldigen Freund zu bändigen. Und als sie am Abend am Quai Montblanc auf und ab gingen, war Julius immer zwei Schritte vor seinem schnaufenden Freunde. Schon um fünf Ubr morgens weckte Julius den fest schnarchenden Heinrich, und um sechs Uhr standen sie an Bord des ersten Dampfers nach Vevey. Im Sanatorium erfuhren sie, der Professor habe aus Berlin telegraphiert, daß er um zehn Ubr in Vevey ein treffe. Also hieß es noch warten. Die beiden Freunde fuhren zum Bahnhof, um den Professor zu erwarten

. Und als der Zug am Bahnsteig hielt, stürmte Julius sofort auf einen alten Herrn zu, der so aussah wie ein wichtiger Medizinmann. ..Was fällt Ihnen ein, mein Herr!" sagte dieser empört, denn es war ein Rübölreisender aus Düsseldorf und durch aus kein Professor der Medizin aus Berlin! Ganz unbemerkt trat nun ein junger, sehr eleganter Mann zu der Gruppe, die ziemlich laut gestikulierte, und sagte: „Wenn Sie Professor Lambert aus Berlin erwarten, so bin ich so frei, mich als diesen vorzustellen!" Lachend wurden

des Sanatoriums in größter Un geduld auf und ab und konnten kaum die Minute er warten, in der der Professor ihnen sagen würde, was seine Ansicht war uns was er anordnete. Der Professor und der Chefarzt traten auf die Garten terrasse hinaus. Julius und Taler eilten auf die beiden zu, und man setzte sich auf die dort stehenden Korbmöbel. Der Professor und der Anstaltsarzt schienen verschiedener Meinung zu sein. Letzterer war für eine ganz langsame und behutsame Anstaltsbehandlung mit allen ihren Hilfs mitteln

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 28.12.1929
Physical description: 6
. Kann ein Fuhrwerk durch das Zugtier nur nrit den äußersten Kraftaustvande oder gar iNachoruck oerdoien.) *.5 Die wunderliche Erbschaft. Roman von Sophie Hoechstetter. Copyright by Der Zoitungs-Romaa-Vertrieb, Berlin W 9. Linkstr. 20. In ihrem Wohnzimmer lagen zwei Briefe. Das Mäd chen der Frau Baronin habe sie gebracht, erklärte die Jungfer. Der Brief von Julius von Höchheim, der lange drohende Brief, wußte sie deutlich. Sie öffnete den Umschlag, sah mehrere mit großer, un regelmäßiger Schrift bedeckte Bogen

. Julius von Höchheim hatte sich wohl seine Jugend lang außerordentlich anstrengen müssen, ein für ihn standesgemäßes Lebensziel zu er reichen. Die Familie besaß wenig Mittel und hielt so sehr viel aus den Schein. Sie nahm den Brief wieder auf und las nun auch andere Worte. Beteuerungen seiner Verehrung und sei ner Gefühle, Erinnerungen an besondere Augenblicke, die ihn hoffen ließen, daß er ihr nicht ganz gleichgültig sei. Jenes Nachmittags mit der Klosterfrau war gedacht, da sie, die unendlich

Verehrte, als Botin der frohen Welt in sein düsteres Krankenzimmer getreten. Er war klug! Er hatte es gefühlt, daß diese Stunde auch für sie Reiz besessen. Sie las den Brief nun genau von Anfang bis zu Ende. Und mußte sich gestehen, es war eine sehr durch dachte Kundgebung. Die Fragestellung, um die es ging, besaß noch ein wenig Verschleierung. Julius von Höch heim bat nicht um ein Ja oder Nein, sondern um eine Hoffnung. Er wollte sich ausörücken und wollte doch nicht nicht von der Stelle gebracht

- und Kriegsgefangencnvcreinigung die Eventualität einer Abweisung herbciführen. Hinter all den vielen Worten sprach Unsicherheit. Sie dachte plötzlich an Luise Menarö, und ein kleines, bitteres Lächeln kam ihr: Vielleicht vermutete der Freier, seine Annäherung an Luise, die wohl in den letzten Sommer fallen mochte, sei nicht unbeobachtet geblieben und irgend wo zu vager Kenntnis der jetzt Angebetenen gedrungen. Hellsichtig geworden, erinnerte sich Armgarö, daß zwi schen Julius von Höchheim und Luise Menard in der ersten Zeit eine gewisse

Befangenheit zu bemerken ge wesen, die sich wohl ausdeuten ließ, daß er nach 5er Tefta- mentseröffnung seinen Rückzug angetreten habe. Eine Welle von Wärme kam in Armgards Herz. Nicht für Julius von Höchheim. sondern für Luise Menard. Armgarö trat ans Fenster, öffnete es, ließ kühlen Abendwind hereinströmen. Sie fühlte sich allein, sehnte sich nach ihren Kindern, wünschte, Höchheim hätte nicht geschrieben. Plötzlich stand sie an ihrem Schretbttsch, nahm das Telephon auf, verlangte Verbindung

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 7
Date: 15.12.1929
Physical description: 7
Unterhaltung war es ihr, Luise Menarö und Ferdinand von Höchhetm in ihre Privaträume zum Tee zu bitten. Sie empfand, daß sich zwischen beiden eine geistige Freundschaft anbahnte, wobei ein dritter Mensch noch nicht störend war, sondern eher fördernd. Die beiden sprachen viel von moderner Literatur, lasen auch zu weilen etwas vor, und Armgard fand darin mehr An regung, als in Julius von Höchheims heftigem Dozieren. Plötzlich war öas allgemeine Tischgespräch der „Feder- weiß". Dieses Wort zauberte

ein Lächeln auf alle Gesich ter, rief Anspielungen hervor und wurde als kommendes großes Stadtereignis betrachtet. Julius von Höchhetm, der sich den Tischplatz neben Frau von Arnim errungen hatte, erklärte ihr: „Es heißt eigentlich „Federweißer" und bedeutet den in voller Gä rung begriffenen Weinmost. Er wird jetzt ausgeschenkt, und Würzburg gerät in Taumel, liegt in den Armen des Bacchus und des Dionys. In allen Gasthäusern, in allen Weinwirtschafteu wird der Federweiß ausgeschenkt. Es gibt kein altes

zu haben. Das Ehepaar ist seit dem Tode des Kindes spurlos ver schwunden. Auch die Großmutter des ermordeten Knaben wurde verhaftet, da sie im Verdacht der Beihilfe zum Mord steht. gnädigste Frau, ein so altes Korps hat auch die größten Verbindungen und dann reizt mich der Name. Wir sind doch Mainländer! Und öas Band ist wunderschön, grün gold-rot!" Sie lachte, stieß mit ihm an: „Die Mainländer leben!" Ihr Blick streifte ihre Garde. Julius war aufgestan den-, plauderte mit Bekannten. Die jungen Ehepaare

, ist es Begeisterung? Wohl beides, dachte sie. Und vernahm: „Graf Worms ist ja kein Balte. Aber bei den Saxoborussen gab es Balten. So fühlte er sie als Brüder und zog mit zur Befreiung ihres Vater landes. Das ist schön! So möchte ich auch sein!" Im Raum wurde es lärmend. Julius von Höchhetm kam heran und mahnte zum Aufbruch. Auf der Straße ergab sich, daß die echten Würzburger das Federweißglück noch nicht ausgekostet hatten. Man trennte sich und Julius von Höchhetm bat, Frau von Arnim heimbegleiten

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 6 of 12
Date: 07.01.1939
Physical description: 12
3. AMTL. GÄSTEVERZEICHNIS DER KITZBÜHELER NACHRICHTEN Beinhaltet die in der Zeit vom 29. Dezember 1938 bis 4. Jänner 1939 amtlich gemeldeten Wintergäste Angerer Ernst mit Fam., Berlin. Eckingerhof Alker Julius und Frau, Graz. Tiefenbrunner Dipl.Jng. Alves Rolf, Hannover. Tiefenbrunner Dr. Le Abren Fialho O. mit Fam., Berlin. Holzner Anderffon Engelhardt und Sohn, Kopenhagen. Klausner Ambatielos Vicky, London. W. Rößl Anglmann Paul, Münster. Brunnhof Auer Leopold, Wien. Moro Auffermann Wilhelm

Dr. Berger Otto und Frau, Salzburg. Tiefenbrunner Brosio Julvio, und Frau, Turin. W. Rößl v. Betheg Peter, Budapest. Neuwirt Barfurth Erik und Peter, Neubeuern. Oberaigen Bleckmann Christl, Wien. Lebenberg Ing. v. d. Becke Helmut, Wien. Holzner Dr. Beurle Else, Linz. Kitzbühelerhof v. Bisenius Maria, Wien. Licht Dr. Bueb Julius, Berlin. Clubhaus Sonnbühel Bockhart Georg, München. Pol-Skischule Obltnt. d. L. Bartenö Jürgen, Würzburg. Tiefenbr. Barton Suzans, London. Tiefenbrunner Budd Eva, England

Richard, Pregarten. Hinterholzer Burner Bernhard, Roscnheim. Neuwirt Bcsch Julius, München. Wilhelm Braumüller Irene, Obermenzing. Harisch Major Beutner Erwin, Schleswig. Straßhofer Buchberger Hugo mit Tochter, Znaim. Kaiser Buschbölter Maria, Münster. Brunnhof Breen Josephine, London. W. Rößl Buschmann Margit, Münster. Brunnhof Ing. Bender Heinz, Essen. Kaiser Berger Helmut, München. Montana Bommer Hans mit Frau, Nürnberg. Eilenberger Dr. Brechta Wilhelm mit Frau, Wien. Moro Dr. Berger Erich mit Frau

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 3 of 4
Date: 18.01.1933
Physical description: 4
, London. Reischhotels Eleghorn Robert Allen, Canada (2) Tiefenbrunner Dwight I. Francis, PittSsield. Tiefenbrnuner Dietrich Fritz Ing., München. Weißes Rößl Dobson Ernst, England. Reischhotels Dmyot Eugene, Wien. Pension Erika Deg Jrme, Budapest (2) Hotel Theres Duschintz Eva Madelaine, Wien. Johann Berger Elm Oskar, Schafbrücke (2) Pmsion E ika Ellrichshausen Ursula, Nürnberg. Reischhotels Ehlerr Julius, Innsbruck. Ehrenbachhöhe Ehrenhouö I., Münchm (2) Weißes Rößl Eszenyi Josef, Budapest

. Weißes Rößl Griendt I. M. I. van de, Haarlem. Reischhotels Görtz Rudolf Graf von, Hannover. Posthof Gourary Jakob, Wien. Grandhot.l Gourary Julius, Wien. Grandhotel Geerling Leo, Wageningeu. Villa Hrchen-berger Ganzenmüller Adolf, München. Bichlalrn Grant Jean Roß, London (2) Seehof Goddard John L., London. Weißes Rößl Gevers Leuven Baronesse, Wien. Hotel Theres Geyer- Dr. Rolph, Dresden. Reischhotels Hupe Dr. H., Peine. Weißes Rößl .haase Dr. Harald von, Dresden (2) Hans Klußne* Hoffmann F. Burrall

, Berlin. Ehrenbachhöhe Zimmerniann Arnold, München. Joh. Berger Ziegler Julius, Wien. Haidacher Zucker Martha, Wen. Hotel Klausner Grand-Hoiel Samstag, den 21. Jänner 1933 Hermann Leopold! Bef ja Milskaja 2 Stunden Lachen Eintritt S 4.— / Beginn 9 30 Uhr Tisdireservierungen und Kartenvorver- kauf im Grand=Hotel Geschäftshaus in Kitzbühel, auf nur gutem Posten, 8 30. — 80.000, zu kaufen gesucht Unter „Lebensmittelbranche bevorzugt" an die Ver waltung der Kitzbüheler Nachrichrett 7

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Page 3 of 6
Date: 16.11.1929
Physical description: 6
Privatdozent Dr. Julius von Höchheim, Würz burg, Fräulein Julie von Höchherm, stud. pharm., Würz burg, Fräulein Gudrune von Höchheim, Kunstmalerin, Würz burg, Herrn Walter von Höchherm, Gymnasiast, Würzburg und immer getreulich dazu: bei Frau Baronin von Luckner, Sanderglaeis, Ecke Hutienstraße. Die Baronin sah nach der Uhr auf dem Sekretär, deren Zifferblatt Delphine aus vergoldetem Messing trugen. Dann besann sie sich und senkte den Blick aufs linke Handgelenk: sie ging doch mit der Zeit, besaß eine Arm

sie die Botschaft, daß Julie' und Gudrune. fast mittellose Töchter hoher, im Krieg gefallener Offiziere, reiche Erbinnen würden? Oder brachten sie die Nachricht, ein kleines Andenken stünde ihnen zu, gleich Walter viel leicht? Aber Julius, der ältere Höchheim, würde, wie es eigentlich alte Sitte heischte, der Universalerbe des wun derlichen Professors? Die Baronin ging lautlos über den Haargarnteppich mit den quadratischen Mustern, ließ die schmal gewordene Gestalt fast in der Sofaecke verschwinden und dachte

durch die Stadt wußte er sich zu schützen: er baute Notwohnungen und löste alle Verpflich tungen ab. Eigentlich, dachte die alte Dame, liegt etwas Anziehen des in diesem Tun: man will nicht fremde Schritte in seinem Hause, das vielleicht ein Geheimnis oder eine teure Erinnerung hütet. Der reiche Mann hatte Julius auch nie unterstützt in seinen Stndentenjahren. Nun ja, Kinderlosen fehlt das Verstehen. Vielleicht war Professor Höchheim auch immer ein wenig eifersüchtig geblieben, daß sein Vetter als Minister

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Page 3 of 6
Date: 28.11.1929
Physical description: 6
sein." Er nahm Luisens Hand, streifte sie mit den Lippen: „Wenigstens nicht meine Erinnerung." Die Wasser begannen zu springen. Aus der vermoosten Steinbildgruppe in der Mitte des Sees, die der Parnaß heißt, und Pegasus, Apollo mit den Musen öarstellt, und aus den umgebenden Gestalten der Seetierechoben sich die glitzernden Strahlen und Bogen, fielen, zu weißem Ge rt esel zerstäubend, nieder. Die Wasser springen! Alle Bezauberung! Der Grandseigneur Julius von Höchheim, der dies an- georönet, dachte flüchtig

Dr. Peter und Herrn Ing. Vinzenz G a s s e r als Mit- wirkende gewonnen hat. Die Vortragsfolge beinhaltet: Seemannstreue, Männerchor von Julius Wengert. Liedervorträge: Frau Kundratttz: Die Georgine, von R. Strauß: Lottosblume, von R. Schumann: Schmerzen, von R. Wagner. Klavierbegleitung Ing. Gasser. Oktett vorträge: Ständchen von Abt: Abendseter, von Kreutzer. Klaviervorträge: Ing. Gasser: Chopin: „Nokturno" in Fünftes Kapitel. Baronin Luckner war in strahlender Laune. Wie fest lich, wie reizvoll

wirkte diese kleine Tafelrunde um den ovalen Auszugtisch. Gudrune hatte Weinranken um den Reif der elektrischen Krone geschlungen, Blätter von dunklen Trauben, die rötlich schimmerten. Und Graf Worms bemerkte gleich „die künstlerische Hand", sprach von der Begegnung im Schloß, interessierte sich lebhaft für Malerei. Frau von Arnim — nicht ganz so schön wie einst ihre berühmte Großmutter, aber eine außerordentlich vor nehme Erscheinung — ließ sich interessiert von Julius unterhalten

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Page 3 of 6
Date: 19.11.1929
Physical description: 6
könnte Berbindnng schaffen. Wir sehen einander in ungewöhnlicher Lage. Die Erben sollten einen Friedensbund gründen, wie auch die Würfel fallen." Warum macht Julius so seltsame Anträge, dachte die Schwester. Gefällt ihm plötzlich die Base Luise? Oder hat er andere Gründe, ferne Loyalttät anszufpielen? Der Organist Verzog den Mnnd. „Herr von Höchheim, verehrtester Herr Doktor, gegen den Friedensbund der Erben spricht so Merket. Da find die Verwandten der vormaligen Frau Professor. Frau Katharina Kündinger

zwischen Scharnitz und Mittenwald in -einer schneebedeckten WaldWße auf einem aperen Fleck chen gefunden wrrrde. ein Andenken arrflöst. Also, es lebe die Unbefangenheit, die wir heute noch haben!" Julie von Höchheim drängte zum Aufbruch. Wie Julius es gewollt, .zwei Paare bildeten sich und Distanz zwischen ihnen. Jnlius ging schweigend neben Luise. Ging so, daß er auf den steilen Windungen- des Weges immer einen halben Schritt Hinter ihr war. Das beunruhigt. Das schasst mal eine Wendung. Er kam mit dem MMd

. Durch Kilian Menards Worte wurde man- nicht verliebt. „Zeigen Sie Ms doch das BückerHaus, wo der Mitervs Wohnt," sagte sie, „wir kommen vorbei, nicht wahr?" Julius griff lärmend den Vorschlag auf. „FrauIÄN Luise, darf ich ihnen eine Brezel kaufen?" Das Haus war erleuchtet und höchst intercffant. Haus tür Md breites Ladenfenster, darüber zwei Geschosse und ein hoher Giebel, also ein sogenanntes Handtuchhaus. Die -Haustür stand offen, ein Mann, verarbeitet, in Der vorgebengten Haltung der Bäcker, hemdärmelig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 13.11.1947
Physical description: 4
eines Kohlenstreiks in nächster Zukunft wach werden lassen. Eine solche Taktik würde, wenn sie von den Kom munisten verfolgt würde, nach Ansicht maßgeblicher Kreise, General de Gaulle gerade zustatten kommen, da sie die Aufgabe der Regierung das schwierige Lohnproblem zu lösen, unlösbar macken -würde. (APA) Bukarest, 12. Nov. (Reuter). Im Hocb- verratsprozeß gegen Maniu und die übrigen 18 Ange klagten wurde das Urteil gefällt. Der Führer der rumänischen Bauernpartei Dr. Julius Maniu wurde des Hochverrates

von einem bis zu 17 Jahren verurteilt. Das Urteil des Gerichtshofes wurde mit Einstimmigkeit ge fällt. Der 74jährige Führer der Bauernpartei. Julius Maniu, wurde im Jahre 1928 Ministerpräsident Ru mäniens, als seine Partei das Regime Bratianu stürzte. Er bereitete einen Staatsstreich vor, der König-Car ol 1930 nach Rumänien zurückbrachte. Maniu trat dann zurück, wurde jedoch im Jahre 1932/33 abermals Ministerpräsident. Nach dem Sturz der Diktatur Antonescus gehörte Maniu der von Ge neral Konstantin Senetescu gebildeten

verkündete Verurteilung des 74jährigen Führers der rumänischen Bauernpartei Dr. Julius Maniu zu lebenslänglicher Zwangsarbeit stellt nach Ansicht der „Times" kaum weniger als ein Todesurteil dar. Dr. Maniu, so schreibt die „Times" in ihrem heu tigen Artikel, hätte allen Grund für seine engen Be ziehungen mit dem Westen, die auf der Sympathie und den gemeinsamen Zielen vor, während und nach dem Kriege beruhten. Daß diese Ziele nun als Ver brechen hingestellt werden, ist lediglick ein Beweis

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