billig und es steht dem heiligen Joseph vor allen Anderen zu, daß er jetzt mit seiner himmlischen Macht die Kirche Christi schütze und vertheidige, wie er ehedem die Familie von Nazareth, wo immer es nothwendig war, aus's gewissenhafteste beschützte. Das Gesagte, Ehrwürdige Brüder, findet darin seine Be stätigung, daß viele Kirchenväter in Uebereinstimmung mit der h. Liturgie lehren, der Sohn deS Patriarchen Jacob, Joseph, sei ein Vorbild des h. Joseph und habe das Amt und die Würde eines Beschützers
der h. Familie vorher angedeutet. Abgesehen davon, daß beide denselben bedeutungsvollen Namen trugen, walten, wie ihr wohl wißt, noch andere und zwar hervorstechende Aehnlichkeiten zwischen beiden ob, vor Allem jene, daß Joseph Gnade fand vor seinem Herrn und seines ganz besonderen Wohlwollens gewürdigt mar, und daß, als er von demselben zum Vorsteher des ganzen Hauses bestellt war, dieses um Josephs willen i» Allem mit Glück und Segen überhäuft wurde. Eine weitere Aehnlichkeit besteht darin
, daß er vom Könige mit der höchsten Gewalt bekleidet, an die Spitze des ganzen Landes gestellt wurde, und, als in Folge der Unfruchtbarkeit Theuerung und Hungers- noth ausbrach, er in so ausgezeichneter Weise für Aegypten und die angrenzenden Länder sorgte, daß der König ihn Erlöser der Welt nannte. So sehen wir also in der That in jenem Patriarchen des Alterthums ein Vorbild unseres h. Joseph. Wie jener im Hauswesen seines Herrn Glück und Segen brachte und in wunderbarer Weise das ganze Land rettete
, so ist dieser mit dem Schutze der Christenheit betraut, und wir dürfen annehmen, daß er die Kirche, das Haus des Herrn und das Reich Gottes aus Erden, vertheidigt und beschützt. Es gibt aber auch Gründe, warum alle, wo immer sie leben und wes Standes sie seien, der Fürsorge und dem Schutze des h. Joseph sich anvertrauen sollen. Im h. Joseph yaben die Familienväter das ausgezeichnetste Muster väterlicher Wachsamkeit und Fürsorge; die Gatten ein vollkommenes Vorbild der Liebe, Eintracht und ehelichen Treue; die Jünglinge
und Jungfrauen ein Muster und zugleich einen Beschützer ihrer Jungfräulichkeit. Verarmte Adelige sollen am Beispiele des h. Joseph lernen, ihre Würde zu wahren; die Reichen sollen lernen, nach welchen Gütern man am Meisten und mit Anspannung aller Kräfte streben soll. Die Armen aber und Handwerker haben ein ganz besonderes Recht, zum h. Joseph ihre Zuflucht zu nehmen und von ihm zu lernen, was sie thun sollen; denn obschon er aus königlichem Geblüte stammt und die höchste und heiligste unter allen Frauen