Adler im Jahre 1777 zu Theil. In diesem Jahre nämlich hatte Kaiser Joseph II. unter dem Na men emeS Grafen von Falkenstein eine Reise nach Frankreich unternommen und traf auf der Rückkehr am 29. Juli um halb 2 Uhr nachmittags zu Inns bruck ein, wo er mit seinen Reisegefährten, den Gra fen von Coleredo und von Cobenzl, sein Absteig- quartier im Gasthofe zum goldenen Adler nahm. „DieS ist wichtig, weil der Kaiser „Trotz Apostel und Propheten „War der erste Liberale, „Der daö Land Tirol betreten
durch, sprach mit dem Einen und dem Andern, änßerte die volle Zufriedenheit und kehrte, nachdem er ein ansehnliches Geschenk zur Vertheilung unier die Mannschaft ge spendet, wieder in den Gasthof zurück. Des andern Tags in aller Frühe verrichtete Joseph seine Andacht vor dem wunderthätigen Mariahilf - Bilde in der Pfarrkirche und hierauf mittelst der Beicht- und Com munion auch in der Hofkirche bei den ?. k'. Francis- canern. Etwas später besah derselbe das Denkmal des plötzlichen Hinscheidens
sammt bezüg licher Ausschrist versehen. Der erwähnte Bericht ichließt mit der Bemerkung, dass Kaiser Joseph gegen Jedermann eine ungemeine Leutseligkeit und Herab lassung bewies und auch viele Bittschriften annahm; „kaum aber hatte er das Mittagmahl eingenommen, so standen, ehe man sichs versah, die PostPferde vor dem Gasthause, und der Kaiser war im Reisewagen'. Diesem hohen Besuche folgte gar bald die Einkehr eines unserer Dichterfürsten. Mitte März 1790 war nämlich Göthe der verwitweten Herzogin
desselben Gast- Hofes aus an die versammelten Scharen eine An sprache, die wegen ihrer Originalität und biederen Einfachheit beachtenswert ist. Diese Ansprache, — welche Joseph Rapp (1352) als unecht erklart, '°) jedoch ohne eine Begründung für seine Behauptung uur zu versuchen, — lautete folgendermaßen '): „Grüeß enck Gott meine lieb'n Schbrncker, weil vs mi znn Obercommedanten g'wöllt hobt, so bin i holt do, es seyn ober a viel Andere do, dö koani Schbrucker seyn. Alle dö unter meine Waffenbrüder seyn
hinter dem Ofen hieng, von Fliegen veiunglimpst', was aber durchaus nicht etwa böse gemeint war. 7) Italienische Reise, Bericht vom 8. September 1766- — Merkwürdiger Weise ist ZoUcr diese ganze Ncisc ent- gangcn. 8) Joseph Napp, „Tirol im Jahre 18t)J'. (1852) ölö fg. ^ I) Napp ebenda 552. — Wie wir den handschriit- lichen Auszeichnungen des damaligen Bürgermeisters von Innsbruck, Herrn Casimir Schumacher, entnehmen, wurde Derselbe in der Nacht, als Lesvbvre von Innsbruck abzie hen musöe (1-j.—15. August 1LW