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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 05.06.1884
Physical description: 8
Adler im Jahre 1777 zu Theil. In diesem Jahre nämlich hatte Kaiser Joseph II. unter dem Na men emeS Grafen von Falkenstein eine Reise nach Frankreich unternommen und traf auf der Rückkehr am 29. Juli um halb 2 Uhr nachmittags zu Inns bruck ein, wo er mit seinen Reisegefährten, den Gra fen von Coleredo und von Cobenzl, sein Absteig- quartier im Gasthofe zum goldenen Adler nahm. „DieS ist wichtig, weil der Kaiser „Trotz Apostel und Propheten „War der erste Liberale, „Der daö Land Tirol betreten

durch, sprach mit dem Einen und dem Andern, änßerte die volle Zufriedenheit und kehrte, nachdem er ein ansehnliches Geschenk zur Vertheilung unier die Mannschaft ge spendet, wieder in den Gasthof zurück. Des andern Tags in aller Frühe verrichtete Joseph seine Andacht vor dem wunderthätigen Mariahilf - Bilde in der Pfarrkirche und hierauf mittelst der Beicht- und Com munion auch in der Hofkirche bei den ?. k'. Francis- canern. Etwas später besah derselbe das Denkmal des plötzlichen Hinscheidens

sammt bezüg licher Ausschrist versehen. Der erwähnte Bericht ichließt mit der Bemerkung, dass Kaiser Joseph gegen Jedermann eine ungemeine Leutseligkeit und Herab lassung bewies und auch viele Bittschriften annahm; „kaum aber hatte er das Mittagmahl eingenommen, so standen, ehe man sichs versah, die PostPferde vor dem Gasthause, und der Kaiser war im Reisewagen'. Diesem hohen Besuche folgte gar bald die Einkehr eines unserer Dichterfürsten. Mitte März 1790 war nämlich Göthe der verwitweten Herzogin

desselben Gast- Hofes aus an die versammelten Scharen eine An sprache, die wegen ihrer Originalität und biederen Einfachheit beachtenswert ist. Diese Ansprache, — welche Joseph Rapp (1352) als unecht erklart, '°) jedoch ohne eine Begründung für seine Behauptung uur zu versuchen, — lautete folgendermaßen '): „Grüeß enck Gott meine lieb'n Schbrncker, weil vs mi znn Obercommedanten g'wöllt hobt, so bin i holt do, es seyn ober a viel Andere do, dö koani Schbrucker seyn. Alle dö unter meine Waffenbrüder seyn

hinter dem Ofen hieng, von Fliegen veiunglimpst', was aber durchaus nicht etwa böse gemeint war. 7) Italienische Reise, Bericht vom 8. September 1766- — Merkwürdiger Weise ist ZoUcr diese ganze Ncisc ent- gangcn. 8) Joseph Napp, „Tirol im Jahre 18t)J'. (1852) ölö fg. ^ I) Napp ebenda 552. — Wie wir den handschriit- lichen Auszeichnungen des damaligen Bürgermeisters von Innsbruck, Herrn Casimir Schumacher, entnehmen, wurde Derselbe in der Nacht, als Lesvbvre von Innsbruck abzie hen musöe (1-j.—15. August 1LW

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 24.07.1889
Physical description: 6
war das Schaffst errichtet. Der Zug mit dem Todescandidaten bewegte sich durch die Wipp- lingerstraße. Gerade als derselbe an einer Querstraße der selben vorüberzog, mußte an der Ecke ein Kabriolet Halt machen, auf dessen Bock zwei Osficiere saßen, von denen der Eine die Zügel sührte. Die Menge, welche den Zugang zur Wipplingerstraße sperrte, wandte ihre Köpfe um und erkannte sofort in dem Lenker des Gefährts Kaiser Joseph II. Das Volk entblößte die Häupter und drängte zurück, um Platz zu machen. Der Kaiser

wippte mit der Peitsche auf die seurigen Pferde, doch kaum hatte sich der Wagen in Bewegung gesetzt, so zog Joseph ll. auch schon die Zügel wieder an, denn der Zug des Verbrechers versperrte gerade die Durchfahrt. „Was geht da vor?' fragte der Herrscher den neben ihm sitzenden Adjutanten. „Man führt den Mörder Horväth zum Tode, Majestät.' In diesem Augenblick erhob der Gesangene zufällig seinen Blick und traf den des Kaisers. Beide fuhren auf, denn derselbe Gedanke durchzuckte ihr Gehirn

der Kaiser noch sein Hosschlächter meister geahnt hatten oder hätten ahnen können. Doch schnell folgte bei dem Kaiser die That auf den Gedanken. „Wer hat daS Urtheil gesprochen?' fragte hastig Joseph ll. „Räch Stern, Majestät.' „Er soll sofort zu mir kommen. Die Hinrichtung ist einstweilen aufgeschoben.' Der Adjutant verließ eilends den Wagen. Der Kaiser lenkte zurück und kehrte um. Bald darauf stand der Richter vor seinem kaiserlichen Herrn. Joseph ll. ergriff eine Feder und ivarf einige Zeilen

auf das Papier. „Horväth ist begnadigt. Herr Rath.' Und so geschah es. Horviith verließ mit seinen Reich thümern Wien. Ein Wort ist ein Wort und wird es selbst in-die Lust hinein gesprochen, es klingt plötzlich wieder, wenn seine Zeit gekommen ist. Joseph II. aber war, trotzdem er nicht des Papstes Freund, «in wahrer Christ.

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