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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 09.06.1940
Physical description: 6
cminwg. 5en S. Junk 1^0-XVIII »Alpenzeitung' «ette Z Utt^erltttlSuttgsblaU kleiner Icznmclat' Kleine Geschichte von Wilhelm Plog àis Quast wohnte in der Hafengegend ,,'d ,uollte Seeman werden. Sobald er „z der Schule war, ging er an den Ha- >en l ,i,-unter, setzte sich aufs Geländer »d suchie sich Schiffe aus. Drei Schorn eine mußten sie haben, zwei wenigstens, nd Schlingertanks, die muhten sie Mich à'n. „Kannst sehen', sagte er eines Tages John Friem, dein Stauer, „da kommt jn Viecher

, der hat Schlingertanks.' John Friem war ein alter Seefahrer, vsa', sagte er, und schab die Miche in den „ikn. „willst du denn mit Gewalt auf ce? Mimst ja man Schneider oder Schu ir werden.' l.Pìil)! Solchen Krüppelkrain!' „Djä, dann brauchst du keine Schlinger tanks'. meinte Iphn. .Brauch ich auch nicht. Ich wert»' nicht strali kl' Ioli» schob die Mütze noch weiter in sen Nacken. „Ich will dir mal was sagen', Mch er mit Schmunzeln, „wenn du los- liihrst, steck' dir man 'nen Schwarzbrot- inist von Muttern

in die Tasche. Kriegst » Heimweh, beißt du davon ab; das ilst-' .Heimweh? Ich krieg' kein Heimweh! steuerte Hans Quast. „Mitnehmen kannst du ihn ja erst mal', glc John. „Mußt denken, ihr führt nun s. Mutter bringt dich hin. Bater auch beide bringen dich hin. Aber nur bis n den Kai. Aufs Schiff dürfen sie nicht !t. Mußt denken, bei Nacht geht's los. .che» kannst du nichts; hörst nur, daß sie ir zurufe» — von da unten. Hcitt'st Mut- i gern nochmal geseh'n.' „Nee, dann nicht mehr, John! Wenn « losgeht

, dann nicht mehr.' Faunst sa auch nicht. Die Maschine >rmumt! das ganze Schiff zittert. Schwarz t das Wasser sich hinter euch auf. Unv ntm steht Mutter und winkt. Du hast bei jetzt zu tun. Mußt wissen: als Hissssunge heißt es anfassen. Wenn du icht willst, gibt's was mit dem Tauende. !!a, das wirst du ja früh genug gewahr. IM machen will ich nicht.' ..Bange werden kann ich gar nicht', ^te der kleine Hans. Es sah ober doch st ja aus. John setzte nun sein sauerstes Gxsicht us. „Es muß dir ja nicht ebenso gehen

>e ynr', sagte er. „Mit den verfluchten isbergen! Hast du mal von Eisbergen oas gehört? Wenn ein Eisberg kommt, sl's aus! Der rammt das Schiff in Grund, ut. daß du davon nichts weißt.' ..Erzähl' mal, John!' bat Hans Quast. Hot er euch gerammt, der Eisberg?' „Die kalten Gräser', sagte John, „lau fen mir noch über den Rücken, wenn ich man denk!' „Das mußt du erzählen, John! Das >ag ich gern hören!' ..Nee, nee', wehrte John ab, „schweig ir von Eisbergen! Ich seh' noch unfern opitan — kreideweiß

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 09.08.1938
Physical description: 6
für ein lebendes .. Stttil » à «iiytM Es Hing zuerst um Henny Haas. — Der Sturz au» dem zwotea Slmk. -7 «Ver loren. aber wollen Sie jemandem Helfen? — Die Todesseafatioa jm Lj»«atlo»»faal. Die Liebe geht oft .seltsame Wege. Aber wohl Men waren àie Wege merkwürdiger als .im Fall Georg Kelly und zeines Knies. Da trat Zohu Albrecht in den Hintergrud^ An Bord eines Ozeandampfers Hatte John Albrecht die Hübsche Henny Haas kennengelernt. Er stand schon im Begriff, sich mit dem Mädchen zu verloben, um Henny Haas

recht bald zu Heiraten, — als ,fich aus einmal Georg Kelly, ein jun ger Amerikaner, in den Vordergrund drängte. Er war ohne Zweifel geschick ter und vielleicht auch reicher als Job.n Albrecht. Und eines Tages wußte Al brecht, daß er aus bem Felde gedrängt .sei und Henny Haas sich .anders entschie den Habe. Nach einigen Wochen hatte John Alb recht àie Sache.scheinbar überwunden. Er Hatte .sich Aach Washington hegeben .und arbeitete Hier als Anstreicher. Er wirkte bei .der Ausbesserung einer Fassade

am Weißen Haus mit. Hier nun ereignete .sich ein tragischer Unfall, .der unerwartete Folgen.nach.sich zog. Eine Were Mitteilung. John Albrecht war aus dsm zweiten Stockwerk abgestürzt. Er lag 3 Tage.in Liefer Bewußtlqsigkeit. Als .er wieder zu' -sich .kam, erkannte er aus den ibesorgten .und.ernsten Miene ider Ärzte, .daß es.nicht igut um .ihn stand. «Er.verlangte .klare Auskunft. Der Arzt, .einer de.r ibesten Spezialisten.für.Unfälle und.Heilung.von Knochenbrüchen, .nahm denn auch -kein Blatt

uns von einem geheimnisvollen Diebstahl und her folgenden Jagd auf den Täter. Ein -tüchtiger Geheim polizist wird auf die Spur einer Frau gesetzt, welche im Verdacht steht, den Diebstahl be gangen zu haben. Doch diesmal hat er sich ge irrt, anstatt eine Diebin und die vier Perlen M finden, verliert er fein Herz an die schön.' Frau, welche seine Gattin wird. Beginn:'S. KM. 8 und S.30 Uhr. Liternkino. Heute Liane Haid, John Loder, Viktoria Hoper und Stephan Haggard in dem Musikfilm ..Mozart'. Dieser bringt uns eine Reihe

von Episoden aus dem Leben Mozarts, de» Kampf dieses berühmte» Komponisten .um den verdienten Ruhm und die 'Anerkennung seines Genius nach der Oper „Die ZauberMe'. — Beginn: 6.1S und p Uhr. Kniescheibe entfernen und jenem anderen Menschen einsetzen?' Eine halbe Stunde dachte John Alb recht nach. Dann erklärte er sich einver standen. Drei Tage später holte man ihn in den Operationssaal hinüber. John Albrecht wußte, was die Uhr geschlagen hatte. Zm Augenblick des Sterbens. Der Arzt, der von John Albrecht

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 22.10.1936
Physical description: 6
hatte, daß er in einer Irrenanstalt untergebracht werden mußte. Wie es bei solchen Erkrankungen häufig ist, war er zuweilen durchaus bei klarem Verstand, nur manchmal brachen Wutanfälle durch, die die gesamte Umgebung in schwerste Gefahr brachten und deshalb seine dauernde Jnternierung in der Irrenanstalt als Notwendigkeit erscheinen ließen. »In zwei Jahren heiraten wir!' So war durch diesen tragischen Unfall der ande re Bruder, John Routledge, Sieger im Kampf um Norah Smithson geblieben. Cr war ein tüchtiger junger Arzt

Jahren vom Verlobten war unvermeid lich. Aber dann wollten sie heiraten — ganz gleich ob in Sidney oder Adelaide. Der Uebersall des Awillingsbrudcrs. Die zwei Jahre vergingen — John und Norah hatten sich brieflich verständigt, daß John nach Adelaide übersiedeln wollte, um sich dort als Arzt niederzulassen. Am Tage vor seiner Abreise aus Sidney hatte er noch einmal seinen Bruder in der Irrenanstalt besucht und ihm angedeutet, daß er eine längere Reise beabsichtige, ohne ihm aller dings nähere Details

zu erzählen. Scheinbar teil nahmslos hatte Vincent die Nachricht aufge nommen. In der nächsten Nacht gelang es ihm, aus der Irrenanstalt zu entkommen und sich in die Woh nung seines Bruders John einzuschleichen. Er hol te aus dem Schrank das Chloroform, goß es auf eine Maske und stülpte diese dem schlafenden Bru der über das Gesicht. Aus der Fahrkarte und den vorgefundenen Briefen ersah Vincent, welcher Art die Reife war, die sein Bruder John plante. Schnell nahm er alle Ausweispapiere von John

an sich. Und einige Minuten später läutete in der Irrenanstalt das Televhon: „Hier ist Dr. John Routledge — kommen Sie schnell! Mein Bruder muß dort ausgebrochen sein. — Ich habe ihn hier in meiner Wohnung chloroformiert!' Verzweiflungskampf um die Persönlichkeit. Vincents Anschlag hatte den gewünschten Er folg: während er selbst in der Maske und mit den Papieren seines Bruders unterwegs war nach Adelaide, führte John, den man tatsächlich als Vincent Routledgie in die Irrenanstalt transportierte, einen Verzweislungskamps

um sei ne Freiheit und seine Persönlichkeit. Was nützet, seine Versicherungen, daß er geistig völlig gesund sei? Je mehr er sich verständlicher weise erregte, um so mehr überzeugte er die Aerzte, daß man es mit dem kranken Vincent Routledge zu tun habe. Nicht weniger als zwei Monate währte tdieser Verzweislungskamps. bis John Routledge endlich auf die rettende Idee kam: er war als Knabe einmal gestürzt und hatte eine Armoerletzuna davongetragen, die von einem alten Arzt behanoelt wurde. Dieser Arzt

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Sterzinger Bezirks-Anzeiger
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Page 5 of 8
Date: 19.01.1908
Physical description: 8
alter Junge.' — „Gewiß sollt Ihr ein Bett haben, John; aber wollt Ihr nicht zuvor etwas essen?' fragte Susanne. — „Ah! Susanne Winter? Freilich — will ich etwas essen.' Er setzte sich zu Tische, aber es zeigte sich bald, daß er keinen Appetit hatte und er wankte wieder zurück, ohne das Essen zu berühren. Als er sich an der Zamiuecke halten konnte, zog er eine Flasche aus der Tasche; aber sie war leer. „Habe gerade den letzten Tropfen getrunken, ehe ich herein kam,' sagte er mit noch rauherer

Stimme. „Gib mir einen Schluck aus Deiner Flasche, Peter.' — „Hab' keinen Tropfen für Dich, John.' — „Nicht einen Tropfen Whiskey?' — „Nicht einen Tropfen.' — „Solch' ein Geizhals, alter Junge! Was kommt Dich an?' — Peter gab eine gleichgiltige Antwort und dann drängte er den armen Menschen zu gehen und sich niederzulegen. Er sah, daß er jeden Augenblick stumpfer wurde und vom Stuhle zu fallen drohte. Kurz darauf willigte er jedoch ein zu gehen und sein Wirt führte ihn an einen Platz in einer Ecke

, wo eine Büffelhaut vor einem Verschlag hing, hinter welchem sich ein Bett von Bärenhäuten befand. John schlief bald und Peter kehrte zurück und beendigte sein Nachtessen. John Armstrong war ein guter Jäger, ein treuer Freund und bereit, jedem zu helfen in Zeiten der Not. Er hatte keinen besonderen Wohn ort, aber fand überall ein Unterkommen. Eine oder zwei Wochen jagte er, dann trug er seine Häute nach der nächsten Niederlassung und kaufte Rum; dann kam eine Zeit des Müßiggangs, welche so lange dauerte

, als das unglückselige Feuerwasser in seiner Flasche war. Als Peter im Begriffe war, zu Bett zu gehen, sah er noch einmal nach seinem Gaste, den er fand, wie er ihn verlassen hatte. „Es ist jammer schade,' sagte er, als er herauskam; „was für ein nobler Junge, wenn er bei sich ist. Wie ein Mann sich so tief herabwürdigen kann, ist mir unbegreiflich!' — „Der arme John!' murmelte Susanne. Armstrong hatte sich ihr und ihrem Manne stets-als ein warmer Freund gezeigt und ö U sie zweimal vor dem indianischen Tomahawk

und 1 Skalpmesser gerettet. Deshalb liebten sie ihn auch I jetzt noch. W Der Jäger erhob sich mit dem ersten Tages- » grauen und ehe er sich ankleidete, sah er nach L seinem Gaste. John schlief ruhig und fest, ob- R gleich die umhergestreuten Häute darauf hin- U deuteten, daß er während der Nacht sehr unruhig »gewesen. „Ich muß sortgehen,' sagte Peter, nach- Udem er sich angekleidet, „und nach meinen Fallen i sehen; wenn John erwacht, ehe ich zurück bin, so ? würdest Du wohl daran tun, ihm ein warmes »Getränke

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 10.05.1901
Physical description: 8
dasselbe als eine literarische Leistung hervorragender Art und von bleibendem Werte. Wie nicht leicht ein Zweiter freilich war gerade John dazu durch seine Kenntnisse qualisiciert und durch seine besonderen wissenschaftlichen Neigungen berufen. Aus gerüstet mit einer umfassenden ökonomischen und philo sophischen Bildung und erfüllt von jener hingebenden Liebe zur Wissenschaft, welche allein die Bewältigung massenhafter statistischer Details ermöglicht, besaß Johu alle Eigenschaften für eine glückliche Lösung der Auf gabe

zurückberief und ihm der akademische Lehrs'nhl an der Universität zu Ezer- nowitz zutheil wurde (1385), trat er mit dem bereits genannten Werke in die Oeffentlichkeit und errang damit einen sehr bedeutenden Erfolg. Das Buch ist bis heute das wichtigste Quellenwerk für die Ge schichte der Statistik geblieben, ist von der Kritik längst gebürend gewürdigt und bedarf datier einer ausführlichen Besprechung nicht mehr. Nur so viel sei hervorgehoben, dass es John dank seiner viel' fettigen literarischen Bildung

verslanden hat, den manchmal recht trockenen Stoff zu beleben und in unparteiischer Weise zu einem Gesammtgemälde zu ge stalten. Indem John soviel als möglich getreue AuS- zllze aus den Werken der statistischen Schriftsteller bietet, erleichtert er dem Leser wesentlich die selb ständige Beurtheilung der ost sehr krausen Lehr- meinungen der älteren UniversitätS-Statistilcr. Auch ist er bemüht, dem Gegenstande seiner Forschung größere Gesichtspunkte abzugewinnen und ihn im Zu sammenhange mit den gerade

herrschenden GeisicS- strömungen zu behandeln. Die deutsche Wissenschaft muss es daher auf das tiefste beklagen, dass eö John nicht vergönnt war, sein Hauptwerk fortzuführen und zu vollenden. Zwar hat er daran allem Anschein nach bis an das Ende seines Lebens sorlgearbeitet. Allein er ist nicht mehr dazu gelangt, das nunmehr überreich strömende Material zu sichten und zu Ende zu redigieren. Besonders schmerzlich beklagen wir die fehlende Darstellung der älteren sta- tistischen Verwaltung, deren

nicht genügende Berück sichtigung die Kritik ihm öfter zum Vorwurf gemacht hat. Allein wahrscheinlich hat John die Geschichte derselben für den zweiten Theil des Werkes auf gespart. Immerhin mag diese Lücke auch darauf zurückzuführen sein, dass John Zeit seines Lebens seiner vorwaltenden Neigung für die Probleme der Vorarlberg' Nr» R«? statistischen Theorie treu geblieben ist, während ihn die Fortschritte der modernen statistischen Verwaltung und die immer massenhafter sich häufenden zahlen mäßigen Ergebnisse

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 18.11.1870
Physical description: 8
sie ia den wilden Wäldern wohnte, hatt- ihr milder Sinn doch nichts von seiner Weichheit und Zartheit verloren und ihr Charakter ließ auf eine bessere Erziehung schließen, als sie wirklich genossen. Andrew, ein hübscher und gewandter Kaabe, war sechs Jahre alt, während die kleine Lucy, das lachende HetS zum Spielen ausgelegte Mädchen nur vier Jahre zählte. Eines Abends, als Peter und seine Familie beim Nachtessen saßen, wurde die Thüre geöffnet und ein -großer, riesig gebauter Mann trat ein. „Ah, John

, bist du eS?' sagte Peter, als er seinen Gesuch er nannte. — .Ja,' antwortete der neue Ankömmling in dumpfen Tone, indem er zu gleicher Zeit auf den Kamin zutaumelte.—„Wie! Wieder betrunken, John ?' rief der Jäger in vorwurfsvollem Tone. — „Bin seit vierzehn Tagen betrunken, Peter!' brüllte der Mann, indem er mit wildem Lachen umberstierte, offenbar außer Stande, deutlich zu sehen. „Gib wir ein Bett, alter Junge.' — „Gewiß sollt ihr ein Bett haben, John; aber wollt Ihr nicht zuvor etwas essen?' sragte Susanne

. — „Ah! Susanne Winter? freilich —will ich elwaS essen.' Er setzte sich zu Tische, -aber es zeigte sich bald, daß er leinen Appetit hatte, und er wankte wieder zurück, ohne das Essen zu be rühren. Als er sich an der Kaminecke halten konnte, , zog er eine Flasche aus der Tasche; aber sie war leer. „Habe gerade den letzten Tropfen getrunken, ehe ich Herein kam,' sagie er mit noch rauherer Stimme. „.Gib mir ein Schluck aus deiner Flasche, Peter.' — «Hab' keinen Tropfen für Dich, John.' — „Nicht «inen Tropfen

Whiskey?' — „Nicht einen Tropfen.' — .Solch' ein Geizhals, alter Junge! Was kommt Dich an?' — Peter gab eine gleichgültige Antwort, imd dann drängte er den armen Menschen zu gehen und sich niederzulegen. Er sah, daß er jeden Augen blick stumpfer wurde und vom Stuhle zu fallen drohte. Kurz darauf willigte er jedoch ein zu gehen und sein Wirth führte ihn an einen Platz ia einer Ecke, wo «ine Büffelhaut vor einem Verschlag hing, hinter welchem sich ein Bett von Bärenhäuten befand. John Mief bald

und Peter lehrte zurück und beendigte sei» Nachtessen. John Ar»strong war ein guter Jager, ein treuer Treund, imb bereit, Jchem zu helfen in Zeiten der Moth. Er hatte leinen besondern Wohnort, aber fand überall ein Unt«rl»m«tn. Eine oder zwei Wochen jagte er, dann trug er seine Häute nach der nächsten -Niederlassung und kaufte Rum; dann kam eine Zelt des Missiggaus, welch- so lange dauerte, als das un» glückselige Feuerwasser in seiuer Flasche war. Als Peter im Begriffe war, zu Bett zu gehen, sah

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Bozner Nachrichten
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Page 17 of 24
Date: 02.02.1907
Physical description: 24
führt? Johns Hände brannten, wie rote Wbel legte es sich, vor seine Augen! Der wegen seiner Sarkasmen gefürchtete Salonheld, der Nabob, der die Reize 'der Welt mit müdem, gleichgültigem Lächeln entgegennahm, gab Selbstbewußtsein und Gleichmut auf — zitternd, mit verhaltenem Atem beugte er sich vor, um einen ermunternden Strahl ans zwei blauen, glänzenden Mädchenaugen zu erhaschen. Dela war viel zu verträumt, viel zu sehr an Johns sie anschwärmende Art gewöhnt, sie blieb harmlos nach wie vor. John

erkannte diesen Gleichmut gegen die in ihm rasende Leidenschaft, und wie Groll stieg es in ihm empor. ^ „Sieh mich doch auch einmal an, Dela, hast Du mich denn nun ganz vergessen über jenem — Schöntuer?' > „John!' „Dela, sieh mich nicht so grenzenlos erstaunt an, Tu Geliebte meines Herzens^ Du mußt es ja wissen, daß Tu meines Lebens Stern, mein Alles Ast! Daß es einzig in Deiner Hand liegt, mich zu tausendfacher Qual zu verdam men/ oder des Himmels Seligkeiten auf mich herabzube- schwören. Ich liebe

. Dela riß sich los; sie erschauerte in einem neuen, qual vollen Gefühl. ^ „John!' rief sie in bebendem Tone, „steh' auf, John!' Sie war fassungslos, wie vernichtet. Denn dieses Geschenk einer elementaren Leidenschaft senkte sich wie die Flamme des Witzes in ihr Herz, zerstörend, ertötend; sie wußte nichts, nichts mit dieser Gottesgabe zu beginnen; die treue Freundschaft, die sie bisher für John empfunden, verhüllte sterbend das Haupt. „Dela. Du darfst mich nicht abWeifen, Du mußt, mußt

Seele nach, das todesmutige Anklammern Johns an einen Stroh halm der Hoffnung, denn in demselben Auaenblick. wo John ihr sein heißes Herz bot, erWa'We 'sie aus ihrem Traum und erkcmnte das eigene, schwache, sehnsuchtsvolle Herz! ^ Auch sie liebte! Und diese Erkenntnis trieb ihr die Tränen nk die blauen« Augensterne, zauberte ein Lächeln «m die bebenden Lippen. ^ Auch sie liebte! Also das wa rs. Wa s ihr das schelmiscke Tändeln mit dem fremden Manne wie ein schönes, fremd an- nmtendes Märchen

erscheinen ließ -— und nun Wandte sie sich traurig, wie bemütig um Verzeihung flehend^ John zu. ,> Es Mz!<Zj da Mtt, Vm W !ieNe, W erschien Nachrichten' vom 2. Februar 1907. sie sich wie eine Schuldige, daß ihr Herz für einen anderen gesprochen hatte. „John, ach zürne mir nicht, daß ich Dir Schmerz be reiten muß — ich darf es Dir nicht verschweigen — ich — ich — kann — niemals—' Er sprang empor. Er preßte ihre zarten Hände fest in die seimgen. „Sprich nicht weiter, Dela, ich beschwöre Dich, Du mußt

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Alpenzeitung
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Page 4 of 8
Date: 17.07.1927
Physical description: 8
? cler àstà: l'KMI'O liauptvertretungen: In Lorano, kainxasse 1. àrano, Zt-icitmaZiLtrat, II. Stock, Lresssncme, Lrunico, Ortisei, Lilsnciro u?vv. - Vertrauensmänner in àn Oemeinclen. ,g,2 Der Sänger über dem Bären zwinger Eine Anekdote aus alter Zeit von K. Siemers. John Abell, der um 1L60 irgendwo in Eng land das Licht der Welt erblickte, war wie viele seines Berufes, à Mensch, der sich um das herkommen bürgerlicher Ehrbarkeil wenig kümmerte. Und wenn die Gnadenscnne könig licher Gunst

über ihm neiderregend aufging, ja nahm er das als ganz selbstverständlich hin. König Karl II. von England schätzte seiimi Hos- Lautenisän-ger John Äbell so sehr, daß »r ihn nach Venedig zum Karneval schicken wellte, um »en Italienern zu zeigen, daß auch in dem Nebel Britanniens schöne Menschenstimm-'n ge- Zeihen können. 1693 infolge der Revolution verter John ilbell als Papist seine Stell« bei Hose Kurz mtschlossen hängte er die Laute Uber den Nucken und ging auf Kunstreisen. In Amster dam und Hamburg bewunderten

die Handels- lerren jenen mit Sphärenklängen verschmel zenden Gesang, an dem sich sonst Eitglands lönig mit seiner Hofgesellschaft ergötzt hatte. !.L98 ließ sich der englische Sänger in Kassel wren. Dort hielt man den raren Vogel mtt öeld und Gunst fest und gab ihm den Posten iines Intendanten der Musik, weil er .einige öcheimnisse besaß, seine zärtliche und natürliche lltstimme aus das reinste bis ins sprödeste Ai- er zu bewahren'. John Abell bàie in Wein, schlies in Damast- letten, liebte die schönsten

Frauen und den ältesten Tokaier, hielt Equipage wie ein Gras mit einem Kammermohr hinter sich So gin gen seine Reichtümer schnell wieder in Rauch auf, und er machte noch Schulden dazu. Die Gläubiger drohten, holten ihm feine silbernen Teller unter dem Munde weg, — kurz, di« Herrlichkeit des übermütigen Sängers ent schwand, wie sie gekommen war. Das paßte John Abell schlecht. Er ließ sich ein paar derbe WanderjchU'hs noch aus Kredit anfertigen, nahm seme Laute wieder über den Rücken, fang

sich dem Töchterlein des Tovschreibers ins Herz und entwischte mit ihrer Hilfe durch ein Hin tertürchen bei Nacht aus Kassel. Nun komte John Abell - wieder über die Landstraßen wandern und mit den gesieoerten Sängern des Waldes AM die Weite Musik inachen. Geld drückte ihn nicht, und ein Nacht quartier im Walde oder in einer Bauernscheune war ihm auch recht, nachdem er nicht niehr in Daunenkissen schaffen konnte. So kam der Sohn Albions wandernd durch die Wälder und Sümpfe Polens nach Warschau. Die Kunde

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 09.07.1938
Physical description: 6
. Beginn: S. 6.30. 8 und S.30 Uhr. » Hin» Savoia. Nur heute und morgen der Marlene Dietrich-Weltfilm „Gräfin Alexan dra', nach dem teils auf Wahrheiten beruhen den .Roman von James Hilton «Ritter ohne JUistunH' .mit Robert Donat, Basil Gill, John Clements. 'Regie Jacques Feyder und Alexän- Hei?KoHa. Ein Großer, historischer Ausstattungssilm, .àèr -interessante Einblicke in die barbarische Großartigkeit des vergangenen russischen Za renreiches gewährt, und ein Geschehen aus dem weißrussischen Kamps

Abend Bukarest, 20.1S: Tanz hiloersum. 20: Buntes Programm Paris, 20.30: Hörspiel Prag, 21.10: Konzert der Philharmonie Söltens, 21.1S: Buntes Programm VqMou. 81.10: Polnische Musik. ZV Jahr? auf den Spuren eines Domp- teurs. Wie wetten zustande kommen. Aich selbst zum Auspasser ernannt. Geständnis unter Lreunden. John Hackers schwerste Stunden. In Amerika streikt man bei Bornum und Bailey Ringling. Bald hier, bald da hört man von einem Zwischenfall in einem Zirkus in einem der fünf Erd teile. Alxr

sonst ist die Zirkus-Saison fröhlich im Gange wie sonst. Und doch versichern die alten Artisten, daß die Zirkus-Romantik mechanisiert sei und Menschen wie John Hackers nicht mehr auf dieser Welt zu finden wären. „Den erwischen sie bald!' Das Zelt des großen Zirkus, der in Boston seine fünfte Vorstellung gab. war brechend voll. Die größte Attraktion war ohne Zweifel Tom Carter, der be rühmte Dompteur, der mit seinen Löwen umsprang wie mit kleinen Hunden. In der vordersten Loge saß John Hackers, ein Mann

tragen ...' Wette um einen Dompteur Doch die Freunde des John Hackers waren mit seinen ein wenig brutalen Schlüssen nicht einverstanden. Sie hielten Carter für den besten Dompteur ihrer Zeit und vertraten die Auffassung, daß Carter mit seinen Löwen und auch mit einer in Dressur befindlichen gemischten Gruppe von Löwen und Tigern fertig werde und eines Tages friedlich im Bett sterben werde. Ein Wort gab das andere. John Hackers biß nervös an seiner Zigarre herum. Endlich bot er eine Wette

an: „Die Angelegenheit muß sich doch klar stellen lassen. Legt Euer Geld zusammen, damit Ihr eine Summe setzen könnt. Ich halte den gleichen Betrag dagegen.' Einige Minuten später hatten sich die Freunde des John Hackers auf einen Betrag von 6N.<M Dollar geeinigt. Hackers setzte — wie er es angekündigt hatte — den gleichen Betrag ein, und ... das Spiel konnte beginnen. Der reisende Iirkusmillionär Doch einer der Beteiligten hatte er fahren, daß Tom Carter eine Welttour nee antrete. Wie sollte man das weitere

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 15.12.1940
Physical description: 6
schaft Umfrage hielt, erinnerten sich drei Beamten daran, daß ein gewisser John Barlow vor einigen Tagen auf Veranlas sung Harveys entlassen worden war. Und dieser Barlow hatte wilde Todesdrohun gen gegen Harvey ausgestoben. Eine Stunde später war John Barlow verhaftet. Er gab zu, jene Drohungen ausgesprochen zu haben. Man habe ihm Unrecht getan, er sei empört gewesen. Aber mit dem Mord könne er schon des halb nichts zu tun haben, weil er an je nem Abend sehr früh zu Bett gegangen sei und geschlafen

habe. Ob er einen Zeu gen für diese Tatsache beibringen könnte? Da John Barlow Junggeselle war und allein wohnte, war ihm die Herbeischaf fung eines solchen Zeugen eine Unmög lichkeit. Infolgedessen nahm die Polizei von vornherein die Schuld des John Bar low als gegeben an. Um aber auch für den Richter die nötigen Unterlagen zu haben, behandelte man ihn eine Nacht im 3. Grad. John Barlow unterzeichnete am Morgen alles, was man ihm vorlegte. Der Richter hat Zahnschmerzen Es nützte John Barlow garnichts

, daß er in der Hauptverhandlung angab, daß man ihm jene Geständnisse durch den 3. Grad abgepreßt habe. Man glaubte ihm nicht, als er versicherte, er habe die iym in den Mund geleaten Angaben nur un terzeichnet, um in Ruhe gelassen zu-wer den. Hinzu kam noch, daß der Richter, der seinen Fall bearbeitete, an dem Gerichts tag ganz und gar nicht bei der Sache war. Der Richter hatte nämlich entsetzliche Zahnschmerzen und war bestrebt, den Prozeß so schnell wie möglich zu Ende zu bringen, um zu einem Zahnarzt zu eilen. John Barlow

betonte immer wieder, daß er absolut unschuldig sei und nichts mit der Sache zu tun habe. Der Richter hatte vorher die Akten geprüft, war nach dem unterzeichneten Geständnis zur Ueberzeu- gung von der Schuld des Angeklagten ge langt. Er forderte also die Geschworenen auf, entsprechend seinem Vorschlag John Barlow des Mordes schuldig zu erkennen. Das geschah denn auch. In einem in der Kürze einzigartigen Prozeß wurde John Barlow zum Tode verurteilt. Exekution — vollkommen unmöglich Halb von Sinnen

vor Schmerz, in dem Bestreben, so schnell wie möglich aus den? Gerichtssaal herauszukommen, winkte der Richter den Obmann der Geschworenen zu sich und forderte ihn auf, die Exeku- tionsurkunde — wie dies so üblich sei — zu unterzeichnen. Er deutete auf eine freie Stelle auf dem Blatt, schrieb selbst seinen Namen hinein, ließ den Obmann unter zeichnen und streckte jenes verhängnisvol le Verdikt in ein Kuvert, das man dem Gefängnisdirektor für den Exekutionstag übergab. Als der Tag der Hinrichtung John

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 12.11.1938
Physical description: 16
der Kirchtürme zum Beispiel, wo sie sich an den Wänden aufhängen und in Morpheus Arme sinke». bereitungen zu einer Sache, die sie gemein sam drehen wollten. Große Sachen wurden freilich in den Hinterzimmern behandelt. Wer auf solche ausging, verfügte ja auch über das Geld, um sich ein Hinterzimmer zu mieten. John Baker war nach der Unterredung mit Braddon noch häufiger Gast im „Jung gesellen' als früher. Er hatte Braddons Angebot gründlich überdacht und dann end gültig beschlossen, mit ihm ehrliches Spiel

? Freilich zog er eine Grenze. Er hatte es übernommen, Braddon zu warnen, wenn etwas gegen den Teufel geplant würde. Weiter nichts! Mochten sie um ihn herum beraten und vorbereiten was sie wollten. Wenn es nicht gegen den Teufel gerichtet war, ging es ihn und Braddon nichts an. Der lahme John war für die Besucher des „Junggesellen' einer der ihrigen, der Unglück gehabt hatte und sich nun mühsam durch schlagen mußte. Man nahm an. daß er bet telte, eine Arbeit, bei der seine Lahmheit nur von Vorteil

er bei manchen grö ßeren Sachen gut verdient hatte. Er war ein schlauer und energischer Mensch mit einer gewissen Organisations gabe und einer „och größeren Habgier. Bei ihm ivar eine bestellte Sache immer nur eine Preisfrage. Bezahlte man ihm genug, über nahm er, was man verlangte. John Baker sagte sich, daß da etwas Beson deres im Gange sei, und das machte ihn neugierig. Er pirschte sich an Simon heran, bekam seinen „drink' und fragte, was los sei. Wägend betrachtete ihn Simon. „Ich weiß

nicht, ob ich dich brauchen kann. Du bist mir nicht schnell genug mit deinem angeschossenen Ständer. Aber ich habe viele Leute nötig.' „Um was dreht es sich denn?' „Um ein Haus in der Nähe von. . „Die Gegend kenne ich gut.' „Das ist etwas anderes. Leute, welche di« Gegend kennen, kann ich jedenfalls gebrau chen.. Du kannst also mithinken. Da hast du zehn Schillinge Handgeld. Morgen werde ich dir alles Genauere lagen.' John Baker wurde »achdentlich. In jener Gegend hatte er doch einmal den Teufel in Begleitung von Braddon

getrofsen. Er nahm sich vor, die Augen gut offen- zuhalten. Auch am nächsten Tage gab cs eine er höhte Tätigkeit in> „Junggesellen'. Gäste, die sonst selten kamen, waren da und selbst solche, die ihm unbekannt waren. Sie wur den von Freunden mitgebracht, die sie aus ihren Schlupfwinkeln geholt hatten. Der Wirt rieb sich die Hände; denn das Geschäft blühte. Als cs Abend geworden war, oerschlvand der rote Simon plötzlich aus der Schenkstube, Der lahme John wußte nun schon, daß die Sache gegen den Teufel

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 15.11.1934
Physical description: 6
uns erstarrt llnd läßt sich nicht mehr wenden; Ein jeder Mai hat feine Zeit Doch auch das tiefste Seelenleid Muh ausgeweint einst enden! Fkanz Tramberger (Vtunico). John Barrymore, der älteste Filmstar der Welt Vorauefchllttgetl sür Muslk-Begabung Aus dem vor einiger Zeit z« Zürich abgehaltenen Eugenetischen Kongreß Machte der Leiter des Kin- derlàratorlllins Ztl O-Zlo, Är. Mjörs, bentèrkeys- werte Mitkeiluàn über seine Untersuchungen über die musitattschs Begabung. Selbst aus einer musika lischen Familie

Pfund pro Woche erhalt. John Barrymore, der anerlaà größte Film schauspieler Amerikas, kann als der älteste Film star des heutigen Films g-elten. Das soll nicht heilten, daß John Varryinore ein Greis ist: man weiß, er ist es nicht. Er befindet sich in den bestem Mäimerjahroil, und es gibt keinem „Herrn mit grauen Schläfen', der, wie er, Abgott aller Backjische wäre. Aber Barrymore hat eine lange über '^tljährige ununterbrochene Filmlausbahn hin her sich. c>:ö ihn von bescheidensten Ansäilgen

schafft, so darf er icke der gleiche bleiben. Es gibt wenige Filmschauspieler, die diesen Bedingungen so fehr entsprechen wie John Batty- more. John Banymore en-tsbaMmt ài?r FamAie, die «:r?è gr.o>sze schauspielerisclx Tràiiou hat. Zie Ivird in bm Bervin'igten Ztaaien als cine „königliche' Schausvielcrlamilie bàachtet, li-Nld ivir kownon von Bühnie und Film zwei andere Mit glieder. die an Berrihmthmt ihrem grvhcu Bruder John nicht nachstehen: Lionel rmd Echsl. So war es nur ii>«kur- kich, daß John

voll JugeiiÄ a-n sich omem künstlerischen Berufe widmete. Er wollte zuerst Ma ler werden und studaertie in Paris. Aber alsbald ging or zur Buhn« über. Schon nach klil-czer Zeit scelte er Sinei? „Hamlet', wie ihn das da malige amerikanische Theater noch nicht gesehen hatte. Er wlà mit «iniem Schlage be- ^ rühmt, lind zwanzig Filme, di?s er in welligen Jahrein dreht«, machen ihn in der ganzen Weit beka.nüil. Das Erstauinliche dabei ist, daß John Barrymore Klsise, die für die Filmschau spieler beim

Uebe-rgan!g vom stummen zum Tonsilm ciltstan- den ist und der dile meisten disc srüheren FilmliebK-nge erlegen siird, Mühebos übevstalnÄen hat. So bildet er die fast ainzig- ar ti.ge und Par-adioxe Arrs- n>ahme der-^H-ollYwoyder.Äegel, die d>as zuilässige Alter ichnes Ailmscha.uspi>elers aus höchstonZ zehn J-ahre Populawtär be lili ßt. S-ait sein e i» erstM gro ßen Film, dem stummen Film „Jim ths Harpooà', sind mehr ak! zlva.n- zig Jahre vergangen. Das Gesicht John Varry- mo'res hebt Fallen bekommM

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Lienzer Zeitung
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Page 18 of 24
Date: 14.03.1903
Physical description: 24
. Die Eigentümerin der Park-Fold-Grube war ein hübsches Weib, Anfang der vierziger Jahre. Eine stattliche Dame mit großen, schwarzen Augen, welche sehr schön gewesen sein mußten, als ihre Eigentümerin noch zwanzig Jahre jünger war; sie erschien aber trotz ihres reifen Alters noch immer hübsch. Ihr Gemahl, Herr John Croft, war seit vier oder fünf Jahreil tot. Er hatte spät, als ein mittlerer Fünfziger, eine ungefähr halb so alte Frau aus dem Kreise der Fabrikarbeiterinnen geheiratet. Er stammte aus niederem

un edlen Motiven. Sie hatte sein Herz beim ersten Zusammentreffen gewonnen, wie einst das ihres ersten Gatten. Der Eindruck, welchen „John Harden' auf die schöne Eigen tümerin der Park-Fold-Grube ausübte, war fast ebenso tief als der, welchen sie auf ihn ausübte. Die Witwe fühlte sich von ihrem jungen Bewerber außerordent lich angezogen. Sie liebte, wie sie noch nie einen anderen Mann zuvor geliebt hatte. Ihr Ehestand war ein sehr zufriedener und glücklicher gewesen, aber auch «icht die geringste

Regung von Liebe hatte ihre Brust geschwellt; und sie träumte nun das erstemal den glücklichen Traum einer Frau, die heiß und innig liebt. Sie brauchte auf niemand Rücksicht zu nehmen. Sie hatte nur geheiratet, um eine angenehme und glänzende Stellung zu erlangen, aber nicht ans Liebe, und sie konnte nun ihr Herz wählen lassen. Sie war bereit, „John Harden' sofort zu heiraten, wenn er sich ihr erklärte. John Hardens heißester Wunsch, in den Besitz der Grube zu gelangen, schien in Erfüllung zu gehen

. Er hätte am liebsten alle Grubenbeamten, die mit seinem Vorgänger zusammen gearbeitet, dnrch neue Mäuuer ersetzt; er würde auch die zwei Männer entlassen haben, die er am meisten fürchtete, Reuben Calvert und John Denton. Aber die Entlassung eines Beamten oder eines Bergmannes kouute Aufregung verursachen und Verdacht erwecken. Er hoffte, daß die Kingsmoßer Mäuuer bald den Platz wieder verlassen und in ihre Heimat ziehen würden. Er hatte jede Vorsichtsmaßregel ergriffen, um eine Entdeckung

. 31. Verdacht. Ein Monat war seit den Unglückstagen in der Park-Fold- Grube vergangen und die Dinge nahmen wieder ihren gewöhn lichen Lauf. — Einige Frauen hatten ihre Gatten, einige Kinder ihre Väter und Brüder verloren, sonst waren alle Spuren der Katastrophe verwischt. Reuben Calvert und John Denton hatten sich von ihren Ver letzungen erholt und waren bereits wieder mit beschäftigt. Seitdem Reuben deu letzten Brief von Marh empfangen, in welchem sie ihn bat, zu warten und zu hoffen, halte

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Alpenzeitung
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Page 5 of 8
Date: 13.06.1939
Physical description: 8
und Motorradfahrer Vergessen von seiner Niederlage mit den Diplomaten suchte, als bitter enttäuschter Mann, der zu niemanden mehr Vertrauen hatte. Äs»ÜA»N V«»<VSISC»t» zurÜTÜT? Das Vermächtnis von Euttingsville. — Räch einem Sturz von einer Idee beses sen. — Das Riesengrab mit Palenttüren. — Der Wegweiser aus Marmor. — Ein Haus wird sechszig Jahre in Ordnung gehalten. In diesem Jahr müßte ein Toter auferstehen, wenn die Träume des John Bowman zur Wahrheit wür den. Jedenfalls ist alles bereit, um den Toten

wieder aufzunehmen. Durch sein eigenes Testament hat John Bowman dafür gesorgt. Aber auch eine Anzahl von Erben warten, die nicht an die Wiederauserstebimg des Sonderlings glauben. Ein verhängnisvoller Sturz. An einem Sonntag-Morgen kehrte John Bowman von der Kirche nach Hause zu rück. Plötzlich hatte er das Gefühl, ein großer Schatten senke sich über ihn. Er fiel nach vorn auf das Gesicht in den Staub der Straße und blieb hier liegen, bis man ihn nach einer Stunde entdeckte. Man hatte ihn zu Hause vermißt

und sich auf die Suche nach ihm gemacht. John Bowman war nicht tot. Er konnte durch ärztliche Bemühungen wieder zum Leben zurückgerufen werden. Aber Bowman Hate sich fehr verändert. Er war plötzlich davon überzeugt, daß er unsterblich sei, unter allen Umständen aber aus dem Jenseits auf die Erde zu rückkehren könne. Seine Freunde, die sich anfangs über ihn lustig machten und an eine vorübergehende geistige Störung g.aubten, fragten ihn, ob er denn als Geist oder aber massiv aus Fleisch gebaut auf die Erde

zurückkehren wolle. Er ver sicherte, das könne er nicht genau sagen. Es könne in sechs Jahren oder in sechs zehn oder spätenstens in sechszig Iahren der Fall sein. Aber er kehre zurück. „So ist der kürzer!' Die Vermutung, es handle sich nur um eine vorübergehende geistige Störung, erwies sich baw als Irrtum. John Bow man war anscheinend wahnsinnig ge worden. Er begann — immer im Rah me,satter fixen Idee der Unsterblichkeit und der Auferstehung — ein Haus in der Nähe des Friedhofs zu bauen

ausgeführt würden. Diese Türschlösser waren nämlich so ge macht, daß man die Steintüren von in nen leicht aufmachen konnte, während von außen niemand einzudringen vermochte, wenn erst einmal die Tür ins Schloß ge fallen war. Ein Haus wird in Ordnung gehalten. Über der Grabkammer wurde ein großes Standbild des John Bowman in Marmor errichtet, das mit seiner Mor- morhand auf das nahe Haus zeigte. John Bowman erklär/? die Idee mit folgenden Worten: „Wenn ich zurückkehre

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 25.11.1885
Physical description: 4
von der Festig keil der Gurten überzeugen, wenn Nelly sie besteigt,' fügte John hinzu, als seine Cousine unter dem Säu- lenganq verschwand. „Sie reitet in einer Weise, dte einen losen Sattel gefährlich erscheinen lassen müßte.' „Sie reitet, wie sie alles andere thut.' zischte Alice zwischen den Lippen hindurch, „wie eine Barbarin.' John lachte; es war ein spöttisches, aufreizendes Lacken. .Auch Cleopatra war eine Barbarin und doch schlug si eine Welt in Ketten. Und unsere — lasse mich sie nennen

unterzubringen waren. Trient zeigte schon in den ersten Morgenstunden ein ungewohnt bewegtes Bild, welches sich im Verlaufe des Vormittags derart steigerte, daß bereits ganz in ihrer Schlinge. Jack Rytor legt ur plötzlich ein erstaunliches Interesse an den Tag für mein Laboratorium und Willy Bruce bat mich gestern Abend, ihm zu gestatten, meinen Versuchen mit dem Mikrophon beizuwohnen, während Harvey Window — Doctor John zog ein Billet aus seiner Tasche. .Apro pos, ich hatte ganz vergessen. Dir den Brief

zu zeigen. Ich empfing ihn heute früh. Es scheint, daß auch er die anziehende Gewalt des Sternes fühlt, der am Him mel von Marbury Hall aufgegangen ist. Eine Barba rin, meine theure Alice, wie die Geschichte es bewiesen hat bis auf den heutigen Tag, ist oftmals eine Geg nerin, die sehr gefährlich werden kann.' Und mit einem neuen, spöttischen Lachen wandte John sich zum Gehen, während Alice, blaß vor Aerger, ihre Rosen auf den Boden fallen ließ und in den Brief starrte, den John ihr gegeben, einen Brief

, dessen Un terschrift ihr Herz klopfen machte in einem Gemisch von Freude und Schmerz. Er lautete: .Lieber John! Ich war Tag und Nacht beschäftigt, sonst hätte ich Dir schon längst geschrieben. Ich hoffe, daß dort alles in bester Oronung ist. Die Melchior-Angelegen heit hat mich in die fatalste Lage versetzt. Ich bin in diesem Moment entweder der Herr einer halben Million oder ein Bettler wie zuvor. Ich kann nicht verfügen über armselige Tausend. Es ist hart, unter so berückenden Aussichten wie ein Arbeitsroß

, und sie läßt Dich und Miß Alice freundschaftlich grüßen. Dein treuer Harvey Window.' .Morgen!' sagte Miß Marbury, als sie den Brief zusammenfaltete. .Morgen! Das heißt, daß er heute Abend hier sein wird. Der Kampf beginnt, früher, als ich dachte! Wohlan ich führe die schärfsten Waffen und sie sollen treffen!' „Vetter John!' Eine volle melodische Stimme riß Alice aus ihrer Träumerei. .Wo ist Vetter John? Er ist doch nicht fortgeritten ohne mich? Vetter John!' .Rufe doch nicht so laut,' ermähnte Miß Marbury

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 05.01.1937
Physical description: 6
— der alte Mr. Donough, der Gefängniswärter, den hat sie ja bestocken, hat» mir erzählt —, daß beim John Tickney, dem Sa- cramentojohn. die Tochter des Gouverneurs in der Nacht vor seiner Hinrichtung geschlafen hat. Dieser John Tickey war oer prächtigste Bursch, der je auf dieser wunderschönen Erde gelebt hat. Das war ein Genie und ich glaube, daß keiner von den anderen, der Mohammed und der Lord Byron oder der Edison oder der Ford und wie sie alle heißen mögen, an ihn herangereicht hat. Cr war gut

ist eine fliegende Burg, eine dahinsausende Räu berhöhle, ein gleitendes Bett', pflegte er zu sagen. Und erzählen konnte der John Tickney, da sind alle Detektivromane, die Conan Doyle und die an deren trockener Staub dagegen. Denn, was er er zählte, war alles wahr, und wenn es nicht wahr wa?^— Zum Z«,fel! Ditchast es nicht'tinen Augen blick gemerkt. Ah, da zieht mir die Erinnerung an eine Nacht durch die Glieder, eben in Santa Bar bara. Ich glaube, ich rieche sie noch, die Nacht — warum, kühl und voll Harz

, einem Bankier, das ganze Barvermögen konfisziert, gerade eine Stunde, be vor wir es selber konfiszieren wollten. Also muß ten wir es uns jetzt bei Gericht holen. Wir lagen also da oben und John Tickney er zählte uns von seinem Auto Mildred: „Eine Zeit lang habe ich mir die schönsten Weiber von den Friscostraßen weggeholt. erzählte er, „fuhr ich da und eine gefiel mir — nun, dann sprang ich ab, nahm sie auf meinen Arm, setzte sie ins Auto und raste davon. Ehe sie noch schreien konnte, waren wir draußen

, wir lagen da und wußten nicht, ob wir lachen sollten! Eben wollten wir losbrechen, da, ein Knacken im Wald, ein Lärm, ein „Hände hoch!' und von allen Seiten brachen die Polizei männer auf uns ein. Wir wie die Teufel hoch, dreingeschlagen, durchgebrochen, zu den Wagen! Verdammt! Die Biester hatten sie allesamt in Brand gesteckt. Sie leuchteten wie brennende Hüt ten, vornean Mildred. Aber John Tickney ruft: „Mir nach!' und alle zur brennenden Mildred. Das Hinterteil eine Flamme, wie ein feuriger

Pfauenschwanz. Aber John kennt die Gegend. Fünf schritte von hier ein Abhang, an dessen Fuße ein Stück der Straßenserpentine geht. Wir schieben an, pringen auf und — Mildred saust den Abhang sinunter. ohne Motor, mit dem feurigen Pfauen- chwanz. Die Hunde hinter uns heulen und pfeifen. Wir über Steine und Stämme mit einer Geschwin digkeit von hundertzwanzig Meilen. John Ticke am Steuer. Bevor wir die Straße erreichen, mu er eine Wendung machen, damit wir in ihrer Rich tung weiterfahren

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.07.1930
Physical description: 8
, »a, dann sind wir eben genau hier Und schließlich hat ^laaß Butenschön doch noch sein'' Halen gefunden. „Sie wissen doch, was eine Loggleine ist, meine Herren?' er>'hlt Kävnen Kuhlbrodt, „An ihr sitzen die berühmten Knoten, mit denen ffr. Storeys Halsband Der Wirklichkeit nacher-ählt von John E. W a t e rs-Chicago. Wenn das Gerücht nicht schon durch die ganze Stadt gelaufen, so hätten doch alle, die sich zu den oberen Kreisen ven St. John rechnelen. aus dem gesellschastlichen Teil der Zeitungen er fahren. daß Fürst

und Fürstin Rubetzkoi im er sten Hotel abgestiegen waren. Die Rubetzkois! Keiner Amerikanerin, die ein Haus machen wollte, brauchte es gesagt zn wer den: Die Rubetzkois gehörten dem russischen Hochadel an. Verbanden sie nicht auch verwandt schaftliche Beziehungen mit den Nonianows? Welche Ehre, daß sie gerade St. John zum Auf enthalt gewählt hatten« Die Stadt wußte die Be vorzugung gebührend zu schätzen. Alles riß sich um das Fürstenpaar. Zum fünfzigsten Mal schon mußte es vom Rußland der Vorkriegszeit

. Besonders in St. John Eine seine Stadt mit großer Zukunft! So etwas kannte man in Eu ropa gar nicht. Geschmeichelt warf sich St. John in die Brust. Ja, die Rubetzkois wollten sich hier niederlas sen. Einen Teil der Juwelen verkaufe« und eine große Sache aufziehen Was? Das wußte man noch nicht so recht. Vielleicht auch Maultierzucht treiben. Die Maulesel von Missouri, ja, die wa- ren eine Klasse für sich Hatten sie nicht den Krieg gewonnen drüben in Frankreich! St. John lächelte geschmeichelt. Natürlich

brachten die Zeitungen alle mög lichen Interviews mt dem Fürstenpaar. Nur der Lokalredakteur vom St. John Inquirer war der Ansicht, ein paar Zeilen im gesellschaftlichen Teil genügten. Ueberhaupt ein merkwürdiger alter Kauz, dieser Beddington. Kümmerte sich den Teufel um so wichtige Dinge wie Gesellschaften, Verlobungen. Hochzeiten und andere Ereignisse innerhalb der exklusiven Kreise. Saß Beddington da eines Nachmittags zehn Minuten vor Redaktionsschluß aus seinem Dreh schemel. Das Telephon klingelte

. „Inquirer', brummte Beddington. „Hier Frali Storey.' Ein bekannter Name. Der Mann, schwerreich, spielte eine große Rolle in der Stadt. „Vielleicht inter essiert es Sie. zu rfahren, daß die Fürstin Ru betzkoi sich eines meiner Halsbänder angeeignet hat. Keine große Sache freilich, nur 15.0VV Dol lar wert, aber doch eine recht peinliche Angele genheit. Ich will die Dame nicht anzeigen. Sie verstehen aber, daß ich die weitere Anwesenheit der Fürstin in St. John nach diesem bedauer» lichen Vorfall

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Lienzer Zeitung
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Page 18 of 24
Date: 14.02.1903
Physical description: 24
nichts. Wiederholt wich sie von dem Pfad der Tugend ab, machte ihrem Manne Schande und trieb ihn fast zur Verzweiflung. Aber er liebte sie aufrichtig uud wahr und zog sie nach ihren feierlichen Versprechungen, sich zu bessern, immer wieder» an sein Herz. Doch jedes Versprechen brach sie so regelmäßig, wie sie es ge macht hatte. John hatte aber noch nicht alle Hoffnung ausgegeben, sein Weib zu retten. Johus Wohnung lag in einer der engen kleinen Straßen an dem höher liegenden Ende des Dorfes

, in der Nähe des „schwar zen Bullen'. Sie bestand ans einem einzigen Zimmer an der Hausflur und einem Zimmer darüber. Als der Kohlengräber sie erreichte, fand er eines seiner Kinder, einen fünfjährigen Buben, an der Tür stehen; das Bürschchen war ungewaschen und ungekämmt. John suchte seine Frau vergeblich im Hause. Das Feuer war auf dem Rost erloschen, die verschiedenen Haushaltungsgegenstände lagen über Tisch und Stühle zerstreut umher, und seine anderen zwei Kinder — ein Mädchen von sieben

und ein Bursche von drei Jahren — befanden sich in demselben Zustand wie ihr Bruder an der Tür. „Wo ist eure Mutter, Nannie?' srng John seine Aelteste. Das Mädchen erwiderte, sie wisse es nicht, ihre Mutter sei schon den ganzen Morgen weg. „Geh und sieh, ob sie bei Frau Dausou ist,' befahl er zunächst, legte seine Kanne auf den Tisch und löste die Lampe von dem Kragen seines Kittels, um welchen er sie geschlungen hatte. Das Mädchen lief davon, kam aber nach einigen Augenblicken wieder und erzählte ihrem Vater

, daß Fran Danson ebenfalls nicht da sei. Hierauf wurde die Kleine zu einem anderen Nachbar ge schickt, wo sie ebenfalls niemand antraf. Wo konnte sein Weib sein? Er setzte sich, nachdem er Kappe uud Jackett abgelegt, an den kalten Herd und starrte gedankenvoll vor sich hin; zwei seiner Sprößlinge spielten um seine Kniee, während das älteste einige Kohlen in dem Vorratsraum zusammensuchte, um das verlöschende Feuer wieder anzufachen. John blieb ganz teilnahmslos für das, was nm ihn herum vorging

über den weiten, schmutzigen Dorsplatz hinüber nach dem „schwarzen Bnllen' zu. Sein richtiger Instinkt führte ihn dorthin. Das Geschwätz halbbetrunkener Franen schlug an sein Ohr. Ein Bursche ging vorüber, welchen John ansprach: „Geh hinein, Dickh, und sage Nannie Denton, es wünsche jemand mit ihr zu sprechen.' Das Bürschcheu verschwand durch die Tür, war aber im Augen blick wieder da; Johns Weib und die Nachbarinnen folgten ihm auf den Fersen. Mit gedunsenen Gesichtern und trüben Augen starrten

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 14.11.1913
Physical description: 8
und wagte kaum zu atmen. Die eiligen Schritte nahender Leute ließen alle in dumpfer Verwirrung auffahren. Die Tür sprang auf, Margits entsetztes Gesicht blickte dämonisch in den Raum, um sofort zu verschwinden, und Astrid Gulsdatter stand am Eingang. „Was ist?' fragte sie hastig. „Wer wird ermordet? Margit Hat mich gerufen: Wer —' das Wort erstarb ihr in der Kehle. Mit dem Rufe „John!' eilte sie vorwärts und umschlang den Auf springenden mit beiden Armen. Signe, von ihrer Spannung befreit, sank

auf einen Stuhl ' und weinte glühende, schmerzhafte Tränen. Nach einer Sekunde hatte Astrid den Brief in der Hand, den Gunnar ihr entgegenschleu derte, und las halblaut: „Komm sofort in den Nordstjernen, lieber Schatz, habe dir wichtige Mitteilungen zu machen. Ein Freund.' Astrid ließ das Blatt sinken und starrte John cm. „Wie kommt der Brief in Lars sens Besitz? Und was sind das für Mit teilungen? Was konnte dich dazu treiben, den Ort wieder aufzusuchen, den du bei Nacht und Nebel aus Furcht vor dem Zorn

scholl Posaunenton, Doch war's ein Siegesjubel, nicht ein Droh'n. Da plötzlich stand ich im Gewölke vorn Und stieß aus voller Brust ins Jägerhorn. Aufschwebt' der sel'ge Zug, in mächt'gem Drang, Ich stieß ins Horn, daß mir das Herz zersprang. aufgerichtet, Antwort heischend, unerbittlich. „Die Zeit — ich dachte, die Zeit habe jenen kleinen Zwischenfall längst aus Eurem Gedächtnis gelöscht —stammelte John. „Ich „Die klare Antwort!' rief Astrid schnei dend. „Geduld!' bat er. „Hätte ich geahnt!' Signe

unterbrach ihn. „Ich habe ge schwiegen bis jetzt, Astrid! Ich habe dein Geheimnis bewahrt auf Kosten meines Glückes, meiner Ruhe. Ich habe bluten und leiden müssen. Nun sag' e^ du!' Astrid wandte sich langsam an Gunnar. „Wohlan,' sprach sie heiser, „ich habe kein Recht, ihn zu schonen und Euch zu opfern. Signe hat John mir zuliebe in einem Kar riol nach Humledalen geführt. Das ist's!' „Halt,' sagte Signe düster, „jetzt rede ich: Im Walde verließ ich ihn, weil ich entdeckte, daß er an Astrid Verrat

begangen — ich. schlug und schmähte ihn.' „Und mir hat er Geld gegeben — Hal lunke!' rief Gunnar. Astrid erbleichte. Sie sah John in einem neuen Lichte — sie ahnte mehr, als sie begriff. Aber ihr Herz verurteilte ihn. „Was sind das für Mitteilungen, von denen du sprachst?' wiederholte sie streng. „Ihr Teufel von norwegischen Bauern!' brach es plötzlich zwischen Johns Lippen hervor. „Welch eine Schlange lispelte mir ins Ohr, daß ich hier vor meinen Ver folgern sicher sei? Ha, Ha, hier sicher

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 07.03.1929
Physical description: 8
Chaplin bis mkl.' Diens tag am Programm bleibt und wird das P T Publikum höflichst gebeten, nach Möalichkeit dis Nachmittaasvorstellunaen besuchen. VUeK08 DIL pk0Vl^?LI>i lZ0l.2^N0: Via 8. Klnria lVInäänlenQ 4 - leiexriimnii „Ventilstor' Eine Centrale, üeute der Troßfilm dee Metro-Goldwnn-Mayer - Pietures: „Naubgeiin» del'. Das Drama eines Seeräubers. >Dts großartige schauspielerische Leistung John Gil» b-rts lind Jonn Crawfords sowie das intqr> essante Sujet stempeln dieses Werk zu einen? Film

. »Gut also. Ich werde mich mit dir sch!a>geln. Ich verlange jedoch die Wahl der Waffen.' Mit einer kalten Gebärde wies Ro bert a>us den Tisch, mi? dem die Säbel und De gen lagen. Diego prüfte und wählte einen Sä bel. Das Duell währte lange. Gleich anfangs Cr beanstraate daher John. Erkundigungen ei'Nzuziehzn. Da der alte Seemann in Mont martre völlig nàkannt war. konnte er sich ohne Gesahr unter die Menge mischen. Robert trug ihm auch auf, die Pariser Blätter genau durch zusehen. - Am Abend kehrte

John niedergeschlagen nach wurde Robert an der Schu-lier verwundet. Mit 'Hause — und es kostete seinem Herrn nicht ge doppelter CrbittenMg warf er sich auf Diego, ringe Miche, aus ihm herai'szàingen. was er Gegen das Ende dieses grausamen Kampfes erfahren hatte. Roberts BemiihmMN waren rangen sie hart aufemandergepreßt um die Ent- mir allzu sehr begründet. Man hatte bereits Ver- schelidung — der Säbel Nn-berts bohrt sich in Haftungen vorgenommen und'der Mann, den das Herz Diegos. Leb'oo sank

dieser zu Boden, man hauptsächlich des Mordes beschädigte, war und befanden sich bereit? an» Abend des zavel« ten T>a>Fes ihrer Abreise in Portel, einen auten. Büchsenschuß weit von der bestellten, Barke. Nun erfolgte die letzte^ Szene des Dramas. Jchn und Paddy 'hatten heimlich immer-noch gehofft, daß Robert mit ihnen nach England fliehen werde. Nun sahen sie. daß er fest ent> schlössen war, sich den französischen Gerichten zu stellen. John umschlang die Fähe- seine? Herrn: „Mein lieb»r armer Herr

: „Ich gewähre dir 5 Mmuten Uebevlogunigsfrist. Weigerst du dich dami noch, hier mit mir zu kämpfen, werde ich ldich durch John niederknallen lassen. Und ich stehe dir dafür gut, daß dieser Besohl ausge- führt werden wird.' John nickte mit dem Kopfe zum Zeichen, daß »r verstanden habe. „Gut', sagte Diogo nach einigem Ueberlegèn, während anf den Leichnam des Feindes. Nach einer Stunde erst gelangte er wieder zum Bewußt- fein. Die Wunden Roberts auf Stirn und Schulter waren nicht gefährlich, dafür

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 27.02.1929
Physical description: 6
auf den Staatsbahnlinien den Tarifen für Oelsamen nnterltegen. MMN M Kriminalroman von Fortunato du Uoisgoben, 40, ForllelMg Der Kaiman war in diesen Gewässern sehr be kannt. Erst kürzlich ist ihm ein tunesisches Fischer fahrzeug begegnet. Der Inhaber der letzteren war auch an Bord des Kaimann gegangen, um eine Ware anzubieten. Diese Nachricht tröstete Robert. Anscheinend hatten di« Seeleute die Mei nung, daß der Kaiman nach Spanien und Ita lien Schmuggel treibe. Im August verschwanden Robert und John von La Calle

, im Gewichte von hatte. Immerhin blieb es ein schweres. Stück Arbeit. Es gelang ihm, die Falltüre zu beseiti gen. Die Barren waren da. Vorläufig gedachte «r mir einen Teil von diesen zu beheben, den anderen aufzusparen bis zur Rettung Georgs. Robert tauchte empor uud berichtete John über den Stand der Dinge. Der Erfolg war sicher. Sie rechneten damit in einer Woche ungefähr vier bis fünf Barren heben zu können. Je der von diesen repräsentierte einen Wert von L00.000 Frank. Eine Million genügte

, daß ihn John erschreckt fragte, was ihm fehle. Robert beherrschte seine Erregung und erzählte das Erlebnis auf den Meeresgrund. John befiel ebenfalls ein fast aber gläubischer Schrecken. Die beiden Männer blick ten sich an, ohne es zu wagen, ihren Gedanken Ausdruck zu geben. Die Ungewißheit würde ge radezu peinlich und Robert gab John den Auf trag, die Leine heraufzuziehen, an welcher das unglückliche Opfer befestigt war. Robert blieb etwas abseits stehen, die Hände aufs Herz ge legt

, das ihm zum Zerspringen schlug. bedeutend geringer, ola Äaberl zueM v^rmvlet Mà. Mit diesem wilden Schrei stürzte sich John über die Leiche und suchte sie von Robert zu ent fernen. Robert sprang herzu und sank wie vom Blitze getroffen vor dem Leichnam — seines Sohnes nieder. Nachdem sich der erste Schmerz ausgetobt hatte, ergriff ihn brennender Rache durst gegen jene Bestie, die ihm im Laufe von 20 Iahren die Häupter all seiner Lieben getötet hatte. Jetzt noch den eigenen Sohnl Diese Nache 'war jetzt eine heilige

, welche nun auch den Leichnam Georgs trug, in einer engen, unbesuch ten Bucht, zwei Meilen von La Calle. In einem kleinen Walde zu den Füßen einer mächtigen Akazi«. schaufelten Robert und John die letzte Ruhestätte für die sterblichen Ueberreste G«orgS. Auf das Grab pflanzte Robert ein Kreuz aus Myrtenzweigen. In der Früh stach das Fahrzeug neuerlich in die See. Die beiden Männer entwarfen einen Feldzügsplan. wie sie am besten die Spuren der beiden zu verfolgen im Stande wären. Dieses Beginnen war jedoch schwer, denn Diego

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