habe ich allerlei Dinge, die ich gesammelt. — Da ist eine Tabakspfeife, die ich am Broadway fand. — Auch ein Notizbuch und ein Taschenmesser und sonstige Kleinigkeiten. Ich will das später alles einmal, wenn ich reich werde, gebrauchen. Sieh mal, John, dann ist es doch ganz gut, wenn man ein Taschenmesser und ein Notizbuch schon besitzt. Da braucht man es sich nicht erst gtt kaufen. Und reiche Leute haben solche Sachen! — Ich denke mir, wenn man das hat, kann man auch Millionär werden. Nicht wahr?" „Ganz gewiß
, Charly. — Du wirst ein Millionär." — „Weißt du, John," flüsterte Charly weiter, „am mei sten hätte ich mich gefürchtet, wenn man mich wie die armen Leute in ein Massengrab geworfen hätte. Ich habe es mir immer am schönsten vorgestellt, wie der reiche Harriman in einem eigenen Grabe zu liegen, und ein großer Stein muß aus dem Hügel stehen, daß alle Leuw sagen: Hier liegt Charly Beckers, der Millionär." — John Workmann streichelte ihm die Stirn und.sagte: Der Keiue-Milde-Kanzler. — In Gottes Namen
!" „Ein unrklicher Doktor?" „Ein wirklicher Doktor!" „Aber wer hat ihn bezahlt?" „Ich habe ihn bezahlt." „Wieviel hat das gekostet?" „Fünf Dollar, Charly." „Hm —" nachdenklich sah der kleine Knirps aus die Decke aus Sacktüchern. Dann hob er den Kopf ein wenig, blickte John Workmann dankbar an und sagte: „Du bist ein guter Junge, John, ich schulde dir dem- nach fünf Dollar. Schade, den Doktor hättest du sparen können, da ich nun wieder gesund werde!" Dann legte er sich mit dem Kops zur Wand und schloß
vor Erschöpfung die Augen. John Workmann aber saß still neben dem Lager sei nes Kameraden, lauschte auf die unregelmäßigen Atemzüge und bekam Herzklopfen, wenn der Atem einmal längere Zeit ausblieb. So kam der Mittag heran und die Zeit, wo die ande ren Boys vom Broadway noch einmal Charly Beckers sehen wollten. Wohl an hundert Jungens waren es, die sich aus dem Hose hinter dem Stalle versammelten und lautlos einer nach dem andern zu dem engen Verschlag empvrkletterten. Und der kleine Sterbende wachte
des Wintertages in ewige Nacht vor seinen Augen. —• Carly Beckers war schon lange tot, als seine Kamera den immer noch nicht wußten, daß er nicht mehr unter ihnen weilte. Erst als John Workmann merkte, daß die Hand des kleinen Charly, welche er hielt, kälter und kälter wurde und die Augen sich nicht mehr öffneten, beugte er sich über ihn und rief: „Charly, willst du etwas trinken?" und nachdem er es mehrmals gerufen, ohne Antwort zu bekommen, bemäch tigte sich John Workmann eine unerklärliche Furcht