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Der Burggräfler
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Page 1 of 8
Date: 30.08.1913
Physical description: 8
noch jäher als zuvor, doch die wettergebräuntcn Gesellen schauen mit kal tem Blick dem Tod entgegen, keiner gibt nach, keiner erschlafft und mit zäher Kraft kämpft man sich durch, naß bis aufs Mark bringt man die Geretteten ans Land. John, die Seele des Ortes, ein Riese, der schon mit manchem Sturm die Zähne gemessen, tritt vor .' „Willem, habt ihr alle gerettet?' „Nein John — > j einer der Jungen, er hing zu hoch in den Masten, wir konnten nicht ran.' ..Holen wir ihn, Willem!' „Es ist unmöglich, John

, der Sturm nimmt zu.' | „Holen wir ihn,' spricht John, „die Rettung ist unsere hl. Pflicht, fahren wir an Bord.' „Das Wrack ist tief gesunken,' antwortet Willem, „nur die Spitze des Mastes blickt über die heulen den Fluten.' „Wer fährt mit zu dem Wrack?' frügt John. Alles schweigt. „Da fahr ich allein,' spricht John. Da trat sein Mütterlein auf ihn zu. „John, deinen Vater verschlang die wütende See, von deinem Bruder Leo, dem jüngsten, weiß man nicht, wo ihn die See begrub. John, bii bist mein ein ziger

Ernährer, denk an mich, an deine alte Mutter!' Die Alte weinte und flehte, doch John blieb fest. „Mutter, ich lege alles in des Schöpfers Hand.' Sie fiel ihm um den Hals, sie hielt ihn fest, doch John ries- „Wer folgt mir nach?' Alles blieb ruhig. Die Mutter fleht kniend den Sohn, zu bleiben, doch John springt ins Boot, da folgten ihm sechs Mann. Sie ergriffen die Riemen, aber die Brandung schlug sie auf den Sand« Sie ver zagen nicht lind wagen von neuem ihr Glück. Pfeilschnell sausen sie über Berg

und Tal, sich bäumend schießt der Bug durch das Wellental. Atemlos stierten die Fischer am Lande den Wag halsigen nach. Dort erheben sich die Wackeru über einen Riesen wall. Sie rudern und ziehen den Riemen, daß die Dohlen stöhnen. Sie erreichen das Wrack von neuem. John entert auch den Mast und brachte den Jungen in seinen stählernen Armen ins Boot. Sie fuhren von neuem durch Sturmesflut ans Land. „Sie kommen!' ruft einer. John erhebt sich im Boot, das Steuer führend. Am Land winkle alles. Sie kommen

näher, immer näher. Da erhebt sich John hoch übers Boot »nd ruft mit markerschütternder Stimme: „Mutter, ich bringe ihn, es ist Leo, dein Sohn!' Heinrich Mader. c s r t- -s n o is at ir kt io re kc

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 17.01.1937
Physical description: 8
zu finden sind. Darüber hinaus können sie allenfalls noch die Stellen bezeichnen, an denen die Namen Beetho vens, Napoleons I. und Garibaldis zu sehen sind. So kommt der Besucher von diesem merkwürdig sten und riesenhaftesten Fremdenbuch der Welt eben nur den Eindruck des Gigantischen und Au- John Burnside K. B. O. stellte splittersicheres Glas her, nachdem er Jahrzehnte hindurch sein Vermögen durch die Fabrikation von Glas erwor ben hatte, das nach jeder Richtung hin bequem und zuverlässig splitterte

eingeschlossen — desto mehr. Auf Oakhill stellten sich Dutzende würdiger Chauffeure vor, ausnahmslos Familienväter, oft Großväter — aber alle waren John Burnside zu leichtsinnig. Um ihnen ihre Unsicherheit im Steuern eines Wagens anschaulich vor Augeu zu führen, ließ er jeden, wenn er ihn nach gründlicher Befragung los sein wollte, einmal mit verbundenen Augen im Hof des Gutes umherfahren — zum Schluß sah der Gutshof aus wie ein Gehöft nach schwerer Beschie- tzuug. Das war vielleicht das Glück von Laughton

Jay, der sich als Letzter vorstellte. Er erfüllte keine der geforderten Voraussetzungen. Er war unverheira tet, er hatte keinem alten Herrn gedient, er war kein Temperenzler — aber er konnte dafür etwas anderes bieten. Laughton Jay war mehr als zehn Jahre lang Autobussührer in London gewesen und wies in wohlgesetzter Rede darauf hin, daß er ge wöhnt sei, am Steuer des Wagens die Verantwor tung für SO Menschen zu tragen. Dieses Argument leuchtete John Burnside ein, der außerdem des Su chens müde

war, und er engagierte den ehemaligen Autobusfährer. Jay fiedelle nach Oakhill um, mit einer Wirt schafterin und einer Nichte, was ihn in den unge rechtfertigten Ruf heimlicher Bigamie brachte, und fuhr seinen Herrn auf den Landstraßen und Wegen zu dessen Zufriedenheit umher. Da John Burnside Zugluft haßte, hatte er veranlaßt, daß keines der splittersicheren Wagenfenster zu öffnen war, er saß in seinem Rolls Royce wie in einer Glasvitrine. So ging es nach London, als eine der Geschäfts- fahrten fällig

war. Bis zum Weichbild der Stadt ereignete sich nichts Auffälliges. Dann aber bemerkte John Burnside, wie sein Fahrer sich aufrechter hinsetzte, eine Art von autoritativem Katzenbuckel machte — und plötz lich bremste. Nach einigen Sekunden fuhr er wei ter, lenkte aber bereits nach wenigen hundert Me tern wieder zum linken Straßenrand und hielt ne ben einer Gruppe von Menschen.. Burnside klopfte gegen die Scheibe, Jay fuhr sofort weiter. Aber nun begann es, je mehr man sich dem Her zen der Stadt näherte, teuflisch

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Pustertaler Bote
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Page 3 of 4
Date: 02.10.1852
Physical description: 4
gannen ihre Goldwäsche. 'Das war eine sehr anstrengende Arbeit. John grub einige Fuß vom Flusse ein Loch, und lud die ausgegrabene Erde in einen Sack, auf die Schultern Macs, dieser gab sie dem Chi nesen, welcher)-zur Hälfte im Wasser stehend, aus Leibeskräften die Erde durchsiebte,, dann gab er das, was in dem Siebe zurückblieb, dem jungen Malayen, der es in einem kupfernen Becken wusch, bis nichts Unreines mehr übrig blieb. Mit dieser anstrengenden Arbeit gewannen dieMeute 15—18 Dollars

und Abends eine Kälte wie im Januar. Bei der trockenen Jahreszeit standen die Goldwäscher gerne im Wasser, aber jetzt, wo der Fluß von den Schneemassen aus dem Gebirge anschwoll, war es kein Scherz, bis an die Hüften im Was ser zu stehen. John hatte die von der Überschwemmung eingerissene Hütte wieder, aufgebaut, aber bald wurde sie auf's Neue ein Raub der Wellen, und die armen Goldwäscher mußten nun. in ihre wollenen Decken eingehüllt, um ein Feuer geschaart, unter freiem Himmel schlafen. Bald konnten

sie auch nicht mehr arbeiten, kalter Fieber frost schüttelte ihre Glieder. Man denke sich die traurige Lage Johns und seiner Genossen. Ringsum war die ganze Gegend überschwemmt ein kalter Ostwind blies, unv es hatte allen Anschein, daß die schlechte Jahreszeit lange dauern werde. ^ Mitten in diesem Elend gingen auch noch die LebenSmittel aus. Mahomet und der Chinese waren todtkrank, John befand sich noch am besten. Da die Krankheit des Malayen, der sich in Kräm- pfm krümmte, schleunige Hülfe erforderte, ging John

in ein benach bartes Zelt, und bat um ein bischen Branntwein. „Die Christen haben nicht so viel Branntwein,' gab ihm der unchristliche Amerika ner zur Antwort, ,.daß sie den dummen Schwarzhäuten davon ab treten könnten.'^ Wiederholte Versuche Johns, in anderen Zelten Branntwein zu bekommen, hatten keinen besseren Erfolg. Um nur etwas zu essen zu haben, schoß er drei Raben, welche er mit seinen Genossen verzehrte, allein nach dieser Mahlzeit wurden sie am andern Tage noch kränker. Längst hätten Mac unv John

sich auf, um die Wilden zu verfolgen, und überraschten sie mitten im Walde, als sie gerade ihre Mahlzeit hielten. Die Gold- Wäscher schössen auf sie und tödteten fünf derselben, eine große An- W ^wurden verwundet, -welche die Goldgräber dann auch vollends steten, die Uebrigen ergriffen die Flucht. Die Sieger ließen sich ^ Mahlzeit der Wilden, die aus Trauben, Wildbret und Eichelbrot. Bestand, vortrefflich schmecken. Auch John hatte diese Erpedition mitgemacht. Als er wieder Zurückkam, fand er Mac gefährlich erkrankt

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 07.09.1937
Physical description: 6
zugelas sen. Ein kleiner Afrikaner mit Namen Danny We ge hat den ersten Preis erobert. Englands ältester und interessantester Abenteurer erzählt: „Zch We Vit Meseller Sel UM Oben in Michigan John David war immer ein Glückspilz. — Flucht vor dem Prairiebrand. — „Das Bein war hin . . .!' — Auch er will 100 Jahre alt werden. John Bay, ein einbeiniger Bettelmusikant, ist nach langem Wanderleben nunmehr als ^jäh riger Greis nach England zurückgekehrt. Er weiß vieles und Interessantes aus einem rei chen

und buntbewegten Leben zu berichten. Mit der ZUnle im Arm. „Ich kam aus Michigan und war damals ge nau so ein armer und verhungerter Teufel wie John David Rockefeller. Wir trafen uns in West- Broomfield und verstanden uns gleich vom ersten Augenblick an. Im übrigen suchten wir beide un ser Glück — und Oel...' Die Regierung von Michigan hatte ein Inter esse an der Erschließung des Landes und gab den Bewerbern, die mindestens ebenso viel Mut wie Ernst nachweisen mußten, kleine Landparzellen von 160 Morgen

. Da konnte dann jeder suchen. John Bays Streifen lag unmittelbar neben dem John Rockefellers. Nachts schliefen sie zusammen — mit der Flinte im Arm. Denn die Indianer hatten Raubgelüste. Allerdings hatte die Regie rung die Prospektoren bei schwerer Strafe ver pflichtet, nur in die Luft und nie auf Indianer zu schießen. „Wir fanden viel Oel, aber es war nicht ergie big. Nur John David hatte Glück und holte ein kleines Vermögen aus seinem Grundstück von West-Broomfield. Er war eben immer schon

war als wir. Der Fluß, der unsere Rettung gewesen wäre, war noch an 18 Meilen entfernt. Da gaben wir das Rennen auf, stiegen ab, brannten ein Stück Prai- rie nieder und legten uns auf der ausgebrannten Fläche hin. Das Vieh freilich rannte in der Pa nik mitten in die Flammen hinein und kam elen dig um. Der Prairiebrand machte nun aber not gedrungen einen großen Bogen um uns. Wo John Bay sein Bein verloren hat? Nun, das ist eine seltsame Geschichte. Er.arbei tete damals an einem Brückenbau am Origon. Eines Tages gab

er also mit seinem Küchenniesser an mein Schmerzenslager und am putierte das Bein. Wohlverstanden — während ich bei vollem Bewußtsein dalag. Später hat mir der Kerl dann erzählt, daß es ihm wohl möglich gewesen wäre, mein Bein zu retten. Aber er woll te nun eben mal seine Kenntnisse ausprobieren und seine „chirurgische' Kunst unter Beweis stel len. Dafür mußte ich dann 6V Jahre mit einem Holzbein durchs Leben gehen . . .' Die Weite mit dem Tod. 50 Jahre lang ist John Bay später als Musi kant durch die Welt gezogen. Er legte

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Alpenzeitung
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Page 7 of 8
Date: 26.08.1931
Physical description: 8
Geschichte des John Law? Cr war ein Tunichtgut, ein Trin ker, Spieler, Schürzenjäger, ein Großspekusant und Großbankrotteur — und der Erfinder des Papiergeldes. Das Ganze war eigentlich eine bessere Hochstapelei- Dieser John Law war der Sohn eines rei chen. angesehenen Hauses- Seine Mutter, aus herzoglichem Blut« stammend. sciMkt« ihm 1671 das Leben. Schon in sehr jungen Jahren schickte man den begabten Burscwn auf die Universität, man ließ in Mathematik, ssinaiukunde und Silber genossen. Cr gründet

die „Mississippi- Gesellschaft' und animierte das Publikum, Ak tien zu kaufen, die bald zum zwanzigfachen Nennwert gehandelt wurden. Vier Jahre darauf ist John Law. der landss« fremde Abenteurer, französischer Finanzmini- ster. Aber gleich darauf kam der Umschwung. Die MiMssinvi-Gesellschaft kam in Schwierig keiten. ein Sturm der mißtrauischen Aktionäre auf die Notenbank setzte ein, der Zusammen bruch mar nicht mehr aufzuhalten. Im Oktcber des aleichen Jahres wurden die Noten außer Kiirs aesetzt

und ihr Erfinder — rettete sich vor der Wut seiner Gläub'aer de? aan-en Volkes, nach Ven-sd!a. wo er sieb'' Wä^er. ein Unbekannter, starb- N»«. m.» strenge Nahmen der Universität gewährt« ihm nicht die ersehnte Freiheit — er a!na nach Lon don. Dort brauchte er kaum ein paar Jahre, um sich den vlelbestaunten Nuf des ersten Lebeman nes und Spielers zu erwerben. Es gina damals um John Law ziemlich leb haft zu. 16S4 kam es zu einem Duell, in dem Law seinen Gegner Wilson tötete- Die Sache konnte

nicht aeheimaehalten werden — und John Law wurde, entsprechend dem Gesetz, zum Tode verurteilt. Wenngleich der König ihn beanadiate. ließen doch die Verwandten d?s Verstorbenen kein Mittel unversucht. John Law zu straken. Ein Jahr später saß John Law. der aröstte Aben teurer seiner Zeit, im Tower aesanaen. Aber er hatte gute Freunde — fürwahr eine seltene Erscheinung in deraleichen Zeiten der Not. Mit ibrer Hilfe bewerkstelligte er einen romantischen Ausbruch ans dem Tower und floh nach Holland Er besaß kaum

üblichen umständlichen Sendunaen von Edelmetallen zur BeHahsuna cirößerer Summen vergeudeten Kraft und Zeit und waren über dies äußerst aekährdet Sollte man das Edelme tall nicht gänzlich auf den enasten Verkehr be schränken und für die aroßen Transaktionen — Paniere an Stelle des Goldes verwenden? Im Jahre 17VS..emvsahl John Law seinem notleidenden Heimatlande Schottland die Auf- VOLttUK?! w!NI!IlIlINIIII!lNII!:li>IllI^ll.1IIl!lllIlUlNIIIlIIMMIlMINMIWlINIINI!NM»»MlIllMlM

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Bozner Nachrichten
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Page 17 of 20
Date: 13.06.1907
Physical description: 20
2 Beilage zu Nr. 133 der „Bazaer NachMen' vom 13. Juni 1907. Gold und Glück. ZW! Roman von Anna Sehffert. (84. Fortsetzung.) ' . Als des Christengels schimmerndes Fittich John Mar lis Stirn berührte, da war es ruhig geworden hinter der selben, -und John erkannte plötzlich den Abgrund, an dem er wandelte. Stundenlang War er in der Residenz umhergeirrt und trotz der schneidenden Külte raste Fieberglut durch feine Zldern. Die gänzliche Vereinsamung tat Vitter weh, aber die Vorstellung, daß Doktor

Reinhold gerade um diese Stun de vielleicht draußen im alten Schlosse jubelnd begrüßt wurde, entfachte einen Sturm in Marly, er konnte diesen Gedanken nicht ertragen, alles in ihm rebellierte dagegen. „Er oder ich,' murmelte John zwischen den Zähnen, „er oder ich', dann mietete er einen Schlitten und fort ging er, als sei er auf der Flucht vor etwas. Eine Strecke vor dem Schlosse lohnte er den Kutscher ab, dann umschlich' er das Forstl^us in Weitem Bogen. Als das Reinhold'sche Ehepaar

sich nach dem Schlosse begab, folgte John ihnen dorthin. Sis in den Lichtkreis des Palais Wagte er sich nicht, aber er suchte die geeigneten Stellen auf, von denen aus ei hoffen durfte, Delas Schatten flüchtig zu sehen. Es Wurde ihm weit mehr zuteil. Die Fenster blieben heute unverhüllt. Die Strahlen des lichterflammenden Baumes sollen Weit hinausleuchten in die heilige Mtur, so will es ein alter Glaube. Innig aneinander geschmiegt erschienen plötzlich zwei Gestalten im vollen Lichtkreis. Es war, als rinne glühen

des Eisen durch Marlys Adern, als müsse er hinaufstürzen', um die beiden dort auseinander zu reißen, Dela, seine süße Lotosblume, und den stattlichen Gelehrten, von dem ev noch Nicht wußte, daß er gleiMe.itig Delas VerwaMer, ihr voll-- ständig ebenbürtig war. Trotzdem der Anblick unbeschreibliche Qualen in John heraufbeschwor, blieb er dort stehen wie festgebannt, Stuirde um Stunde— die eisige! Kalte hätte ihn gelähmt. Wenn nicht das Blut so Wild -gestürmt hätte, daß es brauste Vor Marlys Ohren

. Gechärd ging langsam vortvärts, gleichfalls gedanken los, von einem süßen, schmeichelnden Traum ganz erfüllt. John glaubte, daß der entscheidende Augenblick sog'ei gekommen sei, eins wilde, dämonische Freude erfüllte ihn ein einziger Stoß, und sein, sein' eigenes Glück war gerettet, Während, das des anderen versank, für immer — ja, so mußte es sein, nur der Tod konnte eine Lösung dieses Kon fliktes bringen, nur der Tod von Johns Rivalen Da VeineMe John Plötzlich, daß in nächster Nähe von dem Doktor

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 8
Date: 14.11.1913
Physical description: 8
und wagte kaum zu atmen. Die eiligen Schritte nahender Leute ließen alle in dumpfer Verwirrung auffahren. Die Tür sprang auf, Margits entsetztes Gesicht blickte dämonisch in den Raum, um sofort zu verschwinden, und Astrid Gulsdatter stand am Eingang. „Was ist?' fragte sie hastig. „Wer wird ermordet? Margit Hat mich gerufen: Wer —' das Wort erstarb ihr in der Kehle. Mit dem Rufe „John!' eilte sie vorwärts und umschlang den Auf springenden mit beiden Armen. Signe, von ihrer Spannung befreit, sank

auf einen Stuhl ' und weinte glühende, schmerzhafte Tränen. Nach einer Sekunde hatte Astrid den Brief in der Hand, den Gunnar ihr entgegenschleu derte, und las halblaut: „Komm sofort in den Nordstjernen, lieber Schatz, habe dir wichtige Mitteilungen zu machen. Ein Freund.' Astrid ließ das Blatt sinken und starrte John cm. „Wie kommt der Brief in Lars sens Besitz? Und was sind das für Mit teilungen? Was konnte dich dazu treiben, den Ort wieder aufzusuchen, den du bei Nacht und Nebel aus Furcht vor dem Zorn

scholl Posaunenton, Doch war's ein Siegesjubel, nicht ein Droh'n. Da plötzlich stand ich im Gewölke vorn Und stieß aus voller Brust ins Jägerhorn. Aufschwebt' der sel'ge Zug, in mächt'gem Drang, Ich stieß ins Horn, daß mir das Herz zersprang. aufgerichtet, Antwort heischend, unerbittlich. „Die Zeit — ich dachte, die Zeit habe jenen kleinen Zwischenfall längst aus Eurem Gedächtnis gelöscht —stammelte John. „Ich „Die klare Antwort!' rief Astrid schnei dend. „Geduld!' bat er. „Hätte ich geahnt!' Signe

unterbrach ihn. „Ich habe ge schwiegen bis jetzt, Astrid! Ich habe dein Geheimnis bewahrt auf Kosten meines Glückes, meiner Ruhe. Ich habe bluten und leiden müssen. Nun sag' e^ du!' Astrid wandte sich langsam an Gunnar. „Wohlan,' sprach sie heiser, „ich habe kein Recht, ihn zu schonen und Euch zu opfern. Signe hat John mir zuliebe in einem Kar riol nach Humledalen geführt. Das ist's!' „Halt,' sagte Signe düster, „jetzt rede ich: Im Walde verließ ich ihn, weil ich entdeckte, daß er an Astrid Verrat

begangen — ich. schlug und schmähte ihn.' „Und mir hat er Geld gegeben — Hal lunke!' rief Gunnar. Astrid erbleichte. Sie sah John in einem neuen Lichte — sie ahnte mehr, als sie begriff. Aber ihr Herz verurteilte ihn. „Was sind das für Mitteilungen, von denen du sprachst?' wiederholte sie streng. „Ihr Teufel von norwegischen Bauern!' brach es plötzlich zwischen Johns Lippen hervor. „Welch eine Schlange lispelte mir ins Ohr, daß ich hier vor meinen Ver folgern sicher sei? Ha, Ha, hier sicher

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.10.1886
Physical description: 4
„Obgleich er Deinem Liebling JameS Longfield so sehr ähnlich sieht', — schaltete John verlegen ein. „Freilich sieht er ihm ähnlich — die Gesichts- züge sind'S, aber nicht die Augen: weiß der Him mel, wie es kommen mag. daß sich solche Ähnlich keit zwischen fremden Menschen findet. Mr. JameS hat so lieb«, gute Augen und Mr. North einen so bösen, bösen Blick. John, ich bitte Dich, sag' mir die Wahrheit —' Ein furchtbarer Hustenanfall unterbrach ihre Worte, es währte lange, bevor der selbe vorüber gegangen

. „Sprich lieber nicht so viel, gute Betsie!' bat John, der sich bei ihrem Hinweis auf Mr. North so ziemlich beklemmt fühlte, „der schlimme Husten kehrt dann allemal verstärkt wieder. Wollen mor gen, wenn Du Dich wohler fühlst, weiter darüber reden.' „Morgen kann es schon zu spät sein', sprach sie leise und mühsam. „Höre mich jetzt an. da es noch Zeit ist, und sage mir. ob Mr. North hier lange bei Dir gewesen, ob er Dich nicht zu einer bösen Handlung hat überreden wollen? Ich war einge- schlnmmert

und wachte dann plötzlich von einer Stimme auf. Sprich John, bei Deiner Seelen Seligkeit, hat mir dieses geträumt, oder ist eS Wahrheit was ich gehört?' „Dir wird's geträumt haben, Betsie!' antwortete John, zur Seite blickend. „Hast ja fest geschlafen» wie ich mich selber überzeugte. Mr. North wollte mich für eine Reise engagiren. was ich ihm natür lich abschlug. Wie sollte ich mein krankes Weib verlassen, sagte ich zu ihm. und da ging er fort/ John Watson saß die ganze Nacht am Bette seiner Frau

schien am nächsten Morgen wirklich etwas besser zu sein, lächelte John sogar an und drückte ihm wiederholt die Hand. „Lieber John', sprach sie mühsam, willst Du mir Eins versprechen?' .Alles. Betsie, Alles!' „Bleibe immer ehrlich, damit wir uns dereinst im Himmel wiedersehen. Nein, unterbrich mich nicht, ich kann nicht besser werden — der Tod sitzt schon am Herzen, ich fühl'S ganz deutlich.' „O Betsie,' stöhnte John, „was soll ohne Dir aus mir werden?' „Wenn ich todt bin, wird Mrs. Longfield Rath

schaffen — ich werde meine gute Missis heute da rum bitten. Sag' war nicht gestern Abend Mr. North hier? Ich hörte seine Stimme.' „O, nur auf einen Augenblick.' Die Krank sah eine Weile still vor sich hin. „So hat es mir also doch nicht geträumt', flüsterte sie endlich. „Weißt Du, John, daß ich diesen Menschen niemals leiden konnte?' /

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 05.01.1935
Physical description: 6
ni lnrer heutigen Form berrachren. Sie könnten >lch. Rechenschaft darüber geben, welche einzig artige Stellung das Blatt im Leben unserer Nation einnimmt.' Am 1. Jänner 1785 begann in London ein klei nes vierseitiges Blatt unter dem Namen „Daily General Register' zu erscheinen. Herausgeber und Verleger war der Drucker John Walter, der nach dei Jahren seine Zeitung „Times' nannte. Nach andethalb Jahrhunderten ist dieser Name Symbol einer Weltmacht im englischen Weltreich gewor den. Eine Zeitung

wie die „Times' konnte nur in einem Lande der traditionellen und politischen Freiheit und der ebenso traditionellen Weltgeltung und Weltmacht groß werden. John Walter, ihr Gründer, beabsichtigte, eine Zeitung herauszugeben, die unabhängig im besten Sinne des Wortes war. Sie gehörte keiner Partei und war für das breite Publikum bestimmt: Da mals war dies nicht gleichbedeutend mit einer Zei tung für das Volk. Zeitungen waren teuer, und die Leser gehörten der privilegierten Schicht an. Für das mittlere reiche

1803 übergab John Walter die. Lei tung der Zeitung seinem Sohn, der ebenfalls John hieß. Sie blieb im Familienbesitz bis zum Jahre 1908, also fünf Vierteljahrhunderte. John Walter jUnior war der eigentliche Begründer der heutigen „Times'. Er selbst war weder Journalist noch der eigentliche Herausgeber der Zeitung. Aber er hatte ein seltenes Organisationstalent und verstand es, eine Redaktion zu schaffen, die die glänzendsten Namen des englischen Journalismus umfaßte. Er oerstand

es auch, den Nachrichtendienst auszubauen. Schon sein Vater hatte ein Schiff ausgerüstet, das täglich über den Kanal fuhr, um oon französischen Fischern die Zeitungen zu erhalten, deren Einfuhr wegen des Krieges mit Napoleon in England ver boten war. John Walter jun. begründete 1807 in der neutralen kleinen Stadt Ancona seinen Jnfor- mationsstützpunkt auf dem Festland. Dies Büro funktionierte jo ausgezeichnet, daß die Leser der „Times' den Ausgang der Schlacht bei Waterloo früher erfuhren als der Prinzregent

. Sein Nachfolger wurde der 24jährige John Delayne, der nichts vom Zeitungs wesen verstand und auch nie selbst geschrieben hat, aber ein unvergleichliches Fingerspitzengefühl für die Erfordernisse einer Zeitung hatte. Unter seiner Leitung erreichte die „Times' zur Zeit des Krim krieges die damalige Nekordauflage von 50.000. Sie hatte als einzige und erste Zeitung einen Kriegsberichterstatter, William Russell, dessen Ar tikel scharfe Angriffe auf die Militärverwaltung und das Sanitätswesen hatten. Diese Artikel

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 18.06.1936
Physical description: 6
Sette S >Akp««»1èl?ung^ Donnerslag, Len LZ. Fun? là-^TV H- ' i , 5 ^ v-.«, an» Luce-kino. Heute John Barrymore. Bebe Daniels, Loris Kenjon, Ralph Fordes, Melvyn Douglas und die erst vor kurzem auf mysteriöse Art verstorbene Thelma Todd im Grohsilm „Rückkehr ins Leben', ein Film von stärkster Dramatik und größtem Ausgebot an Künstlern, frei nach dem bekannten Sensationsroman „Der Advo kat' von Elmer Rice. Eine „rohe Charakterrolle, eine Glanzleistung John Barrymors. Beginn: 5, 6,M, 8, Y.M Uhr

Unterhaltungsfilm. Beginn S, 7.10 und 9.1S Uhk. — Demnächst: „Nieder mit den Blondinen', der große Schlager» und Modefilm mit John Boles, Dixie Lee. Ein Musik- und Revue-Ausstattungsfilm, ein Augen- und Ohrenschmaus für jeden Feinschmecker. Als Einlage Die Einnahme von Addis Abeba, der aktuellste Film bilderbericht vom afrik. Kriegsschauplatz. Thealerkino. Letzter Tag: „Die Frau im Schallen'. »ach einer Novelle von Bromsield, mit Anna Harding ». John Boles in den Hauptrollen. Aus einer Freund schaft mar

zwischen Virginia Winter und John Shad- man treue Liebe entstanden. Das Liebesidyll fand durch die unvermittelte Heirat Johns mit der reichen Erbin Laura ein brüskes Ende. Als John von seiner Hoch zeitsreise zurückkam, erfuhr er, daß Virginias Vater, der ihm gegenüber seine eigene Tochter eines Verhält nisses mit einem Arbeiter bezichtigte, und dies getan hatte, weil er vom Vater Lauras dazu bestochen worden war. Nun flammte Johns Liebe zu Virginia erneut aus. Heimlich hatte er mit seiner Geliebten ständige

Zusam menkünfte. Als Virginia einem Töchterchen, Joan, das Leben schenkte, brachte der Vater das Kind unter einem Vorwand in seinem Hause unter. Shadman hatte poli tische Karriere gemacht und um an seiner Seite die Vorzüge einer gehobenen Stellung genießen zu können, willigte Laura ein, Joan im Hause zu behalten, die auch als ihr Kind erzogen wurde. Schließlich war aber das Verhältnis unhaltbar geworden. Laura überraschte John in der Wohnung Virginias und tötete ihn. Um den Skandal zu vermeiden

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 23.01.1917
Physical description: 8
, denn der Zwischenhändler darf dem Produzenten mehr bieten, als der Erzeuger vom Verbraucher nehmen darf. 6«m koton Krvoe oöor >1« lugmiöMsorg« K»Il!,pon6vn i »17. > Die Erfindung. Von Alfred Vratt. John Higgs, der Präsident, Generaldirektor unk Hauptbesitzer des „Trust zur Verwertung von Em? düngen jeder Art', saß in der achtunddreißigsten Etoa! des Trustgeschäftshauses in seinem Arbeitszimmer ^ dem Schreibtisch. Es war Hochsommer. Die Hitze la» wie unsichtbares flüssiges Blei in der Luft und bedM die Turmdächer New

-Vorks mit einer Schicht glühet den Steinstaubs. Die Vormittagssonne gleißte über dem Panorama des Hafens, zerflimmerte die Welle? hüllte die großen Dampfer und kleinen Fährboote in einen golden-weißlichen Dunst und blendete über den granitnen Kais und den Anlegepiers. Im Arbeitszimmer des Präsidenten John Hiagg schien die Luft zu kochen, trotzdem die Fenster weit offen waren und die Schaufelräder dreier riesiger Ventila toren an der Decke sich unablässig mit surrendem Brum men im Kreise drehten

. John Higgs saß in Hemdärmeln und sah die PM durch, die der vor ihm stehende Sekretär ihm — ein Stück nach dem anderen — überreichte. Von Zeit zu Zeit schob John Higgs erschöpft den Berg von Briefen von sich. — Uff ... diese Glut kaum zu ertragen! ... Und dazu diese Flut von Schrei ben! ... Seit der Trust zur Verwertung von Erfindungen jeder Art seinen Betrieb eröffnet hatte, war kein Tag! vergangen, ohne daß nicht mindestens fünftausend! Briefe einliefen. Die moderne Welt ist bekanntlich! nicht arm

an Erfindungen — oder glaubt wenigstens! nicht, es zu sein — und gewiegte amerikanische Stati stiker haben berechnet, daß in den Vereinigten Staaten, deren Klima dem Erfindergeist ganz besonders gün stig zu sein scheint, im Durchschnitt nicht weniger ab zwei Erfindungen stündlich gemacht werden. Man kann sich denken, daß der Trust dadurch nicht wenig zu tun hatte. Der Präsident John Higgs war ein> ebenso ge-i' schäftskundiger wie berühmter Mann. Er kaufte M Erfindung auf — mochte es sich um ein neues Schicht

putzmittel, um Gedankenlesemaschinen, PhantaW apparate oder weiß Gott was handeln. Trotz diHD Kauflust, die in geschickter Weise auf den VlufffiyirW - heimischen Publikums spekulierte, hatte der Trust m-1 türlich täglich eine große Menge von Erfindungen zu- l rückzuweisen, bei denen nichts weiter „Erfindung' war, als der Name. ; John Higgs trocknete sich die Stirn ab. Dann setzte er die Durchsicht der Briefe fort. Sie mußten trotz - Hitze und Blödsinn gelesen werden, denn man konnte' niemals wissen

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Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 23.01.1917
Physical description: 8
dem Produzenten mehr bieten, als der Erzeuger vom Verbraucher nehmen darf. Mllmst ävm kotsn krvv? oävr IvgvnäMsorgo lZ»lä»pen6sn! Die Erfindung. Von Alfred Vratt. John Higgs, der Präsident, Generaldirektor ich Hauptbesitzer des „Trust zur Verwertung von EG. düngen jeder Art', saß in der achtunddreißigsten Gn« des Trustgeschäftshauses in seinem Arbeitszimmer U dem Schreibtisch. Es war Hochsommer. Die Hitze l-z wie unsichtbares flüssiges Blei in der Luft und bedeckt! die Turmdächer Nero-Ports mit einer Schicht

glühen den Steinstaubs. Die Lormittagssonne gleißte Ug den» Panorama des Hafens, zerflimmerte die Welk«, hüllte die großen Dampfer und kleinen Fährboote in einen golden-weißlichen Dunst und blendete über de, granitnen Kais und den Anlegepiers. Im Arbeitszimmer des Präsidenten John Higzz schien die Luft zu kochen, trotzdem die Fenster weit off» waren und die Schaufelräder dreier riesiger Ventik- toren an der Decke sich unablässig mit surrendem Brum men im Kreise drehten. John Higgs saß in Hemdärmeln

und sah die M durch, die der vor ihm stehende Sekretär ihm — ein Stück nach dem anderen — überreichte. Von Zeit zu Zeit schob John Higgs erschöpft den Verg von Briefen von sich. — Uff ... diese Glut W kaum zu ertragen! ... Und dazu diese Flut von Schrei ben! ... Seit der Trust zur Verwertung von Erfindungen jeder Art seinen Betrieb eröffnet hatte, war kein Tag vergangen, ohne daß nicht mindestens fünftausend Briefe einliefen. Die moderne Welt ist bekanntlich nicht arm an Erfindungen — oder glaubt

wenigstens nicht, es zu sein — und gewiegte amerikanische Stati stiker haben berechnet, daß in den Vereinigten Staaten, deren Klima dem Erfindergeist ganz besonders gün stig zu sein scheint, im Durchschnitt nicht weniger ab zwei Erfindungen stündlich gemacht werden. Man kann sich denken, daß der Trust dadurch nicht wenig zu tun hatte. Der Präsident John Higgs war ein ebenso ge schäftskundiger wie berühmter Mann. Er kaufte jede Erfindung auf — mochte es sich um ein neues Schuh- putzmittel

, um Eedankenlesemaschinen, Phantasie apparate oder weiß Gott was handeln. Trotz dieser Kauflust, die in geschickter Weise auf den Blusssinn.des heimischen Publikums spekulierte, hatte der Trust na türlich täglich eine große Menge von Erfindungen zu rückzuweisen, bei denen nichts weiter „Erfindung' war, als der Name. John Higgs trocknete sich die Stirn ab. Dam setzte er die Durchsicht der Briese fort. Sie mußten trotz Hitze und Blödsinn gelesen werden, denn man konnte niemals wissen, welcher Schatz vielleicht in irgend ei nem

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 29.01.1907
Physical description: 8
Nr. 24 Gold und Glück. Roman von Anna Seyffert. (15. Fortsetzung.) „Meine Berechnung sagt nur, daß Las nicht geschehen tvird. John besitzt Reichtums in Ueberfülle, eine zärtlich lie bende Mutter, er kann sich den extravagantesten Wunsch er- Wen. John hat nur einen Wunsch, und die Gewährung desselben versagt ihm das Schicksal!' „Nun, Wir Wollen diesen traurigen Schluß noch dahin gestellt sein lassen'. Was ich vermag, soll geschehen, um Delas Herz dem Jugendgespielen zuzuwenden

. Und auch Sie. Lord Burkham, werden üoer das Glück der beiden wachen!' „Leider muß ich John gerade jetzt verlassen ; ich habe eine heilige Mission hiev in Deutschland zu erfüllen, die mir mein!e sterbende Mutter übertragen hat. Ich muß alles >daran schen, um eine liebig Freundin meiner verstorbenen Mutter aufzusuchen!.' „War Lady Burkham eine Deutsche?' fragte der Graf, den die Mission des Lords im Augenblick Wenig interessierte, oberflächlich. „Jawohl! Meine Mutter war eine geborene Komtesse Stern-Treßler

zur Tür hinctns. 7 Sobald die Komtesse und Marly W im Freien befans den, flog die junge Dame davon wie! ein lustiger Schmettere ling. Mit trunkenem Blick folgte John dem rosa Kleide, wie es .hier und dort Mischen den schlanken Fichtenstämmen auf tauchte. Wer er konnte sich nicht entschließen, ihr, wie er das sonst zu tun pflegte, nachzitjagen. > Er vergegenwärtigte sich den Moment, wo er die schlanke, weiche Gestalt in seine Arme schließen werde. Solche Selig keit bietet das Leben nur einmal, und John

zu lüften. Dil! sah er Dela vor sich als Weib, sein süßestes' Gluck. Sie hing in seinem Arm und ihre lachenden Blauaugen schienen ihm einen Himmel zu öffnen. Sie lehnte das Vlondköpfchen an seine Brust und flüsterte: „Johnny, mein geliebter Johnny!' und W preßte sie an sich, Vis ihr der Atem verging, er liebkoste die blauen Augen und' das blonde Haar. „Johnny!' tönte es da laut und hell zu ihm herüber, „Johnny, Wo bleibst Du?' John schaute mit wirrem Blick um sich. Kaum wußte er, wo er sich befand

lag eine sairfte Be fangenheit, aber auch ein Ausdruck so - hingebungsvollen Glückes, wie ihn John Marly soeben erträumt hatte. Vor der Komtesse stand Doktor Gerhard Reinhold. Seine dunklen Augen rechten erst forschend auf dem wie in Purpur gebadeten Mädchenantlitz. Seine Rechte umschloß ein Bukett Waldblumen, die in votblühender Erika gebettet waren. „Der Scheidegruß des Sommers, Komtesse,' sagte er mit seiner wohlklingenden Stimme, „ich habe die letzten Galdeskinder mit emiger Mühe

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Bozner Nachrichten
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Page 17 of 24
Date: 10.02.1907
Physical description: 24
2. Beilage zu Nr. 34- der „Bozner Mold «nd-GUllk. ^ .. ' Roman von Änna-Meyffert. ... (21... Fortsetzung.) „Denke Dir, Dolores, er hat — er wollte — aber nein, das 'ist ja zu närrisch, wie hätte ich John jemals einer sol chen Torheit fähig gehalten.' ^ Damit - wav - sie' -.wieder hinmiS, um in ihrem Mädchen- stübchen ihres Herzens Seligkeit und'bangenSchmerz aus- klingen zu lassen. . Ungeduldig evtvartete Marly Aurels Erscheinen, und es hatte nicht viel gefehlt, daß sich!d60 AltssMtch

der Gräfin .bewahrheitet und John sich unverrichteter Sache entfernte -- vielleicht Mre das zu seinem Glück gewesen und Dela viel Hummer erspart geblieben; Wer als er sich soeben erheben Wllte, erschien^ Aiwel auf der Schwelle, und damit war die Richtung für öie kommenden! Ereignisse gegeben. ! Freilich kam John auch jetzt noch nicht zum Sprechen, denn Jsabellä kam herein, in ihre bli'lhenden Schönheit auch heute att eine stolze Rose erinnernd. Freilich ven'iet ihr ganzes Wesen! eine bestimmte Unruhe

. - John wäre Dolores fast um den Hals gefallen. „Du treues Herz! Niemals wäre ich auf diesen einfachsten aller Auswoge gekommen!! Jawohl, sie muß wieder heraus aus diesem alten, verwunschenen Schlosse, und dann will ich sie -mir erringen, die süße, kleine Fee! Ich will ja alles, alles ertragen—' . „Vorsicht, junger Herr! - Wenn Sie Ihrer alten Amme einen weiteren Rat gestatten: Vorsicht und List! Spielen Sie. immerhin .ein Weilchen den Tiefgekränkten, das bringt Ihnen mehr Vorteil

, als wenn Sie Ihre Liebe unnötig Der- schivenden— —' Soeben wurde die Tür . vorsichtig geöffnet und Delas Lockenköpfchen lugte hevein. .Als sie John gewahrte, stieg heiße Glut in ihre Wangen. Verlegen kam sie näher. Ein gutes, vom Herzen heraufquellendes Wort schien nm ihre Lippen zu schweben. / ' - ' - - BolWDenreigte^ sich schweigend imd eilte hinanZ. . - Dela, sah ihm bestürzt nach, dam legte es sich wie ein ^lor über ihre sonst so strahleilden Augen'. ^ „Dolores,' gestand sie befangen, ohne zu ahnen, wie reizend

sie in diesem' Augenblick lvar, „Dolores, ich lp'be John tief gekränkt, er zi'mü mir — hat er sich Dir anveo traut? ' „Mir, Dela, ivie sollte JHn dazu kommen?!' „Tenke Dir, Papa, ich habe meine Uhr verloren — ah, M,r. Marly,' sie bemerkte erst jetzt den. Gast, „wir haben einander seit langem nicht gesehen! Ich glaubte schon, Sie hätten es vorgezogen, diesem unwirtlichen Lande stolz den Nucken zu weichen? Wollen Sie es wirklich mit Eis und Schnee aufnehmen.?' „Das kommt ganz und gau auf die holden Feen dieses Landes

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Volksbote
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Page 6 of 8
Date: 03.06.1937
Physical description: 8
Mann von geradezu sagenhaftem Reichtum und Einfluß, wie es John D. Rocke- fester war, mußte sich ein Kranz von Anek doten flechten. Vielleicht sind nicht alle wahr, aber gewiß sind sie alle bezeichnend für diesen Krösus, der ein Leben wie ein Mönch führte und dessen Sonderlingtum die Neugier der Mitwelt immer von neuem reizen mußte. Rockefeller war in den letzten vierzig Jah ren seines Lebens bekanntlich ein leiden schaftlicher Golfspieler. Vor sieben Jahren begann ihn plötzlich der Rauch und Lärm

die Caddies, was andere Spieler in solchen Fällen begännen. Als sie ihm ant worteten. daß man in einem solchen Fall einen neuen Ball verwende, war er außer sich und rief aus: „Diese Leute müssen aber Berge von Geld besitzen!' John D. hatte eine Abneigung dagegen, sich photographieren zu lassen.' Aber als er vor zwei Jahren in Daytona Brach in Flo- rida. einmal aus dem Auto stieg, um etwas frische Luft zu atmen, wurde er von einem Photographen namens Garb schnell geknipst. Ein'Jahr später fuhr John

D. an derselben Stelle vor, sah aber den Photogravhen schon von weitem. Er ließ ihn zu sich an den Wagen Heranrufen und fragte ihn, was er mit der Photographie vom vorigen Jahr ver. dient hätte. Garb nannte eine ziemlich hohe Summe. John D. war darüber sichtlich er freut. gratulierte ihm zu seiner Tüchtigkeit und entstieg nun dem Wagen, damtt ihn Garb noch einmal aufnehmen konnte. Ein anderes Mal wurde ein Photograph im Park von Rockefellers Haus ertappt, der über die fünf Meter hohe Mauer geklettert war. Man führte

den Mann vor John D. und dieser fragte ihn, auf welchem Wege er gekommen war. Stumm wies der Ertappte auf die Mauer hinter sich. „Sie dürfen mich photographieren', sagte Rockefeller. „weil Sie so energisch waren. Aber dann müssen Sie den Park auf demselben Weg verlassen! - auf dem sie ihn betteten haben!' Als eine Dame den Oelmagnaten einmal fragte, warum er sich niemals von einem Künstler habe porträtieren lassen, antwortete er: „Sie müssen wissen, daß ich eine Abneigung geaen Oel habe und deshalb

den berühmten.Gast zum Tee ein. Schließlich kam er quf seine finanziellen Verhältnisse zu sprechen und erwähnte, daß er einen Wechsel auf tausend Dollar einlösen müsse, ohne Geld zu besitzen. Er sek'daher in größter Sorge. Darauf zog John D. eine Cindollarnote aus der Tasche, überreichte sie seinem Gastgeber und sagte: „Der Tee war ausgezeichnet.' Dann ging er fort. * Spielkarten mit Heiligenfiguren. Der Mos kauer , atheistische Staatsverlag „Airtigis' hat neuerdings Spielkarten herausgebracht, di« mit heiligen

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Bozner Nachrichten
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Page 11 of 16
Date: 05.09.1895
Physical description: 16
redeten, draußen hörte. Einen verzweifelten Schrei ausstoßend, schlug er, so stark er es vermochte, gegen die Thür. „Alle guten Geister!' rief da eine angsterfüllte Stimme draußen. „Sagte ich es Dir nicht, John, daß es da drinnen spukt? Der alte Salomon Skipper hat immer behauptet, daß es im Thurme nicht ge heuer sei. Höre nur das Krachen!' Harry hatte die Schultern unter den Tisch ge zwängt und dann denselben umgeworfen, in der Hoffnung, daß das Poltern des zerschmetterten Geschirrs die draußen

Befindlichen davon über zeugen würde, daß ein Lebender in diesem Raum eingeschlossen sei. „John!' rief er hierauf durch das Schlüssel loch. — „Laßt mich hinaus! Ich sterbe Hungers!' Aber beim ersten Nennen seines Namens hielt sich das einfältige Opfer des Aberglaubens beide Ohren zu und rannte hinweg. Mit einem Schrei brach Harry zufammen, das Bewußtsein schwand ihm. Es mochte um die Mittagsstunde desselben Tages sein, als Peter Stark seinem Vetter John einen Brief brachte, der für diesen ins Dorf gekommen

War und auf dessen Kouvert geschrieben stand: „Eilig! Ohne Säumen extra zu bestellen! Ein liegend fünf Dollar für denjenigen, der den Brief sofort nach Pomuck-Leuchthaus befördert!'' Peter war ohne Verzug mit dem Brief hin übergerudert, um zu der in Aussicht gestellten Be lohnung zu kommen. „Der Brief ist gewiß von Abe Adams, John,' sprach der alte Schiffer, während er das Kouvert aufriß. „Richtig, da ist das Papiergeld. Und ein Billet ist dabei! Was steht darin?' Und John entzifferte langsam den kurzen Inhalt: „Oeffnet

sich ihnen ein Entsetzensschrei. Hart an der Schwelle vor ihnen lag eine schein bar leblose Gestalt. War es bereits ein Todter, den sie vor sich sahen? — — Es währte lange Tage, ehe Har.y das Kran kenlager, auf welches ihn die Prüfungen der letz ten Tage seiner Gefangenschaft niedergestreckt, wieder verlassen konnte. Sein Zustand war ein derartiger gewesen, daß John und feine Frau keinen Transport nach dem Dorfe hinüber gewagt hatten. Als er zum ersten Male das Lager verließ und in dem hohen Lehnstuhl am Fenster Platz nahm

, in welchem er am Abend seiner Ankunft aus Po, muck-Riff Mrs. Livingston hatte sitzen gesehen, sah er aus wie ein dem Grabe entstieze.ier Geist. Jetzt erst hielt Mrs. John es an der Zeit, ihm alle Ereignisse, welche sich zugetragen hatten, mitzutheilen. Abe Adams war ins Dorf gekommen, um John sein Amt als Thurmwächter zu überragen und eine erkleckliche Summe Geldes hatte diesen ver anlaßt, die angebotene Stelle zu übernehmen, um so mehr, da der letzte Sturm seine Hütte auf dem Riff zertrümmert

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 11.06.1911
Physical description: 20
, die zum Logis unten führte und rief: „Tom, John, kommt ooch einmal herauf!' „Ach, laß uns in Frieden, nachher, wenn wir den Kaffee getrunken haben, kommen wir schon von selbst,' antwortete einer der Gerufenen. „'s ist aber was Wichtiges zu sehen, macht schnell, Jungens, 's gilt am Ende einen braven Maat den Wellen zu entreißen.' Ein ungestümes Gepolter war die Antwort auf diese Worte und hastig stürzten sechs Leute, die bisher so faul und träge waren, an Deck. „Kannst Du dort den schwärzen Punkt erkennen

, der so an fünf Strich nach Steuerbordseite in See treibt.' fragte der Ausgucksmann den Tom. Alle Mann sahen scharf nach der bezeichneten Richtung aus. „Ja,' sagte dann der Gefragte, „ich sehe da etwas treiben.' „Kinder, das ist das ist,' rief langsam der kleine John, „das ist ein Mensch.' ,Zawohl, das muß. einMensch sein! Aber das Weiße um ihn herum, was bedeutet das,' fragte immer noch hinschauend, Tom. »Das kann uns jetzt gleich sein,' rief im Kommandoton der bisherige Ausgucksmann, „entert . auf, Segel

Ertrunkenen. „Ob er noch lebt?' fragte einer. „Wir werden es gleicd sehen, so, nun langsam angeholt,' befahl Martin.' Der Kopf des in der Boje hängenden ManneS war tief auf die Brust gefallen und willenlos hingen die Glieder am Körper. Endlich war er geborgen und lag triefend an Deck. „Tot ist der nicht,' sagte John, nachdem sie den Man'.' aus dem Rettungsring befreit hatten. „Au2usta Victoria'-Hamburg steht ja darauf, sagte Tom nachdenklich. „Ans der bin ich auch zwei mal gefahren. Und diese Boje

?' fuhr der . , cccher fort. ^ „Ei gewiß,' gab Tom eifrig zur Antwort und in kürzester Zeit lag der Aufgefischte in wollene Decken gehüllt in einer Koje. „Gebt ihm 'nen Schluck von seinem Kognak, ja, es ist guter Kognak.' meinte John, der inzwischen die kleine Flasche entkorkt und daran gerochen halte, „das Hilst und dann knetet und wälzt ihn von einer zur andern Seite.' Bald ivar die Arbeit der Belebungsversnche in vollem Gange und die Maaten lösten sich bei dem schwierigen Samariterwerke ab. „Wasser

kann kaum noch, in den Lungen sein,- meinte John nach einiger Zeit des Knetens. „Wie lange mag er wohl über Bord sein,' fragte Toni, der eben zurückgetreten war und einem anderen dm Platz einräumte, um Onnen weiterzu- wälzen. „O, seine acht bis zehn Stnnden muß er schon getrieben haben,' sagte der arbeitende John. „Ueber- hanpt wundert es mich, daß ihn die schwere See, die doch gestern abend stand, nicht totgeschlagen hat.' Fast eine Stunde hatten sie schon gearbeitet, aber kein Lebenszeichen verkündete

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 01.11.1935
Physical description: 6
Freitag, Ven 1. November 1935-XlV I v « i», « « » a n g' Seite ? I,/ z» VDRA ^CUlTQ»HDL»à sein vc!'> ei>' IKASND amüsante Erinnerung. — John dee alle Feinde um ein Menschsnalt« überlebte, den Tagen des «àustfe^uge,. - lSos à. e im Jahre 1934 saß auch im Jahre 1906 auf amerikanischen Präsidentenstuhl ein Rosse Aus Und es ist schon amüsant, daß Roosevelt I einstweilen noch nicht sehr aussichtsreich àinenden Kampf gegen die wirtschaftlichen Fol- der imperialistischen Politik der Vereinigten

? Und itolz schrieb man nach Europa: „Daß das llmächtige Haupt der Standard Oil Trust ernst- ich krank ist, wird nun auch von de? genannten ersönlichkeit Nahestehenden nicht geleugnet, ob- vohl der Versuch gemacht wird, die Bedeutung es Leidens herabzumindern. Wie jedoch aus uellen verlautet, welche gut informiert sein soll en, ist der reichste Mann der Welt sin physisches nd moralisches Wrack. Und dies hat mit ihrer acht die öffentliche Meinung getan. John D. ockefeller ist nämlich gleich den meisten

eine gründliche Intersuchung der Standard Oil Trust-Methoden »egonnen hat und begierig ist, nach den anderen Funktionären des genannten Monopols auch dessen obersten Herrn und Gebieter ins Verhör zu lehmen. Dies fürchtet aber John D. über alle Naßen; deN ein energischer und rücksichtsloser An- valt könnte bèi einem solchen Verhör Dinge zur Sprache bringen lind den Multimillionär in Posi- ionen treiben, welche er mit aller Gewalt ver- neiden will. Als Aufenthalt des armen Krösus ourde seit einigen Wochen

Zinnen die ganze >mgebung, um einen feindlichen Ueberfall unmög- >ch zu machen. Ja der Gesellschaft Rockefellers eilt noch immer derselbe herkulisch gebaute chweizer, der als „John' bekannt ist und die eibwache des Multimillionärs vorstellt. Außer ieser Sorge ist der arme John D. auch von ummer betreffs des Geisteszustandes seiner ltssten Tochter, Mrs. Strang, heimgesucht, welche n der fixen Idee leidet, es drohe ihr das Schicksal, n Armut und Elend zu sterben. Und doch gilt hr Vater als der reichste

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.11.1935
Physical description: 6
geklagt, und zwar wegen Untreue ihres Mannes. Der Prozeß wird ein gesellschaftlicher Elandalprozeß erster Ordnung sein. Vom Maulwnrfshngel zu den modernen Landkarten Selten in den letzten Jahren ist die Landkarte so oft zu Rate gezogen, selten ist sie so eifrig studiert worden, wie ge rade jetzt zum Abessinien-Konslikt. » - Da gibt es eine große Karte von Zentralafrika aus dem Jabre 1670. Sie ist ein Zubehör der „Geographie' des Engländers John Ogilvy, und ein Teil von ihr — in den Küstenumrissen

völlig getroffen, ohne daß das Grajinetz ^als Hilfsmittel sichtbar würde- — stellt „Obèr-Aethiopien, oder das Kaiserreich Abessinien, anders auch genann Prester-Johns-Land' dar. Die Karte ist im Ge schmack ihrer, den Schnörkel liebenden Zeit. Exo. tische Figuren im Schmuck phantastischer Kostüme (der mit dem Kopfputz ist wohl Prester John, der abessinische Kaiser, persönlich?)'stützen sich.puf ein emblematisches.Wappenschild, auf. dem wie in Stein gemeißelt die Beschriftung'sichtbar wird Ober

keine Seltenheit. Dennoch: dieses maul wurfshügelige, flußdurchschlängelte Innere loka lisiert ganz richtig etwa das Gebiek der Dangali, und die mannigfachen Ortsnamen, mit denen wir uns inzwischen alle vertraut gemacht haben: Tigre, Aksum, Amhara, .Schoa. ^. Und was des John Ogilvy „Geographie'?Text dann noch zu der Karte hinzu verrät, das zeigt den Kartenstecher und Autor geographisch, .zoologisch und kulturell aus !>as beste beschlagen. Aber das rührte daher, daß der Kaiser von Abessinien im Jahre 1K3S

, daß er es wagen durfte, Plinius und den liebenswürdigen Lügner Sir John Maunde- ville zu berichtigen und ihnen glatt abzustreiten, daß in Abessinien einbeinige Männer sind, die ihr unförmiges einziges Bein als Schirm benutzen Mit der Geographie geht es wie, mit jeder anderen Wissenschaft. Und mit der Geschichte der Landkarte ist es ebenso wie mit jeder anderen Geschichte. Es müssen immer welche kommen, )ie es besser wissen) wodurch denn auch der Fort- chritt langsam, aber immerhin gewährleistet wird. Ind

es erweist sich, daß dieser Fortschritt auch ge- .legeytlich.'Mer meinen.Rückschritts stolpern.,..tà,, Oder über liebenswürdige Lügner wie den Pli> nius und den Sir John Maundeville. Aber im merhin.... Das kluge Altertum. Was die Landkarte betrifft, so hätte sich in der Zeit des mönchischen Mittelalters der alte Herodot über die radförmigen Weltkarten nicht minder geärgert als seinerzeit, als er noch lebte. Denn damals schon hielt er die Dinger für nicht echt; seine Welt sah anders aus, jedenfalls

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 20.01.1935
Physical description: 8
sonnmg, oen 2N. Vittiner !^NZ«XN, »A > v? a ! e sf v n 5' Seite 8 At'e Erzählung von Alfred Semer au. Sonst waren immer zwei Leute auf Grays Mnt«rkamp. In di«fem Jahr nur einer: John Sims. Gray, der seine Ranch schon dreißig Jahre hatte und «in guter Kaufmann war. dachte, es sei viel besser, einem tüchtigen, zuverlässigen Mann sür vie Winterkamp hundert Dollar zu geben, als zwei liederlichen, faulen Burschen achtzig. Mit John Sims Haide er «inen guten Griff getan. Der Mann hätte

>,er-die Augen auf, aber nur sur e,ne Sekunde/'à murmelte(',.Doch mcht «rfrorvn. ' Dann fchlossn sjch - ihre Lìd-or wieder, und sie schlief ein. . John Sims setzte sich an d<-He,rd. hielt das Feuer i>n Brand, sog an ss! ner^.alten Pfeife und ^ah zu der Gestalt hin, bis aumer müde- wurde und der Kopf ihm auf die B-Msiel. Manchmal schüttelte er verdutzt den Kops. Eì war ein« ver heiratete Frau: er hatte ihren Trìuring gesehen. ^Lie war sie du^ch den Schneestum hierherge kommen? Wol>er kam sie, und Wohl

, wollte sie? Als er am anderen Morgen aGden -Ställen kam. sano am H«erö. Si-e haà d'ie 'Hutt'e-in Ordnung g-ebracht, wie es ihm à war und kochte jcht Frchstück. Si-e hatte,-wie or mit m,nein raschen Blick ìsah. alles gesund-n, - was sie brauchte. Sie nickte!l>m zu. gab ihmHre Haiid. eme klein« braun«, crbeitsrauhe Hand,ì die wohl einmal weich und weiß gewesen war, und die e>. zart und verlegen umihloß, dankte ihm-kürz und m! Es>«! ' ' Falten um den schmalen blossen Mund. John Sims saß stumm. Ihm war. als sei plötzlich

, allein aus den Weg,'zurück nach-dem Süden! Heimlich, still sort, während Jim i» einer Scheune den Zimmermann machte. Und nun war sie unterwegs und wollte weiter, wenn der Sturm ausgetobt hätte. John Sims saß wie betäubt und starrte sie an. Da-3 war noch toller als seine Magazinsgeschichten. Diese Frau hatte Mut und Krast. Er hätte es ihr nicht zugetraut. Ter stuntenlange Weg durch die verschneite Lede in den Schneesturm hinein! Er sah sie mit unverhohlener Bewunderung an. Er nickte, er konnte

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