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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 12.08.1954
Physical description: 6
eines der acht Todesopfer, eines Ange hörigen der französischen Genietruppen Dr. John tritt als Kämpfer gegen den Neonazismus auf Eine gut vorbereitete Pressekonferenz — Keine wirkliche Aufklärung Berlin, 11. August (AP). Dr. Otto John, der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der am 20. Juli nach Ostberlin „überwechselte“, hat sich auf einer vom sogenannten „Ausschuß für deut sche Einheit“ in Ostberlin anberaumten Pressekonferenz der deutschen und interna tionalen Presse vorgestellt

. Die überraschende Einladung zu einer Pressekonferenz in Ostberlin war Dienstag an alle deutschen und ausländischen Tages zeitungen und Nachrichtenagenturen durch die Ostdeutsche Nachrichtenagentur AND ge richtet worden, ohne das Konferenzthema zu nennen John erklärte den rund 400 erschienenen Journalisten, es sei nunmehr an der Zeit für ihn, klarzustellen, daß er freiwillig „das west liche Kriegslager“ verlassen habe, um in der sowjetischen Zone Deutschlands für den Frie den zu arbeiten

. In seiner vorbereitenden Erklärung, die er vom Manuskript ablas, sagte John, er beabsichtige, „die wahren Geheimnisse der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft offenzulegen“. Weiter behauptete er, die Adenauer-Regierung, für die er gearbeitet habe, und auch die gesamte westdeutsche ■Wirtschaft sei „wieder in Händen der Nazis' Wie Reuter meldet, wohnten der Pressekon ferenz auch mehrere ostdeutsche Regierungs funktionäre bei, darunter Oberst Bornmann vom Staatssicherheitsdienst. Dr. John sagte; „Ich bin und bleibe

geistig so frei und unabhängig, wie ich es immer ge wesen bin. Wenn ich zu den unter kommuni stischer Führung stehenden Ostdeutschen übergegangen bin, so bin ich damit derselben Stimme des Gewissens gefolgt, die mich im Jahre 1933 zum Kampf gegen die Nazi bestimmt hat.“ In seinen weiteren Ausführungen sagte Dr. John, er sei nicht beunruhigt darüber, daß er des Verrates bezichtigt werde. Das ge schehe nicht zum ersten Mal und es sei kein zufälliges Zusammentreffen, daß diese Be schuldigung

gegen ihn heute von denselben Personen erhoben werde, die das gleiche we gen seiner Teilnahme an dem Komplott ge gen Hitlers Leben am 20. Juli 1944 getan hät ten. Jeder, der ihn kenne, wisse, daß er kein Kommunist sei. Er wollte die Wiedervereinigung Dr. John fuhr fort, er sei nach Ostdeutsch land gegangen, weil er dort seine beste Chance sehe, bei einer Wiedervereinigung Deutschlands mitzuhelfen und einen neuen Krieg zu verhindern, und weil er sonst nir gends im Westen, sicherlich nicht in West deutschland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 19.06.1928
Physical description: 8
zuwenden und jedwede Verwaltungstosten für Vorstandsmitglieder verpönt und überflüssig sind, infolge der freudigen, kostenlosen Mit arbeit vieler. Vielleicht könnte der Artikelschreiber dieses an den Charitasverband weitergeben mit der Beifügung, daß mit großen Direktorengehältern und Ueberlaffung von „Ich verstehe das nicht, Sir," erwiderte John Work- maun, „ich habe noch nie etwas von Aorrts gehört, was heißt das?" „Ich will es dir erklären, mein Boy, aber vor allen Dingen nehmt eurem Gefangenen

die Feffeln ab und er weist ihm Gastfreundschaft, Boys." Der Schwarze Adler trat sofort zu John Workmann und fugte: „Der große weiße Häuptling, dem wir Gehor sam geschworen haben, bietet dir die Gastfreundschaft cm." Dann wandte er sich zu einigen umstehenden Kriegern und fugte: „Nehmt dem Gesungenen die Fesseln ab." Sobald das geschehen, dehnte und reckte John Work- mann seine junge, kräftige Gestalt und rief: „Jetzt möchte ich es keinem von euch raten, nochmals mit mir anzubinden. Ich wiederhole

, es war eine Feig heit von euch, mich im Schlafe zu überfallen." „Keine Feigheit, Blaßgesicht," erwiderte der Schwarze Adler, „vielleicht lernst du aus unserer Handlungsweise Lebensweisheit. Einen Stärkeren überwindet man stets, wenn er sich nicht wehren kann." „Das werde ich mir merken," sagte John Workmann und erinnerte sich in diesem Moment des alten Werk meisters, der ihm einmal ähnliches gesagt hatte. Sicherlich hatte der Schwarze Adler mit feiner Erklä rung, warum sie ihn im Schlafe überfallen

, nicht so unrecht. „Vor allen Dingen," sagte John Workmann, indem er zu dem Weißen trat, „möchte ich wissen, mit wem ich-es in dieser merkwürdigen Gesellschaft zu tun habe. Sie werden mir zugeben, Sir, daß der Ausdruck „merkwürdige Gesell schaft" aus Sie im vollsten Maße zutrifft. Ich habe noch niemals in Neuyork gehört, daß--sich in so naher Entfer nung Indianer aufhielten." Ein lautes Lachen ertönte von neuem von den Lu« stichele« verwtrz^ Ziohn Avridnamr. Geldern zur Sanierung von verkrachten christlichen

. Nachdem er sich Äberzeugt, daß sie noch hart seien, wandte er sich wieder zu John Workmann und sagte: „Nimm Platz, mein Boy. TroA>em es hier in unseren Lagern nicht Sitte fft, sich in gesellschaftlichen Formen vor- znstellen, will ich dir doch meinen Ncrmen sagem — ich heiße Fred Banderbilt." — Einen Moment hielt John Workmann erstaunt den Atem an. Der Name Banderbilt war für jeden Amerikaner wie ein Märchenname, wie das Klingen unendlicher Gvldberge, wie ein Schlüssel zu dem Reich ungezählter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 03.07.1928
Physical description: 8
, der Bankier in Chicago ist, erst nach feiner Geschäftszeit. Wenn ich fragen darf, wo kommen Sie her?" Er schnitt damit John Workmann jede weitere Erwi derung ab und der war auch zu arglos, um irgend etwas hinter den anscheinend völlig harmlosen Worten des Frem den zu suchen. „Ich komme eben aus dem Westen, wo ich aus einer Farm gearbeitet habe. Ansäffig aber bin ich in Neuyork." „Wollen Sie mir nicht Ihren Namen nennen, Sir?" „Entschuldigen Sie," erwiderte John Workmann, „ich war in Gedanken. Sie wisten

, die Sorge um das Geld, wel ches man bei sich trägt. Mein Name ist John Workmann." „Workmann — Workmann?" — der junge Mensch blickte nachdenklich vor sich hin. Irgendwo mußte ihm der Name ausgefallen sein. Er war ein eifriger Zeitungsleser. Allerdings nur, um sich über etwaige Verbrechen, die ir gendwo vorgesallen, zu orientieren oder auch um zu erfah ren, ob man irgendeinen seiner eigenen Streiche entdeckt habe. Dabei mußte er den Namen John Workmann gelesen haben. Und jetzt erinnerte

er sich. „Sind Sie derselbe John Workmann, durch den vor einigen Monaten bei einem Präriebrand ein gewisser Harry Smith, ein Bandit aus dem Westen, ein junger Boy noch, gefaßt wurde, und zwar mit all dem Gelde, das er geraubt hatte?" -Ich fand Harry Smith." »Alle Wetter! das ist interessant, Mrslcr Workrnann. Ich habe den Artikel gelesen. Er stand im ,Neuhork Herald'. Da hoben Sw Glück gehabt, und soviel ich mich erinnere. liche von den freien Gewerkschaften vorgeschlagenen Be triebsräte einstimmig gewählt

Betrachtung des Rechenschaftsberichtes des DHV. für 1926 zum Ausdruck kommt. In Nummer 19 des Jahrganges 1927 „Der Arbeitgeber" heißt es: „Bereits in dem Jahresbericht 1925 der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände wurde darauf hingewie- fen, daß sich der Deutschnationale Handlungsgehilfenver . aren 1000 Dollar Prämie auf die Ergreifung von Harry Smith ausgesetzt." „Ganz recht," sagte John Workmann, „und das Geld, welches ich soeben erhoben habe, enthält zu einem Teil die mir ausgezahlte Prämie

." „Eine Menge Geld, Sir — damit können Sie Millio när werden, wenn Sie es richtig ansassen. Kenne genügend Leute, die nach Chicago mit der Hälfte von dem Gelde kamen und es durch geschickte Anlage dazu brachten, in kur zer Zeit reich zu werden. — Wollen wir nicht hier in die ses Restaurant gehen? Ich kenne es — ich esse hier oft mals zu Mittag." John Workmann folgte William Johnston. Bald saßen beide in dem kleinen, italienischen Restaurant vor einem Tisch und aßen. Trotzdem John Workmann keinen Alkohol

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 12.06.1928
Physical description: 8
können Föhn Workmanu, der Mnngsboh. Eine Erzählung aus der amerikanischen Großindustrie 211 von HanS Dominik. Copyright 1909, 1921. 192b by Hugo Steinitz Verlag. Berlin, und Koehler u. Amelaug. G. m. b. H.. Leipzig. John Workmann aber ging inzwischen mit wichtigster Miene zu dem ihm bekannten Möbelhändler und sing nach kurzer Begrüßung zugleich mit seinem Anliegen an: .Mister Jonas, ich komme heute geschäftlich zu Ihnen. Ich habe eine große Sache vor." „All right," erwiderte der Möbelhändler

. „Ich bin gern bereit, mit dir ein Geschäft zu machen. Um was han delt es sich denn?" „Ich brauche Möbel," erwiderte John Workmann. Der Möbelhändler machte erstaunte Augen. ..Nanu, willst du dich etwa verheiraten-?" John Workmann lachte. „Nein, Mister Jonas. Das überlasse ich anderen Boys." „Ja, aber wozu brauchst du denn in aller Welt die Möbel?" „Das will ich Euch erklären," erwiderte John Work mann. „Ich habe ein Haus gemietet. Wie Ihr hier sehen könnt, habe ich 38 Dollar Miete dafür bezahlt. Ich denke

, das wird Euch genügen, daß Ihr mir, wie Ihr es bei allen Euren Kunden macht, einen gewiffen Kredit eröffnet." „Selbstverständlich," entgegnete der Möbelhändler. „Wenn du Kredit von mir wünscht, so bist du mir jederzeit ein angenehmer Kunde. Ich würde dir auch Möbel kredi tieren, ohne daß du mir die Quittung über deine Haus miete zeigtest. Was brauchst du denn für Möbel?" „Das will ich Hhnen sagen," begann John Workmann. „Ich werde Ihnen zehn Dollar Anzahlung geben. Können diese sagen, daß sie dies aus pnrem

, einige Tische und mehrere Dutzend Stühle,auf Leihvertrag geben?" „Das ist die merkwürdigste Bestellung, die ich je von einem Kunden gehört. Willst du etwa ein Hospital er öffnen?" „Etwas Aehnliches," sagte John Workmann und ein feines Lächeln umspielte seinen Mund. „Ihr werdet schon sehen, was ich vorhabe! Vor allen Dingen muß ich von Euch wißen, ob Ihr mir diese Sachen noch heute nachmit tag in mein Haus senden könnt. Es wäre mir auch auge nehm, wenn Ihr mir einige Gardinen und Handtücher

mit auf den Leihvertrag setzen würdet." „Das will ich alles machen," erwiderte der Möbel händler, „damit ich aber nichts vergeste, wollen wir eine Liste aufstellen von dem, was du wünschest." Er nahm John Workmann in sein Büro und stellte nach dessen Angaben die gewünschte Liste auf. Dann zahlte ihm John Workmann zehn Dollar, und nachdem er nochmals das Versprechen erhalten, daß die Sachen bereits in den nächsten Stunden geliefert würden, verabschiedete er sich und begab sich auf den Weg nach sei nem neuen Hause

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 12
Date: 21.02.1953
Physical description: 12
sich ein ganz über mich lustig — sie nannten ihn Ii ap * der behauptete, ich schiene nur so, °® Idh über tiefere Ursachen gründlich Mit lautem Rattern und Fauchen rollte der Güterzug über die Schienen, die im Sonnen schein wie blankes Silber glänzten. John West, ein junger Bahnschaffner, stand auf der Platt form des letzten Wagens und blinzelte in den strahlenden Himmel. Plötzlich fiel ihm ein winziger dunkler Punkt in der Luft auf, der dem Zug folgte und immer größer wurde. Was konnte das sein? John folgte

ihm neugierig mit den Augen. Dann rief er seinen Freund Roy Johnes, der drinnen im Wagen arbeitete: „Hallo Roy, da schau, ein Vogel verfolgt unsern Zug!“ Roy legte sein Werkzeug hin und steckte neugierig den Kopf zur Tür heraus. „Das muß ein Rotkehlchen sein“, sägte er. „Aber warum macht es denn den Wettlauf mit unserem Zug?“ John zuckte die Schultern. „Das weiß ich auch nicht“, meinte er nachdenklich. ..Aber ich werde schon draufkommen.“ Da sahen sie, wie der Vogel, der endlich den Zug eingeholt

hatte, sich ermattet auf dem Dach des letzten Wagens niederließ, sich ein Weilchen ausruhte, dann aber weiterflog und sich schließlich auf einen der mittleren Wagen des Zuges setzte. Ab und zu flog er wieder hoch, kreiste aber immer wieder um der, gleichen Wagen und ließ sich stets an der selben Stelle nieder. Er wiederholte die ses Spiel so lange, bis der Zug in die nächste Station einlief. Kaum stand der Zug, da sprangen John und Roy auch schon von ihrem Wagen herunter, um nachzusehen

, was es mit dem anhänglichen kleinen Vogel auf sich habe. Sie entdeckten ihn am Dach des Waggons Nr. 1270, dessen Türen fest geschlossen waren. Aufgeregt zirpend flatterte er hin und her und versuchte offensichtlich, einen Zugang ins Innere des Waggons zu finden. „Ich ahne, was mit dem Rotkehlchen los ist“, sagte John. Damit zog er einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Wagentür. Im selben Augenblick schwirrte etwas an den Köpfen der beiden Männer vorbei — und der Vogel war in der dunklen Ecke des Wagens

verschwunden, aus der nun auch ganz deut lich ein klägliches Piepsen zu vernehmen war, das unverkennbar aus den hungrigen Schnä beln kleiner Vogelkinder drang. „Da haben wir die Erklärung“, lachte John. „Frau Rotkehlchen hat sich ihr Nest in den Wagen gebaut, während er auf einem Abstell gleis stand, und hat hier auch ihre Eier aus gebrütet. Aber wie soll sie denn nun ihre Jungen füttern, wenn der Zug ständig unter - wegs ist? Selbst wenn er in einer Station hält, wird die Zeit nicht ausreichen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 05.07.1928
Physical description: 8
alle Daten, wo die Postmusik seit ihrem Bestände mitwirkte, an, und besonders hob er die Mitwirkung an den Geburtstagen der letzten beiden Monarchen und Fronleich- namsprozeffionen hervor, vermied aber ganz besonders aus fallend ängstlich vor den vielen befrackten Herren mit und ohne Glatze, welche bei dem Festabend als Ehrengäste ge laden und anwesend waren, das schreckliche Wort Republik auszusprechen. Bei allen möglichen Anläßen wirkte die Postmusik mit, nur den 12. November und den 1. Mai, die John

Workmann, der Leitnngsbotz. Eine Erzählung aus der amerikanischen Großindustrie 39! von Hans Dominik. Copyright 1909, 1921, 1925 by Hugo Steinitz Verlag. Berlin, und Koehler u. Arnelang. G. m. b. H., Leipzig. Bei diesen Worten fiel es John Workmann schwer aufs Herz. Er hatte ja immer noch kein Unterkommen, und die Dämmerung war allmählich in volle Dunkelheit übergegangen. Mit einigem Zögern erzählte er, daß er sich eben erst ein Nachtquartier suchen wollte. «Hätt's mir beinah denken können," meinte

der Packer mit einem Blick aus das Ränzel, welches John Workmann noch immer umgehängt bei sich trug. «Well, ich mache Ihnen den Vorschlag, ziehen Sie vorläufig zu mir. Ich habe eine Fremdenkammer frei. Das Geschäftliche müffen Sie mit meiner Frau besprechen. Dann habe ich Sie mvr« gen früh gleich bei der Hand, wenn wir in den Workshop gehen." John Workmann nahm das Anerbieten dankend an, und eine neue Lage des berühmten, aus der Stadt Mil waukee stammenden Lagerbieres aus der großen deutschen Brauerei

von Pabst wurde darauf geleert. «Mr. Pabst ist Millionär durch unseren Durst gewor den," meinte Stuhrman lachend. „Armour. der Fleisch- könig in Chicago, ist groß, aber Papst soll ja wohl mehr Milwaukee ist noch größer. Ein Papst soll ja wohl mehr sein als ein König." Eine Stunde später saß John Workmann rn der klei nen, aber sauberen Wohnung von Stuhrman am Abend tisch. Mit Mrs. Stuhrman war er sehr schnell handelseins geworden. Für ein geringes Entgelt hatte sie mit ihm fullboarding vereinbart, Logis

und volle Verpflegung. Als John Workmann sich auf dem neu gewonnenen Lqyer ausstreckte, gingen ihm die Eindrücke dieses Tages wild durch den Kops. Er überdachte Das Abenteuer mibdem beiden Republikfeiertage, hatte der Festredner ganz und gar vergeffen anzuführen, als hätte die Postmusik an diesen Tagen überhaupt nie bestanden. Man muß sich fragen: Hat sich der Festredner vor den vielen befrackten Her ren geschämt, es anzuführen, daß die Postmufik auch noch in der Republik existiert und außer

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 13.05.1939
Physical description: 6
, daß ihr Vater lebe? Und warum enthielt der Brief die Bitte, niemand etwas zu sagen? Erika hatte in der Aufregung den Briefumschlag zerknüllt. Sie verbarg den Brief in ihrer Tasche, glättete das Kuvert und versuchte, den Poststempel zu entziffern. Der Stempel war ver wischt und undeutlich; aber schließlich brachte sie heraus, daß der Brief gestern in Newyork aufgegeben worden war. Erika stand noch immer wie angewurzelt vor dem Tor, als sich ihr John näherte. „Der Wagen steht schon bereit", sprach

dieser geheimnisvolle Brief erfüllen sollte. Man versuchte, sie in Sicherheit zu wiegen. Jedenfalls war es jemand ausge fallen, daß sie spionierte und die Leute auszuhorchen versuchte. Sie mußte also vorsichtiger sein! „Achtung!" warnte John, als der Wagen bedenklich ins Schleudern kam. „Haben Sie Angst?" fragte Erika mit einem gespannten Zug um den Mund, während sie das Lenkrad fester in die Hände nahm. Der Wind, der ihr bei dem raschen Tempo um die Ohren pfiff, die Gefahr, die zu meistern in ihren Händen lag

, taten ihr wohl. „Sie fahren ein Teufelstemp-i" hörte sie John an ihrer Seite. Sie lachte. „Gefällt mir gerade!" „Ich finde die Sicherheit nicht weniger schön als die Gefahr", sagte John, dem das Hundertkilometertempo durchaus nicht zusagte. „Hören Sie, John", begann Erika, als der Wagen wieder in der Geraden lief, „sind Sie ganz sicher, daß mein Onkel an der Bai ist?" „Das steht wohl außer jedem Zweifel." „Ob Sie sich nicht irren", zweifelte Erika. „Vielleicht hat er in Newyork eine heimliche

Freunoin, die von Zeit zu Zeit be sucht werden will? Ich muß ünmal Miß Ketty fragen. Ich glaube, daß sie manches nette Geheimnis kennt!" „Möglich", meinte John einsilbig. XIV. Allnrählich hatte Erika im Verkehr mit John einen Ton an geschlagen, der nicht gerade liebenswürdig war. Aber auch John hatte seine Taktik geändert. Er duldete ihre Angriffe, wider sprach ihren Zweifeln nicht und gefiel sich anscheinend in der Rolle des Sanftmütigen. „Jetzt werden Sie schön warten, bis ich wiederkomme", be fahl

sie, während sie den Wagen vor dem Hotel anhielt. „Ich habe hier einiges zu tun!" „Bitte!" fügte sich John. Als Erika in die Halle trat, eilte ihr der Direktor entgegen. Er war bei besonders guter Laune. Lächelnd verbeugte er sich und äußerte sich erfreut über Erikas Erscheinen. „Guten Tag!" grüßte Erika und erwartete, wie täglich, die Aurfolgung der Telegramme von Diörn. „Zum erstenmal keine Nachricht!" meldete der Direktor be dauernd. Erika war einen Augenblick verwirrt. „Vielleicht eine Stö rung in der Leitung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 16
Date: 25.08.1928
Physical description: 16
des Dampfers, die Schrauben begannen wieder ihr unermüdliches Spiel und der Grober Cleveland setzte seinen Weg nach Norden fort. James Webster blieb bei dem Boot. Er legte den Mast nieder und warf ihn kurzer hand über Bord. Dann breitete er das Segel wie eine Persenning über den Bootskörper, so daß dessen Inhalt allen neugierigen Blicken entzogen- war, und dann setzte er sich ruhig daneben auf ein zusammengerolltes Tau und steckte sich eine Pfeife an. Derweil befand sich John Work- mann bei Mr. Bulwer

mit unserer Samm lung Aufstellung finden können." Jetzt schien Mr. Bulwer der richtige Moment gekom men zu sein. -.Eine große Kabine, Sir, in der auch die Kisten Platz finden. Da müssen Sie die Staatskabine nehmen. Die allein Maerärrmia aenua." .Well, Mr. Kapitän, nehmen wir die Staatskabine!" .All right, Mr. Workmann, kostet bis Neuyork zwei tausend Dollar." John Workmann zog ein Scheckbuch aus der Tasche und schrieb einen Scheck auf die Morganbank in Neuyork aus. „Pleuse, 3Nr. Kapitän." Eine Stunde

später trugen Macrosen des Grover. Cleveland achtzig schwere Wollballen in die Staatskabine. Der Schiffszimmermann aber war eifrig bei der Arbeit, zollstarke Eichenbretter zu zersägen und nach den Angaben von John Workmann Kisten zu bauen. Schwere, gut ver schraubte und vernagelte Kisten ohne jede Fuge und Ritze. Kiste um Kiste wurde in die Staatskabine geschafft und in gemeinsamer. Arbeit brachten James Webster und John Workmann den Inhalt der Wollballen in den einzelnen Kisten unter. Seit

vom Land zum Schiff hingeschoben. An der Reeling standen James Webster und John Workmann. Standen, um Abschied voneinander zu nehmen. Mr. Bulwer ü'h es mit Staunen, daß der eine der beiden Insassen seiner Staatskabine an Land ging. Sah es und wartete vergeblich auf dessen Wiederkehr, als die Stunde der Abfahrt herankam. Er wuß/te freilich auch nichts von den Verabredungen dieser beiden, die nach einem gut durchdachten rmd ziel sicheren Plan arbeiteten. Für diesen Tag war es ja zu spät „Die übrigen

, im Lause der nächsten Woche ganz automatisch erteilt werden. Dann konnten auch irgendwelche Machinationen anderer Finanzgruppen daran nichts mehr hindern und ändern. In der Nacht verließ der Grover Cleveland den Hafen von Valparaiso und dampfte weiter nach Norden hin. Es war die gleiche Strecke, die sie auf der Hinreise mit dem Abraham Lincoln befahren hatten. Die Küsten von Chile. Bolivia und Peru. Die gleichen Aufenthalte und Lan dungen wie damals. Nur daß John Workmann jetzt die Fahrt allein machte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 02.08.1928
Physical description: 8
einen Stromdefekt. Die „Volks-Zeitung" meldete vorgestern, daß am Sonntag abends zwei Hunde in der Fischergasse ein Unglück verhütet haben. Sie bellten nämlich einen Leitungsmast der elektrischen Straßenbahn Jetzt hielt John Workmann die Zeit für gekommen, um sich nach Namen und Art des sonderbaren Passagiers zu erkundigen. „Hallo, Sir, wie in Teufels Namen sind Sie aus die Kufe meines Apparates gekommen? Wenn ich Sie nicht zu fällig gesehen, hätte es ein schlechtes Ende mit Ihnen ge nommen." Der Fremde brummte

etwas vor sich hin. „Wird auch so kmn gutes mit mir nehmen, Sir." Diese Antwort gefiel John Workmann nicht. Heftiger, als es sonst seine Art war, erwiderte er: „Mag Ihr Ende sein, wie es will. Mich interessiert es jedenfalls nur, soweit die Kuse meines Apparates dabei in Betracht kommt. Wie sind Sie denn da hinaufge kommen?" „Ziemlich einfach. Als Ihr Apparat an der Landungs brücke der Battery anlegte und Sie einen Gentleman auf der oberen Plattform absetzten, stand ich unten aus der kleinen Bootsbrücke unmittelbar

über der Wasserfläche. Von da war cs eben nur ein Schritt bis zu der Kufe." John Workmann nickte. „Well, wie Sie yiuaufgekommen sind, weiß ich jetzt. Nun möchte ich noch wissen, was Sie mit diesem Aufstieg bezweckten." Der Fremde errötete. Nach einigem Zögern fuhr er fort: „Ich sah Ihr Flugzeug aus dem Nordwesten über die Stadt Herkommen. Ich vermutete. Sie kommen von den Seen und fliegen auch dahin zurück . . ." „Und weil ich auch nach den Seen will und weil mein Reisegeld nicht gerade . . . Sie verstehen, Sir

und Tag unser Heimatland und bieten ins besondere der Landbevölkerung ein sogenanntes ägyptisches Macco-Hemd oder Hose unter der betrügerischen und listi- werde ich aber notgedrungen den Platz auf dem Puffer nehmen müssen." John Workmann hatte während dieser Worte Gele genheit genommen, den Fremden genau zu mustern. Seine Kleidung war, wie gesagt, äußerst einfach, aber sauber. Er mochte etwa sünfundvierzig Jahre alt sein. Das volle Haupthaar und der bis auf die Brust reichende Vollbart zeigten bereits

graue Fäden, das Gesicht war gut geformt. Die hohe Stirn verriet Klugheit und Entschlossenheit, die Fältchen, welche sich auf der Stirn und an den Augen winkeln zeigten, mochten wohl von mancher Arbeit und Aufregung Zeugnis ablegen. John Workmann hatte den Eindruck, daß dieser Mensch m seinem Leben geistig viel gearbeitet haben müsse, daß ihm aber die Laster und Vergnügen der Großstadt, die jedem Gesicht so unverkennbare und unverwischbare Spu ren einmeißeln, fremd geblieben waren. Höflicher

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 16.07.1928
Physical description: 8
fest. Als erster von allen ging Chef Erooker an Land. John Workmann folgte ihm dicht auf dem Fuße, und nun waren sie an der Unfallstelle. Die Faust eines Riesen schien hier den ganzen Pierbau bis zum Grunde des Hudson in den Boden geschlagen zu haben. Nur noch aus den Trüuunerstücken ließ sich ein Bild des Un glücks gewinnen. Ein flacher Güterwagen war bis an die Spitze des Piers gefahren worden. Aus ihm hatten die Ver lader das Dynamit, welches in kleine Hotzkisten von 25 Pfund Gewicht verpackt

Eisenbahnwagen war de toniert, war durch die fürchterliche Kraft des Dynamits mitsamt dem Pier unter ihm in einer Tausendstelsekunde in den Flnßgrund geschlagen worden. Aber noch standen drei weitere Waggons mit Dynamit kaum 80 Meter von der Unglücksstelle entfernt. Wie durch ein Wunder waren sie von der Explosion verschont geblieben. Diese Wagen zu sichern und ein weiteres Unheil zu verhüten, war jetzt die Aufgabe der Leute vom Feuerboot. John Workmann machte sich ohne Abschied davon. Durch die Kette

in Hoboken. Erster authentischer Bericht von John Workmann." Die Riesenpressen des „New York Herald" vermochten diesmal trotz ihrer Leistungsfähigkeit die Blätter kaum in solcher Menge herzustellen, wie sie den Zeitungsbohs drau ßen vom Publikum aus den Händen gerissen wurden. John Workmann hatte einen Erfolg, um den ihn alle Journalisten von Neuyork beneideten. Aber trotzdem war er mehr denn je entschlossen, sein Bündel zu schnüren. 26. Kapitel. Der Rapid train, welcher die Reisenden in sausender Fahrt

von dem Gestade des Atlantischen Ozeans nach dem Westen trug, machte auf der großen Halbinsel zwischen dem Huron- und Michigansee einen kurzen Halt. Es war noch früh, etwa in der siebenten Morgenstunde, und an diesem Februartage la^diaStadt noch im Dunkel. John Work- Am 16. Juli um 4.15 Uhr früh wurde in der Sterzin- gerstraße der beim Landeslagerhaus angebrachte Feuer- melder vermutlich aus Uebermut durch unbekannte Täter gezogen, wodurch die Berufsfeuerwehr alarmiert wurde und ausgefahren ist. Weitere

herum pendeln den Februarwetter mehr einem Schlammbad als einer Verkehrsstraße glich. John Workmann begriff auf einmal das alte Scherzwort, demzufolge die Bürger des Staates Michigan bereits mit Gummischuhen aus die Welt gekom men sein sollen. Das Auge des rüstig vorwärts Schreitenden siel aus hell erleuchtete Fenster. »Saloon" stand da in großen gol denen Lettern. Darunter eine lange Liste der guten Dinge, die es hier für die Gäste gab. Jedenfalls war es das Ge botene. erst einmal irgendwo

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 27.05.1930
Physical description: 8
. An dieser Besprechung hat auch ein dem Be triebe nicht angehörender Arbeiter namens Franz John teilgenommen. Die Arbeiter wählten ein dreigliedriges Komitee, welches die Unterhandlungen mit der Firma In genieur Berger führen sollte. In dieses Komitee wurde auch John gewählt. John trat mit!der Bauleitung tele '* Boslm. Bon Upton Sinclair. Autorisierte Uebersetzung aus dem amerikanischen -Narmstript von Paul Daudisch. Copyright 1929 by Ma lit-Berlag A.-G.. Berlin W 50. Tutsie wurde hineingeführt, der Foliant wurde

telephonischen Anruf teilte Ingenieur Hitsch mit, daß er bereit sei, am nächsten Tage zur Baustelle zu kommen, um hiebei die Be schwerden der Arbeiter entgegenzunehmen. John teilte das Ergebnis der Unterredung den Arbeitern an der Baustelle mit. Ingenieur Hitsch genießt nicht das Vertrauen der Arbeiterschaft, weshalb seiner Zusage wenig Glauben ge schenkt wurde. Die Arbeiter beschlossen daher, sich zum Bür- germeister von Hötting als Vertreter der Bauherrin zu begeben, um diesem ihre Beschwerden vorzutragen

. Dies führten die Arbeiter auch aus. Unmittelbar darauf wurde John, der sich in der Nähe des Gemeindehauses aushielt, von einem Gendarmeriebeam- ten verhaftet und nach einem Verhör beim Postenkommando zur Bezirkshauptmannschaft Innsbruck gebracht. Erst nach mehreren Interventionen wurde John aus freien Fuß ge setzt. Die Verhaftung Johns stellte einen nackten Willkür akt dar. John hat nichts gemacht, was eine Verhaftung und Anhaltung rechtfertigen würde. Nach § 2 des Koali tionsgesetzes vom 17. April 1870

sind Streikvereinbarungcn straffrei. Es kann daher eine Versammlung, die vielleicht zu einem Streik führt, keine strafbare Handlung darstellen und darf deswegen jemand, der daran teilnimmt, nicht in Hast genommen werden. Nach dem vorliegenden Tatbestände und mit Rücksicht auf die Gesetzeslage muß daher gesagt werden, daß die Ver haftung des Herrn John vollkommen gesetzwidrig erfolgt ist. Sie ist offensichtlich vorgenommen worden über Einfluß nahme von Organen der Bauunternehmung und stellt die Verhaftung

und aus zahlreiche Stellen hinzuweisen, die das Verfah ren parteiisch erscheinen ließen. Wie alle, die so handel ten, erhielt auch er keine Antwort. Noch seltsamer war das Erlebnis John I. Richards', eines Anwalts aus Providencc, Rhode Island, der wäh rend des Krieges als Bundesstaatsanwalt der Vereinigten Staaten die Morelli-Bande verhaftet und ins Gefängnis geschickt hatte. Er erhielt ein Telegramm mit der Aufforde rung, den Gouverneur von Massachusetts zu besuchen, und reiste auf eigene Kosten nach Boston

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 27.04.1934
Physical description: 12
eine Handhabe für den Nachweis ergeben hat, daß der Impresario schon von Haus aus die Absicht gehabt hätte, als eine Art verkappter Mädchenhändler die ihm anvertrauten Mädchen dem traurigen Lose zu über antworten, mit dem sie ihren Traum vom Glück i.. der Ferne zu büßen hatten. Amerikas Feind Nr. 1. Newyork, 26. April. Das Ungeheuerliche ist geschehen: John D illinger, d« Bandenführer und vielfache Raubmörder, der „Feind Nr. i Amerikas", hat abermals der Polizei ein Schnippchen geM gen. In einem kleinen

Hotel m der Nähe von Spider Lake, im Staate Wisconsin, hatte er sich mit seinen Spieß gesellen, bis an die Zähne bewaffnet, verschanzt. Noch eben rechtzeitig machte dann John Dillinger, durch seine Waffen gesichert, einen Ausfall. Und dieser Ausfall glückte vollkom- men. Der öffentliche Feind Amerikas hat die Freiheit wieder gewonnen, während einige hundert Mann Polizeimarinschaf- ten das Nachsehen haben. Die Stimmung des amerikanischen Publikums hat sich deshalb sogleich gegen die „unfähige Polizei

worden, die Nachforschungen der Kriminalpolizei nach Kräften zu unterstützen. Ueberall, wo „Amerikas Feind Nr. 1" auftaucht, ergreift panischer Schrecken die Bevölkerung. Soviel Morde hat John Dillinger schon auf dem Gewissen! Was würde es ihm ausmachen, blindlings in die Menge zu schießen, nur, um die Freiheit wiederzugewinnen? John Dillinger, vor einem Jahre noch ein unbekannter Zuchthaussträfling in Lake County (Indiana), ist jetzt der meistgenannte und bestgehaßte Mann der Vereinigteu Staaten

. John Dillinger schien zum Verbrecher voraur- bestimmt zu sein. Er entstammt eigentlich einer guten Fami lie, und sein Vater wollte durchaus, daß sein Sohn einmal ein geachteter Mann würde. John Dillinger durchkreuzte aber bereits als Zwanzigjähriger die hochfliegenden Pläne seines Vaters; denn damals stand er wegen eines Raubüberfalles zum erstenmal vor Gericht. Im Staate Indiana stand die Wiege John Dillingers, und mit magischer Gewalt zieht es ihn dorthin immer wieder zurück. Es würde zu weit

dieses Gauners ist groß. Da er sich immer wie der Waffen zu verschaffen weiß, wird John Dillinger wohl noch längere Zeit die neue Welt in Aufregung versetzen. Die Verfolgung Dillingers. Newyork, 26. April. Zur Verfolgung Dillingers sind außer 5000 Polizeibeamten und zahlreichen Detektiven 300 Mann Infanterie von der Bundesregierung eingesetzt worden. Im Laufe des Tages sind mehrere Banküberfälle, Räu bereien und E n t f ü h r u n g en vorgekommen. Fünf Europäer als Seeräuber verurteilt. Darren, 26. April

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 23.06.1937
Physical description: 8
Teppich ausgelegt, so daß nach menschlichem Ermessen überhaupt nichts in Scher ben gehen tonnte, auch wenn eS zufällig doch heruntersiel. Wie soll man sich das erklären? Obgleich ich nie abergläu bisch war, empfand ich doch diese Lösung geradezu als eine Befreiung von einem unerträglichen Druck, der Wochen und | Monate auf uns allen gelastet hat." Jas Armband Von Michael Bratt Verärgert blickte John Leigh von feinem Schreibtisch auf, als das Glockenzeichen Sir Edward Brooks, feines Arbeitgebers

, ertönte. Was konnte denn der alte Sonder ling schon wieder von ihm wollen'? „Hallo, lieber Junge!" empfing ihn dieser und John fühlte wieder einmal, wie er diese vertraulich-väterliche An rede, ja, den Alten «selbst haßte. „«Sehen Sie doch dieses herrliche Armband an! Mein bester Fang in den' letzten Jahren. — Ich habe es e'ben sorgfältig untersucht, es ist unter Brildern seine taüsend Pfund wert. Und erinnern Sie sich> noch, wieviel wir dafür bezahlt haben?" „FüUfundsiebzig, wenn ich mich recht

erinnere . . John fand es geraten, 'doch ein 'wenig Anteilnahme zn zei gen. „Tatsächlich ein Prachtstück. Ich finde, es ist das weit aus reizvollste Objekt Ihrer ganzen- Sammlung." „Freut mich, freut mich wirklich, mein lieber Junge, übrigens — ich werde daran' denken, 'daß es Ihnen so gut gefallen hat... Aber Haffen wir das jetzt. Gibt es' sonst irgendetwas Interessantes?" „Eigentlich nichts. — Außer, «daß wir wieder eine Zu schrift von der Versicherungsanstalt bekommen haben'. 'Ich begreife wirklich

mit diesen Versicherungsge'sellschasten! Wie ich un längst eine Lebensversicherung für meine Tochter abschlie ßen wollte, 'haben! alle diese Idioten' abgelehnt! Ich hätte ein schwaches Herz! Lächerlich! Außerdem 'bin' ich abergläubisch. Ich hänge so sehr an meinen Kunstwerken, daß ichi nicht daran glaube, man könnte sie mir rauben! Zumindestens würde es dem Ver brecher sicher kein Glück bringen«..." Ein unbändiger Zorn gegen diesen Greis erfaßte John-, als er wieder allein vor seinem Schreibtisch saß. Sein Wohltäter! Weil er ihm, einen Jugendfreund

aus dem Nebenzimmer 'weckte ihn aus feinem. Brüten, Er trat in den Raum, den er vor we nigen Minuten verlassen hatte, um noch aus der 'Schwelle entsetzt zurück^Ufahren. Der Körper Edward Brooks lag lang ausgestreckt in seltsam starrer Haltung aus dem Tep pich vor dem Safe, dessen schwere Tür offen' stand-. Mit zwei Schritten war John bei ihm und tastete mit zitternden- Händen nach dem Herzen des' alten Mannes. Kein Zei-chen von- Gewalt war zu erkennen'. Offensichtlich war der Alte dem schweren' Herzleiden

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 04.06.1919
Physical description: 4
sie mit einem schwachen Weh- laut auf den Boden. Als wären die Gedanken ihm abhanden gekommen, sah John darauf hin: als er ein wenia seine Augen hob. da sah er an einem hervorstehenöen Schraubenstift des Ofens, von dem das Kind den Messingknopf zum Spielen abge- nonrmen hatte, einen Tropfen roten Blutes hängen. Er kniete nieder und fuhr suchend mit den Händen durch das volle Haar feines Weibes: plötzlich wurden ihm die Fin ger feucht: er zog sie hervor. „Blut!" schrie er und betrach tete mit Entsetzen seine Hand

: dann fuhr er fort zu suchen, hastig, mit fliegendem Atem, und — nun hatte er es ge fühlt, ein Stöhnen brach aus seinem Munde: da. da quoll es hervor, da war der.Stift hineingeörungen: tief — er wußte nicht, wie tief. „Hanna!" flüsterte er. indem er sich zu ihrem Ohre beugte, und noch einmal stärker: „Hanna!" Da kam es endlich. „John!" kam es won ihren Lippen: doch wie aus weiter Ferne. „Hanna!" flüsterte er wieder: „bleib, ob stirb nicht. Hanna! Ich hole einen Doktor: gleich, gleich

bin ich wieder da!" „Es kommt doch keiner." „Ja, Hanna, er soll kommen!" Eine Hand griff tastend nach der seinen, wie um ibn zurückzubalten. „Nein. John — kein Doktor — du bist nicht schuld — aber — sie setzen dich ins Gefängnis!" Sie warf sich plötzlich gewaltsam herum. „Küß mich. John!" rief sie laut wie in Todesangst: doch als er seine Lippen auf die ihren drückte, küßte er nur noch eine Tote. Scheu schlich das Kind zu ihm heran. „Ist Mutter tot?" frng es nach einer Weile, und als der Vater nickte: „Wa rum weinst

sich auf und setzte die Kleine auf den Fuß boden. „Es ist nur wieder ein Sarg zu machen " sagte ei tonlos, „und.ich habe keine Eschenstämme mehr. Ich bii ein armer Lumv, Machbar!" Der Alte sah ihn eine Weile schweigend durch seine run den Brillengläser an. „Ich weiß wohl." sagte er dann „daß du dies Weib nicht verdientest: du brauchst just nich davon zu reden — wie ist d^m das Unglück hier zu Plai gekommen?" Und John berichtete was geschehen war: ohne Anlaß trocken, als sei es eines Dritten Sache: bann

aber war er sich wieder Antlitz, das wie u der Toten und betrachtete mit Scheu ih „.c schlafend vor ihm lag: leise, als gelte e ein Verbot zu übertreten, streckte seine große Hand sir aus und strich zitternd über die leblosen Züge. „Wi schön, o. wie schön!" murmelte er: „und sie werden ei glattes Brett darüber nageln, wie sie es den armen Mer scheu tun!" Der Alte kannte seinen Mann: er glaubte seinem Vc richte: er wußte, er brauchte nicht weiter darüber z reden: dennoch trug er ihm mehr Groll als Mitleid. „Sc ruhig. John

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 16
Date: 23.06.1928
Physical description: 16
der amerttanischeu Großindustrie 3°J von Hans Dominik. Copyright 1909, ISA, 1926 by Hugo Stenntz Bettag, Betten, und Kochler «. Amttang, G. m. b. H.. Seipgtg. „Nein, mein Boy! Du siehst hier dicht vor dir das rote Haus mit der Inschrift: European Hotel, Nebrasca's greatest tenement (Nebraskas größtes Haus)/ John Workmann lachte hell auf. Im Geiste verglich er dieses einstöckige, kleine Haus mit den Riesenbauten der Hotels zu Neuyork, deren oberste Stockwerke, vom zwanzig sten aufwärts, sich in den Himmel

zu verlieren schienen. Da gegen sah das hier wie ein Spielzeug aus einem Broad way-Laden aus. Deutlich konnte John Workmann im oberen Stockwerk des aus Holz gebauten Hauses drei kleine Logierzimmer sehen, während das ganze untere Geschoß von dem Bar raum, der Küche und einigen Nebengelaffen eingenommen wurde. Der Barraum war der Ausschank des Hotels, und an den Holzpfählen, welche an der Sttaße mit einem kleinen Bretterdach darüber errichtet waren, banden Cowboys und sonstige Berittene ihre Pferde

an. — Weniger für die Tiere als für die Menschen waren an den Pfählen große Tafeln angeschlagen, ans denen zu lesen war: Lagerbeer, Brandy und vor allen Dingen: Old Whisky. An den Pfählen waren einige Pferde angebunden. „Es ist nicht so ganz vornehm wie das Waldors-Astoria- Hotet. John. Dafür liegt dort noch eine zweite Gastwirt schaft, welche du in gleicher Qualität auch nicht in Neu- yoxk finden wirst/ sagte Fred Harryson. Jetzt lachte John Workmann laut aus: Dieses zweite Gebäude, ja, war das überhaupt

ein Gebäude? Das schien eher ein Stall für Kiche! Aber nein, ■ t Mhe-, wsr M «in Verschlag für Schweine oder dergleichen. Baufällig hing das Ganze wind schief nach der rechten Seite hinüber, als ob es im nächste» Moment einen Hausen Bretter bilden wollte. Aber auf einer großen Tafel, welche sich Wer das Dach hinzog, war mit Riesenbuchstaben zu lesen: Nebrasca's first Saloon, und an einem hohen Mast flatterte eine schmutzige, sturmzerschte amerikanische Flagge. „Du hast recht, Fred/ sagte John Workmann

und vor allen Dingen wieder Whisky von allen Arten und Sor ten. Dieser Laden gefiel John Workmann noch am besten. Er erinnerte ihn an die Läden in Hv'boken, wo für die Ozeanfahrer, für das Seevolk allerlei ähnliche Dinge in ein und demselben Laden zu kaufen waren. Wt schlug John Workmann seinen Freund aus die Schalter und sagte: „Hör mal, Fred, wie weit liegt nun noch-die Spring- field Farm von hier aus?" „Ich sagte schon, 150 Meilen, Jonnh. Fünf Tage strammer Marsch, wenn wir nicht eine Fahrgelegenheit finden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 18.07.1928
Physical description: 8
ihn nicht persönlich. Aber er kannte den Banderbiltschen Reichtum, der etwa 80 Jahre älter war als derjenige von Mr. Ford. Und er empfand vor diesem etwas älteren Reichtum einen ähnlichen Respekt, wie etwa in Europa der neuere Briefadel vor dem alten, noch aus den Kreuzzügen stammenden Schwertadel empfindet. Ein Mann, den ein Vanderbilt empfahl, mußte jedenfalls sehr höflich empfangen und gehört werden. Mr. Preece drückte auf einen Knopf, und zwanzig Se kunden später wurde John Workmann in sein Zimmer ge führt

im Westen bei den Maschinen. Hatte einige Zeit wieder bei den Maschinen Stellung bei Armour and Company. Jetzt möchte ich . . ." Mr. Preece wußte jetzt, wo er John Workmann in sei nem Gedächtnis unterzubringen hatte. Er suchte in einem Stoß Zeitschriften und langte die Nummer des „Herald" hervor, in welcher John Workmann seine Eindrücke im Be triebe von Armour and Company veröffentlicht hatte. Er schlug den Aussatz auf und hielt ihn John Workmann hin. „Sind Sie das?" „Des. Sir." Mr. Preece überlegte

Vertrauensmann bei der Mittenwaldbahn, ist nach langem, schwerem Leiden gestorben. Seine vielen ein paar Zeilen darauf und gab sie ihm, zusammen mit der Karte von Vanderbilt. „Melden Sie sich morgen früh mn 9 Uhr bei meinem ersten Assistenten, Mr. Reppington. Sie werden eine Be schäftigung haben, die Ihnen Freude macht." Mr. Preece nickte mit dem Kopf zum Zeichen, daß John Workmann entlasten sei. Aber der blieb ruhig stehen und hatte noch eine Frage. „Welches Gehalt rverde ich für mk^ne Tätigkeit be ziehen

, Sir?" Mr. Preece stutzte einen Moment. Das paßte natür lich durchaus ins Bild. Diese reichen Jungen wollten um alles in der Welt nicht umsonst in Stellung gehen. Sie wollten ihre Dollars verdienen, weil sie sich sagten, nur dann würde man ihnen glauben, daß sie auch wirklich und richtig gearbeitet hätten. „Mr. Workmann, Ihr Gehalt wird sich aus-dem Fixum von 25 Dollar in der Woche und einer Tantieme zusammen setzen. Die Höhe der Tantieme wird ganz von Ihren Lei stungen abhängen." Er hielt John

Workmann die Hand hin. und dieser schlug ein. Erst jetzt war er aller Form nach für die Ford- Werke engagiert. 26. Kapitel. Seit vier Wochen war John Workmann nun im Taylorbureau der Ford-Werke. 24 Jahrhunderte früher hatte ein Mann, den das Orakel von Delphi für den weise sten der Griechen erklärte, einmal gesagt: „Alles, was ich weiß, ist, daß ich weiß, daß ich nichts weiß." John Work- maun hatte nie etwas von Sokrates gehört. Aber dies«, Erkenntnis des alten Philosophen wurde ihm von Tag zu Tag

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 15.05.1939
Physical description: 6
ein hämischer Ausdruck. „Ich war doch nicht mit!" erklärte Erika mit gespielter Naivität. „Leider!" warf Bill ein. „Nun? Wo seid ihr also gewesen? Ich will es wissen!" „Nicht so energisch, mein Fräulein!" scherzte Bill, etwas unsicher. „Vermuten wohl, daß wir auf Brautschau waren?" „Bill, Sie wollen mich ärgern!" rief Erika und sah ihn böse an. „Gehen Sie! Ich mag nichts mehr von Ihnen wissen." „Aber ich will es Ihnen doch sagen!" rief Bill bestürzt. Aber dazu hatte er keine Gelegenheit mehr. John, der eben

aus der Küche gekommen war, gesellte sich zu ihnen. Bill und John waren anscheinend nicht gut zueinander. Für den derben, rauhen Bill, der sein halbes Leben lang in der Arktis verbracht hatte, manche Gefahr und manches wilde Abenteuer hinter sich haben mochte, war jeder gutgetleidete Bürger ein Taugenichts. John hingegen ging Bills plumpe Art auf die Nerven. Er wich ihm gern aus. „Ich hätte heute noch in Quehec zu tun", begann John, „aber ich fürchte, daß mich der Kapitän nicht gern im Auto mitnehmen

wird?" „Das fürchte ich auch", entgegnete Erika trocken. „Ist es beim wirklich so wichtig? Oder — ein bißchen eifersüchtig?" „Hab' ich mir gründlich abgewöhnt!" sagte John kurz. „Das ist recht! Damit haben Sie ein wichtiges Hindernis in unsrer Freundschaft aus dem Weg geräumt!" Die Blicke Bills und Johns trafen sich. Es war kalter Haß, der aus beider Augen funkelte. Da knarrte der Schlüssel in der Tür zum Salon, und gleich darauf trat der Onkel in die Halle. „Also!" rief er aufgeräumt Erika zu, „in den Wagen! Los

!" „John möchte mitfahren!" sagte Erika. „Ein andermal! Heute nicht!" entschied der Onkel kurz, und John wagte keinen Widerspruch. „Tut mir leid", wendete sich Erika an den enttäuschten John. Dann eilte sie aus der Halle, nahm im Hinausgehen Mantel und Handschuhe mit, sprang leichtfüßig über die Treppe und lief zu ihrem Auto. Als Onkel Joe in den Wagen stieg, summte der Motor schon. „Los!" kommandierte der Onkel, und der Wagen fuhr an. Auf der Landstraße war Onkel Joe schweigsam. Manchmal sah er Erika

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 10.08.1942
Physical description: 4
? Aber mein Freund Erich wollte, wie immer, dem i Manne auf den Grund sehen und unbedingt erfahren, was ihn und jeden Amerikaner von Durchschnitt - denn solche wie diesen John Elsworth gab es sicher« j lich hunderttausende und Millionen — bewegt, um k in den Krieg zu ziehen, welche Gedanken und Ideen f ihn beschäftigten, wie er sich den weiteren Ablauf ; und das Ende des Krieges vorstellt und vieles noch, i So versucht er es noch einmal, kaut sein gutes Schul englisch zu dem schlechtesten Amerikanisch zurecht

, zu ; dein er fähig ist, und klopft dem Matrosen freund schaftlich aus die Schulter: „Hallo, mein Junge, ver steh mich wohl! Ich meine den Krieg, was du davon i hältst, so für dich und im allgemeinen, ja? Was dir der Krieg bedeutet?!" „Der Krieg? 600 Dollar!" sagt John Elsworch bestimmt, und sein Gesicht heitert sich auf. Er ist sicht lich erleichtert, daß er uns nun auch diese Frage be antwortet hat. Mein Freund blickt überrascht auf. Dieser John Elsworth sieht doch wahrhaftig nicht nach einem Menschen

ist heute nirgends mehr sicher." Das ist vernünftig gesprochen. Auch mein Freund Erich muß das zugeben, John Elsworth ist kein , Abenteurer, der sich ohne Ueberlegung in eine Ge-! fahr stürzen würde. Er hat alles genau bedacht. Auch wenn ihm der Bestimmungshäfen Murmans! nicht genannt wurde, wußte er doch, daß man Pan-: zer, Sprengstoff und Maschinenpistolen nicht zuni reinen Vergnügen spazieren fährt. Er wäre ja lieber, - wie er uns versichert, in den Pazifik als in das Eis meer gefahren; aber Krieg

ist überall, und dagegen . gibt es ja schließlich die Versicherung, meint er. Üni! damit sind wir nun eigentlich beim Kern angelangt, bei dem, was für John Elsworth das Wesen der Krieges ausmacht: die Versicherung. „Bedenken Sie" sagt er und rechnet wieder, „5000 'Dollar ist die Der-1 sicherung für meine Angehörigen! Ein bequemes l Leben für diese, wenn ich nicht wiederkomme. Kam ' ich mehr für sie tun? Die Versicherung wird wohl f nur einen Teil der Summe ausbezahlen, da mich die Deutschen

ja wieder aus der See herausgefW f haben, oder nicht? Wie denken Sie darüber?" So war John Elsworth. Krieg, das war für diesen Amerikaner erstens die Heuer mit der hohen Gefah renzulage, zweitens die Versicherung und drittens die Kleiderkasse, die ihn, wie er uns erzählte, vom Kopf bis zu den Füßen neu einkleiden muß. wenn er zurückkommt. Hatte er nicht recht? Man versichert sich gegen Brand, gegen Einbruch, gegen Unwetter ; warum nicht auch gegen den Krieg? Für ihn, John f Elsworth, gehört der Krieg eben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 10
Date: 13.03.1924
Physical description: 10
? Sein Widerstreben bezwingend, fragte er: „Wo bist du?" „In einem Zimmer." „Beschreibe das Zimmer." Sie gehorchte und er erschauerte, da er an der Beschreibung John Rawleys Arbeitszimmer er kannte. „Die großen Lampen sind verlöscht, nur eine kleine Lampe brennt, das Zimmer ist fast dunkel," murmelte ihre eintönige Stimme. „Ist das Zimmer leer?" „Nein, zwei Menschen find da." „Wer sind diese Menschen?" „John Rawley und Muriel Brice." Muriel Brice! Harveys Herz begann heftig zu pochen. Ist es möglich

, da sie rief: „Er ist tot." Harveys Hände begannen zu zittern. Doch be ruhigte er sich selbst; Grace hat sich diese Szene so oft vorgestellt, daß sie sogar in der Trance Nicht ihrem Gedächtnis enffchwinden konnte. Schier mechanisch fragte er ipeiter: „Wer hat John Rawley getötet?" „Muriel Brice?" , „Wer ist Muriel Brice?" „Ich bin Muriel Brice." Mit übermenschlicher Anstrengung erstickte Har- veh den von seinen Lippen aufschießenden Schrei, krampfte die Finger in die Stuhllehne, starrte

die F - tu an, wiederholte keuchend: „Du bist Muriel Brice?" „Ja, ich bin Muriel Brice." Harveys Augen begannen im Fieber zu glühen, seine Zähne schlugen gegeneinander. Dennoch ge lang es ihm, sich zu beherrschen. Jetzt mußte er alles erfahren. »Weshalb hast du John Rawley getötet?" „Weil ich ihn haßte." „Du haßtest John Rawley?" „Ja. er war unser Feind." „Westen Feind?" „Amerikas Feind." „Wer gab dir den Auftrag, ihn zu töten?" GR " Her'ist ER?" Keine Antwort. „Wer ist ER?" wiederholte Harvey mit verzwei felter Angst

. Wird er jetzt den gefürchteten Namen hören? „ER, dessen Namen wir nicht wissen dürfen. „Kanntest du John Rawley gut?" „Nein, ich sah ihn vor jener Nacht nur ein ein ziges Mal." „Du sahst ihn nur ein einziges Mal?" „Ja, ER zeigte ihn mir." Nun mußte Harvey eine Frage stellen, die ihm schier in der Kehle stecken blieb: „Gehörst du dem Klu Klux Klan an?" „Ja." „Seit wann?" „Seit dem Automobilunfall." „Automobilunsall? Harvey staunte; Grace hatte jhm nie erzählt, daß sie je einen Automobilunsall erlitten habe. Ein Unfall

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 16
Date: 25.08.1928
Physical description: 16
. Mit den Rudern brachten die « Insassen des Segelbootes ihr Fahrzeug unmittelbar nebeu die eiserne Wand des Dampfers. Ein Fallreep siel nieder mnd schnell füßig sprang John Workmann ans das Decks des Grover Cleveland. Mr. Bulwer musterte den Ankömmling l mit miß trauischen Blicken. Der sah entschieden nicht wie ein frisch abgesägter Präsident oder Minister aus. Aber vielleicht war das der andere, der da unten noch inü Boote saß. Während Mr. Bulwer noch überlegte, drang Die Stimme John Workmanns an sein Ohr

zu bepacken, ist nicht unsere Sache." Die Passagiere des Grover Cleveland waren Inzwischen durch den Aufenthalt neugierig geworden und'1 bildeten einen immer engeren Kreis um John Workmann und Mr. Bulwer. „Also sagen Sie Ihrem Partner, daß er sich beeilen soll, wenn er mit will. In einer Minute lasse ich die Ma schinen wieder angehen." John Workmann antwortete nicht. Er griff nach seiner Brieftasche, holte eine Karte hervor und hielt sie dem Ka pitän vor die Augen. Der las, schwieg, nahm die Karte

an sich und las zum zweiten Mal. Es war die Karte des Zeitungsriesen. Eine Karte, die John Workmann als Spezialkorrespondenten des Herold legitimierte und alle amerikanischen Behörden und Bürger ersuchte, ihm auf seiner Reise behilflich zu sein. Und wie der zeigte sich die Macht des Zeitungsriesen über Menschen und Dinge. Auch hier, in einer Entfernung von Tausenden von Meilen wirkte ein von ihm geschriebenes Wort wie ein absoluter Befehl. Der Kapitän gab die Karte an John Workmann zurück

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 12
Date: 24.07.1954
Physical description: 12
Innenministers Sif David Maxwell Fyfe von diesem Beschluß nicht abgegangen. „Petri Heil“ Klagenfurt, 23. Juli (APA). Einem Fischer glückte im Ossiachersee ein außer ordentlich seltener Fang; er bekam einen Riesenwaller von 168 Zentimeter Länge und 35 Kilogramm Gewicht an seine Angel, den er auch mit viel Mühe und Geschicklichkeit mit seinem verhältnismäßig schwachen Gerät in sein Boot brachte. Der Fall Dr. John alarmiert England Woser Bild zeigt von rechts nach links: General Tioulong. der für Kambodscha

lin entsandt worden, um die Hintergründe des Falles zu untersuchen. Vorsichtshalber ist auch der für den Verkehr mit den Stel len in der Bundesrepublik benützte Gehcim- code außer Kraft gesetzt worden, weil man mutmaßt, daß John alliierte Codebücher mitgenommen haben könnte. Sein Ver schwinden wird voraussichtlich auch das Unterhaus beschäftigen, da der Labour-Ab- geordnete Bellenger für Montag eine dies bezügliche Anfrage an Außenminister Eden richten wird. Amtlich wird im Foreign Of fice

Schweigen gewahrt, doch schreibt die „Daily Mail“ am Donnerstag, man habe dort den Eindruck, daß John freiwillig nach Ost berlin gegangen sei. Ein Sprecher der Westberliner Polizei abteilung K 5, die für politische Verbrechen zuständig ist, erklärte dem Reuterkorrespon denten, seine Abteilung habe bisher keinen Anlaß, von der Annahme abzugehen, daß Dr. John „mehr oder weniger freiwillig" nach Ostberlin gegangen sei. Die USA-Version Berlin, 23. Juli (AP). Die amerikanische Hohe Kommission in Berlin

erklärte: „Die Untersuchungen des Verschwindens von Dr. Otto John haben bis jetzt ergeben, daß er aller Wahrscheinlichkeit nach in eine Falle gegangen oder gezwungen worden ist, sich heimlich in den Ostsektor zu begeben, wo er zur Zeit festgehalten wird.

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