1,215 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/03_05_1938/AZ_1938_05_03_4_object_1871745.png
Page 4 of 8
Date: 03.05.1938
Physical description: 8
je te Fall dieser Art ist wohl die Ässäre John 5zawe. Er war oer Ehemann, der 17 Jahre lcmg buchstciblich uni die Ecke verschwand. «Nur für einen Augenblick — Mary!' Morgens um 6 Uhr war John Howe — sonst wahrhastig kein Frühaufsteher à- aus dem Bett gesprungen und hatte schlaftrunkenen Gattin zug<- rufey» er habe in dringenden Geschäften seiner noch rufen, er h in der Stadt zu tun. mit einem o oerschwand er flüchtigen Abschiedsgruß. Gegen-Mittag traf bei Mrs. Howe ein Exprehbries ein. à kam

von ihrem Gat ten Johnt „Liebe Maryl — Ach muß geschäftlich dringend Nach Holland. Mach Dir keine Gedanken. Ich bin bald wieder zurUck, —Immer Dein John.' ^ MrH Hà schüttelte den Kopf. Sie war nütt S Jahre mit John verheiratet. Aber eine so'plötzliche Reise, einen so tiberstürzten Entschluß hatte sie bei John noch nie erlebt. Sie wartete und war tete —' uttd es vergingen 17 Jahre dar- über. ' 'v«e Aus zum Rendez-vous Mrs. Howe alarnsierte die Polizei. Die ließ Nachforschungen ist Englynd und in Holland

ihn, mit zu diesem merkwürdigen Rendez-vous zu gehen, von dem sie ge fühlsmäßig annahm, daß es etwas mit ihrem verschollenen Gatten John zu tun habe. - Er erlebte alles mit Und als Mary Howe zum Rendez-vous kam) stet sie' bald in Ohnmacht, als ihr auf her genau bezeichneten Allee in je nem Part niemand anders entgegentrat als ihr Gatte John Howe, — ein wenig älter, ein wenig korpulenter geworden, aber sonst genau der alte. Sie schauten sich einen Augenblick an und sanken sich dann in die Arme ? Mary Howe hatte ihren John

nicht vergessen. Der -Brüder, der als Verteidiger seiner Schwester energische Vorwürfe wagen wollte, wurde von Mary Howe nach Hause geschickt. Nur eines wollte Mary Howe wissest — wo John so lange ge blieben 'war. Am nächsten Tag kümmerte sich auch die Polizei, die von dem Wie- deraüstauchen ' dFS .John -Howe -gehört hatte, um die Affäre. Und nun ergab sich folgendes merkwürdiges Bild: Jyhn Howe hatte London überhaupt nie ver lasse^. ,Er war an Ort und Stelle ge blieben, j^atte sich an jenem Morgen

^'SAMèrWeìtcn, als sie 3 Jahre pach semem 'Verschwinden die Todeser klärung b«mtragte und eine Bestands- aufnähme des Äennogens forderte. Nedeichaus aber wohnte John HöMe und .hörte mit zu, wie die Nach barn über ihy schimpften ^lnd ihre Rand- ^eMrkung^n über Mary Howe machten. Nur einmal war er versucht, aus seiner Werborgeyhe^t herauszukommen. — in dem NugvMck nämlich, als sein Sohn ftarb j und MMy^HpiUe gqnz allein zu- xückbUeb. Aber nach einigen Tagen ent schloß er sich dennoch, sein bisheriges Lehern

1
Newspapers & Magazines
Sterzinger Bezirks-Anzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SBA/1908/19_01_1908/SBA_1908_01_19_5_object_2138191.png
Page 5 of 8
Date: 19.01.1908
Physical description: 8
alter Junge.' — „Gewiß sollt Ihr ein Bett haben, John; aber wollt Ihr nicht zuvor etwas essen?' fragte Susanne. — „Ah! Susanne Winter? Freilich — will ich etwas essen.' Er setzte sich zu Tische, aber es zeigte sich bald, daß er keinen Appetit hatte und er wankte wieder zurück, ohne das Essen zu berühren. Als er sich an der Zamiuecke halten konnte, zog er eine Flasche aus der Tasche; aber sie war leer. „Habe gerade den letzten Tropfen getrunken, ehe ich herein kam,' sagte er mit noch rauherer

Stimme. „Gib mir einen Schluck aus Deiner Flasche, Peter.' — „Hab' keinen Tropfen für Dich, John.' — „Nicht einen Tropfen Whiskey?' — „Nicht einen Tropfen.' — „Solch' ein Geizhals, alter Junge! Was kommt Dich an?' — Peter gab eine gleichgiltige Antwort und dann drängte er den armen Menschen zu gehen und sich niederzulegen. Er sah, daß er jeden Augenblick stumpfer wurde und vom Stuhle zu fallen drohte. Kurz darauf willigte er jedoch ein zu gehen und sein Wirt führte ihn an einen Platz in einer Ecke

, wo eine Büffelhaut vor einem Verschlag hing, hinter welchem sich ein Bett von Bärenhäuten befand. John schlief bald und Peter kehrte zurück und beendigte sein Nachtessen. John Armstrong war ein guter Jäger, ein treuer Freund und bereit, jedem zu helfen in Zeiten der Not. Er hatte keinen besonderen Wohn ort, aber fand überall ein Unterkommen. Eine oder zwei Wochen jagte er, dann trug er seine Häute nach der nächsten Niederlassung und kaufte Rum; dann kam eine Zeit des Müßiggangs, welche so lange dauerte

, als das unglückselige Feuerwasser in seiner Flasche war. Als Peter im Begriffe war, zu Bett zu gehen, sah er noch einmal nach seinem Gaste, den er fand, wie er ihn verlassen hatte. „Es ist jammer schade,' sagte er, als er herauskam; „was für ein nobler Junge, wenn er bei sich ist. Wie ein Mann sich so tief herabwürdigen kann, ist mir unbegreiflich!' — „Der arme John!' murmelte Susanne. Armstrong hatte sich ihr und ihrem Manne stets-als ein warmer Freund gezeigt und ö U sie zweimal vor dem indianischen Tomahawk

und 1 Skalpmesser gerettet. Deshalb liebten sie ihn auch I jetzt noch. W Der Jäger erhob sich mit dem ersten Tages- » grauen und ehe er sich ankleidete, sah er nach L seinem Gaste. John schlief ruhig und fest, ob- R gleich die umhergestreuten Häute darauf hin- U deuteten, daß er während der Nacht sehr unruhig »gewesen. „Ich muß sortgehen,' sagte Peter, nach- Udem er sich angekleidet, „und nach meinen Fallen i sehen; wenn John erwacht, ehe ich zurück bin, so ? würdest Du wohl daran tun, ihm ein warmes »Getränke

2
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/18_11_1870/BZZ_1870_11_18_5_object_352232.png
Page 5 of 8
Date: 18.11.1870
Physical description: 8
sie ia den wilden Wäldern wohnte, hatt- ihr milder Sinn doch nichts von seiner Weichheit und Zartheit verloren und ihr Charakter ließ auf eine bessere Erziehung schließen, als sie wirklich genossen. Andrew, ein hübscher und gewandter Kaabe, war sechs Jahre alt, während die kleine Lucy, das lachende HetS zum Spielen ausgelegte Mädchen nur vier Jahre zählte. Eines Abends, als Peter und seine Familie beim Nachtessen saßen, wurde die Thüre geöffnet und ein -großer, riesig gebauter Mann trat ein. „Ah, John

, bist du eS?' sagte Peter, als er seinen Gesuch er nannte. — .Ja,' antwortete der neue Ankömmling in dumpfen Tone, indem er zu gleicher Zeit auf den Kamin zutaumelte.—„Wie! Wieder betrunken, John ?' rief der Jäger in vorwurfsvollem Tone. — „Bin seit vierzehn Tagen betrunken, Peter!' brüllte der Mann, indem er mit wildem Lachen umberstierte, offenbar außer Stande, deutlich zu sehen. „Gib wir ein Bett, alter Junge.' — „Gewiß sollt ihr ein Bett haben, John; aber wollt Ihr nicht zuvor etwas essen?' sragte Susanne

. — „Ah! Susanne Winter? freilich —will ich elwaS essen.' Er setzte sich zu Tische, -aber es zeigte sich bald, daß er leinen Appetit hatte, und er wankte wieder zurück, ohne das Essen zu be rühren. Als er sich an der Kaminecke halten konnte, , zog er eine Flasche aus der Tasche; aber sie war leer. „Habe gerade den letzten Tropfen getrunken, ehe ich Herein kam,' sagie er mit noch rauherer Stimme. „.Gib mir ein Schluck aus deiner Flasche, Peter.' — «Hab' keinen Tropfen für Dich, John.' — „Nicht «inen Tropfen

Whiskey?' — „Nicht einen Tropfen.' — .Solch' ein Geizhals, alter Junge! Was kommt Dich an?' — Peter gab eine gleichgültige Antwort, imd dann drängte er den armen Menschen zu gehen und sich niederzulegen. Er sah, daß er jeden Augen blick stumpfer wurde und vom Stuhle zu fallen drohte. Kurz darauf willigte er jedoch ein zu gehen und sein Wirth führte ihn an einen Platz ia einer Ecke, wo «ine Büffelhaut vor einem Verschlag hing, hinter welchem sich ein Bett von Bärenhäuten befand. John Mief bald

und Peter lehrte zurück und beendigte sei» Nachtessen. John Ar»strong war ein guter Jager, ein treuer Treund, imb bereit, Jchem zu helfen in Zeiten der Moth. Er hatte leinen besondern Wohnort, aber fand überall ein Unt«rl»m«tn. Eine oder zwei Wochen jagte er, dann trug er seine Häute nach der nächsten -Niederlassung und kaufte Rum; dann kam eine Zelt des Missiggaus, welch- so lange dauerte, als das un» glückselige Feuerwasser in seiuer Flasche war. Als Peter im Begriffe war, zu Bett zu gehen, sah

3
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/17_01_1937/AZ_1937_01_17_3_object_2635042.png
Page 3 of 8
Date: 17.01.1937
Physical description: 8
zu finden sind. Darüber hinaus können sie allenfalls noch die Stellen bezeichnen, an denen die Namen Beetho vens, Napoleons I. und Garibaldis zu sehen sind. So kommt der Besucher von diesem merkwürdig sten und riesenhaftesten Fremdenbuch der Welt eben nur den Eindruck des Gigantischen und Au- John Burnside K. B. O. stellte splittersicheres Glas her, nachdem er Jahrzehnte hindurch sein Vermögen durch die Fabrikation von Glas erwor ben hatte, das nach jeder Richtung hin bequem und zuverlässig splitterte

eingeschlossen — desto mehr. Auf Oakhill stellten sich Dutzende würdiger Chauffeure vor, ausnahmslos Familienväter, oft Großväter — aber alle waren John Burnside zu leichtsinnig. Um ihnen ihre Unsicherheit im Steuern eines Wagens anschaulich vor Augeu zu führen, ließ er jeden, wenn er ihn nach gründlicher Befragung los sein wollte, einmal mit verbundenen Augen im Hof des Gutes umherfahren — zum Schluß sah der Gutshof aus wie ein Gehöft nach schwerer Beschie- tzuug. Das war vielleicht das Glück von Laughton

Jay, der sich als Letzter vorstellte. Er erfüllte keine der geforderten Voraussetzungen. Er war unverheira tet, er hatte keinem alten Herrn gedient, er war kein Temperenzler — aber er konnte dafür etwas anderes bieten. Laughton Jay war mehr als zehn Jahre lang Autobussührer in London gewesen und wies in wohlgesetzter Rede darauf hin, daß er ge wöhnt sei, am Steuer des Wagens die Verantwor tung für SO Menschen zu tragen. Dieses Argument leuchtete John Burnside ein, der außerdem des Su chens müde

war, und er engagierte den ehemaligen Autobusfährer. Jay fiedelle nach Oakhill um, mit einer Wirt schafterin und einer Nichte, was ihn in den unge rechtfertigten Ruf heimlicher Bigamie brachte, und fuhr seinen Herrn auf den Landstraßen und Wegen zu dessen Zufriedenheit umher. Da John Burnside Zugluft haßte, hatte er veranlaßt, daß keines der splittersicheren Wagenfenster zu öffnen war, er saß in seinem Rolls Royce wie in einer Glasvitrine. So ging es nach London, als eine der Geschäfts- fahrten fällig

war. Bis zum Weichbild der Stadt ereignete sich nichts Auffälliges. Dann aber bemerkte John Burnside, wie sein Fahrer sich aufrechter hinsetzte, eine Art von autoritativem Katzenbuckel machte — und plötz lich bremste. Nach einigen Sekunden fuhr er wei ter, lenkte aber bereits nach wenigen hundert Me tern wieder zum linken Straßenrand und hielt ne ben einer Gruppe von Menschen.. Burnside klopfte gegen die Scheibe, Jay fuhr sofort weiter. Aber nun begann es, je mehr man sich dem Her zen der Stadt näherte, teuflisch

4
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1940/15_12_1940/AZ_1940_12_15_3_object_1880493.png
Page 3 of 6
Date: 15.12.1940
Physical description: 6
schaft Umfrage hielt, erinnerten sich drei Beamten daran, daß ein gewisser John Barlow vor einigen Tagen auf Veranlas sung Harveys entlassen worden war. Und dieser Barlow hatte wilde Todesdrohun gen gegen Harvey ausgestoben. Eine Stunde später war John Barlow verhaftet. Er gab zu, jene Drohungen ausgesprochen zu haben. Man habe ihm Unrecht getan, er sei empört gewesen. Aber mit dem Mord könne er schon des halb nichts zu tun haben, weil er an je nem Abend sehr früh zu Bett gegangen sei und geschlafen

habe. Ob er einen Zeu gen für diese Tatsache beibringen könnte? Da John Barlow Junggeselle war und allein wohnte, war ihm die Herbeischaf fung eines solchen Zeugen eine Unmög lichkeit. Infolgedessen nahm die Polizei von vornherein die Schuld des John Bar low als gegeben an. Um aber auch für den Richter die nötigen Unterlagen zu haben, behandelte man ihn eine Nacht im 3. Grad. John Barlow unterzeichnete am Morgen alles, was man ihm vorlegte. Der Richter hat Zahnschmerzen Es nützte John Barlow garnichts

, daß er in der Hauptverhandlung angab, daß man ihm jene Geständnisse durch den 3. Grad abgepreßt habe. Man glaubte ihm nicht, als er versicherte, er habe die iym in den Mund geleaten Angaben nur un terzeichnet, um in Ruhe gelassen zu-wer den. Hinzu kam noch, daß der Richter, der seinen Fall bearbeitete, an dem Gerichts tag ganz und gar nicht bei der Sache war. Der Richter hatte nämlich entsetzliche Zahnschmerzen und war bestrebt, den Prozeß so schnell wie möglich zu Ende zu bringen, um zu einem Zahnarzt zu eilen. John Barlow

betonte immer wieder, daß er absolut unschuldig sei und nichts mit der Sache zu tun habe. Der Richter hatte vorher die Akten geprüft, war nach dem unterzeichneten Geständnis zur Ueberzeu- gung von der Schuld des Angeklagten ge langt. Er forderte also die Geschworenen auf, entsprechend seinem Vorschlag John Barlow des Mordes schuldig zu erkennen. Das geschah denn auch. In einem in der Kürze einzigartigen Prozeß wurde John Barlow zum Tode verurteilt. Exekution — vollkommen unmöglich Halb von Sinnen

vor Schmerz, in dem Bestreben, so schnell wie möglich aus den? Gerichtssaal herauszukommen, winkte der Richter den Obmann der Geschworenen zu sich und forderte ihn auf, die Exeku- tionsurkunde — wie dies so üblich sei — zu unterzeichnen. Er deutete auf eine freie Stelle auf dem Blatt, schrieb selbst seinen Namen hinein, ließ den Obmann unter zeichnen und streckte jenes verhängnisvol le Verdikt in ein Kuvert, das man dem Gefängnisdirektor für den Exekutionstag übergab. Als der Tag der Hinrichtung John

5
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1938/12_11_1938/DOL_1938_11_12_8_object_1204348.png
Page 8 of 16
Date: 12.11.1938
Physical description: 16
der Kirchtürme zum Beispiel, wo sie sich an den Wänden aufhängen und in Morpheus Arme sinke». bereitungen zu einer Sache, die sie gemein sam drehen wollten. Große Sachen wurden freilich in den Hinterzimmern behandelt. Wer auf solche ausging, verfügte ja auch über das Geld, um sich ein Hinterzimmer zu mieten. John Baker war nach der Unterredung mit Braddon noch häufiger Gast im „Jung gesellen' als früher. Er hatte Braddons Angebot gründlich überdacht und dann end gültig beschlossen, mit ihm ehrliches Spiel

? Freilich zog er eine Grenze. Er hatte es übernommen, Braddon zu warnen, wenn etwas gegen den Teufel geplant würde. Weiter nichts! Mochten sie um ihn herum beraten und vorbereiten was sie wollten. Wenn es nicht gegen den Teufel gerichtet war, ging es ihn und Braddon nichts an. Der lahme John war für die Besucher des „Junggesellen' einer der ihrigen, der Unglück gehabt hatte und sich nun mühsam durch schlagen mußte. Man nahm an. daß er bet telte, eine Arbeit, bei der seine Lahmheit nur von Vorteil

er bei manchen grö ßeren Sachen gut verdient hatte. Er war ein schlauer und energischer Mensch mit einer gewissen Organisations gabe und einer „och größeren Habgier. Bei ihm ivar eine bestellte Sache immer nur eine Preisfrage. Bezahlte man ihm genug, über nahm er, was man verlangte. John Baker sagte sich, daß da etwas Beson deres im Gange sei, und das machte ihn neugierig. Er pirschte sich an Simon heran, bekam seinen „drink' und fragte, was los sei. Wägend betrachtete ihn Simon. „Ich weiß

nicht, ob ich dich brauchen kann. Du bist mir nicht schnell genug mit deinem angeschossenen Ständer. Aber ich habe viele Leute nötig.' „Um was dreht es sich denn?' „Um ein Haus in der Nähe von. . „Die Gegend kenne ich gut.' „Das ist etwas anderes. Leute, welche di« Gegend kennen, kann ich jedenfalls gebrau chen.. Du kannst also mithinken. Da hast du zehn Schillinge Handgeld. Morgen werde ich dir alles Genauere lagen.' John Baker wurde »achdentlich. In jener Gegend hatte er doch einmal den Teufel in Begleitung von Braddon

getrofsen. Er nahm sich vor, die Augen gut offen- zuhalten. Auch am nächsten Tage gab cs eine er höhte Tätigkeit in> „Junggesellen'. Gäste, die sonst selten kamen, waren da und selbst solche, die ihm unbekannt waren. Sie wur den von Freunden mitgebracht, die sie aus ihren Schlupfwinkeln geholt hatten. Der Wirt rieb sich die Hände; denn das Geschäft blühte. Als cs Abend geworden war, oerschlvand der rote Simon plötzlich aus der Schenkstube, Der lahme John wußte nun schon, daß die Sache gegen den Teufel

6
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1935/08_02_1935/ZDB-3091117-5_1935_02_08_10_object_8511109.png
Page 10 of 12
Date: 08.02.1935
Physical description: 12
. Jetzt könnt Ihr gehen. —" Ich war erstaunt über die Ruhe, mit der John seine Bekanntschaft mit der Insel zu- gab, und ich muß gestehen, ich fürchtete mich sehr, als ich sah, wie er mir näherrückte. Si cher wußte er nicht, daß ich seinen Anschlag von der Apfeltonne aus mit angehört hatte, und doch hatte ich einen solchen Abscheu vor seiner Grausamkeit, seiner Derstellungskunst und seiner Macht geschöpft, daß ich nur mit Mühe einen Schauder unterdrücken konnte, als er mir die Hand auf die Schulter legte

dich nur an den alten John und er wird dir einen Imbiß als Weg zehrung zurechtmachen." And nachdem er mir in freundschaftlicher Weise auf die Schulter geklopft hatte, hum pelte er nach vorn und ging hinunter. Kapitän Smollett, der Squire und Dr. Liveseh standen plaudernd auf dem Hinterdeck, und so sehr ich darauf brannte, ihnen meine Geschichte zu erzählen, wagte ich doch nicht, sie ohne weiteres zu unterbrechen. Während ich noch über eine glaubhafte Entschuldigung nachgrübelte, rief mich! Dr. Liveseh

zu trinken. Ich will euch sagen, wie ich das finde: ich finde das schön. And wenn ihr so denkt wie ich, so werdet ihr ein gutes See- mannshoch ausbringen auf den Herrn, der so handelt." Das Hoch !erfolgte — das verstand sich von selbst, aber es klang so voll und herzlich, daß ich, wie ich gestehen muß, kaum zu glauben vermochte, es gehe Von denselben Leuten aus, die nach unserem Blute trachteten. „Roch ein Hoch auf Kapitän Smollett", rief der lange John aus, nachdem das erste verklungen war. And

7
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1907/13_06_1907/BZN_1907_06_13_17_object_2478683.png
Page 17 of 20
Date: 13.06.1907
Physical description: 20
2 Beilage zu Nr. 133 der „Bazaer NachMen' vom 13. Juni 1907. Gold und Glück. ZW! Roman von Anna Sehffert. (84. Fortsetzung.) ' . Als des Christengels schimmerndes Fittich John Mar lis Stirn berührte, da war es ruhig geworden hinter der selben, -und John erkannte plötzlich den Abgrund, an dem er wandelte. Stundenlang War er in der Residenz umhergeirrt und trotz der schneidenden Külte raste Fieberglut durch feine Zldern. Die gänzliche Vereinsamung tat Vitter weh, aber die Vorstellung, daß Doktor

Reinhold gerade um diese Stun de vielleicht draußen im alten Schlosse jubelnd begrüßt wurde, entfachte einen Sturm in Marly, er konnte diesen Gedanken nicht ertragen, alles in ihm rebellierte dagegen. „Er oder ich,' murmelte John zwischen den Zähnen, „er oder ich', dann mietete er einen Schlitten und fort ging er, als sei er auf der Flucht vor etwas. Eine Strecke vor dem Schlosse lohnte er den Kutscher ab, dann umschlich' er das Forstl^us in Weitem Bogen. Als das Reinhold'sche Ehepaar

sich nach dem Schlosse begab, folgte John ihnen dorthin. Sis in den Lichtkreis des Palais Wagte er sich nicht, aber er suchte die geeigneten Stellen auf, von denen aus ei hoffen durfte, Delas Schatten flüchtig zu sehen. Es Wurde ihm weit mehr zuteil. Die Fenster blieben heute unverhüllt. Die Strahlen des lichterflammenden Baumes sollen Weit hinausleuchten in die heilige Mtur, so will es ein alter Glaube. Innig aneinander geschmiegt erschienen plötzlich zwei Gestalten im vollen Lichtkreis. Es war, als rinne glühen

des Eisen durch Marlys Adern, als müsse er hinaufstürzen', um die beiden dort auseinander zu reißen, Dela, seine süße Lotosblume, und den stattlichen Gelehrten, von dem ev noch Nicht wußte, daß er gleiMe.itig Delas VerwaMer, ihr voll-- ständig ebenbürtig war. Trotzdem der Anblick unbeschreibliche Qualen in John heraufbeschwor, blieb er dort stehen wie festgebannt, Stuirde um Stunde— die eisige! Kalte hätte ihn gelähmt. Wenn nicht das Blut so Wild -gestürmt hätte, daß es brauste Vor Marlys Ohren

. Gechärd ging langsam vortvärts, gleichfalls gedanken los, von einem süßen, schmeichelnden Traum ganz erfüllt. John glaubte, daß der entscheidende Augenblick sog'ei gekommen sei, eins wilde, dämonische Freude erfüllte ihn ein einziger Stoß, und sein, sein' eigenes Glück war gerettet, Während, das des anderen versank, für immer — ja, so mußte es sein, nur der Tod konnte eine Lösung dieses Kon fliktes bringen, nur der Tod von Johns Rivalen Da VeineMe John Plötzlich, daß in nächster Nähe von dem Doktor

8
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1893/06_09_1893/BTV_1893_09_06_5_object_2951083.png
Page 5 of 8
Date: 06.09.1893
Physical description: 8
Frederic?' „Wird nicht anstehen, Dir sein Bedauern auszu drucken' eutgegncte der Lord zuversichtlich. „Lebe wohl!' Er reichte ihm die Hand, welche Cuthbert nahm und festhielt, während er mit warmer Betonung fragte: „Lionel darf ich nicht sagen: Auf Wieder sehen?' Mit einer schnellen Bewegung entzog ihm der Lord die Hand, nahm seine reservierteste Haltung an, ver beugte sich steif und gab dem Kutscher das Zeichen zur Abfahrt. Kaum eine Stunde später kehrte John von seinem Botengange heim. „Seine Gnaden

hat befohlen, Du solltest sofort nach Deiner Rückkehr zu ihm kommen', bestellte ihm der Butler. „Ich möchte mich nur erst vom Staube reinigen', entgcgnete John. „Nein, der Herr hat ausdrücklich geboten, Du soll test nicht erst auf Deine Stube gehen, sondern sogleich konimen'. hieß es dagegen unh, John machte sich ohne weitere Widerrede auf den Weg nach dem Arbeits zimmer des Barons. Beim Eintritt in dasselbe kam ihm der Lord, der mit dem Nucken gegen das Fenster gekehrt gestanden hatte und mit zwei

Gerichtshofes. S. Auslage des XVlll. Bandes der Manz'schen Taschen- Ausgabe der österreichischen Gesetze. Wien. I8S3. Preis gebunden sl. 2.30 kr. Vorräthig in der Wagnerischen Nniversitiits - Buchhandlung in Innsbruck. > Schritte entgegen, während der eine der Männer sich : ausstellte, dass er den Weg zu der Thür versperrte, i „Tritt näher und sieh Dir die Dinge an, die hier auf dem Tische liegen', gebot der Lord mit so strenger Stimme, dass John betroffen in das finstere Gesicht des sonst nicht uugütigen

Herrn schaute. Ein zweiter Blick auf den Tisch zeigte ihm dort einige Kleinodien: einen Ring, in dem ein großer Solitair, umgeben von kleineren Brillanten, funkelte, ein aus in Gold ge- faföten Saphiren gebildetes Kreuz an einer goldenen Kette und ein aus einem einzigen großen Opal gebil detes Medaillon. „Kennst Du jene Dinge da?' fragte der Lord kurz und scharf. „Nein, Euer Gnaden', antwortete John ohne Zögern. „Weißt Du auch nicht, wo man sie gefunden hat?' „Nein, Euer Gnaden', war die ebenso

bestimmte Antwort. „So wollen wir Deinem Gedächtnis ein wenig ;u Hilfe kommen, mein Bnrfchchen', sagte der zweite Herr, indem er näber trat und seine Hand auf JohnS Schulter legte. „In Deiner Stube haben wir die Sachen gefunden.' „Das ist nicht wahr', schrie John auf, die Hand des Fremden von seiner Schulter schüttelnd, „das ist eine schändliche, abscheuliche Lüge, ich habe jene Sachen nie gesehen, wie sollten sie in meine Stube kommen?' „Das wirst Du selbst wohl am besten wissen', lachte der Fremde

9
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1890/06_09_1890/MEZ_1890_09_06_1_object_600824.png
Page 1 of 8
Date: 06.09.1890
Physical description: 8
zum Schluß seiner Rede aus: Und wer war dies schöne Weib? — Eine Farbige, eine Mestize, hervorgegangen aus dem Bunde eines Weißen mit einer Creolin. Man nannte sie Aandohama. Sie wandte den Kopf. Neben dem Mandelgebüsch er schien das schwarze Gesicht eines Mulatten. „Was willst Du, John?' fragte die junge Frau ldlich. Der Nigger spähte den Waldpfad hinab und da er dort nichts entdeckte, richtete er seine großen, weißleuchtenden Augen auf seine Herrin. „John ist sehr traurig', sagte er leise. Aandohama

richtete sich halb in der Hängematte aus. „Warum bist Du traurig? Was fehlt Dir? Sprich!' „John sieht Dich heute noch — und morgen nicht mehr. Er ist morgen Abend schon auf dem großen Wasser und geht mit Colonell Miles dahin, wo die weißen Menschen leben.' Mit einem Satze war Aandohama aus ihrem Schaukelbett „Was sagst Du? Der Herr geht zurück nach England, in seine Heimath? Du — Du begleitest ihn? Und Ich —?' Der Nigger bewegte seinen wollhaarigen Kopf hin und her, wie ein Eisbär; bei John das Zeichen

der Aufregung. „Du, Herrin? — Der Colonell hat die Farm an Mister Well Quecksaest aus Süd-Florida verkaust und läßt Dich mit ihr dem neuen Besitzer. O — John ist sehr traurig.' Zwei große Thränen, die über des Mulatten schwarze Wangen rollten, bekräftigten seine Worte. Aandohama lehnte sich, wie zu Stein erstarrt, an den Stamm der Pinie, und wie sie so dastand, die hohe wunder bare Gestalt, in ein enganliegendes Gewand von rother chinesischer Bastseide gehüllt, hätten Ihre plastischen Formen jedem Bildhauer

, der aus dem Hause gehiipst kam und es sich aus seiner Schulter bequem machen wollte und ließ ihn hinausslattern. „John hat es erst heute Früh erfahren, als sich der Colonell nach Sa» Danila hinüberrudern ließ. John — so ^agte der Herr — ich gehe morgen zurück nach Europa. Die Farm ist seit einem Monat an Mister Well Quecksaest aus Süd'Florida verkaust. Wenn Du Dich ent>chließen kannst, mich in meine Heimath zu legleiten — Du hast mich fünf Jahre In Treue bedient — will ich Dir einen Freibrief ans< stellen

lassen, ohne den Dn In England nicht lebe» kannst. — Und John war sehr vergnügt und freute sich auf das große Wasser und daS viele Gute, das die weißen Menschen in England genießen. John küßte dem Colonell die Hand und hüpfte wie ein Känguruh ans Freude, während der Herr weiter sprach: „Ich komme erst spät am Abend von San Danila zurück. Rüste Alles zur Abreise meine Kleider, die Bücher, die Wasse» —' Ja, ja, sagte John, aber es fehlt uns an Bastkörbe», um das Eigenthum der Herrin wohl zu verwahren

10
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1907/25_08_1907/BZN_1907_08_25_13_object_2480708.png
Page 13 of 24
Date: 25.08.1907
Physical description: 24
Nr. M ' „Vsznet NachrWcii', Der große Trick. Von Erwin Rosen.> „Hör' 'mal, John,' sagte Jimmy zu seinem Busen freund, „bist Du glücklich und zufrieden?' . „Ä?' grinste John, „glücklich? Zufrieden? Als Telegraphist mit einem Gehalt von hundert Dollars im Monat? Na, hör' 'mal, mir fehlt zu Glück und Zufrieden heit noch Verschiedenes, vor allem Geld!' - „Ganz meine Ansicht,' pflichtete Jimmy Nachdenklich bei. „Dabei muß man vor allem bedenken, daß wir beide als experte Telegraphisten

augenblicklich den höchsten Gehalt haben, den wir jemals erreichen werden. In zehn Jahren, wenn das Handgelenk nicht mehr so geschmeidig ist, zahlt uns keine Telegraphenkompanie hundert Dollars im Mo nat. Ganz sicher nicht!' „Na, und —!' meinte John, „worauf willst Du denn eigentlich hinaus?' > „John', sagte Jimmy, „Du bist ein guter Junge, aber es fehlt Dir an Scharfblick, an Beobachtungsgabe.. Wer in diesem glorreichen Lande Geld verdienen will, der muß die Augen hübsch offen halten. Jetzt Hausen wir schon

. Neulich ging ich spazieren und machte mir das Vergnügen, nachzusehen, wohin dieser Draht eigentlich führt. Es war keine leichte Aufgabe. Man mußte höllisch aufpassen. (Jimmy rieb sich vergnügt die Hände.) Jawohl, ich Hab' es herausge bracht. Dieser Privatdraht führt direkt in das Wett bureau von Meyers, Smith & Co.' - „Na, und — —?' „John, mein Junge, Du begreifst aber sehr schwer. Hast Du denn niemals auf Pferde gewettet? 'Weißt Du denir wirklich nicht, wie der Dienst dieser Wettbureaus or ganisiert

ist? Als Telegraphist müßte man das doch eigent lich wissen!' „Selbstverständlich weiß ich das,' brummte John mür risch. „Diese Wettbureaus halten sich Privatdrähte nach den großen Rennplätzen und ihre Agenten telegrapHieren sofort die Resultate der einzelnen Rennen. So erhalten sie die Resultate schneller als irgend jemand und können bis zum letzten Augenblick Wetten annehmen. Das ist doch sehr einfach.. Was geht das uns an?' „Ehem! Wir sind Telegraphisten. Man hat uns die sen Draht sozusagen vor die Nase gelegt

?' „Donnerwetter!' sagte John. „Das wäre wirklich mal etwas Totsicheres. Aber wenn wir erwischt werden?' „Erstens werden wir nicht erwischt. Zweitens sind in dieser schönen StM New-Aork die Wettbureaus nicht ge duldet und selbst wenn den Herren Meyers, Smith A Co. die Sache brenzlich vorkommen sollte, so werden sie sich schön hüten, Lärm zu schlagen.' Dann dachte er nach: ^ „Du! Schön ist es nicht!!' . „Aber einträglich!' . X „Ehem!' ' „Das Leben ist eben so schwer!' Nugufl^v? ^ - 13 „Ein Narr

11
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1934/07_07_1934/DOL_1934_07_07_6_object_1190008.png
Page 6 of 16
Date: 07.07.1934
Physical description: 16
Sekte 8 — Nr. 81 .Dolomiten' Samstag, den 7. 3yli 1934 — .... . . —- - - - Allerlei aus dem bunten Leben M>W>>>WW>W>Wn>>>WWW>W^WMW>WSWWn>WWW>W>>WWWWWW>>v>WW>W>WWMW^>WWW>>W>>WMWW>>WI^WWW>W>WSWW>>WMW>DWWWUnWW>WWWW>W»>W>WWWWWWW>UWW John D. Rackefellers Leben — ein amerikanisches Schicksal. Die Skier, -as Rakett un- -er Regenschirm Von Georg Strelisker. (Nachdruck verboten.) In einer Rumpelkammer hausten ein trächtig zwei Skibretter, ein Tennisrakett und ein Regenschirm beisammen. Das heißt

aus seiner zerschlissenen Seide, „aber, weil ihr nur das Vergnügen kennt, so habt ihr von der Welt und von dem Leben so eine einseitige Vorstellung. Ihr Skier habt keine Ahnung, wie schön und warm der Sommer ist. und du, vorlautes Rakett, wirft nie begreifen, welche Herrlich keiten der Winter mit seinem Schnee in sich birgt.' Da stießen das Rakett und die beiden Skier miteinander an und kicherten laut. „Dummer, alter Regenschirm!' riefen sie. „er weiß wirklich nicht, was er spricht...!' Am 9. Juli wird John D. Rocke

- feller 95 Jahre alt. Wenn man das von tausend kleinen Fält- chen durchzogene Gesicht John D. Rackefellers sieht, den der Amerikaner, ob er ihn nun haßt oder schätzt, kurz John D nennt, so kann man sich kaum vorstellen, daß der Bankier Handy dem kaum Zwanzigjährigen für sein erstes Geschäft zweitausend Dollar auf dieses Gesicht hin pumpte. Und es war dem späteren Trustkönig und Petroleumkaiser nach vielen Jahren eine Freude, Bankier Handy selbst Geld zu leihen. In John D. der als Kommis

mit einem Wochenlohn von drei Dollars begann, ver körpert sich ein Stück amerikanischer Wirt schaftsgeschichte. Cr warf seine ganze Per sönlichkeit in einen Angriffskampf, der zu einem io restlosen Erfolge führte, daß immer neue Möglichkeiten für die Anlage des ge wonnenen Geldes gesucht werden mußten, denn brachliegendes Geld verzehrt sich selbst. Vor sechzig Jahren besaß John D bereits eine kleine Petroleumraffinerie in Clove- land. Cs störte ihn, daß er nicht allein Petroleum verkaufen konnte, und so kam

, die ihnen ganz billige Geheimtarife geben sollten. Diese Kämpfe nahmen manchmal sehr rohe Formen an. denn John D ging im Geschäft über Leichen. Er zerbrach rücksichtslos Existenzen, um seinen Willen durchzusetzen, er machte die großen Eisenbahnmagnaten, wie Danderbilt und Harriman zu Groß aktionären seiner Standard Oil Companv, und als er dann feine Geheimtarife hatte, da konnte er endlich seine kleinen und kleinsten Konkurrenten aus dem Felde schlagen. Die nun folgenden Gewinne dieser Mono polstellung

12
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/05_01_1937/AZ_1937_01_05_3_object_2634802.png
Page 3 of 6
Date: 05.01.1937
Physical description: 6
— der alte Mr. Donough, der Gefängniswärter, den hat sie ja bestocken, hat» mir erzählt —, daß beim John Tickney, dem Sa- cramentojohn. die Tochter des Gouverneurs in der Nacht vor seiner Hinrichtung geschlafen hat. Dieser John Tickey war oer prächtigste Bursch, der je auf dieser wunderschönen Erde gelebt hat. Das war ein Genie und ich glaube, daß keiner von den anderen, der Mohammed und der Lord Byron oder der Edison oder der Ford und wie sie alle heißen mögen, an ihn herangereicht hat. Cr war gut

ist eine fliegende Burg, eine dahinsausende Räu berhöhle, ein gleitendes Bett', pflegte er zu sagen. Und erzählen konnte der John Tickney, da sind alle Detektivromane, die Conan Doyle und die an deren trockener Staub dagegen. Denn, was er er zählte, war alles wahr, und wenn es nicht wahr wa?^— Zum Z«,fel! Ditchast es nicht'tinen Augen blick gemerkt. Ah, da zieht mir die Erinnerung an eine Nacht durch die Glieder, eben in Santa Bar bara. Ich glaube, ich rieche sie noch, die Nacht — warum, kühl und voll Harz

, einem Bankier, das ganze Barvermögen konfisziert, gerade eine Stunde, be vor wir es selber konfiszieren wollten. Also muß ten wir es uns jetzt bei Gericht holen. Wir lagen also da oben und John Tickney er zählte uns von seinem Auto Mildred: „Eine Zeit lang habe ich mir die schönsten Weiber von den Friscostraßen weggeholt. erzählte er, „fuhr ich da und eine gefiel mir — nun, dann sprang ich ab, nahm sie auf meinen Arm, setzte sie ins Auto und raste davon. Ehe sie noch schreien konnte, waren wir draußen

, wir lagen da und wußten nicht, ob wir lachen sollten! Eben wollten wir losbrechen, da, ein Knacken im Wald, ein Lärm, ein „Hände hoch!' und von allen Seiten brachen die Polizei männer auf uns ein. Wir wie die Teufel hoch, dreingeschlagen, durchgebrochen, zu den Wagen! Verdammt! Die Biester hatten sie allesamt in Brand gesteckt. Sie leuchteten wie brennende Hüt ten, vornean Mildred. Aber John Tickney ruft: „Mir nach!' und alle zur brennenden Mildred. Das Hinterteil eine Flamme, wie ein feuriger

Pfauenschwanz. Aber John kennt die Gegend. Fünf schritte von hier ein Abhang, an dessen Fuße ein Stück der Straßenserpentine geht. Wir schieben an, pringen auf und — Mildred saust den Abhang sinunter. ohne Motor, mit dem feurigen Pfauen- chwanz. Die Hunde hinter uns heulen und pfeifen. Wir über Steine und Stämme mit einer Geschwin digkeit von hundertzwanzig Meilen. John Ticke am Steuer. Bevor wir die Straße erreichen, mu er eine Wendung machen, damit wir in ihrer Rich tung weiterfahren

13
Newspapers & Magazines
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1913/14_11_1913/IS_1913_11_14_2_object_1016659.png
Page 2 of 8
Date: 14.11.1913
Physical description: 8
und wagte kaum zu atmen. Die eiligen Schritte nahender Leute ließen alle in dumpfer Verwirrung auffahren. Die Tür sprang auf, Margits entsetztes Gesicht blickte dämonisch in den Raum, um sofort zu verschwinden, und Astrid Gulsdatter stand am Eingang. „Was ist?' fragte sie hastig. „Wer wird ermordet? Margit Hat mich gerufen: Wer —' das Wort erstarb ihr in der Kehle. Mit dem Rufe „John!' eilte sie vorwärts und umschlang den Auf springenden mit beiden Armen. Signe, von ihrer Spannung befreit, sank

auf einen Stuhl ' und weinte glühende, schmerzhafte Tränen. Nach einer Sekunde hatte Astrid den Brief in der Hand, den Gunnar ihr entgegenschleu derte, und las halblaut: „Komm sofort in den Nordstjernen, lieber Schatz, habe dir wichtige Mitteilungen zu machen. Ein Freund.' Astrid ließ das Blatt sinken und starrte John cm. „Wie kommt der Brief in Lars sens Besitz? Und was sind das für Mit teilungen? Was konnte dich dazu treiben, den Ort wieder aufzusuchen, den du bei Nacht und Nebel aus Furcht vor dem Zorn

scholl Posaunenton, Doch war's ein Siegesjubel, nicht ein Droh'n. Da plötzlich stand ich im Gewölke vorn Und stieß aus voller Brust ins Jägerhorn. Aufschwebt' der sel'ge Zug, in mächt'gem Drang, Ich stieß ins Horn, daß mir das Herz zersprang. aufgerichtet, Antwort heischend, unerbittlich. „Die Zeit — ich dachte, die Zeit habe jenen kleinen Zwischenfall längst aus Eurem Gedächtnis gelöscht —stammelte John. „Ich „Die klare Antwort!' rief Astrid schnei dend. „Geduld!' bat er. „Hätte ich geahnt!' Signe

unterbrach ihn. „Ich habe ge schwiegen bis jetzt, Astrid! Ich habe dein Geheimnis bewahrt auf Kosten meines Glückes, meiner Ruhe. Ich habe bluten und leiden müssen. Nun sag' e^ du!' Astrid wandte sich langsam an Gunnar. „Wohlan,' sprach sie heiser, „ich habe kein Recht, ihn zu schonen und Euch zu opfern. Signe hat John mir zuliebe in einem Kar riol nach Humledalen geführt. Das ist's!' „Halt,' sagte Signe düster, „jetzt rede ich: Im Walde verließ ich ihn, weil ich entdeckte, daß er an Astrid Verrat

begangen — ich. schlug und schmähte ihn.' „Und mir hat er Geld gegeben — Hal lunke!' rief Gunnar. Astrid erbleichte. Sie sah John in einem neuen Lichte — sie ahnte mehr, als sie begriff. Aber ihr Herz verurteilte ihn. „Was sind das für Mitteilungen, von denen du sprachst?' wiederholte sie streng. „Ihr Teufel von norwegischen Bauern!' brach es plötzlich zwischen Johns Lippen hervor. „Welch eine Schlange lispelte mir ins Ohr, daß ich hier vor meinen Ver folgern sicher sei? Ha, Ha, hier sicher

14
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/14_02_1934/AZ_1934_02_14_3_object_1856572.png
Page 3 of 6
Date: 14.02.1934
Physical description: 6
an Bord der rasch herbeieilenden Motorboote zu nehmen » Aus New Hork kommt die Nachricht, daß John D. Rockefeller, der reichste Mann der Welt/ im Sterben liegt. Mister Rockefeller ist 94 Jahre alt. Er ist schon seit einigen Wochen krank, doch hatte man bis jetzt im mer noch Hoffnungen. Aerzte und Kranken fchweftern sind Tag und Nacht um ihn be müht, man glaubt allerdings nicht mehr ihn noch retten zu können. » « Ich besuchte vor einiger Zeit den alten Rockesel ler aus seinem Gut in Pocantico

, das berühmt ist durch seine großen Wälder und die große Orgel die der, Petroleumkönig dort ausstellen ließ. Denn John D. Rockeseller ist ein großer Musikliebhaber Er hat den Ehrgeiz, an feinem hundertsten Ge burtstag, den er im Jahre 1939 zu begehen hofft, eigenhändig ein kleines Orchester zu dirigieren. Er AM alte ist'das Weihnachtslied „Stille Nacht; heilige Nacht'. Diese Vorliebe sür die Musi? und besonders für die Kirchenmusik stammt noch aus der Zeit, in,der John D. Rockefeller ein kleiner

Ladenbesitzer war und Kirchendiener in der Presbhterianischen Kirche von Cleveland. Er ist bis zum heutigen Tage ein treuer Anhänger der Kirche geblieben. Während John D Rockeseller von dieser Zeit erzählt, zeigt er uns die herrlichen, gepflegten Rasen seiner Besitzung und den Teich, den er vor einiger Zeit anlegen ließ, als Weihnachtsgeschenk für eine seiner Töchter, die Schlittschuh lausen wollte. Der Teich ist ziemlich groß und nicht sehr tief, damit er leichter gefrieren kann. Rund herum sind große

noch lebenden Töchter Nocke- sellers erwartet. Schülerin des berühmten Psycho analytikers Freud, hatte sie in Zürich Psychoana lyse studiert und dann den Milliardär Harvester geheiratet. Es sind außerdem zwei der vier Söhne des John D. Rockeseller junior, des Besitzers von „Radio Cit' anwsend. Der Eine ist zweiundzwan zig, der andere vierundzwanzig Jahre alt. Sie ähneln beide ihrem Großvater, Puritaner, voller kühler Ueberlegenheit im Geschäftsleben. Sie sind trocken wie ihr Vater, der, als er 1901

die Aktien. Wir hatten ein Kapital von 5 Millionen und Kredit, der weit über diese Sum me hinausreichte. „John D. Rockeseller erzählt das alles so nebenbei während er seinen Golsstoc' schwingt. Er erzählt aber nichts von der Verbin dung des Trnsts mit den großen Eisenbahnen-Mag naten, die er herbeigeführt hatte und die dem Trus erst die Möglichkeit gab, sich zu seiner heutigen Bedeutung zu''entwickeln.'Er macht diese Magnaten zu Aktionären der „Standard-Oil' und erhielt da für Geheimtarife

15
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1939/25_02_1939/LZ_1939_02_25_5_object_3312136.png
Page 5 of 16
Date: 25.02.1939
Physical description: 16
vor: „Dreitausend Dollar Jahresmiete, sofort zahlbar.' „In Ordnung', erwiderte Mack. „Werde schon alles fertigmachen, verlast' dich dar auf.' Am anderen Morgen fuhren Jack und der Interessent nach Tarrytown. Eingehend besichtigte John Morris — so hatte er sich vorgestellt — das Haus. Gründlich ist er, dachte Jack, das muß ihm der Neid lassen. Nur gut, daß ich gestern noch einmal alles nachgesehen habe, hätte sonst schiefgehen können. Endlich war John Morris mit der Be sichtigung fertig. „Bin zufrieden', knurrte

er. „Werde das Haus mieten. Also zwei tausendfünfhundert Dollar Miete', wandte er sich jetzt an Jack Mills. „No', sagte dieser, „es bleibt bei drei tausend oder Sie können sich nach einem anderen Haus umsehen, es ist das schönste hier in der ganzen Umgegend ringsum, kann alle Tage einen Mieter ^ür dreitausend haben, wenn Sie nicht wollen.' „Na schön', bewilligte John Morris, .also bleibt es bei dreitausend.' „All right, fahren wir gleich zu Mack iean, dann können wir den Vertrag unter treiben, und die Sache

ist in Ordnung.' „Heute paßt es mir nicht', brummte ^ohn Morris. „Geben Sie mir Namen und Adresse des Anwalts, ich komme morgen vormittag 10 Uhr. dann können wir unter schreiben.' „Auch gut', gab sich Jack zufrieden, „aber vergessen Sie die dreitausend Dollar nicht mitzubringen; der Vertrag gilt nur, wenn Sie sofort bar zahlen.' Dann trennten sie sich. -» Anderntags warten Jack Mills und Mack Kean auf John Morris. „Hölle und Teufel', fluchte Mack, „es ist schon zehn Minuten nach zehn, der Gauner

wird uns doch nicht versetzen, was meinst du, Jack?' Ehe der antworten konnte, klingelte es. „Aha, das wird er sein', sagte Mack. Er öffnete und John Morris betrat das Zim mer. „Alles vorbereitet?' fragte er. „Gewiß!' antwortete Mack. „Also unterschreiben Sie!' wandte sich Morris an Mills. „Haben Sie auch das Geld mit?' fragte Mack Kean. „Sicher!' Er legte die Scheine auf den Tisch. „Zählen Sie nach!' Mack zählte und Morris und Mills unter schrieben den Vertrag. „Dreitausend Dol lar', bestätigte Mack, „und echt

sind sie auch.' — „Ja, dann gehört das Landhaus für ein Jahr Ihnen', wandte sich Jack Mills an John Morris. „Gewiß', erwiderte dieser, griff plötzlich in die Tasche, riß ein Revolver hervor und rief: „Hands up!' Erstaunt kamen Mack Kean und Jack Mills dieser Aufforderung nach. „Was soll denn das heißen?' knirschte Mack. „Das soll heißen, daß Ihr verhaftet seid!' lackte John Morris. „Sie heißen nicht Kean und Sie nicht Mills. Nur die Vornamen sind echt. Eigentlich heißt ihr Jack Brown und Mack Bleß. Die Eile kam mir doch ver

16
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1917/23_01_1917/BRC_1917_01_23_4_object_145508.png
Page 4 of 8
Date: 23.01.1917
Physical description: 8
, denn der Zwischenhändler darf dem Produzenten mehr bieten, als der Erzeuger vom Verbraucher nehmen darf. 6«m koton Krvoe oöor >1« lugmiöMsorg« K»Il!,pon6vn i »17. > Die Erfindung. Von Alfred Vratt. John Higgs, der Präsident, Generaldirektor unk Hauptbesitzer des „Trust zur Verwertung von Em? düngen jeder Art', saß in der achtunddreißigsten Etoa! des Trustgeschäftshauses in seinem Arbeitszimmer ^ dem Schreibtisch. Es war Hochsommer. Die Hitze la» wie unsichtbares flüssiges Blei in der Luft und bedM die Turmdächer New

-Vorks mit einer Schicht glühet den Steinstaubs. Die Vormittagssonne gleißte über dem Panorama des Hafens, zerflimmerte die Welle? hüllte die großen Dampfer und kleinen Fährboote in einen golden-weißlichen Dunst und blendete über den granitnen Kais und den Anlegepiers. Im Arbeitszimmer des Präsidenten John Hiagg schien die Luft zu kochen, trotzdem die Fenster weit offen waren und die Schaufelräder dreier riesiger Ventila toren an der Decke sich unablässig mit surrendem Brum men im Kreise drehten

. John Higgs saß in Hemdärmeln und sah die PM durch, die der vor ihm stehende Sekretär ihm — ein Stück nach dem anderen — überreichte. Von Zeit zu Zeit schob John Higgs erschöpft den Berg von Briefen von sich. — Uff ... diese Glut kaum zu ertragen! ... Und dazu diese Flut von Schrei ben! ... Seit der Trust zur Verwertung von Erfindungen jeder Art seinen Betrieb eröffnet hatte, war kein Tag! vergangen, ohne daß nicht mindestens fünftausend! Briefe einliefen. Die moderne Welt ist bekanntlich! nicht arm

an Erfindungen — oder glaubt wenigstens! nicht, es zu sein — und gewiegte amerikanische Stati stiker haben berechnet, daß in den Vereinigten Staaten, deren Klima dem Erfindergeist ganz besonders gün stig zu sein scheint, im Durchschnitt nicht weniger ab zwei Erfindungen stündlich gemacht werden. Man kann sich denken, daß der Trust dadurch nicht wenig zu tun hatte. Der Präsident John Higgs war ein> ebenso ge-i' schäftskundiger wie berühmter Mann. Er kaufte M Erfindung auf — mochte es sich um ein neues Schicht

putzmittel, um Gedankenlesemaschinen, PhantaW apparate oder weiß Gott was handeln. Trotz diHD Kauflust, die in geschickter Weise auf den VlufffiyirW - heimischen Publikums spekulierte, hatte der Trust m-1 türlich täglich eine große Menge von Erfindungen zu- l rückzuweisen, bei denen nichts weiter „Erfindung' war, als der Name. ; John Higgs trocknete sich die Stirn ab. Dann setzte er die Durchsicht der Briefe fort. Sie mußten trotz - Hitze und Blödsinn gelesen werden, denn man konnte' niemals wissen

17
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/23_01_1917/TIR_1917_01_23_4_object_1956157.png
Page 4 of 8
Date: 23.01.1917
Physical description: 8
dem Produzenten mehr bieten, als der Erzeuger vom Verbraucher nehmen darf. Mllmst ävm kotsn krvv? oävr IvgvnäMsorgo lZ»lä»pen6sn! Die Erfindung. Von Alfred Vratt. John Higgs, der Präsident, Generaldirektor ich Hauptbesitzer des „Trust zur Verwertung von EG. düngen jeder Art', saß in der achtunddreißigsten Gn« des Trustgeschäftshauses in seinem Arbeitszimmer U dem Schreibtisch. Es war Hochsommer. Die Hitze l-z wie unsichtbares flüssiges Blei in der Luft und bedeckt! die Turmdächer Nero-Ports mit einer Schicht

glühen den Steinstaubs. Die Lormittagssonne gleißte Ug den» Panorama des Hafens, zerflimmerte die Welk«, hüllte die großen Dampfer und kleinen Fährboote in einen golden-weißlichen Dunst und blendete über de, granitnen Kais und den Anlegepiers. Im Arbeitszimmer des Präsidenten John Higzz schien die Luft zu kochen, trotzdem die Fenster weit off» waren und die Schaufelräder dreier riesiger Ventik- toren an der Decke sich unablässig mit surrendem Brum men im Kreise drehten. John Higgs saß in Hemdärmeln

und sah die M durch, die der vor ihm stehende Sekretär ihm — ein Stück nach dem anderen — überreichte. Von Zeit zu Zeit schob John Higgs erschöpft den Verg von Briefen von sich. — Uff ... diese Glut W kaum zu ertragen! ... Und dazu diese Flut von Schrei ben! ... Seit der Trust zur Verwertung von Erfindungen jeder Art seinen Betrieb eröffnet hatte, war kein Tag vergangen, ohne daß nicht mindestens fünftausend Briefe einliefen. Die moderne Welt ist bekanntlich nicht arm an Erfindungen — oder glaubt

wenigstens nicht, es zu sein — und gewiegte amerikanische Stati stiker haben berechnet, daß in den Vereinigten Staaten, deren Klima dem Erfindergeist ganz besonders gün stig zu sein scheint, im Durchschnitt nicht weniger ab zwei Erfindungen stündlich gemacht werden. Man kann sich denken, daß der Trust dadurch nicht wenig zu tun hatte. Der Präsident John Higgs war ein ebenso ge schäftskundiger wie berühmter Mann. Er kaufte jede Erfindung auf — mochte es sich um ein neues Schuh- putzmittel

, um Eedankenlesemaschinen, Phantasie apparate oder weiß Gott was handeln. Trotz dieser Kauflust, die in geschickter Weise auf den Blusssinn.des heimischen Publikums spekulierte, hatte der Trust na türlich täglich eine große Menge von Erfindungen zu rückzuweisen, bei denen nichts weiter „Erfindung' war, als der Name. John Higgs trocknete sich die Stirn ab. Dam setzte er die Durchsicht der Briese fort. Sie mußten trotz Hitze und Blödsinn gelesen werden, denn man konnte niemals wissen, welcher Schatz vielleicht in irgend ei nem

18
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1885/16_12_1885/BZZ_1885_12_16_2_object_357404.png
Page 2 of 4
Date: 16.12.1885
Physical description: 4
, Doctor John, die eine Art Teufelsgewalt in sich tragen; der Norweger gehörte zu ihnen!' Die Gedanken voll von der gehörten Geschichte, wan« derte John Marbury langsam heimwärts durch die sich dichtenden Schatten. In einiger Entfernung von dem Hause hielt er inne. um i«n». Cigarre auszurauchen. Er konnte die Lichter «rch die Bäume schimmern sehen; Gestalten glitten und ichwebten an den offenen Fenstern vorüber; er hörte fröhliches Gelächter, das sich mit der wiegenden Musik im Tanzsaal vermischte

, das dunkel und geschlossen schien. Er hatte es kaum erreicht, als eine bekannte Stimme an sein Ohr schlug, eine Stimme, in Tönen so leiden schaftlichen Schmerzes, daß er stehen blieb, wie willen los gebannt. .Eine weitere Frage!'klang die Stimme eines Man» nes, dessen Herzschlag in vernichtendem Angstgefühl stockte, an sein Ohr. .eine weitere Frage und dann habe ich vollendet. Ist es Ihr Cousin John?' .Mein Cousin John?' wiederholte eine melodischet Stimme und der Lauscher hielt seinen Athem

an, um keine Silbe zu verlieren. »Mrjn Cousin John!' O, mi welch wahnsinnig machender Gleichgiltigleit sie den Na- mev aussprach! .Er ist sehr gut und sohlwollend ge gen mich und ich habe ihn sehr gern, aber wie könnte ich meinen Cousin John lieben?' Und John Marbury, mit todtenfahlem Angesicht und zusammen gepreßten Lippen, mit wildglühenden Augen, in denen ein verzehrendes Feuer flackerte, stand drau ßen im Schatten in ihrer nächsten Nähe und hörte alles. Die Männer der Wissenschaft erzählen uns von selt samen

Erschütterungea der Natur, die in einem Mo ment die Arbeit von Jahrhunderten vernichten; von wilden Revolutionen des Erdinnern, wodurch Thäler emporgerissen sind. Berge hinabgeschleudert werden und Meere über verlorene Erdtheile stürzen und alles zu gleicher Zeit Untergang und Entstehen ist. Eine solch entsetzliche Catastrophe schien heute Abend John Marbury niederzuschmettern, als er. im Dunkel stehend, dem weichen, entzückenden Geflüster der beiden Liebenden lauschte und dieses Geflüster ihm sagte, daß

19
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1841/17_05_1841/BTV_1841_05_17_2_object_2936664.png
Page 2 of 14
Date: 17.05.1841
Physical description: 14
von MaS- kara, dessen Besetzung fest beschlossen scheint, bestimmt seyn sollen. Großbritannien. . London, den ü. Mai. Zn Ansang der hetiligen llnter- hauSsitzung las Sir G. Elerk einen Beschluß vor, in Folge- dessen das Hans seine Einwilligung zu den von Lord Sandon in Vorschlag gebrachten Modifikationen ter Znckerabgaben verweigert. Lord John Nu»ell erhob sich sogleich, um anzukün digen, daß er ein Amenteinent im schnurgerade entgegen ge setzten Sinne stellen werde. — Man spricht zn London

kamen anfangs eine Menge Petitionen für nnd wider eine-Modifikation der Zehntenbill znr Vorlage. TorieS und Whigs applandirlcn abwechselnd,' je nachdem die vorgelegte Petition für die Meinung der einen oder der andern Parthei lautete. Lord John Russell erhob sich hierauf und sprach: »Ich erkläre in dem Augenblicke, wo das Haus ein Komitee bilden wird, das, ich in Vorschlag bringe, auf- das Korn eine Auftage von 8 Schilling für taS Quart, auf den Reis von 5 Schilling, anf die Gerste von 4 Sch

verschiedenen Fragen noch fort.'— In der Sitzung des Unterhauses vom 6. Mai erklärte Lord John Rnssell, er werde morgen Abend, nachdem sich das UnterhanS Z» einem ti oini.'ee gebildet habe, auf folgenden Be schluß antragen: Das Unterhaus ist der Meinung, daß man die Einkünfte dnrch vernünftige Veränderungen in den Abga ben vervollständigen kann-, ohne die Staatslasten im Wesent- ' lichen zu vermehren, und das.Unterhaus betrachtet dieses Sy- stein als das beste, um die Erhaltung der öffentlichen Sicher heit

l»nd die öffttitllche Wohlfahrt zu fich »rn. .-5- I» derselben Sitzung zeigt, Lord John Russell an , er werde am »7. Mai se1««Bill zur Verbesserung der Sirmeng,setze vorlegen. Auf V,fttgrn Robert PeelS, vb man dem Hause Eröffnungen über die chinesischen Ängelegenheiten machen könne? erklärte Land John Rnssell, er töiine nicht sagen, ob heute Nachricht,« einge troffen seyen, die bisherigen gestatten keine vollständigeren Rach- wkisnngen. AufweitereJnterpellation äbselten Robert PeelS er klärte Lord John.Russell

, das zwischen Kapitän Elliot nnd dem chinesischenBevollmächtigten abgeschlossene Arrangement sey von -der Regierung gänzlich gemißbilligt worden, inäil habe aber so lange keinen Beschluß fassen können, als man nicht speziel lere Details über den Inhalt des Vertrags erhalten habe. Auf weitere Interpellation Desselben erklärte Lord John Russell, es sey ein Waffenstillstand abgeschlossen worden, aber er wisse nicht, ob die Feindseligkeiten nicht wieder beginnen werden. Auf weitere Interpellation erklärte Lord John

20
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1886/15_12_1886/BZZ_1886_12_15_2_object_468945.png
Page 2 of 4
Date: 15.12.1886
Physical description: 4
, wie eine eherne Mauer hatte sich dc'. blutige Schatten des alten Longsield zwischen und die verlockende Zukunft geschoben und mit ft änderndem Entsetzen John Watson den Abgrund erkannt, an dessen Rande er so unbedachtsam hin- Heiaumelt war. Wenn Watsoli auch die Ueberzeugung gehabt, daß jetzt Wcrthpapiere auf unrechtmäßige Weise in Mr. Nori'. 'S Besitz gelangten, so war ihm doch jeglicher Geld te an einen Raubmord fern geblieben, wes halb derselbe ihn nun mit Entsetzen und zugleich «uct, mit Wuth

gegen den teuflischen Versucher er füll». Er brannte jetzt förmlich darauf, ihn dingfest zu machen und durch Mr. Longficld's Rettung den Sä-atten seiner Betsie zu versöhnen. Seinen Arm nnter den seines Begleiters schiebend, ketra: er, lustig pfeifend, die von stinkendem Tabak- yualm dicht angefüllte Stube, wo der Wirth hinter eine-:- Schenktisch stand und mit einem Matrosen, dessen eines Auge von einem schwarzen Pflaster be- deäi war. freundlich plauderte. John Watson endete seine -usnge Melodie mit einem leisen

gezogenen Pfiff, wobei er Eharley's Ann bedeutsam drückte. „Gib mir zu trinken, John!' sprach jener mit schwerer Zunge. „Gleich. aUcr Schlauch!' lachte Watson, sich durch die besetzten Bänke langsam hindurchschiebend. „Weiß der Henker, daß der Kerl stets ausgedörrt ist. Ah, guten Abend, Mr. Knight!' setzte er dann, dem Matrosen am Schenktisch einen Schlag auf die Schulter gebend, rasch hinzu, „wieder einmal am Land? Frenl mich sehr, Euch zu sehen, alte See ratte!' „Beim Neptun. Ihr seid's, John

?' grunzte der Matrose mit etwas fremdartigem Dialekt. „Welches lecke Fahrzeug schlepptJhr denn da mit Euch herum?' Das eine Ange des Seemannes ruhte bei dieser Frage mißtrauisch auf Charley, der ihn mit blödem Blick anstarrte und wieder mit schwerer Zunge sein „Gib mir Brandy, John!' hervorgurgelte. „Freilich ist's ein leckes Boot, mein alter Ka merad von dazumal, als uns die Arbeit noch besser mundete als der Brandy. Ist's nicht so, Jack Sheep?' Bei diesen Worten versetzte er Charley einen so derben

bedeutend erleichterte. John Watson ließ sich jetzt neben seinem Schütz ling nieder, worauf der Matrose ebenfalls Platz nahm und Porter bestellte, während Charley mit einem stillen Grauen das große Glas Brandy vor sich betrachtete. „^Vell!' stammelte er, es mit einem heroischen Entschluß an die Lippen führend. Plötzlich ließ er den Arm sinken, daß der Inhalt des Glases auf den Tisch floß, beugte sich vorn über, bis der Kopf auf feine beiden auf dem Tisch ruhenden Armen lag und schien im nächsten

21