die Wahrheit der Worte, aber sie vermochte den Sinn nicht zu erfassen. Beinahe ratlos blickte sie auf John Workmann, und als er jetzt wiederum schwieg und weiter krause Zeichen auf das Papier matte, sagte sie endlich: „Ja, aber John, was soll denn nun werden? Du kannst doch nicht dein ganzes Leben hindurch Zeitungen verkaufen?" Mit prächtigem Glanze leuchteten plötzlich die Augen John Workmanns auf. „Warum nicht, Mutter?" — und ein seines La^ln umspielte seinen frischen Mund. Die Frau schlug die Hände
zusammen. „Aber John — solch ein Geschäft machen doch nur Boys!" „Oh nein, Mutter," lachte John Workmann, „Mister Benett tut das, was ich als Boy bis jetzt tat, auch er ver kauft Zeitungen! Nur mit einem Unterschied, er verkauft seine eigenen Zeitungen. Und sieh mal, Mutter, nachdem ich gesehen habe, wie das gemacht wird, seine eigenen Zei tungen zu verkaufen, da habe ich mir nun in den ^>pf gesetzt, dasselbe zu tun wie Mister Bennett und meine eigenen Zeitungen zu verkaufen." „Was willst du?" rief
die Mutter. »Du willst deine eigenen Zeitungen verkaufen? — John — John — ich fürchte, du wirst ein Phantast, wie dein Vater!" „Ich hoffe nicht. Aber ich glaube" — und er sah seine Mutter schelmisch an —, „ich habe von dir so viel prakti sches Blut erhalten, daß sich die Phantasie, welche ich be sitze, sehr gut in praktische Bahnen lenken lasten wird. Du sagst ja selbst, daß ich nicht träume, wie es Vater getan hat, und tagelang nicht irgendwelcher Phantasie nach hänge, sondern" — jetzt reckte John
Workmann stine Ge stalt — »ich arbeite praktisch und verdiene Geld." »Das weiß ich, John, das weiß ich! Weshalb willst du denn aber nicht einige Zeit wie Me»Arbetterbei MMr Bermett MD veMemE „Nein, Mutter, nein, ich habe noch viel zu lernen und Mister Bennett könnte mir die Zett und das, was ich an Verdienst versäume, nicht bezahlen. Sei nur ohne Sorge, Mutter, gegen Hunger werde ich dich durch meine Arbeit, solange ich lebe, stets schützen. Aber du darfst auch nicht mit mir Zürnen, ivemr
ich das erreichen suche, wozu ich die Kraft in mir finde." Er erhob sich und sah jetzt, daß seine Mutter mit tränenden Augen zu ihm blickte. All sein Ernst verschwand, der Knabe kam bei ihm plötzlich wiederum zum Durch bruch. Er stürzte zu ihr hin, nmarntte sie, küßte ihr das Gesicht und ries: „Sieh mal, Mütterchen, du mußt nicht traurig des halb sein. Es ist ja doch das beste, was ich will." »Ich weiß, John, ich weiß und will ja auch ganz zu frieden sein mit allen! dem. was du tust. Denn schlecht