Für Kennedy ist die Aufnahme in diese Liste von zwölf Aposteln und zwölf Märtyrern (vor der Wandlung) von der Intensität ihres Kultes abhängig. Redu ziert auf Johannes und Paulus, kommt er zu folgenden Ergebnissen: Beide Heilige sind im Martyrologium Hieronimianum, einer zwischen 450 und 590 entstande nen Sammlung von Viten, als Brüder genannt, nach den Acta Sanctorum Novem ber II, pars posterior am 26. Juni etwas seltsam: „Romae passio (sanctorum) mar- tyrum Johannis et Pauli fratrum
erreichte, gilt für Johannes und Paulus 500-600. Das ist dann auch die Zeit, in der die beiden in den Canon Missae aufgenom men wurden, nach ihnen, aber im gleichen Zeitraum, die auch in diesen Fürbitten als letzte hinter Johannes und Paulus rangierenden Zwillingsbrüder Cosmas und Damian. 154 ) „Unsere“ Brüder gehören zu denen, deren Kult beständig, d. h. gleich hoch blieb, im Unterschied zu anderen, die anwuchsen und wieder sanken, oder die durch eine besondere Verehrung durch einen Papst
oder durch die Legende aus dem Dunkel (der Geschichte) herausgehoben wurden. 155 ) Eigenartig ist allerdings, daß Kennedy, wenn auch mit Fragezeichen, Johan nes und Paulus zu den „nicht-römischen“ Heiligen zählt, die durch ihre Legen den (erst) zu Römern wurden. - Hier scheint die „Orienthypothese“ von Delehaye immer noch mitzuspielen. 156 ) Kult, Kunst und Verehrung der hll. Johannes und Paulus Gemessen an der Bedeutung, die dem Senator Pammachius aus dem Ge schlecht der Furier in Rom beigemessen wurde, könnten
ist, ob das weit vor der Mitte des 6. Jh.s geschah.“ 160 ) Sein Promoter J. P. Kirsch schrieb 1918 ungeachtet seiner kritischen Untersu chung zum Schluß: „Die prächtige Basilika des Pammachius und die im 6. Jh. vorhandene Legen de verbreiteten die Verehrung der beiden Märtyrer sowohl im christlichen Volk Roms als in anderen Gegenden des Abendlandes; Johannes und Paulus gehörten seit dem 6. Jh. zu den berühmtesten Blutzeugen.“ 161 ) ,S1 ) ASS Nov. t. II, S. 337 und V. L. Kenne dy (wie vor), S. 193