des Wiedersindens war für ihn so überwälti gend, daß er selbst das unterdrückte Gelächter seiner Schüler nicht mehr beachtete. Von vorn und hinten, von unten und oben, rechts und links wurde die Dose beliebäugelt und betastet, sie war's, ja sie wars! Endlich schien fick Pater Johannes auch an den Inhalt der Wiedergefundenen zu erinnern und begann nach Schnllpfergebrauch die Dose von beiden Seiten zu klopfen, stemmte sie dann zwischen den Daumen und die übrigen Finger der linken, während die rechte mit gewohnten
lachst Du, Mayr?" Keine Antwort. Jeuill'eton. Jugendstreiche. Bon H. S. Fortsetzung. Pater Johannes war ein guter Herr und lieber Professor, dem seine Studenten über alles galten; von Rechtswegen gehörte es sich daher, nicht ihm in irgend einer Weise übel mitzuspielen; aber das A war bereits gesagt, als ich die Dose in den Sack schob, so durfte ich auch vor dem B nicht zurückscheuen und offen gestanden, kam es mir nicht in den Sinn, daß ich dem Pater wehe that! — Sein gutmüthiges breites Gesicht nahm
der kleine Maier — ob seiner Haarfarbe der „Rothe" benamset ■— „mein Kofferschlüssel macht auf; ich Habs letzthin probirt, als mich der „Hannes" — so hieß Pater- Johannes unter uns — „ins Klassenbuch eintrug!" „Also gut!" Und nun legte ich den Horchern, nach dem sie mir vorher feierlichst Stillschweigen über dem Spaß gelobt und jedem, der etwa Schuftsgelüste äußern sollte, eine Tracht Prügel iu Aussicht gestellt hatte, dar, was ich geplant. Die Dose sollte zugeleimt werden, was ich übernahm
, da ich bei einem Tischler wohnte, und um nicht Alleinschuldiger zu sein, hatte ich den Maier zum Pultöffnen bestimmt, während ein Dritter den „Sarg" in's Pult legen mußte. Da sich hiezu mehrere meldeten, so entschied das Los. — Für den nächstfolgenden Nachmittag stand wieder „Deutsch" im Stundenplan, was diesmal gewiß keiner der Zweiteler vergaß; gleich die erste Stunde war's. „Alles in Ordnung!" gings durch die Klasse, als Pater Johannes eintrat, mit einem etwas trüben Gesicht. „Die Dose hat keiner gesehen?" fragte
er noch, ehe er uns die Geheimnisse des Satzbaues zu er läutern begann. „Nein! Nein!" von allen Seiten. Der „Rothe" hinten begann wieder einmal 'zu kichern. „Ruhig Maier!" Aber der Maier war nickt ruhig, trotz wiederholter Mahnung, was blieb also dem guten „Hannes" übrig, als das Kl ssenbuch, wie das Sündenregister genannt wurde, aus dem Pulte zu holen und zum Schein den Maier einzutragen; denn der „Rothe" behauptete fest, es stehe weder sein Name noch sonst etwas drin, was von Pater Johannes geschrieben