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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 13.05.1933
Physical description: 8
bestand darin, daß er sich abends zu der nun auch einsamen Frau Lehner und dem alten Johann setzte, daß sie von Hermann sprachen, seine Briefe immer wieder hervorsuchten und lasen, bis sie sie auswendig kannten. Manchmal aber sprach Johann auch von seinem früheren Herrn, und da erfuhr Johannes Braumüller so manches, was er noch nicht gewußt hatte. War er jedoch in den Bergen allein, so irrten seine Gedanken immer wieder zu jenem Paare, das ihn hatte betrügen wollen und auch wirklich betrogen

hatte um sein Glück. Er dachte an Alix und den Freiherrn von Pernheim und war froh, daß bisher noch keine Spur der beiden ent deckt worden war. Es wäre ihm furchtbar gewesen, vor Gericht gegen diese beiden zeugen zu müssen — gegen diese Frau, die er geliebt hatte mit aller unverbrauchten Kraft seines starken .Herzens. Um sich selber kümmerte Doktor Johannes Braumüller sich wenig Niemals schaute er in den Spiegel, außer morgens, wenn er es tum mußte. Er hatte sich den Bart lvachsen lassen, und wenn die Leute

..." „Und?* fragte Johannes Braumüller fast barsch. »Denken Sie, ich soll mich freuen über die Aussicht, die sich da eröffnet, einen neuen Patienten zu kriegen? Ich sage Ihnen gleich heute: falls man nach mir schickt, melden Sie den Leuten, daß ich nicht kommen würde. Ich will meine ärztliche Hilfe den Hiesigen angedeihen lassen, nicht jedoch Fremden!" Betroffen schaute die Witwe ihn an und meinte: »Deswegen habe ich es wahrhaftig nicht gesagt, Herr Doktor Aber weil Sie sich gar so kratzbürstig stellen

— ich weiß doch, wenn es not tut, werden Sie auch diesen Leuten Ihren Beistand nicht versagen..." »So?" knurrte Johannes Braumüller. »Da wissen Sie mehr, als ich selber weiß, meine Liebe!" Die Frau ließ sich indessen nicht beirren. Dazu kannte sie diesen Mann zu genau, und so fuhr sie gelassen fort: »Ich sagte es nur. weil doch das Brucknerhaus bisher seinem Besitzer nie Freude gemacht hat. Sie sind alle ärmer wieder vavongezogen. als sie gekommen waren." »Das hätte der neue Herr von jedem im Dorf

erfahren können, hätte er es der Mühe für wert gehalten, danach zu fragen", erwiderte der Doktor und paffte gewaltig aus seiner Pfeife. »Wenn er es nicht getan hat, so trägt er allein die Schuld an dem. was ihm beschieden sein wird." »Vielleicht hat man ihm das Gut aufgeschwatzt, ohne daß er es prüfen konnte", wandte die Frau ein. Johannes Braumüller antwortete jedoch nicht mehr, und da lenkte die Witwe das Gespräch auf ein anderes Gebiet. Sie ahnte nicht, daß der Doktor währenddessen immer fort

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 13.05.1933
Physical description: 8
von S 21.— aufwärts. Janker in allen Qualitäten bei Franz Schweiger, Kufstein, Kinkftraße 16. 337 Copyright by Martin Feuchtwanger Halle (Saale) [24 Hier an dem Schmerzenslager dieser armen Frau fand Doktor Johannes Braumüller sich zum Leben zurück, das er hatte von sich werfen wollen. Hier kam die Erkenntnis, daß er wie ein Feingling hatte handeln, sich um seine Pflicht drücken wollen — um die Pflicht, die ihm vom Vater hinterlassen worden war. Jetzt auf einmal meinte er das gütige Antlitz des Ver storbenen

. „Nun ist es gerade, als wäre der alte Doktor wieder lebendig geworden!" sagte man. Und doch war es nicht ganz so. Doktor Johannes Braumüller half zwar den Armen und den Kranken, wie sein Vater es getan hatte. Er nahm sich den jungen Hermann Lehner als Schüler, wie Doktor Georg Braumütter ihn zu sich genommen haue, aber er schloß sich im übrigen ab von der Gemeinschaft seiner Mit menschen und lebte still für sich in seinem Hause. In tagelangen Ausflügen durchstreifte er mit Hermann die Gegend und kehrte immer

schwerbeladen zurück. „Eine Liebe muß der Mensch haben", sagte er sich, „und die meine soll der Natur gehören, ihr, die allein ohne Falsch ist." Er legte Sammlungen an, die er sorgsam betreute, und außerdem unterrichtete er Hermann Lehner, der viel nach zuholen hatte, da ja kein Gedanke daran gewesen war, daß der arme Försterssohn jemals studieren könnte... Nicht, wie der alte Doktor es mit seinem Adoptivsohn getan hatte, schickte Johannes Braumüller den jungen Menschen in das Gymnasium

auf diesem Gebiete aufweist. Paulin stellte dies unter Beweis mit dem Vortrag einiger charakteristi scher Schönherrscher Prosadichtungen, in denen sich ein seltsamer Ernst mit einem so derbkräftigen Humor paart. Beides brachte Herr Paulin mit vorbildlicher Eindringlich keit zum Ausdruck, das tiefe Gemüt des Dichters offen- Ja, Doktor Johannes Braumüller war aus Dem besten Wege, ein Sonderling zu werden, und wenn er manchmal über sich selber nachdachte, so lachte er wohl und sagte zu sich selbst: „Ein Narr

, dem er freilich nur vem Namen und dem Rufe nach bekannt war, sicherte ihm zu, daß man den jungen Mann unparteiisch prüfen werde, und doch bebte Johannes Braumüller, als sein Pflegesohn vorgefordert wurde. Um so größer war dann seine Freude, als Her mann ihm freudestrahlend melden konnte, daß er mit der ersten Zensur bestanden habe, als er ihm dankte für alles, was er ihn gelehrt hatte, und ihm versprach, ihm jederzeit Ehre zu macherü Doktor Johannes Braumüller war ohne weiteres ein verstanden. als Hermann

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 10
Date: 03.06.1933
Physical description: 10
?" wiederholte Johannes Brau müller und lachte mißtönend. „Wen denn? Uns beide? Glaubst du vielleicht —" Jäh verstummte er. Er konnte doch nicht sagen, was ihm auf der Zunge schwebte: „... daß wir beide ein Liebes- pärchen sind?" „Ich bin Ihr Nachfolger geworden, Herr Lehner!" rief da Johanna. „Doktor Braumüüer hat die Freundlichkeit, nun mich als seine Schülerin mitzunehmen, und ich danke ihm schon so manchen herrlichen Tag! Aber Sie wissen ja selbst, welcher Genuß es ist, mit ihm wandern und seinen Worten

. zu dem er voller Freude geeilt war, um ihn teil nehmen zu fassen an seinem Glück, und der nun — Aber schon hatte Johannes Braumüüer ihn an seine käufern für Holzteer. Der bei der Stockholz- und Ab destillation anfallende Rohholzessig kann auf leichte Art auf essigsauren Kalk (Rohmaterial für Essigsäurefabri kation) verarbeitet werden, Deutschland importiert jährlich 160.000 Tonnen essigsauren Kalk aus Polen, Schwe den und Kanada. Die Ausbeute an Destillationsprodukten sei hier an einem Beispiel vor Augen

des „Handelsbilanz-Passivums" verwirren zu lassen. Da aber kam er schlecht an. „Nichts gibt's!" rief Johannes Braumüller. „Du lagerst dich zu uns und erzählst von deiner Prüfung! Hast du auch den Doktor gemacht?" Er selbst warf sich wieder ins Gras, und so lagerten die beiden anderen sich neben ihn. Aber während Her mann Lehner berichtete, waren die Gedanken der drei weit fori. Etwas Fremdes stand zwischen ihnen, dem sie keinen Namen zu geben wußten, und erleichtert erhoben sich alle, als die Abendglocken

des Städtchens aus der Ferne zur Heimkehr mahnten. * * * . Auf dem Wege nach seinem Hause hatte Doktor Brau müller fast ununterbrochen geredet, von Sachen, die ihnen beiden vollkommen fernlagen, bis er endlich auf die Reise kam, die Hermann antreten sollte. Den Plan dazu hatte Doktor Johannes Braumüller nicht etwa schon entworfen gehabt, sondern entwickelte ihn nun erst und freute sich seiner List, durch die er den Störenfried wieder aus seiner Nähe entfernen konnte. Innerlich schämte

er sich vor sich selbst deswegen, haderte mit sich und konnte doch nicht dafür, daß alles.in ihm sich auflehnte gegen die Gesellschaft dieses jungen Menschen, der sicher Johanna gleich beim ersten Blick ge fallen hatte. Und Johannes Braumüller schämte sich erst recht, als er sah, wie Mutter Lehner ihren Sohn begrüßte, wie die Mutter Freudentränen vergoß und er die Dankesworte hinnehmen mußte, die sie ihm zurief — schluchzend — immer wieder seine Hände pressend. „Nun ist es aber genug!" schrie er endlich. „Nehmen

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 8
Date: 27.05.1933
Physical description: 8
) [28 In ihrem Eifer hatte sie beide .Hände über den Arm verschlungen, an vem er sie führte, und Doktor Johannes Braumüller konnte und konnte nicht in diese herrlichen, bittend zu ihm erhobenen Augen schauen — er konnte es nicht... Ebensowenig konnte er ihr die Erfüllung ihres Wunsches versagen. „Sie verstehendes, Ihren Willen durchzusetzen, mein Fräulein!" knurrte er verlegen. „Ich mich mich wohl fügen —" Da zog sie ihren Arm aus dem seinen und schickte sich an, allein weilerzugehen. „Wahrhaftig!" stieß sie dabei

ich gehöre —" „Das gelobe ich Ihnen ohne weiteres", erwiderte Johannes Braumüller. „Und Sie sehen ja auch, oaß ich alt genug bin —" „Um Ihr Vater sein zu können", hatte er sagen wollen; aber er kam nicht dazu, denn die großen blauen Augen schauten ihn forschend an, und dann sagte sie: „Sie sollten mir gegenüber immer bei der reinen Wahr heit bleiben. Herr Doktor. Sie wissen, daß Sie nicht alt sind, und Sie sehen auch noch nicht alt aus. Der Bart — ohne ihn würden Sie um Jahre jünger erscheinen

—" „Dann werde ich ihn heute noch abschneiden!" rief der Doktor lachend; aber innerlich empfand er es wie eine un beschreibliche, beglückende Wohltat, daß sie ihn nicht für alt hielt — ohne daß er einen Grund dafür hätte angeben können! Denn daß er dieses reizende Geschöpf je für sich würde gewinnen können und gewinnen wollen, diesen Ge danken wies Doktor Johannes Braumüller weit von sich und wußte wiederum nicht, warum er ihn mit solchem Un behagen erfüllte. „Lassen Sie den Bart nur getrost weiterwachsen, Herr Doktor

, sie zu bestehen, so daß er dann heimkommen könnte —" Doch Johannes Braumüller nahm den Brief nicht, um ihn freudig zu lesen. Die Sonne schien noch ebenso hell wie vorher, und doch war ihm. als fiele ein Schatten über die Landschaft — über das Glück, das er sich erhofft hatte. Wenn Hermann heimkam, dann würde er wieder mit ihm wandern wollen, und dann — Ja, dann kam Jugend zu Jugend, und er wurde über flüssig — er war ja doch wirklich alt — ihr gegenüber — und ihm gegenüber! Verwundert sah die Frau

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 8
Date: 15.11.1935
Physical description: 8
!). G. P. ist in Casteluccio (Potenza), Albergo Salerno. Mutter: Regina Pichler, Aldein. Außerdem Johannes Anderlan. Roman von Ariel. Verlag von Benno Schwabe u. Co., Basel. Wintermorgen in starrem Frost. Täler und Hänge lagen unter silbernem Brokat. Bergwafser schäumten eisiggrün mit bläulichen Reflexen. Die Büsche an den Ufern standen im Rauhreif, wie Wundergebilde aus den Händen eines himmlischen Silberschmiedes. Gipfel tauchten auf, lockten, riefen, waren kühn und sanft und feierlich gegen den win terlich kalten

Himmel gestellt. Johannes stand am Fenster und sah hinaus in das schim mernde Land. Da war es, als träfe ein jäher Schlag sein Herz. Hoch in der klaren Morgenluft flattert die welsche Fahne. Der Zug war an der Grenze angelangt. War ich es, der hier vorüberfuhr in blumenbekränztem Zug, dachte Johannes. Liegt nicht ein Menschenleben dazwi schen. Wie war ich jung und hingegeben der Zukunft, was immer sie bringen mochte. Oesterreichs Farben wehten von allen Zinnen und dazwischen breitete der rote Adler

die starken Schwingen. Und Dust von Heu und Sonnenwärme trug der Wind uns zu. Heimat, o Heimat wie warst du stolz und schön. Johannes fühlte sich vergehn. Wa.'rum, schrie es in seiner Seele, warum bin ich nicht fest geblieben? Warum lasse ich Freunde, Zukunft, Geliebte, um unter den Verhaßten zu leben? Ich werde hingehen, um noch einmal den Schiern zu sehn und den Rosengarten, wenn er im Abendschein brennt. Und dann zurück, um nie wiederzukehren. Der Zug fuhr an. Alle Fremdheit verflog, chls Johannes

sich aus dem geöffneten Fenster nngte. Draußen auf ver- schnetten Wegen trotteten die altve.trauten Bauerngestalten. Ein Juchzer flog zu ihm, die herbe Luft strich über seine heiße Stirne. In den Telegraphendrähten sang der Wind sein Lied von der Ferne. O du Antlitz der Landschaft, wie kann ich dich vergessen wollen? dachte Johannes. So weit ich zurückdenken mag, hast du mir gelächelt. Hier war er ausgestiegen, wenn er von seinen Studien in Wien kam, um auf diesem Wege mitten hinein in die Dolomiten zu wandern

, in diese verwunschenen Berge, die so kalt und doch voll Feuer sind. Seltsam verwehrend, ganz in sich beschlossen, um sich eines Tages der Seele aust zutun und zu offenbaren, daß es sie fast zerreißt. Johannes konnte sich ihrer noch so gut entsinnen, dieser Stunden, übervoll von Glück, in denen das Auge die leuchtende Herr lichkeit der Berge nicht mehr fassen kann, so daß man sein Angesicht tief hineinsenken muß in das Blühen eines som merlichen Hanges und des Herzens schwingende Glocke nur mehr die eine Melodie

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 27.05.1933
Physical description: 8
Ihres Gartens, ihrer Wies' — Soll ich wagen, zu betreten Dieser Alpe Paradies? B. D e l - P e r o. Johannes Braumüller war fest davon überzeugt, daß das. was ihm aus oen Augen des Mädchen entgegen gestrahlt hatte, Liebe gewesen war — daß er nochmals auf ein seliges, beseligendes Glück würde hoffen dürfen. Und so oft er in oen nächsten Tagen in die Berge stieg, ohne Johanna zu treffen, es ärgerte ihn nicht. Er saß da, schaute nach dem Brucknerhause hinüber und plante sogar, das nächste Mal sein Zeißglas

werden: die Rückfahrt von Klagenfurt Hb. muß spätestens um 24 Uhr des 19. Iuni 1933 beendet sein. Jugendliche unter 20 Jahren erhalten in Gruppen von 6 Personen mit einem Führer eine Ermäßigung von 60 Prozent. Johannes Braumüller aber schaute fast andächtig auf die schlanken, weißen Hände und streckte eben die seinen vor, sie zu erfassen, da gellte ein Jubelschrei auf... Und da wußte er, daß er die Zeit doch versäumt hatte! Dort drüben stand Hermann Lehner und schwenkte in der einen Hand den Hut

, in der anderen den Wanderstab. Von weitem war die Freude zu sehen, die aus seinen Augen strahlte. Doktor Johannes Braumüller wäre aufgesprungen und ihm entgegengeeilt, wenn — Ja, weün nicht inzwischen alles anders geworden wäre, als es gewesen war! Wenn nicht neben ihm das blonde Mädchen gelegen hätte, nach dem er jetzt blickte. Und das nun tat, was er unterlassen hatte — das auf sprang und zu dem jungen Manne eilte, ihm beide Hände entgegenstreckend, in den Augen die gleiche Freude, die aus den seinen leuchtete

. Und Doktor Braumüller sah die bewundernden Blicke Hermanns, sah ihn erröten. Da sprang auch er auf und hörte Johanna eben rufen: „Sie sind Hermann — nicht wahr? Und Sie haben die Prüfung glänzend bestanden?" Ehe sie aber seine Hände wirklich fassen konnte, trat Johannes Braumüller zwischen sie. Er hatte aus sein Ge sicht den Ausdruck der Wiedersehensfreude gezwungen, faßte die Hände Hermanns, drückte sie und rief: „Junge — Junge! Wer hat dir denn verraten, daß wir hier oben zu finden

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Dolomiten
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Page 4 of 8
Date: 28.09.1940
Physical description: 8
in einer norditalienischen Stadt Zusammentreffen, um verschiedene Fra gen, betreffend die deutsch-italienische Zu sammenarbeit in Bezug auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelversorgung, zu besprechen. Rovene Anleitung zum fruchtreichen Halten von Novencn, vor allem zum Diener Gottes L-ll.Freinademetz.8VO. von De. Johannes Baut. 2t Selten. Preis:L 1,50: belAbnahme ab 20 StückL 1.40. ab 100 Stück L 1.30. Athefia,Bolzano. In allen Buchhandlungen erhältlich. -n der Sonniags-Stille Das Neue Testament Das Nene Testament

berichtende Bücher der Apostel Matthäus und Johannes, bzw. der Apostelfchlller Markus und Lukas vermittelt wird, so ist der Name „Evan gelium' in übertragenem Sinne vorzugs weise jenen vier Büchern zugeeignet worden. Die Heilige Schrift spricht immer nur voist Evangelium Jesu Christi, d. i. der frohen Bot schaft von der Geburt sowie vom Leben und Wirken des Heilandes. Deswegen trug man feit jeher Bedenken, die Ausdrücke „Evan gelium von Matthäus', „Evangelium von Markus', „Evangelium von Lukas

' und „Evangelium von Johannes' zu gebrauchen. Diese Ausdrucksweife könnte den Schein er wecken, als hätte jeder dieser vier biblischen Schriftsteller eine verschiedene frohe Bot schaft, sein eigenes Evangelium, verkündigt, während uns in Wirklichkeit jeder von ihnen tu anderer Form die gleiche frohe Botschaft von Christus übermittelt. Man bediente sich daher in der Kirche stets der Ausdrücke „Evangelium nach Matthäus', „Evangelium nach Markus', „Evangelium nach Lukas' und „Evangelium nach Johannes

', was zu bedeuten hat: Evan gelium über Geburt, Leben und Wirken Jesu Christi nach dem Berichte von Matthäus, oder Markus, ufw. Das eine Evangelium führt uns den Heiland vornehmlich als Menschen, das andere als Pro pheten, das dritte als Priester, das vierte als Gott vor Augen. Daher hat man von altersher einem jeden der Evangelisten ein anderes Sinn bild beigelegt, dem Matthäus einen Menschen» dem Markus einen Löwen, dem Lukas ein Opferkalb, • dem Johannes einen Adler. Mat thäus beginnt ja bezeichnenderweise

sein Evan gelium mit dem Stammbaum Jesu Christi, also einem Bericht über die Herkunft des Heilandes seiner Menschheit nach, der heilige Markus be ginnt sein Evangelium mit dem Bericht über die Büßpredigt des hl. Johannes des Täufers, welche dem Brüllen des Löwen in der Wüste verglichen wird, Lukas beginnt mit der Engels botschaft, welche Zacharias eines Tages bei der Ausübung seines Priesteramtss im Tempel er hielt, Johannes aber schreibt gleich am Anfang seines Evangeliums von der Eottessohnschaft Jesu

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 24.05.1933
Physical description: 4
Copyright by MartiD Feuchtwanger Halle (Saale) [29 Aufs höchste verwundert und betroffen, saß die Witwe da, wußte nicht, was sie denken sollte. Wie sollte sie denn auch ahnen können, daß dieser Brief einen schönen Traum ihres Wohltäters jäh wieder zer störte? Johannes Braumüller aber wanderte ruhelos in seinem Arbeitszimmer auf und ab, die Hände auf dem Rücken in einanderverkrampft, das Haupt tief gesenkt, und mühte sich, seiner Gedanken Herr zu werden, die auf ihn einstürmten — niederzuzwingen

, welches um IIHIMHI II "IHM" iIW— Uno schon riß er vie Tür auf und schrie hinunter: „Frau Lehner! Frau Lehner!" Die Frau, die sich von ihrem Leiden schon seit Jahren erholt hatte, dank der Hilfe des Arztes, kam eilig die Treppe herauf. „Den Brief will ich haben — den Brief!" „Ich hole ihn ja schon, Herr Doktor! Gleich sollen Sie ihn haben!" Da krachte Johannes Braumüller die Tür zu, daß der Kalk von oem Mauerwerk rieselte, und lachte über sich selbst, weil er ein solcher Narr war. Dann nahm er den Brief zur Hand

Hochburg, die die, nach der er sich so sehme, heure nicht kommen, oatz sie sich erst erholen würde von dem Unfall am Tage zuvor. Erst mit der einbrechenden Nacht wagte sich Johannes Braumüller heim, ging aber nicht zu Frau Lehner, sondern blieb in seinen Räumen, und wenngleich er in dieser Nacht in den Schlaf tiefster Erschöpfung fiel, so fühlte er sich wie zerschlagen, als er aufwachte. Das hinderte ihn nicht, alsbald wieder fortzulaufen, und so trieb er es den Rest der Woche hindurch

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 19.01.1933
Physical description: 12
, daß sie ihn nicht für alt hielt — ohne daß er einen Grund dafür hätte angeben können! Denn daß er dieses reizende Geschöpf je für sich würde ge winnen können und gewinnen wollen, diesen- Gedanken wies Doktor Johannes Braumüller weit von sich und wußte wiederum nicht, warum' er ihn mit solchem Unbehagen er füllte. „Lassen Sie den Bart nur getrost.wetter wachsen, Herr Doktor!' rief , da Johanna. „Er gibt Ihnen die väterliche Würde —' Da lachten sie beide, und in bester Eintracht schritten sie ihres Weges dahin

aber wandte sich nach der anderen Seite und gewann es sich ab, ihr nicht nach zusehen. Als er an sein Besitztum kam, saß die Witwe auf der Bank vor der Tür und hielt ihm schon von weiten» einen Brief entgegen, das Gesicht von einer großen Freude ver klärt und gerötet. „Herr Doktor, der Hermann hat ge schrieben! Er hat sich zur Prüfung gemeldet und hofft, sie zu bestehen, so daß er dann heimkommen könnte —' Doch Johannes Vraumüller nahm den Brief nicht, um ihn freudig zu lesen. . Die Sonne schien

die Wttwe da, wußte nicht, was sie denken sollte. Wie sollte sie denn auch ahnen können, daß dieser Brief einen schönen Traum ihres Wohltäters jäh wieder zerstörte? Johannes Braumüller aber wanderte ruhe los in seinem Arbeitszimmer auf und ab, die Hände, auf dem Rücken ineinanderver krampft, das Haupt tief gesenkt, und mühte sich, seiner Gedanken Herr zu werden, die auf ihn einstürmten — niederzuzwingen, was sich in seinem doch noch so jungen Herzen mit sol ches Gewalt regen wollte! Verschwunden

, daß die, nach der er sich so sehnte, heute nicht kommen, daß sie sich erst erholen würde von dem Unfall am Tage zuvor.. i Erst mir der einbrechenden Nacht wagte sich Johannes Braumüller heim, ging äber nicht zu Frau Lehner, sondern blieb in seinen Räumen, und wenngleich er in dieser Nacht in den Schlaf tiefster Erschöpfung fiel, so fühlte er sich wie zerschlagen, als er anf- wachte.' Das hinderte ihn nicht, alsbald wieder fortzulaufen, und so trieb er es den Rest der Woche hindurch, bis er am Sonntagmorgen unter der Wettertanne

wieder in seiner Stube auf und ab. Diesmal aber preßte er beide Fäuste auf die Brust, als fürchte er, sie könnte springen in dem Uebermatz seines Glücks. Jetzt mochte der Hermann heimkommen! Jetzt konnte er ihm trotz seiner frischen Jugend nicht mehr gefährlich werden! Johannes Vraumüller war fest davon überzeugt, daß das, was ihm aus den Augen des Mädchens entgegengestrahlt hatte, Liebe gewesen war — daß er nochmals auf ei« seliges, beseligendes Glück würde hoffen dürfen. Und so oft er in den nächsten Tagen

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 31.08.1932
Physical description: 8
erstattete der Geflügelhänd« lcr Oß Alberto die Anzeige, daß ihm unbekann te Diebe sein Fahrrad Marke „Dürkopp' vorge stern auf der Piazza delle Erbe gestohlen ha ben. Noman von Ida Segalla ZNaksa, Merano (4l. Fortsetzung) (Nachdruck verboten) f .Militärisch grüßend' trat Johannes in das jsaubere Stäbchen ein, in dem sich der Zi,za- wettengeruch mit dem Dufte der Rosen und jNeseden vermischte. Letztere eine Gabe der ^aufmerksamen Wirtin. ! »„Nun, mein lieber Walter, was hast Du l-Neues auf Lager?' frug

nach angenehmer Ver heißung. Also, dann schieße losl Doch halt, erst setzen. Es könnte geschehen, daß ich vor Erstaunen umpurzle.' ^ Kurz und sachlich erzählte Johannes von /seinem freiwilligen Ritt in die Umgebung zum Divecke der Gebirgsersorschung. Und von seiner Entdeckung. „Ich sagte es ja, Du bist und bleibst der Pfadfinder unseres Regiments. Bombenele- nienti Das ist eine Sache, der muß man .raschestens auf den Leib rücken. Laß mich nachsinnen. Da, brenne Dir inzwischen die iGoloumglirtete an. Feines

Kraut. Hier sind 'Zündhölzchen!' ^ „Danke. Es gelüstet mich nicht, zu rauchen.' , „Also, dann He,guck Dir mal diesen Wisch.' ì Johannes nahm die Depesche. Es war ein Befehl, morgen marschbereit zu sein. Man soll in B... zu den Regimentstruppen stoßen.' „Du sag mal, in welcher Himmelsrichtung liegt der umzüngelte Talkessel? Geaen Westen? Hat Dich da nicht der Weg am Schlosse Lenz- feld-Falkenloh vorbeigeführt.' , ' „Ja, Herr Rittmeister!' „Herrlich! Laut geographischer Karte müssen wir am Schlosse

, vielmehr auf der nahen Land straße vorbei. Im Vorbeigehen heben wir das Wespennest der Feinde aus. Am frühen Mor gen wollen wir sie überrumpeln, um sie im Triumphe mit uns nach B . . . zu führen. Du. mein alter, da fällt vielleicht ein neues Sternlein auf unsere Brust.' Johannes lächelte. Es war wie ein blasser, huschender Strahl auf verregneter Flur, dieses stille, erzwungene Lächeln. „Johannes, Dich bedrückt etwas. Laß mal den Rittmeister beiseite und sage dem Freunde, lwas der Schatten

auf dem Waldesboden dahinritten. Jeder nahm an, einer schweren Aufgabe entgegen zu gehen. Je niiher sie die Führung Johannes brachte, desto karger ward der Wortwechsel. Spannung lag in der Lust. Als man am Schlosse Lenzfeld-Falkenloh vorüber kam, standen die hohen Fenster im rosigen Licht. Morgenrot versuchte seine süßesten Farben auf dem Glas. Johannes wandte die Blicke davon. Dort würde heute, ein Fsstgelage ein frohes Jubeln auslösen er selbst aber konnte vielleicht mit seinem Blute, den Rasen benetzen

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 26.01.1933
Physical description: 12
Sotttti&tötofl, towt '26; Jänmer 1933 »Po( t # bo ( 0 ' <22. Fortsetzung.) Ehe sie aber seine Hände wirklich fassen konnte, trat Johannes Braumüller zwischen sie. Er hatte auf sein Gesicht den Ausdruck der Wiedersehensfreude gezwungen, faßte die Hände Hermanns, drückte sie und rief: „Junge — Junge! Wer hat dir denn verraten, daß wir hier oben zu finden sein würden?' Es war ihm wirklich ernst mit dieser Frage. Er wollte wissen, wer diesen „Verrat' be gangen hatte, denn er war bisher überzeugt

ich gewußt, daß ich stören würde, dann hätte ich geduldig daheinl auf Sie gewartet . . „Daß du stören würdest?' wiederholte Johannes Braumüller und lachte mißtönend. „Wen denn? Uns beide? Glaubst du viel leicht —' Jäh verstummte er. Er konnte doch nicht sagen, was ihm auf der Zunge schwebte: daß wir beide ein Liebespärchen sind?' • „Ich bin Ihr Nachfolger geworden, Herr Lehner!' rief da Johanna. „Doktor Vrau- ntüller hat die Freundlichkeit, nun mich als feine Schülerin mitzunehmen, und ich danke

blickte er auf den Mann, dem er alles verdankte, was er geworden war — den er liebte wie einen Vater, zu dem er voller Freude geeilt war, um ihn teilnehmen zu lassen an seinem Glück, und der nun — Aber schon hatte Johannes Vraumllller ihn an seine Brust gezogen und klopfte ihm nun mit einer Hand auf den Rücken. Um ihn dann wieder von sich zu schieben und zu mustern — argwöhnisch fast, wie es dem jungen Manne vorkam. „Du hast dich wacker herausgemacht, Her mann!' rief der Doktor. „Groß und stark

er schlecht an. „Nichts gibt's!' rief Johannes Brau müller. „Du lagerst dich zu uns und erzählst von deiner Prüfung! Hast du auch den Dok tor gemacht?' Er fettst warf sich wieder ins Gras, und fo lagerten die beiden anderen sich neben ihn. Aber wahrend Hermann Lehner berichtete, waren die Gedanken der drei weit fort. Etwas Fremdes stand zwischen ihnen, dem sie keinen Namen zu geben wußten, und er leichtert erhoben sich alle, als die Abend glocken des Städtchens aus der Ferne zur Heimkehr mahnten

, das er ihr ge schenkt hatte, ganz gut leben konnten. .Sicher hatte Alix ihren Vater überredet, auf die Unterstützung von seiten seines Schwiegersohnes zu verzichten, und er hatte nachgegeben. Nun denn, so mochten diese Menschen wieder beisammeleben! Cr, Johannes Braü- mllller, würde sie nicht stören und hoffte nur, Rr. 4 — Seide 8 Reise kam, die Hermann antreten sollte. Den Plan dazu hatte Doktor Johannes Braumüller nicht etwa schon entworfen ge- ' habt, sondern entwickelte ihn nun erst und freute sich seiner List

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Alpenzeitung
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Page 5 of 6
Date: 27.12.1934
Physical description: 6
sofort vom Obersten Silvestri. Kommandant der Legion der kgl. Fi nanzwache und dem Grenzkommissär Cav. La Verde eingeleitet 27. Dezember: Der heilige Zohanneg, Evangelist . Johannes. geboren zu Methsaidi in Galiläa, war nin Sohn des Mischers ^cbedäus und der Salvine, einer nahe» Aerivanoten oer Multer dsS Herrn, und der jüngere Bruder des Apostels IalelniS deS Aeltern. (rr hat als Sinnbild seines Evangeliums einen Adler bei sicb, weil er, gleich beim Beginn de>Zie'.bcn sich ul>cr alles Irdische

erhebend, seinen bleistessliig zu den Höhen der Gottheit nimmt. Johannes- war der jung- sàliche Jünger, den Jesus besonders lieb hnlte und dem er sterbend keine teuerste Mutter anverlrnut hat. Johannes war aber auch von allcn Aposteln allein in treuer Liebe dem Heiland bis aus den Kalvarienbercr nachgefolgt. Nach der Himmelfmirt Christi predigte Johannes in Kleinasien und gründete dort mehrere Kirchen. Im hohen Alter wurde er in der zweiten all gemeinen Christenverfolgung unter Kaiser Domitian

qesangengrnommrn und nach Roma geführt. Hier wurde er in einen Kessel siedenden Oels geworfen, aus dem er aber unversehrt und verjüngt wieder heraus- stieg. Min wurde er auf die Insel Patmos verbannt; dort schrieb er die geheime Offenbarung. Nach dein Tode Domitians kehrte Johannes wieder nach Klein- asicn zurück und ging Nach Ephesus. wo er die Leitung der dortigen Kirche übernahm Einst reichten ihm Kchev in einem Becher vergifteten Wein ' der. Heilige segnete' den Trank und siche, rs wand sich eine Natter

nuS dem Becher heraus. Daher kommt die Sitte, dak am IohanneÄage in der Kirche Wein geweiht wird mit den Worten: ..Trinket die Liebe des heiligen Jo hannes!' — Als ein Greis von 97 Jahren entschließ Johannes friedlich im Herrn, flvl). Wetterprognose der meteorologischen Zentralstelle von Roma . Mittel- und Nordeuropa stehen im Einflußbereich eines ausgedehnten Hochdruckgebietes, dessen Kern über Schweden liec^t. Ein sekundäres Hoch hat sich übev Kleinasien gebildet. Druckfall über Westeuropa

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 09.02.1933
Physical description: 12
ein Schrei: „Es hat eingeschlagen! Der Hof brennt!' Wie. gelähmt, lag sie auf den Knien, die Hände ineinander verschlingend. Sie lauschte hinüber in den Nebenraum, in dem es auf einmal so still geworden war. Was dann geschehen war, sie wußte es nicht mehr; sie erwachte erst wieder, als starke Arme sie emporhoben — und sie wollte auf jubeln, als sie in sein Gesicht schaute — in das Gesicht Johannes Braumüllers, den sie zu - lieben wähnte. Sie hörte ihn ihren Namen jauchzen: „Johanna!' Änd dann sah

? Daß sie dein Kind ist, deine Tochter — unsere Tochter? Oh, Hannes, wie hätte ich das Leben er tragen sollen ohne sie?!' Aber Johannes Braumüller stand wie be täubt da, und verwirrt stammelte er : „Und ich - ich habe sie „Du hast in ihr mich geliebt, Hannes — mich! Dap hat mich so tief beglückt, als ich merkte, daß auch ihr Herz dir zuflog. Oh, Hannes, wie wunderlich und wie wun derbar ist unser Geschick verlaufen! Unser Kind hat uns wieder zusammen geführt — der Sturm, das Wetter! Und sie wußte, daß du kommen

in die Stube, um den alten Baron zu retten — er riß die Tür ganz auf und sah, daß die Flammen schon an den Deckenbalken züngelten — und sah noch mehr! In einem Lehnstuhl saß Baron Erkner und starrte mit gebrochenen Augen ins Leere — tot! Nur einen Herzschlag lang schwankte Doktor Johannes Braumüller. Dann sprang er hin und wollte den Toten emporheben; aber ehe er noch zu ihm gelangte, barst die Decke und stürzte unter lautem Poltern über den Stuhl, über den Toten. Da wich der Arzt zurück. Noch eine Sekunde

, der hoch über dem Brucknerhause aus dem Nieder holz emporragte. Johannes Braumüller erklomm ihn zuerst und ließ sich Johanna hinaufreichen, dann zog er auch Alix zu sich. Nun hielten sie zwischen sich die Leblose, deren Haupt auf dem Schoße der Mutter ruhte, sie selber aber preßten sich eng anein ander, nachdem der Doktor seine Joppe aus gezogen und sie seiner Frau aufgenötigt hatte. Unter ihnen'loderten wild die Flammen aus'dem brennenden Gut, unter ihnen schoß schäumend und brüllend das Wasser

einer auf vor Freude; die anderen drängten eilig herzu. Da aber richtete sich Doktor Johannes Braumüller auf und stand vor ihnen, hoch gereckt, wie sie ihn nie gesehen hatten. Seine Augen leuchteten im glasenden Schein der brennenden Fackeln. Laut sagte er: „Die Leute? Nicht die Leute hat Doktor Braumüller gerettet, sondern seine liebe, liebe Frau — und seine Tochter!' Da standen die Leute und wußten nicht, was sie denken sollten, starrten ihn an, als er zu ihnen trat. „Eine Bahre! Rasch! Haut junge Stämme

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Volksbote
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Page 5 of 8
Date: 08.04.1937
Physical description: 8
des vierzehnten Jahrhunderts einen anderen süd deutschen Jüngling erfassen und einen ritter lichen Knappen fern der Heimat in den Kloster frieden führen. Der Name dieses ersten Jüngers der hl. Katharina von Siena, Johannes Simons, ist wie feine Herkunft aus München erst vor kurzem in die literarische Oeffenilichkeit gedrungen. Der römische Dominikaner P. Jnnocemo Tau- risani, der gelehrte Herausgeber der Schriften der seraphischen Heiligen (Rom 1926). hat bei Ferrari in Rom 1922 ein aussehenerregendes

von Taürifanis Meisterband und feine eigenste Ent deckung. „der erste Jünger', der deutsche Bruder Johannes Simons von München, verrät bis in die kleinsten Züae hinein „den aanzeN Zauber, die rührende Einfachheit und Unmittelbarkeit der glaubensstarken Welt um die hl. Katharina von Siena, wie sie nur im Italien des 14. Jahr, Hunderts möglich war' (Mumbauer. S. XIV). Zunächst muß nun leider die Tatsache sest- aestellt werden, daß nur über die anderen Per sönlichkeiten aus der Groß- und Kleinwelt

hinterlassen hat; es war dt«! erste Frucht des Apostolates Katharinas und, ich glaube, man darf sagen, daß dieses erste! Blümchen gleichsam das demütige Veilchen ifh! welches das'prächtige und üppige Blumenbett in Katharinas Garten vorherverMndigt,'. so versichert uns der italienische Biograph. Der Thronist nennt ihn Reverendus j frater Johannes Simonis, Sohn des Simon, < wie et oen deutschen Familiennamen Simons j richtia ins Lateinische übersetzt. Zweimal hebt er köstlich hervor: „licet esset Bavarus

aber dort (f. II, § 6, 1368; Mumbauer, S. 157, A 118). Rach Taurifani bzw. seinen Quellen war es schon 1363, nicht 1366 (Irrtum des Nekro logen. Johannes also erst 15 Jahre altl). Aus der Beifügung des Throntsten über das Alter von 18 Jahren, ut adolefcentult vadunt pex paggio, „Alter, in dem die jungen Leute, als Knappen dienen', glaubt der gute P. Jnnocenzo ■ Taurifani entnehmen zu dürfen, „Johannes iet von anmutiger, feiner Gestalt, von guter Be gabung, liebenswürdig und rein gewesen; wandten sa die großen Herren

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 8
Date: 01.01.1936
Physical description: 8
, Mühlbach, Schabs, Neustift, Natz, Vahrn, St. Andrae, Psefsersberg, Albeins und Klausen mit Strom versorgt) übernehme ich, als Präfekturskommissär'. Der bisherige Direktor Seeber ist damit abgesetzt. Ebenso wurden 24 deutsche Monteure Warum konnte es, durfte es sein, daß die Menschen ein ander die Spanne Erdenweg so schwer machten? Herrgott, hadert Johannes in seinem Herzen, du wirst doch oeine paradiesischen Gärten auch nicht nach Nation und Sprache eingeteilt haben. Warum läßt sich all der verlogene

alles Gewissens, von den Füh rern unseren Seelen aufgebürdet wird. Und weiter denkt Johannes: bin nicht auch ich einmal den Weg gegangen, den andere mir gewiesen haben? Und war ich nicht voll Glauben und Opferfreude? Alles schien so einfach und wie ist es doch so furchtbar und verworren, nun, da uns das schrecklich gewandelte Antlitz des zeitlichen Geschehens entgegenstarrt. Wie haben wir alle die Wege gehen können, so ahnungslos und von keiner inneren Stim me gewarnt? Oder lag gerade darin unsere schwerste

Schuld, in dieser Ahnungslosigkeit? Mußte darum all die Qual und Not über uns kommen, uns aufzurütteln aus der weichen Dämmerung unseres Seins? Aber das ist das Furchtbare: die in erster Linie sich hätten wandeln müssen, sie haben es nicht getan. Nach wie vor ziehen die Führer unter den wehenden Standarten ihrer Eitelkeit einher und lassen ihre Brandfackeln durch die müden Länder flammen. O schweres, schwerstes Leid, wo finden wir die Kraft dich zu tragen? Johannes kann nicht schlafen in diejer Nacht

. Wieder ein mal ist es so weit, daß er verzagen will. Und so spricht er nächsten Morgen zu seiner Moi: Du Liebste, wie wäre es, wir ließen hier alles fahren und bauten uns drüben über der Grenze ein neues Nest? Da aber wird Moi bitterböse nie hätte Johannes geglaubt, daß die stille, verschlossene Frau so auflodern kann. So, sagt sie, und unser liebes, schönes Heimatl soll wohl ein Welscher kaufen? Und macht hart hinter sich die Türe zu. Was kann Johannes tun, als er sich von seinem Staunen erholt hat? Er geht

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 12.08.1932
Physical description: 8
.' «Ich danke, Herr Abt.' Wenn er wüßte, dak er morgen Ein Vollgefühl von Glauben an seinen ^Noman von Ida Ssgalla ZNakfa, Merano (29. Fortsetzung) (Nachdruckt verboten) »Hier, mein lieber Johannes, gebt den Brief lNiten Steri, durchpulste ihn, als er. lächelnd pflanzen wie wehende Fahnen fielen. stinorn in der lin Kit» Mnknimn — mn»» so?», m!!- lai. -Behàglichkelk —, dem cck'en Waffangercit, den -Helmen u. Hellebarden, Lanzen, Wurfgeschossen, ^»ie vielleicht nicht aus der Steimeit. aber ohne Zweifel

, die Adresse des Arztes, der Sie damals behandelt hat.' Meinem guteil Maximus mit einem reichlich herzlichen Gruß von mir', sprach das geschmei dige. schmale Männlein zum Abschiede zu dem .Wanderbereiten. Johannes verneigte sich mit hohem Anstand, 'fast rit.erlich. Ter Abt Aurelius Hermann stutzte. Er mußte 'feine plötzlichen Vorstellungen in Worte klei den. Der da vor ihm konnte wohl bei seiner bezwingenden Mannesschönheit einen Wink ge brauchen. Co ungefähr spukten gewiß die Hel- .de» der Großtaten

gelbeil Ginsterbiischel am Steingeröll — all das berauschte die poetisch veranlagte.Seele. Jo- Wo war sein Friedenswgld mit seiner Maxl- musruh? denn die Baum- Das Schuttgeröll, lagerte, mar ganz üppig schießendem Kein Hochkamm zu sehen, wipsel füllten den Himmel, das vor hohen Steinblöcken überwuchert mit allerlei Kraut. Johannes hatte Stock und Augen tüch tig zu gebrauchen, um die Wurzelknorren der Bäume in dem Wust zu umgehen. Alle Wetter! Robinsongefühle wachten in Ihm auf, die ihm als kleiner

.' ' ^ ^ -Gewiß, Herr Abt!' ihrem Ozondufte dampften, lockten ihn, statt am Wandesrande hinzuschreiten, in den traum stillen Forst. Herrlich! Wie graue hohe Säulen stiegen die Stämme empor. O, auch hier waren der v HZunder so viele zu schauen.' > Plötzlich durchfuhr's ihn. Geheimnisvoller Zauber,, die Denttraft. an-H^à ^r Mà Wie aus der Versenkung die Schemen, so stie gen der Kindheit Bilder vor Johannes auf. Die Ritter- und Räuberspiele. Theatervorstellungen, bei denen die Knabenphantasien verwirklicht

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Volksbote
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Page 4 of 6
Date: 04.06.1936
Physical description: 6
dem Patron gegen Wassergefahr, dem hl. Johannes von Nepomuk, ein Kirchlein hart am rechten Eisackufer nahe der Eisack brücke erbaut. Die alte hölzerne Eisackbrücke fiel am Sonn tag, 13. Juni 1897, einem Brande zum Opfer. Als um die Jahrhundertwende die neue eiserne Brücke erbaut, wurde, trug man die, bis 70, für Spezialweine von 80 bis 100, für Sortenweine von 110 bis 180. Die künftige Preisentwicklung hängt zum Teil von den künftigen Ernteanssichien ab. die der zeit noch nicht beurteilt

werden können. Die Abgabe an Deftillerien kam für das hie sige Gebiet wenig in Betracht. . Sehr günstig würde sich jedenfalls eine Erleichterung der Konsumsteuer auswirken, die hier ebenso an- gestrebt wird, wie in den übrigen Provinzen Italiens. Nachtrag. In der Nacht vom 28. auf den 20. Mai ging über den Bozner Talkessel ein schweres Gewitter nieder, das durch Vermurun gen in einzelnen am Berghang gelegenen Wein gärten schwere Schäden anrichtei«. Dr. L.-San t isolier St. Johannes-Kapelle aus Derkehrsrücksich- ten

ab und das steinerne, St. Johannes-Denk mal erhielt, seinen Ehrenplatz auf der neuen Brücke, die hiemit einen künstlerischen Schmuck erhielt. Der Brückenheilige, wie man den hl. Johan nes von Nepomuk auch nennt, hat in der hiesigen Gegend zahlreiche Bildstöckleln und Standbilder am Eisack- und Talferufer. Das St. Antoniuskirchlein auf Klebenstein trägt Ebenfalls an der Stirnfront den hl. Nepomuk, wohl wegen der Nähe der Talfer. Die meisten Landmühlen waren mit einer Statue des hl. Johannes geschmückt. Eine große

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