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Volksrecht
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Page 3 of 8
Date: 27.05.1923
Physical description: 8
ein Gesetz erlassen, worin sie Anordnungen trifft, daß Baugenossenschaften der Staatsangestellten und Pensionisten bei Erbannng von wie schon der Name sagt, ein getanfter Jude — im Jahre 1471 dem König Georg von Pvdiebrad zligeeignet hat. Zidek gibt zwar das Jahr nicht an, aber sein .Hinweis auf das Wunder, daß .iiach dem Tode Johannes von NePo-» milk die Moldau anstrocknele, deutet auf das Jahr 1893 hin, wo in Böhmen eine solche Dürre herrschte, daß die Moldau .zu Fuß durchwatet werden konnte

. Feder Jesuit erzählt ein neues Wunder und im Jahre 1670 konnte der Jesuit Bohüskav Balbin schon ein ganzes BnK über das „Lebeic des gebenedeiten Johannes von Nepomuk' veröffentlichien. Bald nach der Schlacht am Weißen Berge, cm Jahre 1621, einige Tage nach der Hiicrichtuilg der Rebellen,' hätte der Erzbischof von Prag einen Altar zn Ehren Johannes voll Nepomuk' geiveiht und dee Heilige begann auch gleich Wunder zn> lvirken. Balbin lvidmete sein Buch dem St. >Veit- Kapitcl in Prag

. Uebri- gens erzähleic auch andere fromme Schriftsteller, so be sonders der Wischehrader Domherr Berghauer in seinem Buche „Prvtoinatyr poenitentiae', über die Rettung voic Verbrechern vor der Strafe durch ein Gebet zum' heillgeil Johannes von Nepoinnk. So wurde die Heiligsprechnng vorbereitet, obivohl noch im Jahre 1698 der Jesuit Freiberger heftig gegen die „inythologischeu AusschMiickliilgeil' Balbins auftrat, und als sich schließlich sämtliche katholischeic Höfe, allen voran natürlich

verehrten Johannes' Hus zu verdrängen. Den geschichtlichen Johann von Nepoinnk konnte inan ( nicht als Heiligen erffäveu. (nicht mir weil inan den' AeinterMacherer und Geldverleiher.schwer in den HiMincl erheben konnte, fonbcni auch deshalb, weil man ihn beim besteil Willen nicht zn einem Beichtvater der Königin macheil kviinte. Denn als er starb, war die Königin Sophie die Gemahlin Wenzels, eine Frernidln und Verehrerin des Hus. War doch Hus selbst ihr Beichtvater. So wurde denn nach aicfünglichen

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 10.08.1932
Physical description: 8
dieser betreffs Wissensbereicherung war ja'gerechtfertigt. Der fromme Anstrich trat hier nicht so kraß zutage, wie in so vielen Klö stern.. Man gab sich nicht auffallende Mühe, sich in den Zöglingen nur einen Ordenszuwachs erziehen zu wollen. Nur wer die unbezwing- liche Neigung zum gottgeweihten Berufe in sich fühlte, wurde als zukünftiger Klosterbruder be trachtet und demnach behandelt. Der unverständliche Groll des rothaarigen Gallus gegen Johannes hatte sich um nichts verringert. Seine Vernunft

war im Banne der Geister tiefsten Neides. Obgleich Johannes längst verziehen hatte und zu ihm wie ehedem herzlich war, am starren Haß des anderen scheiterte all seine Freundlichkeit. Das schmerzte. Aber die Be kümmernis darüber ließ sich der Schuldlose nicht merken. Sein Gesicht blieb heiter. Blieb es auch, trotzdem ein Fremdes in seinem Innern sich regte. Ein immer mächtiger werdendes Namenloses, das er in emsiger Ar beit ertöten wollte. Was raubte ihm so oft den Schlaf? Wenn die Brüder traumlos

auf ihrem harten Lager ruhten, konnte unser junger Mönch mit gefalteten Händen vor sich hinstarren in ferne, nur geahnte Weiten seinen Geist irren lassend. So auch diese Nacht. Diese Nacht, die ihn das Fremde fassen ließ, fast greifbar. Stundenlang schon blickte der Sinnende zum Sternenhimmel empor Die Augen, die ver düsterten. eine große Frage. Unbemerkt um wogten ihn die Düfte aus Bruder Florentins Blumengarten, die durchs offene Fenster hereinhuschten und ihn umschmeichelten. In Johannes

. So wie das winzige Samenkorn in der Erdentiefe sich zu dehnen beginnt, anschwellend durch die Ackerkruste zum Lichte drängt, um aus geborstener Knolle fruchtbringendes neues Leben zu gebären, so ging in Johannes Schritt für Sàitt die Wandlung vor sich, die nach seiner Wesensart eine Naturnotwendigkeit nur war. Es hatte an ihm gerissen und gerüttelt. Die Zweifel hatten ihn lange gemartert, ob all die Dogmen, die man ihm gelehrt, auf unerschüt terlicheil Grunde fußten.. War dieses stunden lange Beten

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