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Der Südtiroler
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Page 7 of 10
Date: 15.07.1936
Physical description: 10
,Südliroler Keimal" DattzLg, 15. Juli Johannes Anderlahn. Romcm von Ariel. Verlag von Benno Schwabe u. Co., Basel. Aus unseren Leserkreisen wurde der Wunsch, aus ged rückt, daß der Roman nachgeliefert werden möge. Wssr geben diesem Wunsche gerne Raum und bringen de»n Roman al!s Beilage, zur heutigen Folge. Der Ruf der Heimat. Ick will euch erzählen, wie es kam, daß der Ruf der Heimat in dem Herzen des Johannes Anderlahn so übermücklig wurde, daß er ihn alles andere, dem er viele, viele Jahre

angehangen, vergessen ließ. Vergessen, daß er einer der erwählten Menschen war. denen früher Erfolg die Stirne krönt. Vergessen selbst die Liebe, die ihn mit der schönen und stolzen Anette Wilbrunn verband. Dann will ich euch erzählen, wie Johannes auf die Suche nach der Heimat ging und sie wiederfand. Oder sollte ich nicht sagen: wie er sie erst wirklich fand, die arme blut- und tränen getränkte Heimat. Die stolze, reiche, süße Himat mit ihren Ber gen und Tälern, mit Wolken und Sternen und raunenden

Wäldern. Mit betauten Wiesen, blütenüberschüttet. Die einzige, heilige, unverlierbare Erdenheimat, die wir nie und nimmer las sen können. Es fing damit an, daß Johannes an einem der trüben Win terabende, die den großen Städten eignen, in ein Konzert ging. Wie anders ist doch der Winter in unfern klaren Höhen, wo sein Lehensmann, der Frost, silbern geharnischt .von Kopf bis zu Füßen, auf schimmernden Wegen, entlang den vereisten Wildwassern, klirrend und klingend zu Tal schreitet. Oder die Nächte

Heimat findet. Aber an all das dachte. Johannes nicht, als er an jenem Abend von zuhause weg ging. Vorfreude war in ihm.und auch ein wenig Groll, weil Anette nicht mitgekommen war. Doch später, als das Stimmengewirr verebbt war und tiefe Stille über dem großen Saale lag, ans der die schwebende, sehnsüchtige Geigenstimme aufstieg, wie ein Strahl aus dunkelm Erdenschoß empor flirrt in blaues Mondlicht, kam eine traum hafte Versunkenheit über ihn. Die Bitterkeit der letzten Jahre fiel von seinem Herzen

. Een Unfaßbares noch, ein Wunder wollte sich formen. Wie zartes Flügelschlagen des Erwachens regte es sich in seiner Seele. Dieses versonnene Hingegebensein war geblieben, als er durch die verhangene Nacht schritt, es hatte ihn nicht schlafen lassen. Müde und verträumt ging der nächste Tag zur Neige. Und am Abend hatte Johannes sich halb widerwillig, halb aus dem Wunsche heraus, der Gebundenheit seiner Kräfte zu entgehen, von Freunden mitschleppen lassen. Aber selbst hier, unter dem Gejohle

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Der Südtiroler
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Page 8 of 10
Date: 15.07.1936
Physical description: 10
und das Klin gen des goldenen Zaumzeugs. Und etwas von dem Leuchten dieser fernen, fernen Nacht fiel herüber in unsere Wirklichkeit und legte sich um die nichtsnutzigen Bubengesichter mit den verschmitzten Augen und den rotgefrorenen Nasen. Griff in seiner Unvergänglichkeit nach den Herzen der Zuhörer, daß sie mit gerührtem Lächeln herab- oder wohl auch hinauflchauen mußten zu den gekrönten Häuptern. O ihr seligen, seligen Sternsingerlem. Jeden Tag stiegen für Johannes neue Bilder aus dem dun keln Spiegel

der Erinnerung empor. Gesichter, verweht vom Sturm der Zeiten. Gegenstände fielen ihm ein, allerlei Tand, nach dem er alle Laden durchkramte. Und hatte er etwas ge sunden, wurde es mit heißer Freude begrüßt, denn altes war belebt., war beseelt von dem Herzschlag der Kindheit. Johannes fing an, die alten Berghöfe zu besuchen und fcwt'o manchen der wilden Rittner Buben wieder als stolzen Bauern. Einige freilich, die fand er nicht mehr. Die lagen, weil, weit in fremden Landen und die Erde deckte

entgegen. Das war einer, der zu ihnen gehörte, ein komoder Mensch, mit dem sich reden ließ. Viel Leid kam zu Johannes. Die Menschen litten schwer unter beit geänderten Verhältnissen. Der Welsche hielt das Landl in unbarmherzigen Krallen. Verhüte der Herrgott, daß man in einem Amt zu tun bekam, da kennte man sie fühlen. Unter den einfachen Menschen,, die die große Welle mit he. reingerissen hatte, ja da waren recht umgängliche dabet. gut mütig, heiter und ohne Arg. da war mancher Weg zu finden- herüber

ersticken? Gerade so wie all der gute Wille, auch unter den gewandelten Verhältnissen recht schaffen und aufrecht, wie es der stolzen Art der Menschen hier zukommt, seinen Weg zu gehen. _ Johannes fühlte sein Herz in dieser Zeit oft wie einen Stein in der Brust. Etwas von der Summen Qual der Gebun denheit war von den armen Menschen auf Ihn übergesprmrger. und füllte seine Seele mit derselben dumpfen, hoffnungslosen Verzweiflung. Einmal kam Johannes auch am Rainalterhof vorbei, den er lange vermieden

von Weber ein Mittelding zwischen Zofe und Gesellschafterin war. Und wenn die zarte Frau sich auch noch so tapfer in die Speicher stemmte, es ging bergab mit oem Hof. Johannes konnte sich noch gilt an ihr schmales, verhärmtes Gesicht erinnern,, denn so wie viele war auch sre zu seinem Vater um Rat gekommen, wenn sie nicht aus noch ein wußte in der verkommenen Wirt schaft. Sie hatte dem Lorenz Rainalter zwei Kinder geboren, m denen das alte Geschlecht noch einmal zu schönster Blüte kam. Der flachsköpfige

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Tiroler Grenzbote
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Page 10 of 12
Date: 15.04.1933
Physical description: 12
. Da freilich stutzte Johannes Braumüller. Was lag hier vor? Er selber, der sich zeit seines Lebens nach Eltern ge- ist der Kampf um die Muttersprache, der Kampf um die Heimat oder um das verbindende unsichtbare Band mit der Heimat. Darum ist es Pflicht des Mutterlandes, Pflicht des ganzen Volkes, Pflicht jedes einzelnen, im mer jener Vorposten in der ganzen Welt zu gedenken, sie zu unterstützen, sei es durch geldliche, sei es durch geistige Güter, damit die Verbundenheit mit der Heimat nie gelöst

mit ihnen aufzuheben vermochte. Aber er hatte auch gelernt, seine Neugier zu unter drücken, und so sagte er bloß: „Genug, Wolfram! Ich sehe, daß dieses Thema dir nicht angenehm ist, und so will ich dir nur noch sagen, daß ich die Behandlung deiner Schwester übernommen habe und durchführen werde. Oder behagt auch das dir nicht?" „Nein, Johannes!" erwiderte der andere und senkte seine Blicke nicht vor denen des Freundes. „Du verstehst mich jetzt nicht, und ich kann nur wiederholen, was ich vorhin sagte: Gott möge

es verhüten! Ich sprach es in anderer Beziehung, aber, Johannes, wenn ich dich bitte, dem Hause meines Vaters fernzubleiben, so wirst du, ohne daß ich es dir nochmals versichere, wissen, daß da der Freund den Freund bittet, den er zu verlieren fürchtet — über dessen Haupt er finstere Wolken aufziehen sieht. Johannes, ich kann, ich darf nicht mehr sagen! Ich bin der Sohn der beiden, der Bruder des Mädchens! Du hast sicher schon erklärt, daß du die Behandlung übernehmen willst - Lieber Freund, du weißt

nicht, was ich durchgemacht habe, bis du zu mir kamst. Ich muß dir seltsam erscheinen und kann und kann mich doch nicht erklären. Denke dir, daß ein Fluch auf meiner Familie lastet, der auch allen denen verderblich werden muß, die mit ihr verkehren, und erst recht denen, die sich mit ihr verbinden! Johannes, meine Schwester ist schön, sehr schön sogar, und du kennst die Frauen nicht. Ich sehe voraus, daß du sie lieben wirst — Oh, Johannes, mache das nicht! Nur das nicht! Sonst müßte ich die Stunde verwünschen

von den hinweggespülten Leuten fanden wir unten bei einem Felsen. Sie waren aus der Lawine gekommen und hatten die Nacht gut Überstunden. Die ganze Nacht hatte man von über all her schreien gehört! Kein Schuß, keine S tel- lung, eine weiße Wüstenei überall. Abends fing es wieder an zu schneien.. ." — r. Johannes Braumütter aber starrte auf den Freund nieder und wußte nicht, was er sagen, was er denken sollte. Ein Geheimnis tauchte vor ihm auf, das ihm unheim lich und unerklärlich erschien — ein Geheimnis

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Der Südtiroler
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Page 3 of 8
Date: 01.11.1935
Physical description: 8
sie herum. Johannes setzte sich an seinen Arbeitstisch, um, wie von einem fremden Willen getrieben, ein paar Ab schiedsbriefe zu schreiben. Als er den Brief an Anette begann, kam heißes Erschrecken über ihn: wohin trägt mich die Welle? Anettes schönes Gesicht mit den festen Zähnen und den ernsten, kühlen Augen tauchte vor ihm auf. Zärtlichkeit überflutete sein Herz. Konnte es sein, daß er Anette verließ? In den Winkeln begann es zu raunen. Auf leisen, zagenden Füßen kamen die Stunden der Liebe zurück

, standen um ihn, rosenbekränzt, mit Augen, in denen die Leidenschaft ihre Flamme entfacht hatte und streckten bebende Hände nach ihm aus. Weißt du noch? flüsterten die einen. Kannst du vergessen? klagten die andern. ^ Johannes vergrub sein Gesicht in seinen Armen, ^tark war seine Liebe gewesen, jung und voll Ver heißungen. Aber stärker als sie brannte der Ruf der Heimat in seinem Herzen; er fühlte, daß er ihm folgen müsse, daß es kein Entrinnen gab. Nie mehr würde er bei Anette sitzen im sanften Schein

Not wendigkeiten, ohne daß Johannes aus seinem Traum, aus Sehnsucht undHeimweh gewoben, erwachte. Abends fuhr er nach dem Südbahnyof; sein liebster Freund, der Herzenskamerad langer Jahre, war bei ihm. Krampfhaft sprachen sie über das hinweg, was in ihnen hrannte. Jeder fühlte die große Wende. Würde die tiefe Verbundenheit auch weiterhin wie ein Licht über ihrem Leben stehen? Leidvoller noch als Johannes empfand der Zurückbleibende die Trennung, die er lange schon vorausgeahnt. Denn früher

als Johannes selbst, hatte der erdfremde, heimatlose Jude den Ruf der Heimat in dem Herzen des Freundes erlauscht, die durch alle Bitterkeiten der Nachkriegszeit immer sehn süchtiger den verlorenen Sohn zurückrief. Als die Freunde schon vor dem Wagen standen, in dem Johannes seinen Platz hatte, kam Anette, sehr blaß, doch lächelnd. Die Vornehmheit ihres Fühlens zwang sie, dem Manne, dem sie Jahre hindurch in Liebe verbunden gewesen war, ein paar Worte des Abschieds zu sagen. Sie begriff, daß Johannes

sie nicht bitten konnte, mit ihm zu gehen. In der großen Stadt, auf den Wegen der Arbeit und des Erfolges, untrenn bar waren ihr die beiden Begriffe, da war sie die rechte Gefährtin. Das einsame, weltfremde Eelehrtenleben, das nun für Johannes kommen mochte, war ihrem Wesen fremd, war außerhalb ihres Erlebens gestellt, wie das Antlitz einer Landschaft oder die Stimme von Wäldern, wie Wolkenziehen über besonnte Hänge. Nie war ihr diese weite Umwelt mehr gewesen, als ein schönes Bild, aus dem Augenblick geboren

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 05.09.1928
Physical description: 10
fein Vater neben ihm auf der Bank. „Gottfried," sagte Rott zu seinem Aeltesten, „die Ferien sind vorüber und morgen geht es wieder nach Wien zurück. Und da wollt' ich noch ein paar Worte mit dir reden, Gottfried."" Er tat einen tiefen Atemzug. „Siehst, Gottfried, die Mutter ist fort von uns und du und die Marie Und der Johannes seid mir geblieben. Ich Hab' euch alle drei allzeit lieb gehabt. Ihr wäret mein ganzes Glück, das mir der Herrgott beschieden... mein einziges Glück. Ich Hab' auch allzeit

, auch ich möcht' mich einmal freuen... recht freuen... und die Freud' sollt' ihr mir machen... du und der Johannes... ja, ja du und der Johannes." „Das will ich, Vater, kam es über Gottfrieds Lippen. Er umklammerte die schwielenbedeckte Hand feines Vaters und preßte sie an sein Herz. „Wenn du das willst, dann geh' den geraden Weg fort. Schau nicht rechts und schau nicht links... geh' den geraden Weg fort. Manchmal ist es einem, als sähe er eine neue Sonne aufsteigen, aber es ist keine Sonne

ging die Zeit hin. Es war am Sonntage vor Weihnachten. Rott war vormittags in der Kirche drüben in Gril lenbach gewesen, dann eine Weile beim Pfarrer, um nachzufragen, ob Nachrichten von seinen beiden Jungen ein getroffen wären. Vor ein paar Tagen schon war ein Brieflein bei. dem geistlichen Herrn eingelangt. Gottfried hatte ihm geschrieben, daß er und Johannes am heiligen Abend heimkommen werden. Der Johannes ' fei brav und lerne gut. Nur an daheim denke er viel und sehne sich nach den Bergen

und Wäldern und sehne sich nach dem Vater und Großvater. Er freue sich schon recht sehr darauf, einige Tage daheim zu sein. Der Vater solle nicht vergessen, ein Bäumlein im Walde zu schneiden und es zu schmücken. Und der Großvater solle oben in der Dachlage seinen Schlitten heraussuchen. Sonst wären sie beide gesund, nur der Johannes sei ein wenig blaß. Das käme wohl daher, daß er sich nach der Heimat sehne. So hatte der Gottfried geschrieben und der Pfarrer dem Rott erzählt. Wie ihm dabei wurde

von ihm und mehr als ein mal rüttelte und schüttelte er dann in seiner Freude seinem Vater die Hände: „Vater? Vater! Wenn der Johannes groß fein wird!... Wenn der Johannes groß sein wird!" Und in stillen Stunden, wenn er des Abends auf der Bank vor seiner Hütte saß und um und um ein heiliger Friede lag, sah er ein Bild, an dem er sich nicht satt genug sehen konnte: Das Kirchlein in Grillenbach. Drinnen eine große Menge. Sie alle sind von weit und breit Zusammengeströmt. Und am lichtglänzenden, reich mit Blumen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 30.12.1937
Physical description: 16
: Nicht nur das israelitische Volk, sondern alle Menschen sind damit gemeint. Allen erweist Gott seine Barmherzigkeit, wie er im Alten Bunde schon versprochen hat. Theres: Wie lang mag Maria bei Elisabeth ge blieben sein? Pfarrer: Der Evangelist sagt es uns: „Maria blieb bei ihr ungefähr drei Monate und kehrte dann in ihr Haus zurück." Ob sie bei der Geburt des Johannes noch dort war oder nicht, wissen wir nicht. Aber das steht in der Bibel, daß Johannes schon bei ihrer Ankunft von der Erb sünde befreit wurde. Johann

: Was erzählt nun die Bibel von der Ge burt des Johannes, meines Namenspatrons? Pfarrer: Du hast gewiß schon bei der Messe am Feste der Geburt des Johannes, am 24. Juni, vorlesen gehört, was der Evangelist Lukas darüber berichtet: „Als die Zeit gekommen war, gebar Elisabeth einen Sohn. Die Nachbarn und Verwandten hörten, daß der Herr große Barmherzigkeit ihr erwiesen hatte und sie freuten sich mit ihr." Johann: Geteilte Freude, doppelte Freude. Alle mußten ja annehmen, daß Gott da ein Wunder gewirkt

berichtet: „Elisa beth sprach: Nein, sondern Johannes soll es heißen. Sie sprachen zu ihr: ,Es ist doch niemand in deiner Verwandt schaft, der diesen Namen hat.' Da winkten sie dem Vater, wie er das Kind wolle heißen lassen. Er forderte ein Schreibtäfelchen und schrieb und sprach: Johannes ist sein Name. Sie verwunderten sich alle. Und sogleich tat sich sein Mund auf, seine Zunge ward gelöst und er redete und lobte Gott. Da überfiel alle, die umherwohnten, Furcht, und im ganzen Gebirge von Judäa

, denn er hat sein Volk heimgesucht und ihm Erlösung verschafft. Der Lobgesang, den Zacharias da ge sprochen, ist ähnlich dem Lobgesang Mariens. Er ist ein inniger Dank gegen Gott, daß er den Menschen Barm herzigkeit erwiesen und den Menschen die Erlösung ge bracht hat. Dann hat Zacharias noch vorausgesagt, was Johannes für eine Aufgabe hatte. Er wußte dies von der Verkündigung der Geburt des Johannes. -Josef: Sie haben uns noch nicht gesagt, ob der heilige Josef von der Verkündigung der Geburt Jesu

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 06.05.1933
Physical description: 8
werden. Hungrige Herzen Roman von Hans Mitteweider Copyright by Martin Feuchtwanger Halle (Saale) [22 Als Doktor Johannes Braumüller wieder zu sich kam, wußte er zunächst gar nichts mehr von diesem furchtbaren Ereignis. Er merkte nur, daß er in einem weißen Bett lag, daß die Sonne zu ihm hereinschien und auf einem Stuhle eine schwarze Frauengestalt saß. Doch bald kam ihm die Erinnerung, bald stand das Geschehene mit furchtbarer Klarheit wieder vor ihm. Er brauchte niemand zu fragen und fragte

nicht, so daß alle sich über ihn wunderten: der Arzt, die Pflegerinnen, die Vertreter der Behörden. Sein Verstand mochte gelitten haben, nahm man an, und ließ ihn erst ganz gesund werden. Eines Tages aber war es so weit, daß Doktor Johannes Braumttller Rede und Antwort stehen mußte. Ehe indessen die Herren ihn fragen konnten, fragte er selbst: »Was ist mit dem Toten geschehen?" »Er ist auf dem hiesigen Kirchhofe bestattet worden", antwortete man ihm. Dann erst gab Johannes Braumüller die verlangten Auskünfte. Er gab zu, daß ein Mord

und in diesen verschwand. Doktor Johannes Braumüller kehrte in die Heimat zurück, um all sein Glück betrogen. "Er wußte, was er daheim wollte. In einer Tasche trug er einen Brief des alten Barons Erkner, der ihm tiefste Teilnahme aussprach, und in dem sogar ein väterlicher Fluch gegen das undankbare Kind, aber auch die Bitte stand, die armen, tiefgebeugten Eltern nicht der Mitschuld zu zeihen. »Sondern sie wie bisher in der Villa wohnen zu lassen und ihnen die Rente weiterzuzahlen, die ich ihnen aus gesetzt

habe!" So hatte Johannes Braumüller gesagt, als er den Brief las. Er hatte seinem Bankhaus geschrieben, dem Baron Erkner weiterzuzahlen, was bisher gezahlt worden sei, unter der Bedingung jedoch, daß er binnen Jahresfrist dem alten Simon bezahle, was er diesem an Lohn schulde. Und eines Tages stand Doktor Johannes Braumüller wirklich wieder in der Heimat, tn der lieben, alten Gegend, in der er einst so glücklich gewesen war. Er hatte den Ort umgangen und war höher gestiegen und immer höher, hatte von oben einen Blick

auf das stille Haus geworfen, das nun ihm gehörte, und das er zum letzten Male betreten hatte, als... Hinweg mit diesen Gedanken! Hinweg für immer! Nie mehr sollte der Name der Treulosen über seine Lippen kommen — nie mehr! Herausreißen wollte er ihn aus seinem Herzen! Und konnte es doch nicht, konnte diesem dummen Herzen nicht verbieten, datz es sich immer wieder des genossenen Glückes erinnerte und sich danach zurücksehnte. Da wußte Johannes Braumüller, daß diese Sehnsucht nur mit ihm selber sterben

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 13.05.1933
Physical description: 8
bestand darin, daß er sich abends zu der nun auch einsamen Frau Lehner und dem alten Johann setzte, daß sie von Hermann sprachen, seine Briefe immer wieder hervorsuchten und lasen, bis sie sie auswendig kannten. Manchmal aber sprach Johann auch von seinem früheren Herrn, und da erfuhr Johannes Braumüller so manches, was er noch nicht gewußt hatte. War er jedoch in den Bergen allein, so irrten seine Gedanken immer wieder zu jenem Paare, das ihn hatte betrügen wollen und auch wirklich betrogen

hatte um sein Glück. Er dachte an Alix und den Freiherrn von Pernheim und war froh, daß bisher noch keine Spur der beiden ent deckt worden war. Es wäre ihm furchtbar gewesen, vor Gericht gegen diese beiden zeugen zu müssen — gegen diese Frau, die er geliebt hatte mit aller unverbrauchten Kraft seines starken .Herzens. Um sich selber kümmerte Doktor Johannes Braumüller sich wenig Niemals schaute er in den Spiegel, außer morgens, wenn er es tum mußte. Er hatte sich den Bart lvachsen lassen, und wenn die Leute

..." „Und?* fragte Johannes Braumüller fast barsch. »Denken Sie, ich soll mich freuen über die Aussicht, die sich da eröffnet, einen neuen Patienten zu kriegen? Ich sage Ihnen gleich heute: falls man nach mir schickt, melden Sie den Leuten, daß ich nicht kommen würde. Ich will meine ärztliche Hilfe den Hiesigen angedeihen lassen, nicht jedoch Fremden!" Betroffen schaute die Witwe ihn an und meinte: »Deswegen habe ich es wahrhaftig nicht gesagt, Herr Doktor Aber weil Sie sich gar so kratzbürstig stellen

— ich weiß doch, wenn es not tut, werden Sie auch diesen Leuten Ihren Beistand nicht versagen..." »So?" knurrte Johannes Braumüller. »Da wissen Sie mehr, als ich selber weiß, meine Liebe!" Die Frau ließ sich indessen nicht beirren. Dazu kannte sie diesen Mann zu genau, und so fuhr sie gelassen fort: »Ich sagte es nur. weil doch das Brucknerhaus bisher seinem Besitzer nie Freude gemacht hat. Sie sind alle ärmer wieder vavongezogen. als sie gekommen waren." »Das hätte der neue Herr von jedem im Dorf

erfahren können, hätte er es der Mühe für wert gehalten, danach zu fragen", erwiderte der Doktor und paffte gewaltig aus seiner Pfeife. »Wenn er es nicht getan hat, so trägt er allein die Schuld an dem. was ihm beschieden sein wird." »Vielleicht hat man ihm das Gut aufgeschwatzt, ohne daß er es prüfen konnte", wandte die Frau ein. Johannes Braumüller antwortete jedoch nicht mehr, und da lenkte die Witwe das Gespräch auf ein anderes Gebiet. Sie ahnte nicht, daß der Doktor währenddessen immer fort

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 12
Date: 03.07.1921
Physical description: 12
denbotschaft durchs Land ging, ist nun zur Vollen dung gekommen. Unser neuer Oberhirte Fürst bischof Johannes X. hat in feierlicher Weise den Stuhl des hl. Kassian bestiegen und die Regie rung der altehrwürdigen Diözese Brixen in die Hand geiwmmen. Kaum jemals wurde die Er nennung eines Fürstbischofs von Brixen mit solcher Freude von Geistlichkeit und Volk ausge nommen, selten einmal dessen Einzug mit solch warmem Jubel und solch festlicher Pracht gefeiert, wie es bei Fürstbischof Johannes Raffl

Hofburg. Festbelenchkmg und Serenade. Um */# Uhr abends erdröhnten Pöllerschüsse und stiegen Raketen im Hofburggarten auf als Zeichen für den Beginn der Höhenfeuer. Es flammten ringsum auf den Bergrücken und Hal den, besonders im Gebiete von St. Leonhard, zahl reiche Feuer auf. Die Ortschaften Milland, Sarns und Vahrn waren sehr wirkungsvoll beleuchtet. Auf dem Elvaser Berg lohten die Buchstaben ll. X. (Johannes X.) und dazwischen ein Herz, ebenso im Burgfrieden oberhalb der Station Bri xen. Dei

des schweren Amtes. Möge Fürstbischof Johannes X. recht lange, ge sund und rüstig, mit der Kraft von oben gestärkt, vom reichsten Segen des obersten guten Hirten be gleitet, die ihm anvertraute Herde leiten zum Heil des ganzen Tiroler Volkes! Das ist unser Wunsch zu seiner Thronbesteigung. Das Wappen des neuen Fürstbischofs. Fürstbischof Johannes hat sich selber ein über aus sinniges, den Zeitverhältnissen angepaßtes Wappen zusammengestellt. In der Mitte grüßt uns auf weißem Grunde das göttliche Herz

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 16.12.1937
Physical description: 16
Zacharias ob der glänzenden Erscheinung arg erschrocken sein. Pfarrer: Das berichtet uns auch Lukas: „Zacha rias erschrack, als er ihn sah und Furcht überfiel ihn. Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht Zacharias, denn dein Gebet ist erhört worden. Elisabeth, dein Weib, wird einen Sohn gebären und diesen sollst du Johannes heißen." Josef: Haben Zacharias und Elisabeth in ihren alten Tagen noch immer um ein Kind gebetet? Pfarrer: Sie vertrauten jedenfalls, daß Gott auch ein Wunder wirken

könnte und beteten auch, daß der Erlöser bald kommen möge. Beide Anliegen wurden nun erhört- denn das Kind sollte ja der Vorläufer Jesu werden. Theres: Warum hat Gott auch den Namen an gegeben, den das Kind erhalten sollte? Pfarrer: Wir finden öfter in der Bibel, daß Gott selbst den Namen eines Menschen bestimmt hat. jedesmal hatte Vieser Name eine besondere Bedeutung. So auch der Name Johannes. Wir können ihn übersetzen mit „Gna denkind". Ein Gnadenkind war Johannes aus mehreren Gründen. Für seine Eltern

war Johannes eine große Gnade, dann für viele andere Menschen. Er selbst führte ein heiliges Leben. Lassen wir den Evangelisten selbst sprechen, wie dieses Kind ein Gnadenkind sein soll. Der Engel sagte zu Zacharias: „Du wirst Freude und Wonne haben und Viele werden sich über seine Geburt freuen. Er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken und er wird schon vor der Geburt mit dem Heiligen Geiste -erfüllt werden. Er wird viele von den Kindern Israels zu dem Herrn

machen, keine berauschenden Getränke zu trinken, so ähnlich war es auch damals. Es galt dies als beson dere Abtötung. Peter: Das ist sicher auch heute ein Opfer. Dann sagt der Engel etwas von Elias. Pfarrer: Damit sagt der Engel voraus, daß Johannes mit demselben Feuereifer, wie einst Elias, Buße predigen, daß -er die Familien innerlich erneuern, viele zur Gerechtigkeit bringen und so für das Wirken Jesu das Volk vorbereiten werde. Anton: Was hat Zacharias auf diese schönen Dorhersagungen geantwortet? Pfarrer: Die ganze

. Man möchte ja meinen, er wäre traurig gewesen, da er doch stumm war. Als die Tage seines Dienstes vorüber waren, ging er nach Hause und schrieb seinem Weibe auf, was Gott ihm geoffenbart hatte. — Der erste Teil des Evangeliums wird bei den Prozessionen als drittes Evangelium gelesen. Dabei hat es den Sinn, daß auch wir auf Jesus und für Jesus immer vorbereitet sein wollen. Dieses Evangelium wird auch am Vorabend des Festes der Geburt des hei ligen Johannes, gelesen, nämlich am 23. Juni. Einst

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 12 of 20
Date: 07.12.1923
Physical description: 20
habe, hat der göttliche Heiland ge sprochen. Ihr wißt, der hl. Johannes der Täufer hat am Flusse Jordan gelehrt und gepredigt und auf Jesus, dein kommenden Messias und Erlöser, hingewiesen. Wer ist der heilige Johannes gewesen oder besser gesagt, was ist er für ein Mensch gewesen? Ich will heute euch nur auf eine Eigenschaft auf merksam machen, die der heilige Johannes gehabt hat. Er ist ein aufrechter unbeugsamer Mann ge wesen. Darum lobt ihn der göttliche Heiland ja auch so sehr im heuttgen Evangelium

, weil sie keinen Stand haben und keinen festen Stengel. Der Heiland sagt nun von Johannes, er fei kein solches Rohr, das vom Winde hin und her getrieben wird, je nachdem er von Süden oder von Norden, von Osten oder von Westen kommt. Der heilige Johannes hat sich vor den Pharisäern nicht gefürchtet, er hat nicht bald so geredet und bald anders, je nachdem, wer ihm zugehört Hot. Er ist ein starker, aufrechter Mann gewesen, der bei »einer Meinung geblieben ist, tveil sie die wahre und rick- trge

. Auf einem E>ebiet mußt du immer ein Manu bleiben, stark und aufrecht und fest, auf dem Gebiete der Re- ngwn. Du bist ein Christ und mußt dich als solcher geben. . Wenn du dich schämst, auch äußerlich ein Christ zu Mn und dich darnach aufzuführen, dann bist du ein Schilfrohr, das vom Winde hin und «her bewegt wird, und hast nichts gemein mit dem hl. Johannes dem Täufer. Du weist also, wie du zu fein hast. Ein Mann, ei»

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Lienzer Nachrichten
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Page 16 of 24
Date: 19.12.1930
Physical description: 24
Äerrgottswinkel Im Abschied vom Advent. Es war im fünfzehnten Jahre der Negierung des Kaisers Tiberius. Pontius Pilatus war Landpfleger von Judäa, Herodes Dierfürst von Galiläa, fein Bruder Philippus Vierfürst von Ituräa und der Landschaft Trachonitis, Ly- fanias Vierfürst von Abilene. Hohepriester waren Annas und Kaiphas. Da erging der Ruf des Herrn an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste. Er durchzog die ganze Gegend am Jordan und predigte die Butztaufe zur Vergebung der Sünden — gemäst

dem Schristwort, das im Buche der Reden des Propheten Ifaias gejchrieben steht: »Eine Stimme rust in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht gerade feine Pfade. Jedes Tal soll ausgefüllt, jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm ist. soll gerade, was uneben ist, soll ebener Weg werden und alles Fleisch wird das Heil Gottes schauen." (Luk. 3, 1-6) Wie eine Chronik liest sich das. So genau nau wird das Auftreten des Johannes da tiert. Der Täufer vom Jordan ist keine sagen hafte. erfundene Gestalt

. Er hat wirklich exi stiert, hat gewierkt. wie Jsaias 600 Jahre vorher ihn schon verkündet hat. Voll lebendiger Wirklichkeit steht seine Gestalt und der Inhalt seiner Büßpredigt, seiner Adventspredigt vor uns. Heute zum letztenmal. Es ist die letzte ein dringliche Mahnung: „Bereitet den Weg des Herrn!" Dann wird Johannes gehen und mit ihm geht der Advent. Weihnachten ist nahe. _ Hat Johannes, hat der Advent an uns feine Aufgabe erfüllt? Oder muß er vielleicht als Ankläger vor den kommenden Gottessohn hintreten

vor 10, vor 20 Jahren nicht war, so hätten wir ihn heuer wenigstens Höven sollen. Er kommt viel leicht nicht mehr. Es war vielleicht der letzte Advent, die letzte Frist der Vorbereitung. Und jetzt kommt der Herr. Nicht immer kommt er als Liebe suchendes Kind, nicht immer läßt er sich von der Schwelle weisen. Einmal schlägt der-Hammer des Todes die verrostete Tür dei ner Seele ein und der Richter steht vor dir, wie Johannes her Täufer ihn geschildert hat, mit der Axt in der Hand. Dann wirst du aus gehauen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 14
Date: 01.07.1900
Physical description: 14
gaben Zeugnis von dem treuen Festhalten der Bevölkerung in unserer Gegend an den Bräuchen der alten Germanen. (P e r s o n a l - N a ch r ich t.) Herr Schodaböck, k. k. Stations vorstand in Kirchberg wurde vor Kurzen! zum k. k. Bahn- adjuukt ernannt. Aus (Westendorf) wird uns geschrieben: Am 23. ds., am Vorabende des Festes des heil. Johannes des Täufers hatten die hierortigen Bewohner der Gemeinde einen schönen Abend verlebt. Seit kürzerer Zeit hat sich hier eine Musik kapelle bestehend aus 20 Mann

t Än der Johannesnacht wirft man die sogenannten Johannes" kränze aus neunerlei Kräutern aufs Dach, damit das Haus vor Feuersgefahr verschont bleibt. Um den Zukünftigen zu erschauen, gehen die Mädchen in der Johannesnacht (uni Mitternacht) in den Garten und streuen Hanf- oder Leinsamen, wobei sie folgenden Spruch hersagen: „Hanf-(Lein-)Samen, ich säe Dich, Hanf-(Lein-)Sanien, ich behaue Dich, Und wer mein Zukünftiger ist, Komm' hinter mir und sehe mich." Haselgerten, die man zu Johann; abschneidet und rechts

und links des Hauseinganges in den Boden steckt, schützen vor gewaltthätigem Hauseinbruche. Johanueskraut am JohanneS- tage um 12 Uhr Mittags an bestimniten, meist als „unheim lich" bekannten Plätzen sammt der Wurzel aus dem Boden gerissen, ist zu allerlei gut und besitzt eine geheime Kraft. — An manchen Orten blüht uni 12 Uhr Mittags die blaue Johannesblume auf. Mit ihrer Hilfe kann man Schätze heben.

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 05.12.1919
Physical description: 4
verhindern. Bürgermeister Greil versicherte einer Abordnung, er und dre Beamten des Stadtwagistrats vollkom« Die. Heimkehr. Eine Novelle von Dill Vesper. -rn» oinjannwö Voß achtzig Jahre alt gieworden war. beschloß er, wieder m seine Jugend zurückzu Lehren. Johannes war ein armer BolksschulLshrer, der es bann durch Fleiß und Tüchtigkeit dahin ge bracht hatte, daß er an einer der höheren Schulen, einem Gymna sium, Lehrer geworden war, zu einer Zeit, als dieser Weg auch einem Volksschullehrer noch offen

stcmd und man noch mehr auf tüch tiges, ehrliches Wisien als nur auf die folgerichtige, wie man sagt «Lodemische Laufbahn zu sehen pflegte. Und wenn Johannes auch im großen und ganzen nur ein einfacher, und wie er selbst oft sagte, ungelehrter Mann war, so verstand er doch von Einem recht viel und verdiente in diesem Einem die leise Verachtung und das Mit leid, mit dem sein« akademischen Kollegen in den späteren Jahren ja uf ihn herabsahen, durchaus nicht. Er war ei-n Bauerns-ohn, ausgewachsen

Wälder, die «inst auf Wotans Schultern gesessen,. Johannes hatte in seiner Jugend noch einen Luchs und in seinen Marmesjahron noch eine WiMatze beobachtet uitd hatte sie den Jägern nicht verraten. Und als der letzte Fisch otter in seiner Gegeitd erlegt wurde, fluchte und wetterte er wie über eine große Torheit, obgleich es doch klar ist, daß der Otter ein großer Mörder unter "den Fischen ist. Freilich in den Bächen, in die die Fahfiktzn ünmex mehr ihre PMM wd gfftigen Wwäßer Leiletey, -häuften

ja auch Leine Fisch« meist. Wovon sollte da ein armer Otter noch fern Leben fristen? — Und überhaupt, was war aus der Welt geworden, in der Johannes sein« Knaben'., seine Jünglings- und seine Mvnnesjahre verbracht hatte? , Die Welt, das war fein HsbmatsMtchen ,in de-ssen, Nähe fein Vater ein Bauer gewesw war, und das damals noch mehr Alwin Dorf gleich fah. wo jeder Bürger feinen Garten, sein Dich und sein Stück Feld hatte, wo die Wiesen zwischen den Hän'sern lagen und die Wälder, diese schönen Wohnungen

Wanderer sie in einem Jahre zerfetzt und abgerissen hätte. Da war kein Untecholtz mchr, kein Waldrasen, mit all seiner Pracht. Die Bäche., einst freie, bunt ge schmückte, lustig herumfchlendernde und springende Gesellen; waren zu glatten, wohlerzogenen, zwifck-en Steinfliesen kriechenden Rinn- salen, geworden, wenn man sie nicht ganz eingef-angen hatte — Genug, genug! Es war ein« Welt, in der für Johannes Voß keine rechte Freude mehr war. Freilich hatte man nun dafür einen bota nischen Garten

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 21.08.1904
Physical description: 16
mit ihrem Johannes — trotz der ungerechten Gebote seines Stan des! ... So verwechselte die arme Rose ihre Sehnsucht nach absoluter Freiheit mit dem Wunsch, ihr Liebstes auf der Welt bald wiederzusehen. Heute erkundigte sie sich wieder einmal in dem Kontor des Reeders nach Briefen von ihrem Kapitän und hörte, daß heute keine da wären, auch daß er sich jetzt wohl überhaupt nicht in der Nähe eines Hafens befinden können außerdem hätten sich die ersten Pläne geändert, denn er mußte diesmal seine südländische Ladung

, seetüchtigen Schoner man so viel Rühmens machte, und unter der Leitung eines alten, bewährten Seemannes, den Kapitän Christen vor ein paar Jahren selbst von dessen großen, dreißig Jahre lang unternommenen Reisen abgelöst hatte, und der nun so einmal nach Gefallen oder dem Reeder zuliebe ein Schiff bis England und zurück fuhr- ein treuer Berater ihrer Schwiegermutter, ein zweiter Vater für Johannes, wie sich doch da alles zu ihren Gunsten zu gestalten schien! . . . Sie eilte nach Hause, setzte

nur, daß sein jüngerer Freund seine Ladung in Portsmuth gelöscht, neue eingenommen habe, und sich sehr schwer von seinem lieben Weibe hatte trennen können. Soviel er gehört habe, wäre es Rose durch vieles Bitten von Johannes endlich gewährt wor den, daß sie eine bekannte Missionarfamilie auf einige Zeit nach Schottland begleiten durfte, um auch dieses schöne Land kennen zu lernen- dann sollte sie bis Hüll zurückreisen und mit einem bestimmten Schiff f)etmfel)ten; zu allem hatte ihr Gatte sie mit reichlichen

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Der Südtiroler
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Page 3 of 12
Date: 15.09.1936
Physical description: 12
. Und siehe, aus dem zerzausten Rabenjungen war eine gastz reputierliche, recht hübsche kleine Dirn geworden, die was auf sich hielt und im nächsten Jahr, wenn sie ausgeschult sei,, bei ihnen einstehen sollte. Gott weiß, schließt Johannes, zu was Moi sie eigentlich braucht. Vielleicht zum Pullenhüten. Sie wirds schon wis sen. Moi hat, hintern Fensterbalken verborgen, gelcmscht. Ein Lachen zuckt um ihren Mund, wie sie den Schluß hört. Sie mag Wahl ihre eigenen Gedanken über die Verwert-- düng der kleinen

Clara in ihrem schönen, eigensinnigen Kopf bergen. Nun rst Heinz weg. Johannes hat ihn hinunter zur Bahn gebracht und kehrt allein zurück zu seinem Haus am Lär-: chenhang. Unten im Tal sommert es schon, es blühen Goldstern und Gamanderlein. Auch auf der Höhe wird tß beiß, nur die Abende hauchen noch kühlen Atem. Moi. sitzt hinter einer Näherei vor dem Hause* aber im mer wieder hebt sie den Kopf, äugt hinunter aus den Weg! den Johannes kommen muß. Doch als sie ihn endlich sieht, fort

. Die Vogelstimmen sind verstummt, denn in den Nestern liegt schon die junge Brut. Da beginnt Johannes von dem zu sprechen, was ihn erfüllt, was er will. Immer beredter wird sein Mund und als er geendet, frag/t er, bittend und fordernd zugleich: sag; Moi, kannst Du mich verstehen? Oder bin ich ein Narr,, Moi? Moi nimmt seinen Kopf in ihre Hände und sagt mtü ihrem allerschönsten, herzwarmen Lächeln: weiitzt nimmer, was die Leut in unserm Landl sagen, Hanns? Die Nar ren hat der Herrgott am allerliebsten. Lange

schon schlafen Moi und Johannes, da kommt der Wandersmann vom Bergs herab. Er geht um das stille Haus leise Worbe! spricht er vor sich- hin, der Nacht° wind raunt Antwort, Dann ruht er auf der Bank vor dem Hause. Er sieht hinauf zu den Sternen, die in dem dunkeln Blau des Himmels leuchten und flimmern, erst als ein graues Dämmern fälltz erhebt er sich- und schreitet geruhsam zurück. Als Moi am Morgen aus dem Hanse Mtt f , Blumenkelche in ihrem Gärtlein offen. Und Moi deM: eigen ist. der Mensch

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 21.06.1933
Physical description: 4
des Festschießens. Konzert und Volksbelustigungen. Wäsch, im ° roBen ; Wäsch© *m Kleine. >mrne, aber mit ©er lernen 1« ST.OE.13-J5 M lr D£m Hungrige Herzen Roman von Hans Mitteweider Copyright by Martin Feuchtwanger Halle (Saale) [38 Nur einen Herzschlag lang schwankte Doktor Johannes Braumüüer. Dann sprang er hin und wollte den Toten emporheben; aber ehe er noch zu ihm gelangte, barst die Decke und stürzte unter lautem Poltern über den Stuhl, über den Toten. Da wich der Arzt zurück. Noch eine Sekunde zögerte

über dem Brucknerhause aus dem Niederholz emporragte. Johannes Braumüller erklomm ihn zuerst und ließ sich Johanna hinaufreichen, dann zog er auch Alix zu sich. Nun hielten sie zwischen sich die Leblose, deren Haupt auf dem Schoße der Mutter ruhte, sie selber aber preßten sich eng aneinander, nachdem der Doktor seine Joppe aus gezogen und sie seiner Frau aufgenötigt hatte. Unter ihnen loderten wild die Flammen aus dem brennenden Gut. unter ihnen schoß schäumend und brüllend das Wasser über die Hänge. Stück für Stück

; die anderen drängten eilig herzu. Da aber richtete sich Doktor Johannes Braumüller auf und stand vor ihnen, hochgereckt, wie sie ihn nie gesehen hatten. Seine Augen leuchteten im glosenden Schein der brennenden Fackeln. Laut sagte er: „Die Leute? Nicht die Leute hat Doktor Braumüller gerettet, sondern seine liebe, liebe Frau — und seine Tochter!" Da standen die Leute und wußten nicht, was sie denken sollten, starrten ihn an, als er zu ihnen trat. „Eine Bahre! Rasch! Ham junge Stämme ab! Dort liegt meine Tochter

! Wir müssen sie in mein Haus tragen!" Im Nu war die Trage fertig und Johanna drauf gehoben. Kräftige Fäuste faßten zu. und während die letzten Trümmer des Brucknerhauses in sich zusammen brachen, stieg es aus ihnen flammend empor wie eine Verheißung: daß Liebe ewig ist wie des Feuers Glut, daß sie reinigt und läutert wie die wabernden Flammen! Johannes Braumüller aber umschlang seine Frau und führte sie sorgsam, und als sie plötzlich stehenblieb, da wußte er, was sie fragen wollte. So sagte er leise

des Städtchens. Für sie selber genügte ein Blick der Augen, und nur zeitweise saßen sie Hand in Hand nebeneinander und er zählten sich, wunderten sich, daß sie so töricht ihr Glück halten schmälern können um viele Jahre... Aber sie haderten deshalb nicht mit dem Geschick, denn es hatte sie doch wieder vereint. Als die Sonne hinter dem Hochfalser versank, da standen die beiden Hand in Hand. Doktor Johannes Braumüller sagte: „So mag die Vergangenheit für uns versinken. Wir wissen, daß die Sonne wiederkommen

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 23.06.1929
Physical description: 16
der stürzten aus die Straßen, um sich von herabsallen- den Mauersteinen zu retten. Das Erdbeben wird als eines der schwersten innerhalb der letzten 30 Jahre bezeichnet. Aus Sem Leben Don Boseos. Seine Mutter. Am 2. Juni wurde zu Rom die Seligsprechung des großen Iugendführers, des am 31. Jänner 1888 ver storbenen Turiner Priesters Don (Don heißt soviel als Hochwürden) Johannes Boseo gefeiert. Wo immer man den Namen des ehrwürdigen Mannes preisen wird, der durch seine Tugenden und seine Werke zu Ehren

. Sie war ^ine fromme, kluge und liebens- wurdlge Frau und aus der Kindheit ihrer Söhne find viel reizende Züge ihrer festen Entschlossenheit und mütterlichen Pflichttreue erhalten; desgleichen auch von ihrer großmütigen Mildtätigkeit und ihrem Drang, dem Nächsten immer nur Gutes zu tun, was schier un vereinbar erschien mit ihren kargen Mitteln. Der jüngere Sohn Johannes zeigte sich von Jugend an als ein merkwürdig begabtes Kind und vor allem wußte er seine Kameraden durch seine schönen Erzäh lungen

, daß ihm keine eitlen Gedanken über die „Erfolge" seiner Predigten auf kamen. Zur ersten heiligen Kommunion bereitete Mar garete ihre Kinder selber vor mit der überzeugenden Lehrgewalt und Liebeskrast einer besorgten christ lichen Mutter. Und auch als ihre Söhne schon erwach sen waren, fragte sie dieselben, in der frommen Ein falt ihres mütterlichen Ansehens ohne Umschweife, ob sie ihre Pflicht als gute Christen erfüllt hätten. Mit 13 Jahren wurde Johannes zur Schule nach Castelnuovo geschickt und in Chieri

beendete er mit vorzüglichem Erfolge seine Lateinstudien. Niemals versuchte die Mutter in der wichtigen Frage des Be rufes die Söhne zu beeinflussen, als sie aber den Ent schluß des jüngeren, sich dem geistlichen Stande zu wid- men, vernahm, sagte sie einfach: „Ich bin glücklich, wenn dies der Wille Gottes ist." Am Tage des heiligen Erzengels Michael 1835 segnete der Propst von Castel nuovo das geistliche Kleid für Johannes und legte ihm dasselbe in feierliche Weise an. „Als ich dich geboren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 12
Date: 05.04.1947
Physical description: 12
Am 2. April 1897 ist Johannes Brahms in Wien gestorben. Der 23jährige Johannes Brahms sichtete und ordnete nach Robert Schumanns Tod in Düs seldorf im Aufträge der Witwe, der er in all den schweren letzten Monaten während des Meisters geistiger Umnachtung hilfreich beigestanden, in Dankbarkeit für Schumanns seinerzeitiges Ein treten für ihn als Komponisten. Papiere, Noten und schriftliche Aufzeichnungen des Verewigten. Dabei fand er ein Buch, das eine andere Hand schrift zeigte, als Robert

Schumann schrieb Er schlug es auf, begann zu lesen und begriff nach wenigen Zeilen, daß er das Tagebuch Frau Clara Schumanns, der, weltberühmten Klaviervirtuosin und Witwe Roberts, vor'sigh hatte. Schon wollte er in heiliger Scheu es wieder von sich legen, da fiel sein Blick auf eine Zeile, die ihn fesseln mußte. „ . . Da kam Johannes B r a h m s“, berich tete Frau Clara ihren Kindern. ,,Er kam. um als treuer Freund alles Leid mit mir zu tragen;-er kräftigte das Herz, das zu brechen drohte, er er hob

meinen Geist, erheiterte, wo er nur konnte, mein Gemüt, kurz, er war mein Freund im voll sten Sinn des Wortes. Er und Joachim waren die einzigen, welche euer teurer Vater während der Krankheit sah und immer mit sichtbarer Freude empfing, solange sein Geist noch lichter war. Und er kannte Johannes nicht, wie ich ihn kenne, durch Jahre hindurch! — vergebt dies, liebe Kinder, nie, und bewahrt dem Freunde, der er gewiß auch euch immer sein wird, ein dankbares Herz; glaubt eurer Mutter, was sie euch sagt

") I J Da sank Johannes Arm von ihrer Schulter, Brahms trat schweigend zur Seite. Denn er begriff, daß es für ihn dock keinen i Weg zu Clara Schumanns Herzen geben konnte, I 1 daß er ihr nur zur Seite stehen durfte, niemals jedoch mehr als der Freund sein würde. Ein treuer Freund in guten wie bisher in bösen Tagen, dag müßte er ihr freilich weiter sein und I wollte cs sein Leben lang auch bleiben, wenn cs ! auch manchmal bitter schwer sein mochte. Von Heinz Schaipf Leni Moser, die Wirtin vom Seehaus, weit

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 8
Date: 15.11.1935
Physical description: 8
!). G. P. ist in Casteluccio (Potenza), Albergo Salerno. Mutter: Regina Pichler, Aldein. Außerdem Johannes Anderlan. Roman von Ariel. Verlag von Benno Schwabe u. Co., Basel. Wintermorgen in starrem Frost. Täler und Hänge lagen unter silbernem Brokat. Bergwafser schäumten eisiggrün mit bläulichen Reflexen. Die Büsche an den Ufern standen im Rauhreif, wie Wundergebilde aus den Händen eines himmlischen Silberschmiedes. Gipfel tauchten auf, lockten, riefen, waren kühn und sanft und feierlich gegen den win terlich kalten

Himmel gestellt. Johannes stand am Fenster und sah hinaus in das schim mernde Land. Da war es, als träfe ein jäher Schlag sein Herz. Hoch in der klaren Morgenluft flattert die welsche Fahne. Der Zug war an der Grenze angelangt. War ich es, der hier vorüberfuhr in blumenbekränztem Zug, dachte Johannes. Liegt nicht ein Menschenleben dazwi schen. Wie war ich jung und hingegeben der Zukunft, was immer sie bringen mochte. Oesterreichs Farben wehten von allen Zinnen und dazwischen breitete der rote Adler

die starken Schwingen. Und Dust von Heu und Sonnenwärme trug der Wind uns zu. Heimat, o Heimat wie warst du stolz und schön. Johannes fühlte sich vergehn. Wa.'rum, schrie es in seiner Seele, warum bin ich nicht fest geblieben? Warum lasse ich Freunde, Zukunft, Geliebte, um unter den Verhaßten zu leben? Ich werde hingehen, um noch einmal den Schiern zu sehn und den Rosengarten, wenn er im Abendschein brennt. Und dann zurück, um nie wiederzukehren. Der Zug fuhr an. Alle Fremdheit verflog, chls Johannes

sich aus dem geöffneten Fenster nngte. Draußen auf ver- schnetten Wegen trotteten die altve.trauten Bauerngestalten. Ein Juchzer flog zu ihm, die herbe Luft strich über seine heiße Stirne. In den Telegraphendrähten sang der Wind sein Lied von der Ferne. O du Antlitz der Landschaft, wie kann ich dich vergessen wollen? dachte Johannes. So weit ich zurückdenken mag, hast du mir gelächelt. Hier war er ausgestiegen, wenn er von seinen Studien in Wien kam, um auf diesem Wege mitten hinein in die Dolomiten zu wandern

, in diese verwunschenen Berge, die so kalt und doch voll Feuer sind. Seltsam verwehrend, ganz in sich beschlossen, um sich eines Tages der Seele aust zutun und zu offenbaren, daß es sie fast zerreißt. Johannes konnte sich ihrer noch so gut entsinnen, dieser Stunden, übervoll von Glück, in denen das Auge die leuchtende Herr lichkeit der Berge nicht mehr fassen kann, so daß man sein Angesicht tief hineinsenken muß in das Blühen eines som merlichen Hanges und des Herzens schwingende Glocke nur mehr die eine Melodie

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Der Arbeiter
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Page 5 of 10
Date: 18.05.1932
Physical description: 10
gekreuzigt. Montag, 23. Mai: Johannes Baptist de Rosst, Kanoni kus zu St. Maria in Cosmedin in Rom. Er wirkte 40 Jahre in einem Asyl für Obdachlose, nahm sich aller Armen an und sorgte besonders auch für Frauen und Mütter. Dieser Apostel der Karitas starb im Jahre 1764. Dienstag, 24. Mai: Fest Maria, Hilfe der Christen, eingesetzt im Jahre 1814 von Papst Pius VII. als Dankfest für seine Erlösung aus der durch Napoleon I. über ihn ver hängten Gefangenschaft zu Grenoble, Savona und Fontaine blau (bei Paris

in Tunis; Rita von Caseia, Witwe; Sel. Johannes Forest, Professor in Oxford, später Franziskaner-Provinzial. — 23. Mai: Desiderius, Bi schof und Märtyrer in Vienne; Wilhelm und Tezelin, Mönche in Claivaux, letzterer Vater des hl. Bernhard. — 24. Mai: Johanna, Ehefrau des Chusa, Verwalter bei König Herodes Antipas in Galiläa, Jüngerin Jesu; Johannes de Prado, Franziskanermissionär und Märtyrer in Marokko. — 25. Mai: Urban I., Papst und Märtyrer; Bonifaz IV., Papst; Magdalena Sophia Barat, Gründerin

der Genossenschaft der Frauen vom heiligsten Herzen Jesu. — 26. Mai: Eleutherius, Priester und Märtyrer in Rom; Quadratus, Bischof von Athen und Märtyrer; Quadratus, Märtyrer in Afrika; Hein rich, Erzbischof von Reims; Maria Anna von Jesu, Terzia- rin, genannt die Lilie von Quito (Südamerika). — 27. Mai: Johannes I., Papst und Märtyrer; Friedrich, Bischof in Lüt tich; Julius, römischer Krieger und Märtyrer in Rumänien; Elenora Ortiz, Karmelitenterziarin in Spanien. — 28. Mai: Emil, Felix und Gefährten, Märtyrer

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