Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
Friede zu Eims mid ^lueriide Erwerbung Kärntens. Auf diese Kunde eilte der König Johann über Budwcis und Kamb gegen Straubingen, seinem Schwiegersohne zu Hilfe, und bezog dann, mit Herzog Heinrich's Streitkräften vereinigt, eine feste Stellung am linken Ufer der Isar bei Landau, während die vereinten Heere des Kaisers und der Herzoge sich auf dem entgegengesetzten Ufer ausbreiteten. Der Kaiser soll, nebst einer gro ßen Anzahl Bewaffneter, 5 5 00 Helme, König Johann deren 4400 bei sich gehabt
, ohne daß man eine Entscheidung veranlaßt hätte; König Johann wollte seine feste Stellung nicht anfgeben, und der Kaiser stand an, ihn darin anzugreifen. Da ward dem Kaiser die Zeit zu lang; am 18. August gab er plötzlich seine Stellung auf, uud zog über Passau gegen Linz. Vielleicht herrschte schon damals Spannung zwischen ihm und seinen Verbündeten, und veranlaßt? ihn zu so unerwartetem Aufbruche; denn in Linz angelangt, forderte er, wie wenig auch bisher geschehen, von den Herzogen großen Ersatz für die Kriegskosten
, und als Pfand dafür vier feste Plätze im Ennsthal und an der Donau. Als sie sich dessen weigerten, zog er mit seinem ganzen Heere nach Baiern ab. Als der König Johann den Abzug seiner Gegner sah, kehrte er, nur einen kleinen Theil seines Heeres bei dem Herzoge Heinrich lassend, nach Böhmen zurück, und drang dann über Kamb und Budweis bis Linz vor, um den Feinden den Uebergang über die Donau zu verbieten. Aber das durch des Kaisers Rückzug völlig gelockerte Biindniß der Gegner ließ eine fried liche Einigung
hoffeu, und Johann, jetzt nur Rache gegen den Kaiser im Auge, trachtete sich mit den Herzogen zu versöhnen, zumal seine Geldmittel wiederum erschöpft und seine Streitkräfte durch die Heimkehr der Ungarn vermindert waren. Er ging selbst nach Linz, um die Friedensverhandlungen zu leiten ; aber weder hier, noch in Freistadt, gelangte man zu einer Einigung. Zu Enns kam endlich, vorzüglich durch die Vermittlung der Herzogin Johanna, der Gcmalin Albrecht'ö, am 9. October der Friedensschluß, zu Stande