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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 12
Date: 16.04.1924
Physical description: 12
werden. Dieses Ziel zu erreichen, scheint sich auch der Kommandant der Batterie 3/6. Obstleutnant Hugo N e m e e, sehr angelegen sein zu lasten. Herr Hugo, wie wir ihn kurz nennen wollen, dürste seinem Namen nach aus den Gefilden Libustas stammen, was wir ihm zwar durchaus nicht zum Vorwurf machen, sondern nur deshalb vermerken, weil das Prinzip unserer maßgebenden Landes- und Mili- tärgewaltigen: ..Tirol den Tirolern", hier so glän zend zum Ausdrucke kommt. Herr Hugo durfte aber entweder lange in Ungarn

gewesen sein oder eine besondere Vorliebe für Hörthy-Ungarn be sitzen. denn bei jeder Gelegenheit kann man von ihm die allerzartesten ungarischen Kraftschlager hören, diese dürften seine stärkste geistige Waffe bilden. Herr Hugo ist nun mit seinen gewiß vorhan denen Kenntnissen als Autoreferent bei der Chans- feuvprüfung im Gegensatz zu den Wehrmännern, die sie bestanden haben, durch geflogen. Ob er die Prüfung im Pserdewartdienst, da die Batterie jetzt bespannt ist. schon abgelegt hat und mit wel chem Erfolg

, würde zwar die Wehrmänner gewiß interessieren, doch ist dies leider nicht bekannt. Ist es bei der Ehauffeurprüfung schief gegangen, so geht es dem Herrn Hugo beim Politisieren und Schimpfen über die Sozialdemokraten viel bester, hier würde ein Durchfall bei der Prüfung ganz unmöglich sein.. Allerdings trifft auch bei Herrn Hugo der Saß voll und ganz zu. daß ein guter Kommandant nicht auch gleichzeitig ein guter Po litiker sein muß. Manche Wehrmänner sind Mar -der naiven Meinung. daß es für so manchen Herrn besser wäre

, er täte sich um ferne ihm zustehenden Sachen kümmern, als im Dienste zu politisieren, weil da noch selten was Gescheites heransgekommen ist. Die alten, triegserprobten Soldaten mag Herr Hugo nicht. Bor dem Scharfschießen der Artillerie leistete sich Herr Hugo in der Autogarage gegen über einem jetzt abgebanten Wehrmann.den Aus spruch. „daß ihm kein Mittel zu schlecht sei, die alten Soldaten aus der Wehr«,acht hinauszubckn- gcn". Wir müsten gestehen, der Dank des Vater- j landes an die Frontkämpfer

und die Eignung 'der Wehrmacht <M Schutz truppe der besitzenden Klaffen. Eine Probe, wie streng militärisch Herr Hugo in der Beurteilung der ihm anvertrauten Wehr männer vorgeht, dürfte nachstehende Dienstbeschrei bung eines abgebauten Wehrmannes bieten. Herr Hugo sagt darin: ..Man kann die politische Rich tung nicht herausbekouunen. dunkler Charakter (wahrscheinlich weil er nicht von der Gnadensonne des Herrn Hugo beleuchtet wurde), sehr verschlossen gegen Vorgesetzte, spricht immer das Gegenteil

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Unterinntaler Bote
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Page 19 of 20
Date: 30.03.1912
Physical description: 20
. Während Hugo seinen Kaf- see im Gastzimmer zu sich nahm, ließ Jas min Brülowitsch sich einen Kognak in die Veranda bringen, rollte sich eine Zigarette und befahl dem schwänzelnden Ganymed, beiden Chauffeuren in einem Hinterzimmer nach Wunsch aufzutragen. Dann vertiefte er sich in eine Karte, studierte ein Weilchen das Straßennetz, rollte sich lächelnd eine zweite Zigarette, begab sich nach draußen und wurde nicht wieder gesehen. Als Hugo nach geraumer Zeit den Wunsch äußerte, seine Fahrt fortzusetzen, gab

es unter den Chauffeuren eine bewegte Szene. Der große .Vierzylinder war fort. Man suchte den Fahrgast mit der Geiernase — niemand konnte sagen, wohin er entschwunden war. Man ließ sich telephonisch mit der Stadt verbinden und bekam den Auftrag, die Ver folgung mit dem kleineren Wagen aufzu nehmen — eine Anweisung, der sich Hugo nicht fügen zu müssen glaubte. Er hätte den Wagen zu einer Spazierfahrt gemietet, und nicht zur Verfolgung von Autodieben. Wolle man etwas, dann möge man die Polizei mobil machen. Man wurde

stutzig. Warum weigerte sich - 103 - dieser junge Mann? Würde nicht jeder andere mit Vergnügen eine kleine Hetzfahrt mitgemacht haben? Man tuschelte, man flüsterte. Oh, so war's! Dieser Stutzer trieb ein abgekartetes Spiel! Er war der Komplize des Diebes! Andeutungen fielen, die Hugo aufbrausen ließen und ihn, ehe er sich dessen versah, in eine Keilerei verwickelten, dessen lebhafte Phasen sein genialer Ulster weit weniger gut überstand, wie die Lederkoller der Chauffeure. Nachdem der Wirt

die streitbaren Parteien getrennt hatte, nahm, trotz Hugos lauten Pro testes, einer der Wagenlenker die Spur des Diebes auf, während der andere, gewaltig bewaffnet, nicht von Hugos Seite wich. Eine Viertelstunde später kam der Inhaber der Garage auf einem Renner herangeflitzt und ließ den Ortsschulzen rufen, dem Hugo die Hinterlegung einer Kaution anbot. Kaum aber, daß man die neuen Scheine sah, wurde der allseitig gehegte Verdacht auch schon zur Gewißheit. Und unter sicherer Bedeckung ge leitete man Hugo

aus den Fluren ländlichen Friedens zurück in die verderbte Großstadt, deren Ordnungshütern es inzwischen bekannt geworden war, daß ein Gaunerpaar braven Geschäftsleuten eine empfindliche Lektion er teilt habe. Hugo bestritt leidenschaftlich alle Verdächtig ungen, die man gegen ihn häufte. So wenig es der Versicherung bedurfte, daß seine Scheine echt waren, so wenig hatte er eine Ahnung davon, daß es einen Jasmin Brülowitsch gab, noch, daß dessen abgegriffene Hundertnoten, die man so zuvorkommend

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Tiroler Post
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Page 2 of 12
Date: 22.10.1902
Physical description: 12
und 16 « zeitig, auf meinem Lieblingsplatzs im Garten ein Abendbrot für uns Herrichten zu lassen; als er fort war, erzählte ich Hugo, wie sich bte Sache verhielt, daß wahrscheinlich Gertrud nicht Lust gehabt habe, zu nur zu kommen, und daß ich Walther gleich gebeten hätte, die Notlüge, die er in seiner Freundschaft für uns ersonnen, nicht m Szene zu setzen. — Ich dankte aber auch Hugo für seine Güte. „Konntest du zweifeln, daß ich jeden Augenblick an deiner Seite wäre, wenn du meiner bedürftest? Elisabeth

, weil er mir Lebensglück und Lebenslust geraubt, jetzt bei mir und mein Schwager sei. „Unser Abendbrot ist fertig!" sagte ich, mich um wendend, dann griff ich nach Hut und Tuch und schritt voran in den Garten. — Hugo war tief traurig, und das tat mir leid. Ich wollte ihn trösten, sagte ihm, daß Gertrud sich schon noch besinnen werde, sie sei so jung und verwöhnt usw. Er schüttelte den Kopf: „Der Mensch muß büßen, was er selbst verschuldet — ich war treulos, nun wird es mir wieder vergolten!" Ich sandte noch am selben

Abend einen Boten an Walther,. er war ja nur wenige Meilen von hier, und ich konnte nicht mit Hugo allein sein. Walther kam gegen 9 Uhr am nächsten Morgen an, um 12 Uhr brachte eine Extrapost — — Gertrud! — Die beiden Herren hatten einen Spaziergang nach der Schlucht gemacht, sie traf mich allein. „Elisabeth, sie sind alle falsch!" Damit warf sie sich schluchzend in meine Arme, als wir kaum das Zimmer erreicht hatten. „Was ist geschehen?" drang ich in sie, und sie berichtete unter Weinen und Klagen

extra anrichten. Als wir eben dabei waren, brachte ein Blumenknabe einen Zettel für mich. Hugo hatte, das schöne Wetter benützend, mit Walther eine Partie nach der Koppe unternommen! Das neue Provinzialmujeum in Hannover. zu ihr ins Zimmer, das den Blick über die fernen Berge hat. Ich betete brünstig, der Gott, der Berge versetzen wolle für uns, wenn wir Glauben hätten, möchte die beiden Herzen zu sammenführen, die für's Leben zusammen gehörten! Ich wollte mich freuen an ihrem Glücke

, es sollte mir die Ruhe der Seele bringen, die ich allein für mich noch ersehnte. Ich hatte abge schlossen mit dem Leben, ich wollte nur im Glücke meiner Lieben Freude finden — und weshalb? Die Kirche in Fruttigen mit Doldenhorn und Altels (Berner Oberland). I. . Gertrud war sehr verstimmt und niedergeschlagen, um sie zu zerstreuen, schlug ich ihr einen Gang in die Schlucht vor. Sie schritt wortlos neben mir her und ich nahm mir vor, ihre Stimmung zu benutzen und für Hugo zu sprechen. Ich dachte mir's so schön

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 05.09.1928
Physical description: 4
. 6. Sept. Magnus, Freit. 7. Sept. Regina, Samst. 8. Sept. Maria Geburt, Sonnt. 9. Sept. Gorgonius, Mont. 10. Sept. Nikolaus Stinnes. Auch Begriffe haben einen wechselnden Kurs wert. „Hugo Stinnes, Kaufmann aus Mühlheim", so nannte sich einstmals in seiner bescheidenen Art der Mann, dessen Name für eine ganze Welt eine lange Zeit ein Begriff war. Nannte man den Namen, so sah man stolze Schiffe auf allen Weltmeeren, eine stattliche Rheinflottille, Kohlen gruben, Eisenwerke, Walzwerke, Bankhäuser, Kauf

häuser, mondäne Hotelgebäude, eine sinnvolle bis in die kleinsten Einzelheiten ausgearbeitete Organi sation, sah man Geld, so viel Geld, daß man £s mit Zahlen kaum zu fassen vermochte. Man sah in diesem Begriff auch einen Geist kühnster Initiative einer kühlen und sachlichen Berechnung, eines Prak tikers, eines Arbeiters, eines von einer Idee Be sessenen. Seit Menschengedenken gab es wohl nie mals ein wirtschaftliches und kaufmännisches Unter nehmen von solchen Ausmaßen und Dimensionen, wie es Hugo

Stinnes, der Kaufmann aus Mühl heim, aus dem Boden stampfte, emporwachsen ließ, sich ausbreiten ließ, zu einem Begriff schöpfte, zu einem Staat im Staate. Der alte Hugo Stinnes hat sich in seinem Leben viele Feinde erworben. Aber es gab wohl niemanden, der nicht seine geniale Persönlichkeit, seine weitsichtige Politik, die große Könnerschaft ehrlich eingestanden hätte. In den großen Generalversammlungen, in den Sitzungen des Reichstages sah man zuweilen einen kleinen Mann mit einem abgetragenen Anzug

, der wenig sprach, und dessen Miene nie ahnen ließ, was hin ter der gedrungenen Stirne vorging. Das war Hugo Stinnes. Die Verkörperung eines Begriffes, der sich in Worten und Zahlen nie umschreiben ließ. Am 11. April 1924 starb im Westsanatorium in Berlin der Mann, der dies alles geschaffen hatte. Starb der Mann, starb aber auch der Begriff. Was übrigblieb, wurde zu einem tragischen Schick sal: es verschwanden die stolzen Schiffe auf den Weltmeeren, es verschwanden die Rheinflottille, die Hochöfen

abgeführt. Die Tragödie ist beendet. Auch dann, wenn es dem Verhafteten gelingt, sich von dem Verdachte reinzuwaschen. Als vor ungefähr zehn Jahren in Deutschland die Revolution aus brach, da verhaftete ein etwas übereiliger Arbeiter rat den alten Hugo Stinnes. Auf den flammenden Protest fast der ganzen deutschen Wirtschaft hin ließ man den Kaufmann aus Mühlheim sofort wie der frei. Vor einigen Tagen verhaftete man den Sohn. Es hat niemand protestiert. Zwischen die sen beiden Tatsachen steht

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Tiroler Post
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Page 2 of 12
Date: 24.09.1902
Physical description: 12
zu glänzen. Ich muß fleißig schaffen und sorgen, Gertruds Aussteuer soll niemand an merken, daß keine Mutter sie ausgewählt. Eines macht mich traurig bei allem Glück, — die Liebenden legen zu großen Wert auf Aeußeres. Elegante Toiletten, Schmuck, prächtige künstliche Blumen, das interessiert beide, wie ihr Heim herge richtet wird, ist ihnen gleich. Gertrud meinte, es sei noch Zeit, daran zu denken, wenn sie aus Italien kämen, und Hugo sagte, um mich zu versöhnen, da er wohl merkte, daß mich ihre Lauheit

nach dieser Richtung hin schmerzte: „Elisabeth, unser Haus über lassen wir Ihnen, Sie verstehen es ja so prächtig, Behaglichkeiten zu verbreiten!" Dezember. Wie die Tage fliegen, wie die Feste sich drängen! Gertrud und Hugo müssen immer Menschen um sich sehen. Die schöne Braut will nicht nur von dem Erwählten bewundert werden, sie will um ringt sein von Verehrern und Hugo? ihn macht das glück- Katholifche Hofkirche in Dresden. lich, er ist stolz und eitel auf seine schöne Fee! Gestern schien es ihm indessen

sind, werden sie sich mehr in einander einleben. Die hehren Kunstwerke werden sie beide begeistern, die herrliche Natur wird sie fesseln, sie wer den sich da erst so recht kennen lernen und mehr innerlich leben, jetzt konzentriert sich alles im Aeußerlichen. Den 9. Januar. Gestern Abend sind sie abgereist, verbunden für's Leben, begleitet von unseren heißesten Segenswünschen. — Sie war schön wie die Sonne, die nach langen, grauen Wintertagen plötz lich durch die Wolken brach, als Hugo die Braut vor den Altar geleitete

. Das weiße Seidenkleid umfloß ihre schlanke Gestalt wie flüssiges Silber, und die weißen Myrtenblüten hoben sich leuchtend aus dem nachtschwarzen Haar. Hugo war ernst und still, wie es bei einem so wichtigen Lebensabschnitte natürlich ist; aber Gertrud schien nur Lust und Freude, Glück und Wonne zu empfinden, der Ernst der Feier war ihr noch nicht klar. „Er soll dein Herr sein!" hatte unser würdiger Geistlicher zum Tert seiner Predigt und auch zu dem der Tischrede gewählt. In der Kirche sah ich schon

, so gerne glücklich wissen. Aber kaum hatte ich den Mund geöffnet, um meine Ermahnung auszusprechen, sie möge doch stets bemüht sein, den eigenen Willen unter den ihres Gatten zu ordnen, da fiel sie mir schluchzend um den Hals und rief: „Lie bes, liebes Hausmütterchen, ich hatte mich so auf Rom und seinen Karneval gefreut, und nun will er nur Kunstwerke studieren!" Ich wußte nicht, auf was sich ihre Worte bezogen, waren sie schon eine Stunde nach der Trauung verschiedener Meinung? Hugo klärte

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Alpenland
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Page 3 of 8
Date: 07.04.1923
Physical description: 8
Jugend und in weiten Kreisen des deutschen Volkes hervorgeru fen hat. Hugo Wolf und seine Kunst. Vortrag Dr. Leo S a n d- b i ch l e r und Frau- Thora Sandbichler in der Innsbrucker Urania. Hugo Wests war nicht nur als Mensch, sondern auch als Tondichter stn sehr interessan tes und schweres Probten:. Es ist daher auch für den ausübenden Künstler eine ganz besonders schwere Auf gabe. feiner Kunst gerecht zu werden und das Publikum zu verständnisvollem Erfassen der Schönheit und Eigen art seiner Lieder

zi: erheben. Umso erfreulicher war es. t>aß das Künstlerpaar Sandbichler über -dankenswerte Aufforderung der hiesigen Uranialeitnng es übernahm, (ins in die ern-ste und schwere Kunst Hugo Wolfs einzu- t>ihren. Zwei Abende waren dieser Aufgabe gewidmet, and es muß gesagt. werden daß beide Abende ein voll wertiger Genuß waren und gute Abrundung und Ge schlossenheit zeigten. Tr. Leo S a n d b i ch l e r sprach a,n ersten Abend über Hugo Wolfs -Leben, am zweiten Abend über dessen Werke, seine Kunstrichtung

, insbeson dere in seinen -Liedern. Mit Liebe, tiefem musikalischem Verständnis und großem Fleiß wußte er dem Publikum Hugo Wolf als Menschen und Meister näher zu -bringen. Besonders wohltätig war es, daß er, so weit cs die knappe Zeit erlaubte, auch in die Feinheiten der ansac wählten Lieder, bevor sie gesungen wurden, emfi'chrte, wodurch das Verständnis des Publikums wesebtlich ge weckt wurde. Die Auswahl ans dem reichen Liederschatz des Meisters war eine treffende und in abgetönter Rei henfolge sang

-Frau T b 0 r a Sandb: chle r-M a n r wwie die aus tiefen: Leid geborenen, schweren, oft fast krankhaft -schwermütigen und ahnnnasreichen als auch 'dis lieblichen, humorvollen, märchenhaften, neckischen, so wie die oft fast schon abstrusen Lieder mit gleich innigem Erfassen und bester Gharak'eristik. Man aina durch alle Skalen des so reichen Gefühlslebens Hugo Wolfs, und es gab wohl niemanden im Publikum, bei den: nicht ir gend eines der Lieder eine besonders verwandte Saite ünschlng

::: Beifall mit riß und die Künstler zur Wiederholung nötigte. Von: rein künstlerischen Standpunkt sei ganz besonders das kurze, unvergleichlich liebliche Lied „Gleich und gleich", das die Biene und die Honigblüte chorakteristert. und das strahlend schöne, ewiger Harmonie entsprungene Lied „Gesegnet sei", hervor gehoben, -das wie ein brünstiges Tankgebet auf die Schönheit der Liebsten wie auf Weih rauchwolken -zum Himmel schwebt. Wenn Hugo Wolf nur diese beiden Lieder geschaffen hätte, dürfte er nie mehr

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 08.05.1914
Physical description: 8
(Schwarmverhinderung) und Wahlzucht sprach. Die für diesen Tag anberaumte Feuerwehrübung mußte deshalb um 12 Uhr mittags gehalten werden. Seifen, 3. Mai. (Matrikenführer, auf gepaßt!) Hier ist gegenwärtig folgender Fall an hängig, der sämtliche Matrikenführer interessieren dürfte und manche kopfscheu machen wird. Der Fall ist folgender: Ein gewisser Dr. Rainer, der vor zeiten hier Gemeindearzt war, hat einen Sohn Hugo, von dem er behauptet, derselbe sei im Jahre 1894 geboren. Den Grund dafür kennt man. Im hiesigen

Taufbuche Dom. VIII., pag. 46, findet sich unter Nr. 15 vom 3. Juni 1892 eingetragen: Hugo Eduard Franz Josef Rainer, ehelicher Sohn des Hermann Josef Rainer, Gemeindearzt hier, und der Maria Auer. Dieser Sohn ist laut Sterbebuch der Pfarre Sexten, Dom. VIII., pag. 37, Nr. 11, am 7. April 1893 gestorben. Weiter findet sich im gleichen Tomus des hiesigen Taufbuches pag. 52, Nr. 42, vom 25. Dezember 1893, eingetragen: Hugo Franz Maximilian Rainer, Sohn des Hermann Josef Rainer und der Maria Auer. Ferner

findet sich im gleichen Tonus des Taufbuches pag. 62, Nr. 17, vom 29. April 1896, noch eingetragen: Frida Karolina Maria Rainer, Tochter des Oben genannten. Sonst findet sich im hiesigen Taufbuche kein Kind eines Dr. Rainer mehr. — Dies die Auszüge aus den hiesigen Matrikenbüchern. Nun entwickelt sich erst die Hauptsache. Zuerst verlangte die Bezirkshauptmannschaft Lienz einen ex ollo- Taufschein über beide genannte Hugo und einen Totenschein über den verstorbenen Hugo. Diese Doku mente wurden

ordnungsgemäß ausgeführt. Aber nicht genug damit. Dieselbe Behörde verlangte ein zweitesmal einen Bericht darüber, ob noch ein an derer Hugo Rainer gemeint sein könne, worauf das hiesige Pfarramt den wahrheitsgetreuen Bericht er stattete, daß nach den hieramtlichen Matriken kem anderer Hugo Rainer gemeint sein könne als der am 25. Dezember 1893 geborene, da in den mesigen Amtsbüchern kein anderer vorhanden sei. Doch noch nicht genug. Auf weiß Gott wessen Da- zmischenkunft kam gestern ein hiesiger

Wachtmeister m die Pfarrkanzlei und stellte in Ausführung einer Zuschrift des k. k. Gendarmeriepostens in Steinhaus M Ahrntale an den hiesigen Matrikenführer die — won merke wohl — unverfrorene Anfrage: 1. ob das Taufbuch wohl ordentlich geführt werde und 2. ob die ex otto-S cheine wohl nicht etwa aus einem Familienbuche herausgeschrieben worden seien? 3. Habe er den Auftrag, sich bei der Hebamme zu erkun digen, wann der so heißumstrittene Hugo Rainer in ihren Ausschreibungen eingetragen sei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 18
Date: 01.09.1928
Physical description: 18
um sich ihren Raub zu schütze« Hugo StMNLs jun. verhaftet. Berlin, 30. August. Hugo Stinnes jun. ist heute hier verhaftet worden. Die Verhaftung hat ungeheures Aufsehen erregt. Wahrend sich Hugo Stinnes jun. zuerst vorsichtig und zurückhaltend über feine Kenntnis zu den fragwürdigen Geschäften feiner beiden früheren Angestell ten äußerte und nur zugab, daß er die notwendigen Mittel gegeben habe, änderte sich die Situation grund- legettb, als er seinem ehemaligen Sekretär von Waldow gegerrübergestellt wurde

. Bei dieser Konfrontation kam es zu dramatischen ©senen, da Waldow seinen ehemaligen Chef schwer be lastete und vor dem Untersuchungsrichter erklärte, daß Hugo Stinnes jun. von den Geschäften gewußt, ja daß er sie zum Teil direkt inspiriert habe. Unter der Wucht des gegen ihn vorgebrachten Materials mußte Stinnes auch zngeben, daß er Kenntnis von den Geschäften gehabt habe und ebenso von dem Zwecke der Verwendung des Geldes. Auch die Gegenüberstellung des gleichfalls in Haft be findlichen Beschuldigten Notmann

, des Direktors der Eisen- und Stahlübersee G. m. b. H., führte zu lebhaften Zwischenfällen. Auch dieser belastete Hugo Stinnes jun. erheblich. Gegen 6 Uhr hätte sich dann der dringende Tat verdacht gegen Hugo Stinnes jun. so verdichtet, daß der Untersuchungsrichter, obwohl anfangs keine Absicht der Verhaftung bestand, sich zur Aussprochung der Verhaftung gezwungen sah, weil erhebliche Verdunklungsgefahr ein getreten war. Um 338 Millionen Goldmark wollten die Patrio ten das deutsche Volk betrügen. Der Schaden

aus etwa 20 Milliarden. An gemeldet wurden aber 42 Milliarden, also mehr als das Doppelte. Daraus ergibt sich schon der riesige Umfang der be trügerischen Manipulationen, bei denen der Fall Stinnes natürlich nur eine unter den vielen Affären darstellt. Es besteht kein Zweifel, daß die Zentrale dieser Betrügereien im Auslande, und zwar in Holland und Frankreich zu suchen ist. Hugo Stinnes hat in Deutschland auch in weitest gehendem Maße die radikalen Rechtsverbände — bei uns heißt man sie Heimatwehven

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 18.02.1938
Physical description: 8
1946 gegenüber 2362 im Jahre 1936). Im Meldeamt wurden An- und Abmeldungen von Hauptparteien, Untermietern und Dienstboten 761075 (67.711) entgegengenommen, von Patienten des Kranken hauses 16.894 (19.660), von Gästen in Hotels und Eafthöfen 408.944 (35.144). Hugo Wolf Zum Todestag des Meisters am 22. Februar Noch heute wird in dem nahe von Wien gelegenen Ort Perchtoldsdors —• wohin man an Sonuragen gern zum Heurigen fährt — das Zimmer gezeigt, in oem Hugo Wolf im Februar 1888 wohnte

Dreiundv i erzigjährigen. Hugo Wolf war kein geborener Wiener, obzwar er die längste Zeit seines Lbens in dieser Stadt der Musik ver brachte. Er stammte aus dem Süden der einstigen Monar chie, aus Windischgrätz, wo er am 13. März 1660 geboren I wurde. Wolf war keineswegs, wie Schubert, eine weiche, ge- Mütter berühmter Männer Von Thaddea Gidlewska Die Beziehungen Napoleon I. zu seiner Mutter sind mit Beweisen zärtlichster Kindesliebe gezeichnet. Maria Lä- titia Ramölino-Bonaparte gebar ihren Sohn

Gewerbe anständig eine zahlreiche Familie und erzogen mit geseg netem Erfolg dreizehn Kinder und sieben Enkel. Er war ein frommer und weiser Mann, sie ein kluges und tugendsames Weib..." Mit unsagbarer Liebe hing Lenaus Mutter an ihrem genialen Söhn, scheinbar dessen trauriges Ende voraus-- «se-llige Natur, sondern von eigensinniger, finsterer Gemüts art. Sprunghaft., düster war sein Wesen, das aber, wenn es sich einmal erschloß, in.feiner unbedingten Ehrlichkeit uind Treue wie Gold war. Hugo Wolf

, der Vater, Philipp Wölf, der Ledermeister war, nicht seine Einwilli gung! zum Musikstudium geben. Schließlich aber gelang es Hugo doch, ihn umzustimmen und' so kam er im Herbst 1875 in das Konsevoatormm der „Ge'sMchast der Musikfreunde" nach Wien, die gerade jetzt die Feier ihres 135jähvigen Be standes begeht. Aber auch hier erregte sein unbeugsames, jähes Wesen Anstoß und so 'wird' Hugo Wölf „wegen Diszi plinarvergehen" kurzerhand entlassen. So unleidlich der junge Wolf auch sein konnte, so rührend

. Eine der schönsten von ihnen, der „Feuerreiter", wurde wieder in Unteracy am Atteriee geschrieben, ebenso viele Teile des' Goethezyklus' und die „Italienischen" und die „Alten Weisen" Gottfried Kellers. Mayerling, wo Oesterreichs Kronprinz Rudolf und Mary v. Betsera starben, war einige Jahre vorher für Hugo WoU eine Stätte unglücklicher Liebe. In „Marienyof", wo ihn Freunde als Gast für den Sommer >1850 ausnahmen, hatte er ein Herzensbündnis mit dem «schönen Fräulein Bally Frank, die seine Klavierfchülerin

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Tiroler Post
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Page 12 of 14
Date: 11.10.1902
Physical description: 14
so viel wie möglich beherrschend, „entweder du brichst den Verkehr mit Neuvilles ab und begleitest mich auf vierzehn Tage nach Lahn stein, von wo uns Hugo, auf meine Aufforderung, gewiß gern ab holen wird, oder — ich gehe, um nicht die Verantwortung für dich und dein Tun länger zu haben, ich könnte sonst deinem Gatten nie mehr unter die Augen treten!" „Also als Kindergärtnerin warst du mir beigegeben! Das ist sehr schmeichelhaft für eine Frau!" Sie machte eine Pause, dann - „Itm zwei Uhr fahre

, und ich bin wieder in der Residenz, Gertrud ist seht vier Wochen zu Hause und leidend. Sie ging damals mit Neuvilles, zwei Tage nach des Kindes Tod, ins Seebad und später nach Paris, Hugo ließ alles geschehen. „Vielleicht über sättigt sie sich bald und kommt dann als stille Hausfrau heim," entgegnete er, als ich ihm Vorwürfe machte, daß er nicht ein Veto eingelegt habe. „Gertrud hat zu jung geheiratet, sie ist noch ein Kind, das begehrlich die Hand nach allem Fremden, Glänzenden ausstreckt, laß sie prüfen, sie wird schon

erkennen, was echt ist, was Tand, dann wird sie befriedigt sein!" „Hugo!" entgegnete ich, „ich halte das für ebenso gefährlich, als wenn man ein Kind mit einem glühenden Ofen allein ließe, wenn es sich tüchtig verbrennt, wird es auch nicht mehr Herangehen, aber es kann lebensgefährliche Wunden davontragen!" Davor bewahrt sie ihr reiner Sinn!" gab er zur Antwort. Nun war Gertrud wirklich krank! Nervös bis zur Ilebel- launigkeit und halsleidend, sie hatte sich erkältet, vielleicht auch zu viel getanzt

mir aber vor, zu den Wirtschaftsersparnissen von meinem eigenen Gelde noch zu zulegen, ohne daß sie es ahnte natürlich, damit sie alle Verpflich tungen ausgleichen könne. Wir lebten still und friedlich, Gertrud war außer Bett, sollte aber am Abend nicht ausgehen. Unser täg licher East war Walther der seit dem Herbst nach der Residenz versetzt war. Es war mir aufgefallen, daß Hugo bis tief in die Nacht hinein in seinem Arbeitszimmer noch Licht brannte, ich sah auch, wie der Aktenbote ganze Stöße Akten brachte und holte. Hugo sah entschieden angegriffen

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 28.06.1930
Physical description: 4
vorstellen, fallen werden. Denn die Arbeitsdienstpflicht wird die Jugend aufrufen, arbeitslos sind aber auch viele ältere Männer, Frauen Der Draufgänger. Humoreske von Hans Arno, Leipzig. „Elly, glaube mir, Hugo ist bestimmt ein wertvoller Mensch!" Elly glaubte das ihrem Bruder Walter sehr gern. Sie glaubte es nur zu gern. Was sie aber an Hugo är gerte, das behielt sie lieber für sich . . . Walter hatte den Studienfreund für die Ferien ins Haus seiner Eltern eingeladen, um sich von ihm für das Examen

einpauken zu lassen. So war mit Hugo ein jun ger Mann im Haus, und Elly war ein junges Mädchen und . . . Ja, eben gerade dieses „und" war es, was sich gar nicht so anließ, wie Elly sich das dachte. Elly dachte sich die jungen Männer so ganz anders. So, daß man sich vor ihnen nicht retten konnte. Für ihre Begriffe, mit einem Worte, mehr Mann. Und Hugo? Wie war er nur? Artig, o ja, sehr artig! sehr wohlerzogen, unbedingt! Aber ! Man muß doch einer Frau so'n bißchen Weih rauch streuen! Sie zog die besten

jener nicht unbedeutend sein, die ent weder ausgesteuert aus ihrer Organisation oder als Un organisierte völlig ohne Unterstützung sind und daher aus menschlichen Gründen unterstützt werden müssen. Für diese allein, und nur für diese, soll die Arbeitspflicht ein geführt werden nach folgenden Satzungen: so gebunden sei! Und damit hatte er obendrein auch noch recht! Auf ihre kleinen Herausforderungen und Neckereien ging er nicht ein. Bestenfalls lächelte er. Er war eben „zu geistig." Und Hugo! Zähe Energie

gewesen sein, sie allein zu finden. Er machte sich wortlos daran, den Ge genstand an sich zu nehmen und wollte ebenso wortlos -das Zimmer wieder verlassen. — Das verdroß sie maß los und sie ließ ihrem Aerger Lauf. Es gehöre sich doch wenigstens ein Wort des Grußes, wenn man in das Zimmer trete. Er aber sei ungeschickt, kein feiner Mann, überhaupt kein Mann und eines fehle ihm, das gute Be nehmen! Hugo stand wie vom Donner gerührt. Ein Mensch, der sich seiner Hilflosigkeit bewußt ist, empfindet es dop pelt

. Und man hatte sich doch so viel zu sagen! Es war schrecklich! Sie hörte ihn oben im Zimmer unruhig auf- und abgehen» Er hörte sie unten im Hause hin- und hergehen, sprechen und Anweisungen geben. Eine Treppe trennte sie, zwanzig Stufen, zweimal zehn Stufen, von denen jedes nur zehn hätte dem anderen entgegenzukommen brauchen . . . So kam ihr Geburtstag heran. Hugo hatte viel nachgedacht. Es stimmte ja, er war ein linkischer Mensch, ein Flaps! Und sie hatte ganz recht! Er war auch kein Mann! Er hätte ihr längst für ihre Arroganz

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 09.06.1936
Physical description: 6
entschieden die Vaterschaft und be hauptet, nicht er sei Vater, sondern als Vater komme nur der Hugo in Betracht. Dreimal schon war der Rechtsstreit, ob Franz der Later sei, beim Obersten Gerichtshof, allein noch immer iveiß der Luifl nicht, ob der Franz oder der Hugo fein Vater ist. Aegenwärtig behängt der Prozeß wieder beim Landesqericht Innsbruck als Berufungsgericht. Der Student Franz aus Wien verbrachte feine Sommerferien 1S31 im Z i l l e r t a l und lernte dort die Kindesmutter kennen. Beim

des Landesgerichtes Innsbruck ausgehoben md die Rechtssache zur nelterlichen Verhand lung und Ent scheidung an das Landesgericht Innsbruck zurückverwiesen,' und zwar ms folgenden Gründen: Begründet ist die Mängelrüge insoweit, als sie sich über die Nicht- .illassung jenes Beweisantrages beschwert, der vom Beklagten dahin stellt wurde, daß auch die erbbiologische, anthropometrische und ichropologifche Untersuchung des Hugo, des klagerischen Kindes und :ner Mutter vorgenommen werde. Es darf dem Beklagten nicht ver

ehrt werden, auf die Berücksichtigung aller jener von ihm gestellten ieweisanträge zu dringen, die die Möglichkeit eröffnen, darzutun, :a& ein anderer als er Vater des klägerifchen Kindes ist. Diesem Zwecke diente auch der Antrag auf Untersuchung des Hugo, Sa der Beklagte behauptet, daß Hugo das Kind gezeugt hat. Da die bisherigen Untersuchungen des Beklagten, des Kindes und der Mutter Zweifel darüber offen ließen, ob Beklagter das klägerifche Kind «zeugt haben kann und der Sachverständige

die Abstammung des mndes vom Beklagten aus verschiedenen 'Untersuchungsergebnissen iür wenig wahrscheinlich hält, wenn sie auch nicht ausge schlossen werden kann, überdies der Sachverständige geradezu eine Vereitlung des durch die Untersuchung zu erreichenden Zweckes darin erblickt, daß nicht alle in Betracht kommenden Männer untersucht werden. Beklagter hat auch besondere Merkmale des Hugo bezeich- net, die auch das Kind haben soll, Beklagter aber nicht hat. Vor einigen Tagen fand nun beim Landesgericht

Innsbruck als Berufungsgericht die neuerliche 23erf)CEn Ölung statt. Zu die ser Verhandlung wurde auch der Hugo geladen. Hugo weigerte sich, die erbbiologische, anthropometrische und anthropologische Unter suchung an sich vornehmen zu lassen, weshalb der Vertreter des Be klagten den Antrag stellte auf zwangsweise Vornahme der Unter suchung an Hugo. Der Berufungssenat lehnte diesen Antrag mit der Begründung ab, daß die Zivilprozeßordnung keinerlei Vorschriften mthält, die derartige Zwangsmaßnahmen

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Date: 11.11.1920
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aus dem Stadtgebiete Bozen ausgewieien. Meran. Abg. Abram in Meran. Wie der heutige „Burg- gräfler" meldet, ist der fozialdemokratische Nationalrat Simon Abram in Südtirol eingetroffen und hat in MeEn Aufenthalt genommen. - Geeicht. Gesahrkichs Hochstapler. Die drei Brüder, der im Jahre 1898 in Osternburg, Oldenburg, geborene, nach Gelenerhorne, Gemeinde Halle, zuständige Laden kommis Hugo Pundt und seine beiden Brüder Ludwig und Her mann gaben sich als die Sohne reicher Eltern aus und benützten diese falsche

Vorspiegelung zu den verschiedensten Betrügereien. In Wirklichkeit waren sie die leider mißratenen Sprotzlinae eines pensionierten EisenbahnzngsführerS, der seit einigen Jqhren eine kleine Landwirtschaft in Gellenerhörne betrieb. Me drei Brüder hatten eine gute Erziehung genoffen und nachdem ffe mit gutem Erfolge die Volksschule absolviert hatten, widmete sich Hugo, der älteste der Brüder, dem Kaufmannsstande. während seine beiden Brüder Bürohilfsarbeiter bei der Eisenbahndirekrion in Oldenburg wurden. Hugo

. Hermann Pundt, trat im Frühjahre 1918 freiwillig aus dem Dienste bei der Eisenbahndirektion in Oldenburg und wandte sich nach Bremen, wo er mit seinen Brüdern, die sich gleichfalls dorthin begeben hatten, zusammenträf. Von da an machten die drei Brüder gemeinsame Sache. Die drei Burschen standen nun vor dem Innsbrucker Schöffen gerichte, des Betruges, Diebstahls in zahlreichen Fällen, wie auch der Falschmeldung angeklagt. Geistiger Führer der Angeklagten war der 22^ährige Hugo Pundt, die Brüder Ludwig

und H er mann seine Helfer, alle drei intelligente, verschlagene, zu dep „schönsten Hoffnungen" berechtigende, kübne und rücksichtslose Hoch stapler. Die gegen sie vorgebrachten Fakta sind in einer Anklage- schrist von 22 gedruckten Seiten niedergelegt und erreichen die Aah! von etlichen Dutzend kleineren und größeren Diebstählen, Heraus- lockungen und Betrügereien in verschiedenen Städten wie Berlin. München. Meran. Innsbruck usw. Die durch Hugo unredlich erwor benen, teils in Barem, teils

samt' den Eruierungsdaten über -die Pundts waren daher ungemein schwierig. Nach zahlreichen Fahrten in ganz Deutschland und Italien ka men Hugo Pundt unter dem Namen eines Dr. Christians, Ludwig als adeliger Gutsbesiherssohn und Hermann als Kaufmann nach Innsbruck. Die Zwillinge setzten ihre auswärts begonnenen Schwin- deleiesi fort und wurden endlich, nachdem sie inzwischen ihre mit der Familie des Prof. Wei^r aus Wien cmgeknüpften Beziehungen srenndschastlicher zu gestalten versuchten, in Meran

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