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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 29.09.1873
Physical description: 4
da: „Zu bestimmteren diplomatischen Vereinbarungen würde nur ein Anlaß vorliegen, wenn von irgend einer Seite der Friede bereits thatsächlich bedroht erschiene. Das sei zunächst glücklicherweise nicht der Fall, und wenn hie und da Besorgnisse betreffs ge wisser politischer Strömungen und Entwicklungen in anderen Staaten und deren etwaiger Folgen für den XXIV. Das vcrhänguißvolle Attentat. Lord Leonhard Eoremond blied am Eingange dcr Kammer, worin Hugo schlief, stehen, sein Herz schlug heftig in feiner Brust

, so stark, daß er sich einbildete, der Schläfer möchte davon erwachen. Hugo aber lag in tiefem Schlummer. Sein Kopf war bequem auf dem Kissen zur Ruhe gebettet, sein Gesicht ungewöhn lich blaß in Folge des Schmerzes seiner Wunde und seiner Erlebnisse der letzten Tage. Das matt bren nende Nachtlicht warf düstere Schatten im Zimmer umher. Lord Leonhard fuhr zusammen und trat un willkürlich ein paar Schritte zurück; ein Kampf zog sein Herz zusammen. Wie ähnlich er doch Paget sieht! dachte

suchten die Stelle, wo er die Waffe am besten ansetzen konnte, die er gezückt in seiner Hand hielt. Aber in demselben Augenblick, als ob ein Schutz engel ihn gewarnt, oder als ob der scharfe Blick sei- neS Feindes die Fesseln des Schlafes zersprengt, be wegte sich Hugo und schlug die Augen auf. Eoremond hatte keine Zeit, sich ungesehen zurückzu ziehen. Mit der Geschwindigkeit des Blitzes musterte ihn Hugo und begriff sofort seine gefährliche Lage- Einen Schrei auSstoßend. der gleich einem warnenden

Signal durch das alte Farmhaus klang, sprang er wie ein Tiger mit einem Satz aus dem Bett und stürzte sich auf den Feind. Halb betäubt von der unerwarteten Wendung, die die Sache genommen, schlug Eoremond mit seinem Messer blindlings umher, während er m.t dem Arm die Schläge seines Angreifers parirtr. Im nächsten Augenblick entriß ihm Hugo den Dolch, den er in eine Ecke des Zimmers schleuderte und dann geriethen Beide in ein Handgemenge, wobei Lord Leonhard mit Wuth und Verzweiflung kämpfte

ihnen nach und was nicht in einem Flusse beim Ueberschreiten des selben ertrank, fiel durch die russischen Geschosse. Alle Häuser der Jomuden und Borräthe wurden verbrannt. Rußland hat seinem Culturruhme einen neuen Lorbeer hinzugefügt. Afrika. Von der Westküste Afrika's sind neue Nachrichten gekommen, welche die Kunde, daß sämmt liche Eingebornenstämme westlich von Cape Coast sich Hugo vergaß seine Wunde und rang mit aller Kraft und Behendigkeit, die er besaß und die noch erhöht wurde durch das Bewußtsein, daß er um sein Leben

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 03.11.1873
Physical description: 4
den Weg zu einer vollständigen Begleichung der entstandenen Schwierigkeiten und gestattete dem Grasen Ludolf. Versicherungen der freundschaftlichen Gesinnungen seiner Regierung zu geben. der alte Hawkerö nach einer Pause. „Ich will Euch gerade nicht drängen, aber der Wind ist rauh unv ich werdr auch nicht viel Zeit mehr übrig haben, um un gesehen wieder ans Land zu kommen.' „Ich bin fertig.' erwiderte Hugo mit tiefer, ruhi- ger Stimme. „Wenn Ihr fertig seid, bin ich es auch,' versetzte HawkerS. „Ihr seid gebunden und ganz

zu Eurer Seereise fertig; nur habe ich hier so ein Gewicht, welches ich Euch an i>ie Füße binden will. Erst aber will ich die Segel etwas einziehen.' In diesem Augenblick schlüpfte Rosamunde wie ein Geist aus der finstern Kajüte und beugte sich über den Gefangenen, mit ihrem Messer die Stricke durch schneidend. Ehe einer der beiden Männer die Wendung der Dinge begreifen konnte, war Hugo frei und sprang in einer Art von Verwirrung auf. .Rosamunde, sind Sie es?' fragte er erstaunt. «Ja, ich bin eS' Ehe

ein anderes Wort gesprochen werden konnte, fielen die Seg-l und der alte Hawkerö sprang mit einem wüth-ndeu Aufschrei auf Hugo. Rosamunde flog in die Kajüte und wieder heraus wie der Blitz, in ihren Händen ein starkes Stück Holz tragend. Während ihrer kurzen Abwesenheit halte es Hugo ' so eingerichtet, daß die Oeffuung des Verdecks zwi schen ihm und seinem Gegner war. Jetzt ergriff er Ausland. Deutsches Reich. Die Urwahlen in Preußen haben in der letzten Woche des abgelaufenen Mona tes stattgefunden

: Die Nachwirkung der Veröffentlichung des Briefes Pius' IX. an den Kaiser Wilhelm macht sich in den clen calen Kreisen iv dem Grade bemerklicher, a!S man die dargebotene W^ffe und machte einen Anlauf auf feinen Feind. Begeistert und gestärkt durch die Anwesenheit Der jenigen, welche er liebte, schlug Hugo in einem gün stigen Angeublick, den alten HawkerS mit dem Hol; so gewaltig auf den Kopf, daß er keuchend nieder- stürzte. In demselben Moment, ehe der gefallene Mörder zur Besinnung kommen konnte, kniete Hugo

auf seiner Brust und band ihn mit denselben Stricken, die noch vor kaum einer Minute seine eigenen Fesseln waren und die Rosamunde ihm jetzt darreichte, Hände und Füße. „Werfen Sie ihn in die Kajüte,' sagte das Mäd- chen, schaudernd beim Anblick des teuflischen Gesichts jenes Schurken. Hugo zog den Gebundenen in die Kajüte und ver schloß die Thür. Als er zu Nosamunde zurückkehrte, blickten sich Beide eine Weile schweigend an. Dann erfaßte er des Mädchens Hand und sagte mit zittern der Stimme: „Miß Wi.lchefter

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 18.03.1884
Physical description: 8
. — Bis jetzt wurde keine Leiche der in den Kohlengruben bei Pocahontas New-Aork Verun glückten geborgen, da die Zeche noch brennt. Behufs Erstickung des Feuers ist die Einfahrt der Zeche geschlossen worden. Es steht nunmehr fest, daß kein Einziger der 150 in der Grube befindlich Gewesenen niit dem Leben davongekommen. Sensationsprozest Hugo Schenk und Genoffen. Nach der Ermordung der Josefine Timal war noch ein Posteinbrnch in Ardstätten in Aussicht genommen, der aber mißlang, fodaß Schlossarek ganz wild wurde

und sagte, er müsse unbedingt einbrechen und wenn er die ganze Postfamilie umbringen sollte. Schenk vertröstete ihn jedoch auf die Katharina Timal, von der die Verbrecher wußten, daß sie 2000 st. Vermögen hatte; sie lockten sie deßhalb nach Wien zu ihrer übrigens bereits ermordete» Nichte Josefine und von da spät Abends nach Pöchlarn. Dorthin gingen Schlossarek und Kar! Schenk voraus und suchten einen passenden Platz aus; als dann Hugo Schenk mit der Katharina Timal nachkam, fielen auf ein Stichwort

alle drei über sie her. Schlossarek erzählt: „In die» fem Augenblick fiel Karl Schenk von vorne, ich von rückwärts über die Timal her, haben sie zu Boden geworfen und gewürgt. Wie sie auf der Erde gelegen und sich gewehrt hat, sagte Karl Schenk: Ich halte es nicht mehr aus. Hugo Schenk hat das gehört, trat auf sie zu und schnitt ihr den Hals mit dem Messer durch. Ich habe ihr dabei eine Hand gehalten, Karl Schenk die zweite. Dann hat Hugo gesagt, wir sollen ihr die Säcke untersuchen und übergab

uns das Messer mit dem Wunsche, daß wir es ins Wasser werfen sollen. Das habe ich auch gethan. Ich und Karl haben der Timal den Stein umgebunden und sie in's Wasser geworfen.' Hugo schenk will/jedoch, wie überhaupt bei allen Mordthaten, nicht mit Hand angelegt haben und schiebt diesmal Alles anf seinen Bruder und Schlossarek. was Letzteren so aufbringt, daß er ausruft: „Ich bitte, Herr Präsident, Hugo Schenk wollte einmal daß wir ein Frauenzimmer an einen Baum anbinden, es mit Petroleum begießen

und dann anzünden sollen. (Anhaltende Bewegung.) Hugo Schenk lächelt. Präsident (in größter Aufregung): Lächeln Sie nicht, Hugo Schenk, Sie haben das Recht nicht dazu! Einem Manne, wie Schlossarek, obwohl er ein schrecklicher Verbrecher ist, glaube ich, Sie aber dürfen nicht lächeln. Wenn ich diese Akten durchblättere, finde ich die empörendsten Beweise Ihrer Grausamkeit. Am 21. Juli haben Sie die Josefine Timal ermordet, am 22. haben Sie ein Sparkassebuch behoben, sind mit der Emilie Höchsmann nach Melk

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 15.09.1873
Physical description: 4
- Depesche') bekannt, und wenn es dieser nicht gelang, den Zug unserer Interessen-Politik aufzuhalten, wird dies die neueste Publication noch weniger bewirken.' Bei den Czechen findet die Broschüre Helfert'S über die böhmische Frage eine getheilte Aufnahme. Und er erzählte ihr seine Geschichte, wie er sie seinem Pflegebruder, Martin Kroß, erzählt hatte. „Seltsam'' murmelte Miß Deane, als Hugo Chan- dos einen Augenblick inne hielt; dann fuhr dieser fort: „Jenes Kind, zum Manne herangewachsen

, hatte kürzlich das Geheimniß seines Lebens zn lösen unter nommen. Er ging nach Wilchester, wohin ihn die Spur des Briefes führte; er kam zu Lord Leonhard Evremond und entdeckte, daß dieser zwar nicht der Mann sein konnte, welcher ihn in MrS. Kroß Obhut ließ, daß er aber Kenntniß davon hatte. — Jenes Kind war ich!' „Sie!' rief Miß Deane erstaunt. „Ja!' erwiederte Hugo. „Und nun lassen Sie mich über meine Nachforschungen in Wilchester be richten.' Er erzählte von feinem Besuche zu Berwick-Hall

, von dem Portrait, von der Unterredung mit Lord BerwiS und von Lord Leonhard'S Bemerkungen, dann von seinem Besuch bei Mr. Hadd und dem Geist lichen, und schließlich von Lord Leonhard'S Besuch bei. ihm in dem Gasthof. Miß Deane lauschte mit zunehmender Spannung und Auslegung. „Aus meinem Wege hierher,' schloß Hugo, ver weilte ich kurze Zeit in London, um mir einige Ueber- reste von Kleidungsstücken zu verschaffen, die meine Pflegemutter wie Heiligthümer von jener Zeit her, als ich zu ihr kam, aufbewahrt

auf seine Kniee. Miß Deane sprang vorwärts, griff eS auf und be trachtete es gierig von allen Seiten. „DaS war meines Kindes Kleid. Ich stickte eS nach einem selbst erfundenen Muster. Was haben Sie mehr?' Hugo überreichte ihr ein silbernes Halsband und ein eben solches Armband von orientalischer Arbeit. „Paget kaufte dieses für daS Kind,' sagte Miß Deane. „Sehen Sie, hier sind des Knaben Initialen, ?. T., Paget Evremond, nach seinem Vater genannt Ich legte diese Schmucksacheu selbst um meines Kindes Hals

schuldige Achtung nicht reproduciren kann. Graf Chambord wird, sich dem« gegnete, schwand plötzlich jeder Zweifel und ia leiden schaftlicher Zärtlichkeit schloß sie ihn in ihre Arme. „Mein Sohn! Mein Sohn!' rief sie, ungestüm seinen Kopf an ihren Busen drückend, während ihre Thränen auf seine Locken herabfielen. „Ich dachte, Du wärest todt, und habe so lange um Dich ge trauert !' Sie küßte ihn stürmisch und zärtlich, und Hugo er wiederte ihre Liebkosungen mit Herzlichkeit. „Meine liebe Mutter

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 26.04.1924
Physical description: 8
. vrohungen Nchittchesinz gegen kumiinien. Nach einer Meldung aus Moskau hat Tschitscherin erklärt, daß Rußland einen bewaffneten Konflikt mit Rumänien unter der Bedingung vermeiden wolle, daß der Bevölkerung Bessarabiens Gelegen heit gegeben werde, durch eine Volksabstimmung über die Zukünftige Staatszugehörigkeit zu ent scheiden. SM ktinntt' ZntiiM. Hugo Stinnes ist zur selben Zeit gestorben, in der die allseitige Annahme des Berichtes der Sach verständigen 5 Jahre nach Friedensschluß wenig stens

die Allssicht auf eine sachliche Behandlung der Reparationssrag? eröffnet. Hugo Stinnes ist einem alten körperlichen Leiden erlegen. Märchen hafte Besitztümer, die er in den Iahren des wirt schaftlichen Niederganges aufgehäuft hat, läßt er zurück. Aber noch vermag niemand zu sagen, ob die Erben das Reich, das Hugo Stinnes geschaffen hat, zusammenhalten werden oder ob mit dem Tod seines Begründers auch sein Zerfall einsetzen wird. Vielleicht war der Höhepunkt, wirtschaftlich und politisch, schon

überschritten, als sich Hugo Stinnes auf das Krankenlager streckte. Vielleicht ist sein Sterben von dem Zweifel überschattet worden, ob die politischen Ratschläge, die er ge geben hat, nicht einen Teil der Schuld an der verhängnisvollen Entwicklung der letzten Jahre tragen. Es war stets ein Widerspruch in seinem öffentlichen Verhalten. So war bekannt, daß er seit dem Sommer vorigen Jahres eine Verständigung mit Frankreich für notwendig hielt. Das hinderte nicht, daß die ihm nahestehende Presse

und die Politiker, die als seine nächsten Freunde galten, der deutschen Politik bei Einstellung des passiven Widerstandes alle er denklichen Schwierigkeiten machten. Ueberraschen wird es auch weitere Kreise, daß nach einer Mitteilung Stresemanns Hugo Stinnes überzeugter Republikaner gewesen sei. Und doch haben gerade die Wirtschaftskreise, als deren Ex ponent Hugo Stinnes galt, die antirepnblikanische Propaganda der letzten Jahre finanziert, inspiriert und organisiert. Sein eigenes, auf der Kenntnis

schlimmster Be deutung. Die rheinisch -westfälische Industrie sah sich gezwungen, ungeheure Tribute zu entrichten, nur um das Recht zu erhalten, unter französischen Bajonetten die Arbeit wieder aufzunehmen. Der Ablauf dieser Verträge am 15. April war ein kritisches Datum erster Ordnung. Sie wurden dann bis 15. Juni erstreckt. Den Schlüssel für das widerspruchsvolle Wesen Hugo Stinnes' findet Georg Bernhard in seiner hugenottischen Abkunft. Er nennt ihn einen Ealvi- nisten in seinem kommerziellen Fühlen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.05.1874
Physical description: 8
ihn auf störte aus seinen comtemplativen Betrachtungen. z «Meyer — he alte Landratte— seid Jhr's wirklich noch immer?' Und der alte Meyer blickte in daS braune Gesicht seines Freundes Hugo, den er schon als Knaben spazieren gefahren. Aber diesmal zeigte sich beim Anblick des Gerngesehenen keine Spur der Freude in dem Gesicht des Alten, vielmehr nahm dasselbe einen kummervollen Ausdruck an, während er vom Bocke herniederstieg und dem Seemann die Hand entgegenstreckte. Dem Capitän mochte dies sofort

mit auffallen, denn er sagte theilnehmend rasch: „Nun Meyer, so sorgenvoll? Euch ist doch hoffentlich nichts Schlimmes widerfahren?' .Nein, mir nicht,' erwiderte beklommen der Alte. «Aber in der Welt geht's bunt her, und mitunter ist's Einem, als sollte man den Ver stand verlieren; auch bin ich ganz überrascht, Sie so plötzlich wieder zu sehen —' „Glaub's schon! Nun Alter, Ihr wißt Be scheid — nach der Admiralitätsstraße.' - Hugo wollte in die Droschke steigen. Der Kutscher drehte den Peitschenstiel

sollen theilweise demoralisirt »Ja, Herr, das ist eine eigene Geschichte — Sie müssen aber nicht erschrecken — es passirt so VieleS in der Welt —' «Was ist's denn?!'' drang Hugo ganz be stürzt in den Kutscher, »mein Bruder ist doch nicht todt?!' »Nein, das nicht, aber—' »Nun, waS denn aber? Heraus mit der Sprache!' »Ihr Bruder ist gesanglich eingezogen. — Sie weiden ihn nicht mehr in der Admiralitäts straße finden, sein Geschäft ist geschlossen.' »H^rr Gott, mein Bruder im Gefängniß?!' Hugo faßte

den Kutscher heftig am Arm. »Wes halb?' Eine Thräne drängte sich in daS Auge des bejahrten ManneS. «Sie wissen, wie lieb ich Sie stets gehabt habe — Beide! — Meine Frau, die Marianne, hat die langen Jahre bei Ihrem seligen Vater gedient. Er war ein so prächtiger Herr, und eS schneidet mir durch's Herz, wenn ich bedenke »Weshalb — weßhalb ist mein Bruder in- bastirt?' fragte Hugo, fast zornig zum zweiten Male. «Er hat seinen Speicher angezündet, um sich vor großem Verluste zu schützen, wie man sagt

, , daß die General versammlung nicht, wie es in einem Theile der Auflage durch ein Versehen irrthümlich hieß, am 24. (Psingstsonntag), sondern am Donnerstag 21. d. M. in Mais beim Kronenwirth abgehal ten wird. . — (Herr Dr. Franz Hall er), Advokat in Lambach, wurde am 10. d. in die Advokatenliste der Bozner Advokatenkammer als Advokat mit dem Wohnsitze in Meran eingetragen. «Vorgestern ist er verurtheilt — zu zehn Jahren Gefängniß.' Hugo; ließ nun die Hand müde auf der Deichsel der Droschke ruhen

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 21.01.1888
Physical description: 12
. welchen Kampf es ge kostet, bis Hugo's Eltern ihre Einwilligung zu seiner Wahl gegeben; als am späten Nachmittage desselben Tages Hugo und Liddy in Gemeinschaft mit Adolf nach dem Gartenhause gingen, hatte Hugo es bereits verstanden, seiner Miene einen heiteren harmlosen Ausdruck zu geben, alles, was zwischen seiner gestrigen Werbung und Die Familie MaUinger. Novelle aus dem wirklichen Leben von E. Marion. S4) (Nachdruck verbalen.) „Und ich soll sie nicht mehr früher sehen, soll kein freundliches Wort mehr

von ihr hören, nein Vater; das ertrage ich nicht,' sagte Hugo mit vor Bewegung zitternder Stimme und ohne sich um die nochmalige Warnung des Vaters zu kümmern, eilte er in das Zimmer seiner Mutter. Und wo hätte es jemals eine Mutter gegeben, welche dem Flehen und Bitten eines geliebten Sohnes auf die Dauer zu widerstehen vermocht hätte? Wohl kostete es einen harten Kampf und wenn Hugo seine Mutter weniger geliebt hätte, so würde er wohl in diesem Kampfe ermüdet sein und sich gereizt und verstimmt abge

wendet haben, aber Hugo liebte seine stolze, stets in blendendem Glänze einher- schreitende Mutter fast mehr noch als den Vater, und darum war es ihm unfaßlich, daß sie unversöhnt von ihm geyen sollte, auf Wochen vielleicht. Die stolze kalte Frau, welche nur für Aeußerlichkeiten zu leben schien, welche selbst dem Gatten gegenüber so wenig Herzlich keit zeigte, überhäufte gerade den Sohn stets mit den überschwänglichsten Zärtlich keiten. Er war ihr Abgott, ihr Alles, der Inbegriff alles Liebenswerthen

und Hugo schallte darum mit einer an Verehrung grenzenden Liebe zu ihr empöre Und so lag er denn auch jetzt zu ihren Füßen und bat und flehte in den rüh rendsten Ausdrücken um ihre Verzeihung und um ihre Einwilligung zu seiner Hei rat mit Ella. Schwächer und schwächer wurde der Widerstand der stolzen Mutter, endlich war das Eis gebrochen, mit dem sie hartnäckig ihr Herz gepanzert, sie beugte sich nieder und küßte ihn auf die Sttrue. „Laß es gut sein, Hugo, ich kann Dir ja doch nichts abschlagen,' sagte

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Brixener Chronik
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Page 6 of 8
Date: 28.07.1896
Physical description: 8
,, das von allen An wesenden nachgesprochen wurde. ' (Eine lustige Barbiergeschichte), deren Held Victor Hugo war, erzählt ein französischer Memoirenschreiber. Es war bei Brassier, der damals das ganze vornehme Paris rasierte. Wenn Victor Hugo den Laden betrat, so gewährten ihm alle Wartenden mit Bartstoppeln den Vortritt. Eines Tages erschien der Dichter wieder, alles trat respectvoll zurück, Hugo setzte sich nachdenklich in den Fauteuil vor dem Spiegel, Brassier band ihm in dem erhebenden Bewusstsein

, einen der gefeiertsten Dichter Frankreichs rasieren zu dürfen, mit Würde die Serviette um- Als er ihn aber einseifen wollte, machte Victor Hugo plötzlich eine brüske Handbewegung und sagte: „Einen Augen blick . . .' Dann trat er an das Pult der Casse, ergriff ein Stück Papier, das dort lag, Und begann mit seinem Bleistift Verszeilen darauf M kritzeln. B rassier wagte nicht, die Arbeit zu unterbrechen; er^Pt^rtc^bev-^^M ngeduld ,. der ganze Laden war mit harrenden CIMIen'vvll^ Schließlich hielt

er es nicht aus. „Verzeihen Sie, Herr Hugo,' sagte er, „ich habe heute sehr viel zu thun.' — „Ah, Sie haben viel zuthun! Ich auch!' Hugo war mit den Versen fertig, griff nach Hut und Stock und stürzte davon. Eine Viertelstunde später hatte sich der Laden gelichtet. „Nun zu den Kunden im Haus!', rief Brassier seinen Gehilfen zu. „Wo ist die Liste?' Ja, wo war die Liste der Kunden, die zuhause des Rasier messers harrten? Sie war vom Cassenpnlt ver schwunden— Hugo hatte aus die Rückseite eine Tirade seiner „LourZraves

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 13.09.1873
Physical description: 6
Gemüthsbewegun- bemerkte, sagte: „Meine Dienerin sagte mir, Sie wären ein Maler. Wenn Sie etwas von mir wünschen, was in meinen Kräften steht, können Sie sich auf «eine Bereitwillig keit verlassen. Vor allen Dingen aber, Mr. Chan- doS, muß Ähre Wunde untersucht werden. Setzen Sie sich, und erlauben Sie mir darnach zu sehen.' „Ich habe Ihnen vorher etwas zu sagen', erwie derte Hugo, indem er die größten Anstrengungen wachte, sich zu beherrschen. „Sind Sie dieselbe Miß Deane, welche in ihrer Kindheit

in Wilchester lebte und später in eine Schule zu Freiburg am Rhein ging?' „Ich bin dieselbe Miß Deane.' „Dieselbe Miß Deane, welche Lord Paget Evre- mond liebte und heirathete?' fragte Hugo weiterund seine Bewegung steigerte sich auf'S Höchste, als er fortfuhr: „Dieselbe Miß Deane, welche heute, so wohl nach menschlichen als göttlichen Gesetzen, Lady Gertrud Cvremvnd ist?' Miß Deane trat überrascht einige Schrick zurück und rief: jähriger Gefängnißstrafe und der Entziehung der Tem- poralien bedroht

von 7V auf 43 zusammengeschmolzen ist, und unter diesen 43 wiederum 10 nicht unbedenklich krank sind, so verfaßte PiuS IX. eiue Liste von neu zu ernennenden Car» dinälen, die er, in Rücksicht der Politischen Verhält nisse wahrscheinlich, nur im Auslande suchte. Da aber der Papst allein nicht Cardinäle ernennen kann. „Wer sind Sie, der diese seltsamen Fragen an! wich richtet? Wer sind Sie, der Vergangenes auf rührt, das ich todt und vergessen glaubte?' Hugo, schwach vom Blutverlust, gepeinigt von Schmerz, welcher ihm die Kugel

in seiner Wunde verursachte, kämpfend mit einer fast unwiderstehlichen Erregung, raffte all' seine Kräfte zusammen und ant wortete : „Ich bin Lord Paget Evremond's Sohn!' Die Dame stieß einen raschen, wilden Schrei aus und blickte mit Unwillen auf Hugo. „Lord Paget'S Sohn!' rief sie, sein Gesicht durch forschend, und wurde todtenbleich, als sie die Aehn- lichkeit mit dem verstorbenen Lord Paget bemerkte. „Sie Lord Paget Evremond's Sohn! Unmöglich! Er hatte nur einen Sohn

und dieser war auch der «einige!' Ueber Hugo'S Gesicht flog plötzlich ein verklärendes Lächeln. Er trat einen Schritt vorwärts und streckte seine Arme der Dame entgegen, indem er rief: „Können Sie die Wahrheit nicht errathen? Sagt Ihnen Ihr Herz nicht, wer ich bin? O, Mutter! Mutter!' Er zitterte einen Augenblick, als sie in wildem Schrecken auf ihn starrte; dann schwanden seine Sinne, er griff blindlings in die leere Luft und siel ohnmächtig zu ihren Füßen. XX. Mutter und Sohn. Als Hugo aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 28.11.1928
Physical description: 6
Sliege in einen Gang gstommen. lind allmäh lich Hab' ich erkannt, wo ich bin, denn ich war öfter hier, als Ihr Bater das Haus noch hatte. Und Hab' mich heraufgeschleppt, denn ganz deut lich Hab ich's gewußt: Sie sind dal Ich finde Sie, Mahr! Sie können mir gar nicht entgehen! Denn es geschieht doch alles nach einem Gesetz, Hugo Mahr. Sie, Sie haben uns zweien, dem Heinz und mir, so zugeredet damals, bis wir's selber glaubten, daß unsere Liebe uns Recht gäbe, uns das bißchen Menschsngefühl zu steh len

. Sie haben in Amerika immer wieder unse re Spur gefunden. Nu,, sind' ich die Ihre. Wir sind schon verbunden, Mahr, und bleiben's «uch. Da gibt's kein Entrinnen.' Sie zuckte jäh zusammen, schwieg und horch te. Von irgend woher vernahm man das Krä hen eines Hahnes, der es nicht erwarten konn te, bis die Nacht verging. Da wußte es Hugo Mahr: Es war allerhöch ste Zeit. Gottlob, daß die Frau das kleine Au to hatte! Er war selbst ein sicherer Fahrer. In kurzem konnte er sie bis zu ihrem Wohnort ge bracht

, eine Furcht ohneglei chen. „Da,' sagte er zitternd, „da ist die Tür! Und nun rasch, rasch!' Er zog sie hint-r sich her, den dunklen Gang entlang, die Stiege hinunter. Als sie aus der Haustür traten, wehte ihnen eine scharfkcilte Luft entgegen, wie sie dem aufdämmernden Morgen voranzugehen pflegt. Hugo Mahr verschloß die Tür und riß die Frau mit sich hinein in die Dunkelheit. Wie zwei Nachtgespenster waren sie anzusehen, als sie die kurze Strecke dicht, am Gebüschzaun dahin- huschten. Der schlechte Fuß

. Nur wer den Weg genau kannte, konnte ihn finden. Aber Hugo Mahr hatte ja feine Kind heit und Jugend hier verlebt. Ihm war jeder Steig noch bekannt. Dort, jenseits der kleinen Wiese, knapp a?n Berge angebaut, lag schon der Felsenkeller. Hugo Mahr wartete eine Minute, bis die dunkle Wolke, die eben gegen den Mond her ansegelte, diesen auch richtig erreicht hatte. Dann trat er sorgsam mit dem Fuße zuerst prüfend heraus auf die Wiese. Graue Nebelschwaden stiegen aus dem Moor grund. Hier mußte

man achtgeben. Rechts »nd links war klitschiger Aoden, in dem man bis zum Knöchel versank. Man mußte gerade auf dem schmalen Weg bleiben. Dann kam zu d-r kleinen Brücke. Da war diese schon glücklich erreicht. Aber eben, als Hugo Mahr seinen Fuß auf das Brett setzen wollte, riß ihn die'Hand der Frau zurück. Was war das? Man vernahm, etwas wie das Heulen des Windes und allerlei'Geräusche der Nacht. Eins Stimme klang auf. Zwei zitternde Gestalts drückten sich zwischen das Buschwerk. Aber die unbclaubten Aeste

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Der Burggräfler
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Page 4 of 12
Date: 28.12.1887
Physical description: 12
es ebenso, oder eigentlich noch schlechter, denn ich quälte mich schon seit gestern, Du konntest es doch in der! ersten Stunde gleich abthun.' ! „Aber die Situation ist für einen Mann ! doppelt peinlich, wenn er einem lieben' Mädchen gleich Dir, Kousine, sagen soll, 'daß ihm eine Andere zum Heiraten doch lieber ist.' „Grüß Gott, Kinder', sagte der alte Ramberg, indem er den Eintretenden beide Hände entgegenstreckte, „nun, seid Ihr einig?' „Einig, ja wohl, Vater, wir beide, sind einig', < sagte Hugo

etwas, gedehnt, „aber dennoch sind wir hier, um Einiges, mit Dir zu besprechen, Jeder. Pater j* „Ich höre, weiß..aber nicht, was k8..da noch zu besprechen gibt', MeintechersFaörr- kant und schaute, dabei -'von einem:- zum andern, denn ihre Mienen schienen ihm gar nichts von bräutlichem Glücke zu verkünden. „Ich und Liddy find einig, liebster Vater', begann Hugo wieder mit ewiger Anstrengung, „daß — daß wir einander nicht heiraten mögen.' „Mach keine schlechten Scherze, Hugo', grollte der Fabrikant

und seine Stirne zog sich in Falten. „Es ist kein Scherz, lieber Onkel', sagte nun Liddy und schmiegte sich zärtlich an den alten Mann. „Hugo mag ^mich nicht und ich — ich — ich habe ihn als Vetter recht gern, aber heiraten, .nein , heiraten mag ich ihn auch nichts Das „sagten wir uns gegenseitig und • sind gekommen, es! isÄli daß Du uns verzechest^ , > s u ,,, !fJ ] Er aber brauste-uaoild:-ausisund^mächte! sich beieahe rauh von ihr los. „Ihr seid verrückt', rief er mit mächtiger Stimme, „Ihr habt Euch gern

, aber heiraten mögt ihr Euch doch nicht, wer solchen Unsinn verstehen soll! Ich denke, Ihr sollt beide froh sein, daß Ihr es so gut habt und um das Glück Eurer Zukunft keinen zweifel haften Wurf zu wagen gezwungen, seid. Ihr kennt Euch von Kindesbeinen an und wißt, was Ihr an einander habt. Du Hugo bekommst eine Frau, geistreich, schöu, .ge bildet und von einem seltenen Edelsinn — Du Liddy wirst eine der reichsten Frauen des Landes und bekommst einen Gatten, der Dich sicher aus den Händen tragen

wird, wenn er Dlch nur erst hat.' ' „Aber- Vater'/ wagte Hugo nochmals imit wahrhaft' kläglicher Miene einzuwenden, „es- fehlt ja gar nichts in Deinem Calcul als die Hauptsache- -'daß wir einander nämlich nicht lieben.' '' * ' jj : -> . ■ (Fortsetzung folgt.)

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 8
Date: 03.07.1879
Physical description: 8
Eüer Name in gold'nen Bustaben obenan steh'n.' „Mein Name ist Hugo Eberhard,' sagte der Fremde. „Aus der Gedenktafel wird aber nichts werden können, da es im Geiste des neuen Evangeliums liegt, alle Tafeln, Bilder und Statuen mit Feuer und Schwert zu verfolgen. Hinsichtlich der Gedenktafeln,' — und er ließ seinen scharfen Blick über Uslaup's forschende Miene gleiten, — „ist die Neuerung sicherlich von großem Nutzen, indem hiedurch der menschlichen Eitelkeit nicht mehr geschmeichelt

Reformatoren in den Bauern so willige Werk zeuge gefunden haben, die Kirchen und Klöster von Kelchen, Monstranzen, Meßgewändern, und was dergleichen Dinge sind, zu säubern.' „Wenn ich bitten darf,' sagte Hoheneck, „so unter laßt derlei Reden, sie möchten meinen lieben Gast be lästigen.' „O nicht im Geringsten!' wehrte Hugo. .„Da auch ich Antheil an den Bewegungen unserer Zeit nehme, ge reicht es mir zu großem Vergnügen, Männer von Einsicht über unsere Zustände sich äußern zu hören

.' „Wenn das ist, dann laßt nur Eurer Zunge freien Lauf, Nachbar Uslaup,' sagte der Hausherr. „Und Ihr, Herr Hugo Eberhard, mögt den Imbiß nicht verschmähen, den ich Euch zum Abendessen mit frohem Herzen anbiete.' Hiemit lud er den jungen Mann zu den Erfrischungen em, welche den Tisch bedeckten. „Ein ganz vortrefflicher Wein, mein wackerer Gast wirth,' sagte Hugo; „schwerlich wird in des Bischofs Keller ein besserer liegen.' „Da habt ihr recht,' lachte Hoheneck; „des Bischofs Keller haben die Aufständischen

, zurückzufordern was sein ist.' „Wie meint Ihr das?' fragte Hugo. „Wie? Ist Euch unbekannt, daß alle Stifte und Klöster dem gehören, der sie mag nehmen?' entgegnete Uslaup. „Unsere Reformatoren haben klar und deutlich dargethan, daß diese Höllennester müssen ausgebrannt werden, *) da sie schnurstracks dem Evangelium zuwider laufen.' „Allerdings gebührt dem Reformator der Ruhm, den Untergang der Klöster herbeigeführt zu haben,' sagte Hugo in einem Tone, der zwischen Ernst und Ironie schwankte. „Ist Mönchthum

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Der Burggräfler
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Page 3 of 10
Date: 28.04.1886
Physical description: 10
aus unter großartiger Betheiligung stattgefunden. Als Hauptleidtragende folgten Testament gemacht und beim Kreisgerichte hinterlegt. Laut dessen sollte Hugo nach seinem vollendeten 24. Lebensjahre in den unbeschränkten Besitz der Herrschaft Lindach treten, sofern dem Grafen der Tod auf dem Schlachtfelds oder überhaupt in der Fremde ereilen sollte. Das aus der Guts verwaltung im Laufe der Jahre sich als überschüssig ergebende Geld sollte dann zwischen beiden Brüdern getheilt werden. Dies waren im Wesentlichen

die Be stimmungen des gräflichen Testamentes, und Heinrich kannte dieselben. Sein ganzer Haß richtete sich daher gegen den Knaben Hugo, ltub wahrlich, der Verwal ter zitterte nicht nmsonst für dessen Leben und Sicherheit. Der Frühling war in's Land gezogen, und herrlich grünte und blühte alles um Schloß Lindach. Der Verwalter machte täglich größere Spaziergänge mit Hugo^ denn allein ließ er den Knabetl nicht aus dem Schlosse, und dieser sehnte sich wie über seine Reisepläne sowohl, als über die beabsichtigte

Dauer derselben. Der junge Graf Hugo war ein schöner blühender Knabe und die Augen seines Ziehvaters ruhten gar oft mit Stolz und Wehmuth auf der schlanken, feinen Gestalt des lieblichen Kindes. Wie würde sein Vater sich freuen, wenn er diesen seinen an Leib und Seele wohlgerathenen Spröß ling jetzt sähe! Und wie zitterte der sorg same Verwalter für das Leben und die Sicherheit seines Zöglings, denn er traute dem Grafen Heinrich jede Schlechtigkeit zu und wußte, daß derselbe keinen Augen blick

und jähzornig und traktirte seine Diener gar oft mit dem Stocke, wenn sie seine Unzufriedenheit er regten. Er war unverheirathet geblieben und sah älter aus, als er war. Sein Haar und Bart zeigte sich bereits ziemlich stark mit grau gemischt und seine Gesichtsfarbe war lederartig gelb. So sehr alle Be wohner der Herrschaft wie des Städtchens über das lange Schweigen des Grasen Hugo besorgt und ängstlich waren und in den verschiedensten Muthmaßungen über sein Fernbleiben sich ergingen, so wenig schien

der eigene Sohn sich um den Ver bleib des Vaters zu kümmern; er wußte ja, daß des Vaters Leben oder Streben ziemlich gleichgiltig für ihn und seine Erb- ansprüche war, so lange Hugo lebte, denn der Graf hatte vor seiner Abreise ein

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 03.01.1883
Physical description: 4
dem Kaiser von Oester reich mitgetheilt und hinzugefügt: Nur ein einziger Mann vermag Maximilian zu retten, wenden sich Ew. Majestät an Victor Hugo, „den Dichter'. In Folge dessen soll sich der Kaiser wirklich an Victor Hugo ge wandt, und dieser auch sofort an Juarez telegraphirt haben. Leider traf, angeblich, die Depesche erst ein. als der Kaiser schon eine Leiche war. In einem Briefe an Victor Hugo, so- erzählt die Lega, drückt Juarez sein Bedauern mit den Worten aus: „Ich habe die Begna digung

allen Mächtigen Europa's abgeschlagen-, Ihnen allein würde ich sie nicht verweigert haben, wenn Ihre Depesche zur rechten Zeit eingetroffen wäre.' Bon diesem Brief erhielt Kaiser Franz Josef später Kennt niß.' „Heute,' so schließt die Lega. „hat der Kaiser Victor Hugo seine humane Vermittelung von damals vergolten. «Einen eigenthümlichen Selbstmord) erzählt die deutsche „Petersb. Ztg.' aus PleSkau: Dieser Tage erschien der Srabscapitäu Rewkewitsch vom Zarizynschen Jnsanterie-Negiment früh am Morgen

Wien. ^ Donan-Regnliruugs-Lose. — 4vroc. Triester. 5«) fl.-Lose. ^ Krakauer Lose. — Eomo-Rentenscheine — Laibacher Lose. ^ Lest. Kreuz- l» fl.-Lose. — Jnnsbrucker Lose. ^ Salzburger Lose. Am l5. Jän ner: Fürst Salm-Lose. 4proc. Theiß-Negnlirnngs- Lose. — Verlchiedencs. lVictor Hugo und die Affaire Qbersank.» Interessant ist die Art, auf welche die republikanische „Lega della Deiuocrazia' die Einmischung Vicwr Hugo's in die Oberdank-Affaire rechtfertigt: sie erzählt nämlich mit der ernstesten Miene

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 30.07.1891
Physical description: 6
Das ist unser Standpunkt. ES ist ein Unsinn, uns zu beschvldigeu, daß wir im czechischen Volke deu Haß und den Neid gegen das -oüudnlß Oesterreichs «it dem deutschen Reiche wecken und vähreu. Das ist nicht nöthig. Was wir gegen über der deutschen Nationalität uud ihrem Re- präsentantev. dem deutschen Reiche, füvl-n. ist auf der Mauer stehen. TodtenblSsse legte sich auf Mela's Antlitz. Schwankend erhob sie sich. „Hugo, Du maßt fort!' stieß fie anS. »Es ist Alles — Alle? verrathen!' Aber was war das? Er hörte ihre Worte

, sah ihre furchtbare Erregung gar nicht. Wie gebannt hinge» feine Blicke aa Martha von PagetS Züge». And das Mädchenß Wen» der Held ihrer kille» Träume vor ihr plötzlich Lebe» und Gestalt gewonnen, nicht der« zückt» hätten ihre Augen a» ihm hängen tSiinea. als fie auf Hugo Cyree sah. Mela'5 Erzählung hatte ihn schnell zu ei»em wahre» Ideal werden lassen in dem leicht empfänglichen Gemüth dieses noch halben SiudeS, weicht» die Welt und die Mensche» darin so gar »icht tanvte. So sah

sie Wie auf ein Traum bild ans den jungen Mann. Vergessen war MelaS Sorge, deren Lagst um eine vene Entdeckung; tonnte fie doch auch nicht im leisesten ahne», wa» eiae solche für sie bedeulete. .Hugo!' Mela'L zitterude Stimme löste deu Baun des Schweigens.' .Hugo, unsere letzte Zu sammenkunst ist belauscht worden, die Tante —' Sie «uterbrach sich selbst.' AIS hätte die bloße Nennung derselben die Mächt, Fräulein Elise Bolton herbeizuzanbero, so ertönte plötzlich aus der Achtung des Treibhause» her

—' Er blickte fie fragend au uns erröthend flüsterte Martha: .Ich heiße Martha von Vaget-TielleS l' Als das Mädchen kaum fünf Minute» später ins HauS zurückkehrte, war ihr so seltsam, so verworren zu Muthe, als hätte fie eine neue Welt betreten' Romantische Träume umgaufelte» in dieser Nacht ihr Lager, Träume vou einem edlen Helden, der fie aus Gefahre» befreite; dieser Held aber trug die Züge Hugo Syree'S ..... V. Eiue verhängoißvplle Entdeckung. Auf die Atacien-Billa hatte sich eine dunkle Wolke

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Brixener Chronik
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Page 6 of 16
Date: 16.03.1915
Physical description: 16
statt. Stiftsdekan Dr. I>. Hugo Huwyler v. 8. «. f. Gries bei Bozen, i 7>. März. Heute in oer Nacht ' , 1 Uhr verschied im Venediktinerstlfr Gries der hochw. Stiftsdckan Dr. ?. Hugo Huwyler nach längerer Krankheit im Alter von 37 Jahren, Sein Hinscheiden trifft den hochwst. Abt und den Konvent des Stotes Gries hart und schwer. Dr. ?. Hugo wurde zu Bund im Kanton Aargau in der Schweiz in der Nähe des Mutter klosters Muri am 28. Juni 1378 geboren, studierte . am Benedikrinergymnasinm Maria Einsiedeln

, trat im Jahre 1398 als Novize ins Kloster Gries ein und wurde nach Vollendung seiner theologischen Studien im Jahre M)A zum Priester geweiht. Im Jahre Z9i)5, sandte ihn der damalige Prälat AmbroS an die theologische Lehranstalt der Benedik tiner an Sas Anselmianum nach Rom behufs Fort bildung in der Theologie, speziell im Juscanonieum. Mir großem Eifer und Talent oblag p. Hugo durch vier Jahre den theologischen Studien und Dienst ag, den 16. März. promovierte im Jahre M)8 in Rom zum Doktor

der Theologie. Ins Stift Gries zurückgekehrt, wurde er im Jahre 1909 zum Lektor des Kirchenrechtes für das theologische Hausstudium ermmnt. Sein theologisch- juridisches Wissen war auf allen Gebieten gründlich und reich. Mehrere gediegene wissenschaftliche Ar beiten und Studien veröffentlichte er in den fol genden Jahren im „Archiv für katholisches Kirchenrecht.' Im Jahre 1912 wurde ?. Hugo zum Sub- prior und nach dem Tode oes Prälaten Ambros im Jahre 1913 zum Dekan des Benediktinerstiftes Gries ernannt

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 07.08.1873
Physical description: 4
waren, und in demselben Moment fuhr er erschreckt auf. als wäre er Plötzlich verwundet worden, und wurde todtenbleich. Er hatte aus dem Tiroler des jungen Lord'S einen diamantenen Ring bemerkt — das ge- treue Abbild jenes eigenthümlichen RmgeS, den feine Pflegemutter ihm als denjenigen beschrieben hatte, welchen sie an der Hand seines ihr nur einmal be gegneten unbekannten Valcrs gesehen. Hugo betrachtete denselben dann aufmerksam, und die Ueberzeugung gewauu immer mehr in seinem Herzen Raum, daß seine Ähnlichkeit mit Lord

, sein ganzes fer neres LedensMck abhing. XIII. In der Bildergallerie?z« Berwick-Hall. Hugo stand noch vor dem Bilde des verstorbenen Lord'S Eoiemond, bleich, traurig, anklagend, als Graf Berwick in die Gallerte trat und sich ihm näherte. Seine Aufregung unterdrückend, wandte der junge Künstler sich halb dem Grafen zu, auf dessen Gesicht noch der Eindruck des ihm widerfahrenen Unfalls be merkbar war. Das Licht fiel so aus das Antlitz deS jungen Mannes und auf daS Portrait zugleich, daß die sprechendste

Aehnlichkeit in jedem Zuge erkennbar war. Graf Berwick stieß bei diesem Anblick einen dumpfen Schrei aus und trat einige Schritte zurück, worauf er auf einen Divan in der Mitte des Zimmers niedersank. „Es ist sonderbar — sonderbar!' murmelte er. „Es ist ein wunderbarer Aufalt.' „Gewiß ist es sonderbar, Mylord', sagte Hugo. ..Ihr Sohn, sagten Sie, starb in seiner Jugend und unverheirathet?' > ' Der Graf nickte. „So viel ich weiß, haben Sie noch einen anderen Sohn, fuhr Hugo fort. Memorandum

befördert werden. Nur Sen düngen mit baarem Gelde werden, wie bisher, bis zum Gewichte von 1.25 Pfund per Stück zur Ver sendung übernommen. (Postalisches.) Von der Gmeraldirektivn der Posten wurde cine völlige Trennung der Begleit- „Ia, das nächstfolgende Portrait ist das meines zweiten SohneS Leonhard.' Hugo betrachtete das Bild, das neben dem hing, welches ihn so sehr ergriffen halte. Es war später gemalt worden, lange, nachdem das Original Erbe der Grasenwüide geworden war. Es repräsentirte

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 30.10.1873
Physical description: 10
, ungehindert fort, sich in dir kirchlichen Angelegenheiten des EantonS Genf zu mischen. Seine jüngste Kundgebung ist ein nahm, mit welchen HawkerS seinen Gefangene» an redete. Wie festgebannt blieb Rosamunde an der Thür stehen und wartete auf die Antwort, und als Hugo sprach, erkannte sie seine Stimme und ihr Herz hüpfte vor Freude in ihrer Brust. „Er hier!' murmelte sie, ihren Platz wieder ein nehmen ; „dann bin ich sicher genug. Ich habe nichts mehr zu fürchten.' Das freudige Erstaunen über Hugo'S Nähe

lähmte sie einen Augenblick; aber der Freude folgten rasch ordere Empfindungen, als sie aus dem Gespräch der beiden Männer hörte, daß Hugo ein Gefangener war — Empfindungen von Verwunderung und Schrecken. Die Zeit schwand unbemerkt dahin. Das Schiff verließ die Bucht und stieß in die offene See, ohne daß Rosamunde darauf achtete. Ihre Gedanken waren nur mit Dem beschäftigt, der sie zweimal aus der Gefahr befreut hatte und nun selbst der Hülfe sosehr bedürfte. Endlich, alS Hugo auf das Verdeck

zurücksank, nachdem er einen letzten Blick nach dem treuen Mar tin Kroß am fernen Ufer gesandt hatte, und der alte HawkerS ihm sagte, daß er sich mit dem Himmel aussöhnen möge, - schlich Rosamunde wieder au die Kajütenthür und schaute hinaus. Sie erkannte in der Dunkelheit die Gestalten der beiden Männer — der alte HawkerS stand erbar- mungslos am Steuer und Hugo ChandoS lag hülf- Jnterdict, welche« er gegen die von den Genfer li- beralen Katholiken gewählten drei Pfarrer geschleu dert hat. Er verbietet

kann in das Dorf ren nen. wenn er es für nöthig hält ; aber wenn es ihm auch gelingt. Jemanden auf den alten HawkerS zu Hetzen, so würden sie ihn doch nicht einholen, er' würde einfach umkehren und ihnen eotgegeofähreo^' . ^ „DaS würdet Ihr nicht wagen,' fagte Hugo^' I ^.Das würde ich doch!' erklärte HawkersHitimmt.^ „Ich würde sie einladen, daß Schiff zu durchsuchen, wenn.sie meinten, daß außer mirnoch Jemand am Bord sei, denn ich werde eichige Menschmseele - Nachdruck hinzu. ^ Rosamunde 'mnfaßte

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 14.03.1935
Physical description: 6
der Musik mit dem Texte er reicht haben. ^ ^ ^ Unter den Tonsetzern ist Hugo Wolf, dessen 75. Geburtstag am IS. März gefeiert wurde, einer der genialsten Liedermeister. Darüber schreibt Grete Schoeppl: Hugo Wolf, dessen Lieder von nur schwer zu gänglicher Schönheit heute bei fast keinem Kon zertabend fehlen, hat sich mehr als einmal aufs heftigste dagegen verwahrt, bloß ein Liederkom ponist zu sein. Cr erblickt in dieser Beurteilung den Vorpurs der Einseitigkeit im künstlerischen Schaffen

Lustspielstoff, der auf Hugo Wolf schon lange feine Anziehungskraft > geübt, durch „Poesie und dramatisches Talent' in die rechte Form zu bringen: Rosa Mayreder, der be kannten Wiener Schriftstellerin, war es in Ihrer Erzählung nach dem Spanischen „Der Corregidor' gelungen, eines Künstlers große Sehnsucht zu er füllen. Im März schon wollte Wolf mit der Tonsetzung beginnen. Seine Freude verrät ein Schreiben an Kauffmann aus diesen Tagen: „Ich freue mich unsäglich auf den heurigen Frühling. Fängt's

, schweren Leiden gestorben. Seine bekannteste und beste Ar beit ist das Wiener Goethe-Denkmal. Hervorragend sind auch sein Johann-Strauß- und sein Schindler- Denkmal im Wiener Stadtpark, die Monumental« brunnen „Macht zur See' und „Macht zu Lande' vor der Hosburg, seine Gruppen „Philosophie' u. „Theologie' in der Wiener Universität, das Grab denkmal Hugo Wolfs auf dem Zentralfriedhof und andere Skulpturen. Sehr bekannt ist auch sein Kai serin Elisabeth-Denkmal in Salzburg, sowie zwei Büsten Mozarts

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Books
Year:
1917
Zur Würdigung des vatikanischen Kirchenrechts : Rektoratsschrift. - (Bericht des Prorektors ; 1914/15)
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Page 74 of 236
Author: Hörmann, Ludwig ¬von¬ / von Walther von Hörmann zu Hörbach
Place: Innsbruck
Language: Deutsch
Location mark: II 7.432/1914-15
Intern ID: 339667
Hugo von Hurter. Hugo von Hurter stammte aus einem alten Geschlechte in Schaff hausen, das sich bis auf das Jahr 1474 geschichtlich zurückverfolgen läßt. Damals war einer seiner Ahnen, Kaspar von Hurter, Herold des Kaisers Friedrich III. im Elsaß und überbrachte im Namen der Eidgenossenschaft den Fehde brief an Karl den Kühnen. Die lange Ahnenreihe weist Doktoren, Ratsherren und Magistraten auf. Hugo von Hurters Großvater war Landvogt im Tessin, das damals eidgenössisches Untertanenland

war. Der Sonnenschein eines glücklichen Familienlebens leuch tete dem Knäblein, das am 11. Januar 1832 zur Welt kam, in Geist und Herz. Hugo von Hurters Vater, der protestantische Antistes (1835—1841)' Friedrich Emanuel von Hurter, hatte durch sein Werk „Geschichte Papst Innozenz III. und seiner seiner Zeitgenossen (1834—1842) seinerzeit einen fast'europäi schen Ruf erlangt. Aber dieses Werk und vielmehr noch sein im Jahre 1844 erfolgter Uebertritt zur römischen Kirche zogen ihm zahlreiche Anfeindungen

zu 1 ), so daß er Schaffhausen verlassen mußte. Während Friedrich Emanuel von Hurter in Oesterreich eine ehrenvolle Aufnahme fand, zum Hofrat und Reichs geschichtsschreiber ernannt wurde, gewann sein 13 jähriger Sohn Hugo in Papst Gregor XVI einen väterlichen Gönner. In der Propaganda in Rom oblag Hugo von Hurter seit Herbst 1845 den humanistischen Studien und fand später (1849) Aufnahme in das Collegium Germanicum, wo er seine philosophischen und theologischen Studien mit dem Doktor grad der Theologie am 4. September 1855

ehrenvoll beschloß. Im Herbst 1858 kam Hugo von Hurter als Professor an die Alma mater Oenipontana, und dozierte an derselben ununterbrochen 112 Semester. Seine Lehrtätigkeit hat einer ') Vgl. „Geburt und Wiedergeburt' von Friedrich Emanuel v. Hurter (1845).

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