Sonntag, 23. Februar 191A .Meraner Zeitung' Slr. 24. Seite 3 yste!leben im Zspan. Bon Dr. Karl Mischte. Der Fremde, der nach Japan kommt, wird an den Plätzen, die eben von Fremden besucht zu werden P. legen, auch europäisch eingerich tete Hotels finden, sei es im Besitz von Euro päern, wie in den Hafenorten Aokohama, Kobe, Nagasaki. sei es im Besitz von Japanern, wie etlva in Tokio, Nagoya, Hakane, Nikko, Kamakura usw. Im allgemeinen überwiegt ver englische Stil im Essen und in der Lebend
- gewohnheit/und wenn man auch nicht alles so findet wie zu Hause, so geht es doch immer hin europäisch zu, und man'kann sich nicht beklagen- Wenn man aber etwa den Fujiyama be steigen-Sder sich in der wunderschönen Um gegend dieses prachtvollen Berges ein paar Wochen aufhalten will, wenn man die Ge genden des Biwa-Sees oder gar die japani schen Alpen bereisen will, was jedem zu emp fehlen ist, der Japan richtig kennen lernen möchte, der ist aus original japanische Hotels angewiesen. Da wird er vieles
sich zusammen und sparten jahrelang eine Reise kasse, um eine Wallfahrt nach irgendeinem besonders heilioen Tempel anzutreten; die religiöse Seite spielte dabei stets eine gerin gere Rolle als die Freude am Bummel. Ver wandtenbesuche und anderes kamen hinzu. Tie Folge von der großen Reiselust, die sich im japanischen Volle seit Jahrhunderten fest-! stellen läßt, find die vielen Hotels, die man überall findet, selbst in den kleinsten Dörfern. Sie sind allerdings in den meisten Fällen Primi io g:nug
ist wieder Wohnraum und Speisesalon. Will man Weiterreisen, so erscheint der Wirt mit einer langen, natürlich japanisch gezirkelten Rechnung, die man nicht versteht. Ich habe vorhin vergessen zu erwähnen, daß es altjapanifche und in den mei'ten japani schen Hotels noch beibehaltene Sitte ist, gleich beim Eintritt in das Hotel der bedienenden Amah ein paar Yen als „Teegeld' einzu händigen. Das gilt als eine Anzahlung und wird nachher bei der endgültigen Bezahlung abgerechnet. In den alten feudalen Zeiten nahm