, mit lächelnder Fratze und weißen Zähnen, woran Stücke Goldes in der Größe eines halben Fingernagels glänzen, öffnet den Wagenschlag. Wir sagen dem Secretär des Hotels unsere Wünsche. Sosort öffnet ein Neger die Thür zu einem Fahrstuhl der mit rasender Schnelligkeit uns in das siebente Stockwerk bringt, er hätte uns ebensogut in das zwölfte emporschnellen können. Wir sahen uns den Salon etwas an, der unsere Woh nung bilden soll; aber schon wieder kommt ein Neger, der einen Krug filtrierten Wassers bringt
, worauf ein großes Stück Eis schwimmt, denn es ist Sommer und heiß. Dann harrt er unserer Befehle, ob wir ihm ein Telegramm zu besorgen, einen Wagen zu bestellen oder eine Zeitung zu holen austragen. Sehen wir uns nun das Hotel selbst an. Ein Riesen gebäude ist es, das 10, 13, ja 14 Stockwerke enthält. In Chicago nennt man derlei Hotels „Himmelkratzer' oder „Wolkenschieber'. Im Erdgeschosse befindet sich meistens eine mehr oder weniger glänzend ausgestattete Marmorhalle
, die auch auf den Tischen liegen, der Salon ist meist holzgetäfelt, der Boden mit den schwersten Teppichen belegt. Unter den Möbeln fehlt niemals der dem Amerikaner unentbehr liche Rohrschaukelstuhl, die Wände sind mit Stichen und Bildern bedeckt. Derlei Salons und Zimmer enthält ein großes ameri kanisches Hotel 200. und noch mehr. Alle Räumlichkeiten des Hotels werden mittelst eines Systems von Metall röhren geheizt, in welche heißes Wasser ein- und aus geleitet wird, alle sind elektrisch beleuchtet
, während zur Reserve auch volle Gasbeleuchtung vorgesehen ist; alle Klingeln und Uhren des Hotels werden elektrisch in Bewegung gesetzt. Die neuesten Erfindungen werden zugunsten der Hotelgäste ausgenützt. Paul Bourget er zählt als Characteristikum u. a., dass in fünf New-Aorker Hotels, die er besuchte, fünf verschiedene Systeme der Entleerung von Waschtischen und Badewannen ange wandt gefunden habe. In jedem Corridor des Hotels befindet sich z. B. ein Briefkasten; steckt man in dem selben einen Bries, so rutscht
Wort der Scheibe zu richten und aus emen Knopf zu drücken, und die Bestellung ist besorgt, der Wagen steht unten bereit. Was von den großen Hotels, gilt auch von den kleinen, überall ist alles für die Bequemlichkeit des Amerikaners aufs sorgfältigste hergerichtet. Charakte ristisch sür die Diners in den großen Hotels, die natür lich auf das lucullischste dem weitgehenden Nahrungs- bedürsnisse des Amerikaners Rechnung tragen, ist es, dass vielfach unter den Gästen an der Tafel regelmäßig