Seite 4 vom Iremöenverkeyr in Seutfthlanö. Aus allen Wien Deutschlands kommen Klagen, daß der Reisendenverkehr bedenklich nachlasse; nach der Statistik großer Hotels bleibt Heuer, die Zahl der sonst -regelmäßig Deutschland aussuchenden Ausländer hinter der von früheren Iahren erheblich zurück, die sonst um diese Zeit längst -erfolgten Anmeldungen für den Sommer stehen noch aus, und Nachrich ten aus den großen Reisebureaus des Auslan des lassen darauf schließen, daß in diesem Jahr Deutschland
die billigen Preise in Deutschland benützte, möglichst viel einzukaufen, so trifft auch dies nicht mehr zu, seit sich alle Inlandspreise denen des Auslandes angegli chen haben,- eine Reihe von Gegenständen aber, namentlich aus der Luxusindustrie, die doch Hunderttausenden von Arbeitern das Brot gibt, würde von den Einheimischen selber nur in so geringem Maße gekauft werden, daß ihre Her stellung sich ohne den Absatz an den Ausländer nicht mehr lohnte. Genau so verhält es sich mit vielen großen Hotels
auch später sür immer meiden. Nun erhebt die „Münch. Ztg.' die Anklage, daß die Deutschen freilich auch selber ein gut Teil schuld find, daß besonders die Amerikaner, die im letzten Jahre hier waren, sich überlegen, wiederzukommen. In unverständiger Kurzsich tigkeit seien sie vielfach übervorteilt worden, trotz aller Warnung, besonders in Hotels, deren Aufmachung und Einrichtung in keinem Ver hältnis zu ihrer Preisforderung standen; dieser Vorwurf treffe auch viele Behörden, die mit ihren abschreckenden
Fremdensteuern ver führend vorangingen. Die großen Hotels, deren Betrieb auf das Ausland zugeschnitten sein muß, sind genötigt, höhere Sätze zu nehmen, aber ein «einfacher Vergleich ihrer Preise mit den in England, Amerika und der Schweiz ge forderten zeigt, daß sie immer noch billiger sind als diese — nur Kommt vielfach ein städtischer Steuersatz hinzu, der die Preise ungewöhnlich steigert und den Reisenden am meisten ver ärgert. Daß schließlich die Regierung in der letzten Zeit sehr erschwerende