, sollte für diesen greisen, brutal veranlagten Magnaten zum Verhängnis werden. Er wußte, daß Herr Ad vokat Dr. Gyr in Schwyz jedesmal im „Adler' Einkehr hielt, wenn er nach Küßnacht kam. Diesen Umstand wollte der gemeine Pamphletär nun be nützen, um die Besitzerin des besagten Hotels, die dieser Despot bitter haßt, in gemeinster Weise zu verdächtigen und zu ruinieren. — Da kam nun eines schönen Morgens im Monat April des Jahres 1904 wie eine verheerende Bombe ein unsäglich schmutziges Pamphlet in die Urschweiz geflogen
, daß ein solcher Mann sich »in dem Pamphlet einer so unsäglich ordinären Sprache bedienen kann, wie man sie noch am Wirts tische in übelberüchtigten Kneipen zu hören be kommt, wo alle Scham dahin ist!' Und doch ist dem leider so! Ebenso ist es sehr zu bedauern, daß der Pamphletär einen Teil der offenbar gewollten Wirkung erreicht hat, indem nämlich die gewesene Wirtin des Hotels „Adler' seinem Hasse — nach deren Ursache wir nicht fragen wollen — zum Opfer gefallen ist. Die mit weichem Gemüt begabte Frau und Mutter
herziger kleiner Kinder, erlag dem ihr angetanen Schimpf; sie konnte es nicht ertragen, daß man mit Fingern auf sie zeigte, daß sie als eine „Verworfene' gelten sollte — sie be- wog ihren Gatten, das Hotel zu verkaufen, zumal der Besuch des Hotels seit Erscheinen des Pam phlets nachgelassen hatte. Wie man mir ver sichert, habe die Frau so gealtert, daß wer diese vorher gesehen und jetzt wieder sieht, sie kaum mehr kennt. Ein Frauengemüt hat eben selten die Stärke, die dem Gemüt des ManneS gegeben