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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Social sciences , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2002
Vieles war anders : volkskundliche und zeitgeschichtliche Aufzeichnung über Villanders
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Page 26 of 234
Author: Augschöll Blasbichler, Annemarie / von Annemarie Augschöll Blasbichler mit Zeichnungen von Hans Gasser
Place: Villanders
Publisher: Bildungsausschuss Villanders
Physical description: 226 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 226
Subject heading: g.Villanders ; z.Sozialgeschichte 1880-2000<br>g.Villanders ; s.Heimatkunde
Location mark: III 197.803
Intern ID: 300545
, die über Jahrzehnte am selben Dienstplatz gearbeitet hatten, dort oft auch „augenährt“ wurden, kamen andere „ins Spitoul“, also ins Altersheim, wo sie, auf Lebensmittelspenden angewiesen, ihre letzten Tage fristeten . 35 Der Briaftrougr-Luis Gegen Mittag kam der Briefträger-Luis völlig verschwitzt im Dorf an, nachdem er bereits unterwegs einige Male eingekehrt war, um allfällige Post oder Zustellungen abzugeben, Bescheide und Mitteilungen zu hinterlassen, meist auch für benachbarte Höfe. Seine Kanzlei bzw

. sein Lager hatte er zuerst in der Gemeindekanzlei im Schulhaus, später im sogenannten „Back ofen“ beim Gassenschuster. Dort wurde er bereits von einigen „Dörflern“ und von Leuten, die gerade im Dorf zu tun hatten und Post erwarteten, abgepasst. In die beiden Gasthäuser, zu den Carabinieri, zum Frühmesser und ins Widum brachte er die Post persönlich, waren dort ja auch die paar Tageszeitungen, die ins Dorf kamen, abzugeben. Auf Wochen- und Monatsschriften waren hinge gen mehrere Haushalte abonniert

. An Schultagen konnte der Briefträger nach dem Nachmittagsunterricht den Kindern die Post für daheim und die näch sten Nachbarn mitgeben, so dass er sich viele Wege ersparte. Auch sonntags nach dem Hauptgottesdienst war er in seiner Kanzlei, um die lagernden Post sendungen zu verteilen. Ihm folgte der Ribeser Hans wie ein Hündchen, nahm ihm manchen Weg und manche Obliegenheit ab und fungierte nicht selten als Lückenbüßer bei einem Viererwatter. An bestimmten Wochentagen musste der Briefträger bestimmte

Runden gehen, so zum Beispiel nach Gravetsch, nach Stofeis, über Sauders, über Unter-St.-Stephan. Dort gab es auch Briefkästen. Ob oder wie oft diese geleert wurden, kann heute niemand mehr sagen. Dem Briefträger-Luis wurde auch allerhand Geldverkehr anvertraut, zum Teil sogar das Abheben von Renten. Er war außerdem lange Jahre Mitglied der Villanderer Musikkapelle. Während des Zweiten Weltkrieges trug seine Frau in Villanders die Post aus. Nach seiner Pensionierung übernahm sein Sohn Sepp den Dienst

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