, sei nur über dieses Thema gesprochen worden. Sicher ist jedoch, daß Charlotte dem Papst den Entwurf eines Konkordates (Vertrag zwischen Kirche und Staat) übergab und daß sie das Kabinett des Papstes als eine Wahnsinnige verließ. Um ringt von Kardinälen und Prälaten, begab sie sich mit verstörten Blicken, finster und schweigsam zu dem Wagen zurück, der sie wieder in das Hotel brachte. Dort angelangt, herrschte sie ihre Umgebung kurz an, sie könn ten sich zurückziehen. Dann schloß
, zum Va t i da n zu fahren. Dort an gekommen, verlangte sie ungestüm, zum Papste geführt zu werden. Obwohl man zögerte, diesen zu so früher Stunde zu stören, blieb nichts anderes übrig, als die furchtbar aufgeregte, In tiefe Trauer gekleidete Kaiserin in sein Gemach zu führen. Kaum dort an- gekommon, warf, sie sich tränenüberströmt dem Papste zu Füßen und bat ihn, ihr Ge folge verhaften zu lassen; alle wollten, sie ver giften und sie sei im Hotel überhaupt nur von Spionen Napoleons umgeben. Be gütigend versuchte
der Heiilge Vater die un- glückliche Fürstin zu beruhigen: es gelang nicht, immer drängender, immer herz zerreißender wurden die Klagen der Wahn sinnigen. Endlich ging man zum Scheine auf ihre Bitten ein und berief sofort Delozques de Leon in den Vatikan, Kardinal AntoneM fuhr in das Hotel der Kaiserin, ließ die von ihr als. Vergifter mit Namen genannten Leute ihres Gefolges sofort in ein anderes Hotel übersiedeln und dem Grafen von Flan dern telegraphieren, er möge augenblicklich nach Rom kommen
, der Geisteszustand seiner Schwester sei verwirrt. Charlotte war inzwischen, obwohl sie 24 Stunden fast nichts genossen, nicht zu be wegen gewesen, einen Bissen zii. sich zu nehmen. Sie verlangte nur in die päpstlichen Gärten zu gehen, wo sie • sich vom Mon signore Majordomus Wasser geben ließ, wo bei sie fortgesetzt Furcht vor Gift zeigte. Der Papst und der Kardinal Antonew gaben ihr den Gendarmerieobersten Bosii bei,, dem es endlich unter Anwendung von List gelang, sie um halb 8 Uhr abends ins Hotel zurückzu