auf die an Quecksilber all zu reiche Emma gerichtet. Daß sie heute ruhig ihr Ave vollenden sollte, wo sie die Schüße zu ge wärtigen hatte, war etwas zu viel verlangt. Ott kam vom Walde herab, und sein Blick ruhte mit sichtlichem Gefallen auf der trippelnden und hupfenden, immer unruhigen Emma. Die ältere Schwester Franziska hatte mehr von der ruhigen Mutter an sich, und war darum Katharina noch lieber, indeß die jüngere der aus gesprochene Liebling des Vaters war. Sie eilte ihm auch nun entgegen, und warf dafür
, werden wir Sounenwend-Feuer brennen' sprach der Vater und wandte sich dem Hause zu. Gar sehr verschieden war der Eindruck, den seine Antwort auf die drei Töchter machte. In der Seele tief betrübt war Katharina, denn sie sah, daß ihr Wort an der Steinseele des Vaters vollständig abgeprallt war, Franziska schien nachzudenken, wie er denn etwas antworten konnte, was zur Bitte der älteren Schwester gar nicht paßte, aber schier närrisch vor Freude war Emma. Sie hüpfte und sang und sprang, und hatte Fronleichnam
und Blumen und Prozession vergessen, im Kopfe loderte schon das Sonnenwend-Feuer in hellen Flammen auf. „Aber du bringst deinen Kranz um die Tannwald- Englstange nicht fertig, wenn du nicht besser dich befleißest', sprach Katharina. „Heute ist Mittwoch: also Donnerstag eins, Freitag zwei, Samstag drei, Sonntag vier, Montag fünf und am Dienstag ist Johannes. Also noch fünf Tage, dann gehen wir Sonnwend-Feucr brennen; o da wird's lustig, o da freu' ich mich darauf!' war des Mädchens Antwort. „Aber Emma
, ich sage dir, der Mutter im Himmel oben gefällt es 'ganz und gar nicht, wenn du so nachlässig bist! weißt du denn nicht, daß wir diese Kränze zur Ehre Christi im Sakramente flechten müssen; magst du denn deßwegen dein Johannes Feuer nicht ein wenig aufschieben!' Diese Worte, insbesondere die Erinnerung an die Mutter machten das freudetrunkene Mädchen wohl etwas stiller, aber zerstreut blieb Emma doch, und mit dem Kranze wollte es nicht vorwäris gehen, und er wäre ohne Beihilfe Katharinas nimmer fertig
. Nachdem also die Kränze fertig waren, blieb Katha rina noch auf der Bank sitzen und sah träumerisch hinaus in die Ferne und zum Himmel empor. „Kathi, bist du böse?' — sprach Emma, die der Schwester etwas zugesehen hatte und dann herangekommen war. „Nein, nein, Emmerl! was soll ich denn böse oder zornig sein, warum denn?' „Aber du hast gar ernsthaft hinausgeschaut, daß mir vorkam, du wärest böse auf mich. Aber sag' mir, was siehst du denn? du schaust oft so, als wenn du etwas sehest, und ich sehe