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Bozner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 07.02.1873
Physical description: 10
-r' Soziier Geschichten. Eine Lustspielerei in einem Auftritt (mit dem „Volksblatt^), die ganz gegen die sonstige Gewohnheit der Lustspiel- nicht mit einer Heirat endet, weil der eine der darin auftretenden Herren schon verheiratet ist, der andere nicht heiraten kann. Personen: Papa, Bozner Bürger und Mitglied der zukünftigen Feuerwehr, Mama, seine Frau, Emma, beider Tochter ffehrraiv), „T iroler Volksblatt' (iptklt in seiner bekannten MaSkt eine klägliche Rolle) Ort der höchst unschuldigen Handlung

: Emma'S Budoir. (Der Vorhang geht auf:) Emma (natürlich fleißig beschäftigt): Nicht waht, liebe Mama, in'S dritte Turnerkränzchen gehe ich ganz gewiß. DaS erste konnte ich nicht besuchen, weil der neue Zopf auS Innsbruck nicht zur rechten Zeit oekam und beim zweiten warst Du unwohl, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Nicht wahr, wir besuchen das dritte Kränzchen ganz gewiß? Mama: Ja, liebes Kind, wenn kein Hinderniß eintritt. Emma: Ach, wie freu' ich mich, auf den Kränz« chen soll man sich so gut

unterhalten und recht viel tanzen. „V ol ksbl.' (erschein,): Stör' ich nicht? Mama: O bitte, bitte, wir be'prechen nur soeben den Besuch des dritten Tanzkränzchens unseres Turn- vereireS. „V o l k s b l.' (ichlägt eilt .Kreuz) : Ta . . Ta . . Tanz—kränz—chen wollen Sie besuchen? (Schlägt ein zweite» Areuz.) Kennen Sie meinen legten Feuilleton - artikcl, „Etwas über's Tanzen', nicht? Mama und Emma (gleich;-itg): Nein. „Volksbl.': Tanzen Sie nicht, mein Fräulein, lanzen

Sie nicht, wenn Ihnen an Ihrem zeitlichen und ewigen Heil was gelegen; hören Sie: „Der Tanz ist Mittel zum Zweck geschlechtlicher Annäherung und Berührung . . Mama (tnnüster): „Volksblatt', welch' laScive Sprache in Gegenwart meiner Tochter. Emma, geh', hole mir ein GlaS Wasser. „Volksbl.': Nein, bleiben Sie und vernehmen Sie die Worte meines Mundes (fortfahrend): „Und daß wirklich die geschlechtliche Annäherung die Haupt sache . . Mama (unterbreche»!) : Bitte, werden Sie nicht unanständig. „V o lk s b l.' (fortfahrend): »Das sieht

man bei den Kränzchen, wo alles pure Genußsucht, bis auf dem Maskenbälle das Thierische seinen Triumph feiert' (schöpft Athem). Emma: Aber, Mama, was redet da das „Volkt- blatt', ich verstehe es nicht recht. Mama: Brauchst's noch nicht zu verstehen; es eifert gegen das Tanzen. Emma: Gegen das unschuldige Tanzen? Ist'S bei Sinnen? „Volksbl.'': Ja, ich bei Sinnen, und deshalb beschwöre ich Sie nochmals, tanzen Sie nicht. „DaS Wesen, das auf den Bällen regiert, gehört zur k'ompn. äiaboli.- Emma: Was heißt daS? „VolkSb

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Newspapers & Magazines
Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 03.02.1877
Physical description: 12
. -c, ? An seiner Seite -saß Emma, die Tochter des Hauses, - eiÄjungeDame, welche das Epitheton „jung^ Tim- so-lieber^horte^als^es-nicht ganz^berech-^ tigt mehr war, den» sie zählte — nach ihrer eigenen Angabe — bereits fünf und zwanzig Lenze, und sie durfte das um so kühner behaupten, als das Taufbuch keine Auskunft über ihr Alter gab. Emma war mehr eine interessante als schöne Erscheinung; daß die erste Jugendfrische langst ver blüht war, erkannte man aussen ersten Blick. Ihr Anzug verrieth eine berechnete

Einfachheit und Gleichgiltigkeit; er war nicht überladen mit Vo lants und Pliss6s, mit Goldschmuck und Perlen, denn Emma wußte, daß das einfach silbergraue Seidenkleid und die Rosenknospe auf der Brust sie mehr zierte und besser zu ihrer ganzen Erscheinung paßte, als aller Putz es vermocht hätte. Sie hatte keine runden, gefälligen Formen, sondern scharf markirte Züge ; der orientalische Typus war unverkennbar; das tief- schwarze Haar siel in Ringeln ans ihre Schulten,, und dichte, schwarze Brauen

überschatteten dünckle, blitzende Augen. Schön dagegen waren die Alabasterstirn und der kleine Mund, der es meisterhaft verstand, mit berech netem. Lächeln eine Reihe glänzend weißer Zähne zu zeigen. Emma wußte, daß sie reich, daß sie die Erbin eines Millionärs war, und dieses verlieh ihr ein gewisses Selbstbcwnßscin, das es ihr ermöglichte, ein dunkles Ge- rücht, das ihre Jugend nicht als die fleckenloseste bezeichnete, zu ignoriren. Sie War ferner gebildet, d. h. sie.spielte leidlich Clavier, las Göthe's

.Emma engagirte; selbst die Offiziere, die sich in der Regel unwiderstehlich glauben uud das Erobern als Berufssache betrachten, machten die Tochter des Hauses dem Redacteur nicht streitig. Leicht schwebte Emma in den Armen ihres stillen Verehrers dahin, und mit Stolz folgten die Blicke der glückstrahlenden Mutter dem leichtfüßigen Kinde. Der erste Walzer war beendet; die Diener reichten Eis und Erfrischungen umher. Gerstenberg zog sich mit Emma in eine Fensternische zurück, so daß die Vorhänge

, meinen Gefühlen Ausdruck zu geben, die das Auge Ihnen doch schon längst verrathen haben wird. Sie sind reich, und ich möchte meine, von der lau terste» Neigung und reinsten Liebe dictn-te Werbung nicht in dem häßlichen Rahmen der Selbstsucht, der Speculation aufgefaßt wünschen. Glauben Sie, daß nur Ihr holdes Selbst und keine andere Rücksicht dies Geständ- niß über meine Lippen brachte?' - ' . Emma, welche diese Erklärung.längst erwartet haben Mochte, in dem gegenwärtigen Augenblicke dennoch

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 29.11.1871
Physical description: 6
zu werden.' — Er schlief ein, aber im Traume sah er wieder Emma lächelnd und hörte wieder ihr treuherziges: „Sie nähme ich gleich!' — So ging es ihm am folgenden Dienstag und Mittwoch; ja er ging einein inneren Dränge entsprechend dieS Mal schon eine Stunde früher zu Bürgermeisters, nachdem er sich dort zum Abendessen selbst zu G-.ste geladen hatte. Sei es, daß er sich mehr zu beruhigen und zu er nüchtern hoffte von der Aufgeregtheit, die ihn so ungeahnter Weise ergriffen und während der letzten zwei Tage uicht mehr

wieder auf Kosten der ^Kleinen', wie er Emma in vertraulichster Weise iuiu.ei nnnnte: aber er fand seinen Mann an ihr, und je mehr er scherzend oder ernstlich Argumente gegen die Frauen vorbrachte, desto schlagender wußte Emma dieselben zurückzuweisen, so daß der Major bei der zweiten Flasche von seinem eigenen „Besten', von dem er dem Bürgermeister vorher einen Korb geschickt hatte, schon anfing, die Weiber mit ganz anderen Augen anzusehen. Nach und nach fanden sich die »Schachspieler ein; der Major wurde

aufgefordert, eine Parthie zu machen, aber er lehnte dankend ab, ließ sich von Emma, die er sein neues Hausmütterchen nannte, eine Pfeife stopfen, und blieb am Familientische, wo er bald wieder auf daS alte Thema mit Emma gelangte. — Der Gedanke kam ihm gar nicht mehr so unmöglich vor, daß dieses Mädchen geeignet sei, ihm ein gutes Haus mütterchen zu werden, und er hatte bald den festen Entschluß gefaßt, möglichst noch heute genau zu prüfen, ob es ihr wirklich ernst sei, und dann — er mußte freilich lachen

bei dem Gedanken, aber er konnte ihn sich schon aussprechen — wenn Alles in Ordnung sei, wollte er das Mädel frischweg zur Frau Majorin machen, unbekümmert um das, was die Leute darüber sagen würden, und was namentlich sein Neffe von ihm halten würde, dem er erst acht Tage zuvor eine so ge harnischte Rede gegen die Ehe gehalten hatte. Die Gewißheit nun nahm der Major an diesem Abend allerdings mit sich nach Hause, daß er dreist eine ernstliche Anfrage bei Emma riskiren dürfe; er legte sich heute

nicht mit dem Gedanken nieder, daß das Alles .dummes Zeug' sei, sondern er sagte nur noch lächelnd „waS wohl der Arthur sagen wird', und schlief dann ruhig und sanft ein. Während am nächsten Tage sein Entschluß schon zu voller Reife gedieh, woran wohl auch eine kleine Portion Eitelkeit Antheil hatte, der Welt zu zeigen, was er noch für ein Prachtmädel haben könne, wenn er nur wolle, trafen sich auch Arthur und Emma, die ihrem gespannt horchen den Geliebten die bis jetzt erzielten Erfolge ihres gewagten Spiels

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Newspapers & Magazines
Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 8
Date: 01.07.1880
Physical description: 8
auf die an Quecksilber all zu reiche Emma gerichtet. Daß sie heute ruhig ihr Ave vollenden sollte, wo sie die Schüße zu ge wärtigen hatte, war etwas zu viel verlangt. Ott kam vom Walde herab, und sein Blick ruhte mit sichtlichem Gefallen auf der trippelnden und hupfenden, immer unruhigen Emma. Die ältere Schwester Franziska hatte mehr von der ruhigen Mutter an sich, und war darum Katharina noch lieber, indeß die jüngere der aus gesprochene Liebling des Vaters war. Sie eilte ihm auch nun entgegen, und warf dafür

, werden wir Sounenwend-Feuer brennen' sprach der Vater und wandte sich dem Hause zu. Gar sehr verschieden war der Eindruck, den seine Antwort auf die drei Töchter machte. In der Seele tief betrübt war Katharina, denn sie sah, daß ihr Wort an der Steinseele des Vaters vollständig abgeprallt war, Franziska schien nachzudenken, wie er denn etwas antworten konnte, was zur Bitte der älteren Schwester gar nicht paßte, aber schier närrisch vor Freude war Emma. Sie hüpfte und sang und sprang, und hatte Fronleichnam

und Blumen und Prozession vergessen, im Kopfe loderte schon das Sonnenwend-Feuer in hellen Flammen auf. „Aber du bringst deinen Kranz um die Tannwald- Englstange nicht fertig, wenn du nicht besser dich befleißest', sprach Katharina. „Heute ist Mittwoch: also Donnerstag eins, Freitag zwei, Samstag drei, Sonntag vier, Montag fünf und am Dienstag ist Johannes. Also noch fünf Tage, dann gehen wir Sonnwend-Feucr brennen; o da wird's lustig, o da freu' ich mich darauf!' war des Mädchens Antwort. „Aber Emma

, ich sage dir, der Mutter im Himmel oben gefällt es 'ganz und gar nicht, wenn du so nachlässig bist! weißt du denn nicht, daß wir diese Kränze zur Ehre Christi im Sakramente flechten müssen; magst du denn deßwegen dein Johannes Feuer nicht ein wenig aufschieben!' Diese Worte, insbesondere die Erinnerung an die Mutter machten das freudetrunkene Mädchen wohl etwas stiller, aber zerstreut blieb Emma doch, und mit dem Kranze wollte es nicht vorwäris gehen, und er wäre ohne Beihilfe Katharinas nimmer fertig

. Nachdem also die Kränze fertig waren, blieb Katha rina noch auf der Bank sitzen und sah träumerisch hinaus in die Ferne und zum Himmel empor. „Kathi, bist du böse?' — sprach Emma, die der Schwester etwas zugesehen hatte und dann herangekommen war. „Nein, nein, Emmerl! was soll ich denn böse oder zornig sein, warum denn?' „Aber du hast gar ernsthaft hinausgeschaut, daß mir vorkam, du wärest böse auf mich. Aber sag' mir, was siehst du denn? du schaust oft so, als wenn du etwas sehest, und ich sehe

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Newspapers & Magazines
Volksblatt
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Page 9 of 12
Date: 14.04.1877
Physical description: 12
, damit das nachschleppende Seidenkleid den nassen Boden nicht berühre, hüpfte Emma Herz in den Wagen; an ihrer Seite nahm Gerstenberg Platz; der Commerzienrath uud Frau Esther folgten in einem zweiten Wagen. Man fuhr nach dem Cafino, wo an dem heutigen Abend ein großer Ball stattfand. Karosse auf Karosse hielt vor dem hell- ^rleu'chteten Portale, und aus den großen Fenstern des ersten Stockwerks wüthete ein Lichtmeer auf den weiten, in Dämmerung gehüllten Platz vor lein stattlichen Gebäude und erleuchtete matt

im Vorgefühl seiner speculativen Genialität und Leistungsfähigkeit zu feiner Frau gesagt: „Estherchen, Du sollst noch beneidet und bewundert werden', und heute gestand die Frau mit den schwarz-steifen Ohrlocken ihrem Manne: „Nathan, die Leute haben Respect!' Stolz rauschte Emma an dem Arme ihres Verlobten dahin; glücklich wie eine Königin nahm sie die Glückwünsche und Huldigungen entgegen, — durfte Emma nicht stolz und glücklich sein als die Tochter eines Millionärs und als die Braut eines ebenso

ten, großen Casinogarten; lachend und schäkernd durchschritten die Paare die lauschigen, in Dämmerung gehüllten Gänge und Wege des Parkes. „Die kleine Putzmamsell,' berichtete Emma ihrem Verlobten, „hat es heute Morgen wirklich gewagt, mich mit ihren Jeremiaden zu belästigen. Die kleine Hexe hat entschieden Talent zur Schauspielerin, denn es hätte mich beinahe rühren können, als sie mich unter Thränen bat, Dir, dem Treulosen, kein Vertrauen zu schenken.' Gerstenberg war es bei diesen Worten

doch nicht ganz wohl zu Muthe; er hatte zwar dafür, gesorgt, der Klage und Drohung Laura Werners bei seiner Braut die Spitze abzubrechen, allein er war nicht ohne Grund be sorgt, Emma könne der „kleinen Putzmamsell' und „Hexe' mehr glauben, als ihm lieb war, was ihm immerhin, so lange er nicht der Gatte «des reichen Mädchens war, hätte gefährlich werden können. Allein der liberale Doctor, der von der sittlichen Mission des Zeitgeistes, der Religion der Bildung und den, Menschenthnm so schön zu reden

und zu schreiben wußte, bei dem „ein Wort ein Mann war' und der dem Grundsatze zu huldige» erklärte: „Thue Recht und scheue Niemand,' — er konnte beruhigt sein 5 Emma war viel zu sehr aufgeklärt, um die moralischen Bedenken der „Schauspielerin' Laura Werner gegen ihre Verbindung mit Gerstenberg als berechtigt gelten zu lassen. „Du hast dem unverschämten Frauenzimmer doch zu verstehen ge geben,' versetzte, der Redacteur, . „daß der Gelderpressungsversuch gar zu plump angelegt sei?' „Den Eindruck machte

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Tiroler Stimmen
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Page 4 of 4
Date: 27.02.1880
Physical description: 4
schädlichen, dürfen im März weder todt noch lebend in den Handel kommen. Wir warnen daher vor dem Ankäufe von Vögeln und den in der Schonzeit befind lichen Wildgattungen. * (Ein Pester Sittenbildchen.) Der Redakteur des „Pester Journal", Herr Eduard Singer, wurde Donnerstag Vormittags, als er sein Zimmer im „Hotel Hungaria" zu Pest verließ, am Gange durch zwei Individuen, Namens Pista Kegel und Geza Beniczky überfallen und mit Stöcken thätlich mißhandelt. Der Grund dieser brutalen Handlungsweise

soll darin liegen, daß Herr Singer, welcher die Herren Jvanka und Zweskal im Hotel zu Zimmernachbarn hatte, die Nacht zuvor wegen eines in dem Zimmer der genannten Herren verübten Spektakels, um Ruhe zu schaffen, die Intervention des Hoteldirektors in Anspruch nehmen mußte, worauf ihn Kegel und Beniczky des anderen Tages for derten. Herr Singer lehnte die Herausforderung ab und warf, als hierauf der eine der Zeugen eine drohende Geberde machte — Beide zur Thüre hinaus. Dies die Ursache des Attentats

, bei welchem Herr Singer mit dem Stockende an der Schläfen gegend neben dem linken Auge getroffen wurde und eine Ver wundung davontrug. Die beiden Individuen suchten sich zu entfernen; Herr Singer eilte ihnen aber nach und eS gelang ihm Beniczky auf der Stiege zu erfassen, während Kegel in die Woh- nung seines Vaters, deS im gleichen Hotel wohnenden Abg. Kegel, flüchtete. Beniczky war neuerdings mit einem Stock bewaffnet, den Herr Singer sofort zerbrach. Er versicherte zitternd, daß er sich nicht entfernen

werde, suchte aber, einen günstigen Augenblick benutzend, unter dem Schutze der inzwischen angesammelten Menge in dem Korridor de- Hotels das Weite. Doch konnten die beiden Helden das Hotel nicht verlaffen, da Herr Singer den Ausgang deffelben selbst bewachte. Der inzwischen zur Stelle gekommene Konstabler weigerte sich jedoch einzuschreiten, und eilte deßhalb Herr Singer persönlich zur Ober-Stadthauptmannschaft, um die Anzeige zu erstatten und die beiden Thäter arretiren zu lassen. Dort stellten

folgende Erklärung: „Nachdem sich die Oberstadt- hauptmannschaft im Laufe des heutigen Tages nicht veranlaßt gesehen hat, gegen die beiden jungen Menschen, welche mich heute Morgens, mit Stöcken bewaffnet, im „Grand Hotel Hungaria" meuchlings überfielen, amtlich einzuschreiten und mir hierdurch jede Garantie für meine persönliche Sicherheit benommen ist, so sehe ich mich veranlaßt, zu erklären, daß ich von nun an nur mit geladenem Revolver ausgehen und mit der Waffe in der Hand allfällige

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 29.11.1871
Physical description: 6
Angaben zu entnehmen: Vergleicht man die Verluste der einzelnen Waffengattungen mit- der auf den gewünschten Gegenstand geleitet und er fragte anscheinend harmlos, ob denn Emma wirklich sich entschließen könne, einen Mann wie ihn, der schon 60 Jahre alt sei und einen schnee weißen Kopf habe, zu heirathen. — Emma sah ihn so unschuldig mit ihren gutmüthigen Augen an, als sie fragte: „Ja, warum denn nicht? das ist mein voller Ernst,' — daß er sofort mit der Frage nachrückte: ob sie denn wohl ernstlich

Lust hätte, seine Frau zu werden. Wer hätte es geglaubt, daß ein Mensch in einem und dem selben Augenblicke ein so ernstes Gesicht machen könne, während der loseste Schalk in seiner Brust trinmphirt über die gelungene List, als es jetzt bei Emma geschah. Mit ruhigem feierlichem Blick sagte sie zum Major, dem es dabei doch ein wenig prickelig zu Muthe wurde: »Herr Major: das kann doch ihr Ernst nicht sein — mit einer ernsten Frage sollten Sie mich nicht zum Besten haben!' Der aber ergriff schnell

die niedliche Hand der „Kleinen' und während er sie behaglich in der seinigen drückte und streichelte, wiederholte er in wachsender Ungeduld: »Es ist mein Ernst, es ist mein voller Ernst — erklären Sie sich — schnell, liebe Emma — es ist mein ganzer Ernst.' — Mit stoischer Ruhe gab ihm Emma, während es in ihrer Brust pochte und hämmerte vor Glückseligkeit, zur Antwort: „Herr Major, Sie überraschen mich mit einer so ernsten einander, so hat absolut und relativ am meisten gelitten die Infanterie

Stimmung, in der er sich je befnn- ' den haben mochte. Jetzt stand es bei dem Major > bombenfest: er heirathet und keine andere als c Emma soll seine Frau werden. — Es litt ihn l nicht lange mehr in der langweiligen Gesellschaft i der Schachspieler, und er machte sich viel früher i als gewöhnlich auf den Heimweg. — Zu Hause > augekommen ließ er sofort seinen Neffen um eine - Unterredung bitten, der inzwischen von Emma l segwohl chult worden war, denn sie l,atte es ver Maaße würdig gezeigt. Dai5

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 07.02.1873
Physical description: 10
machen wollte, behufs Legalisirung der darauf befind lichen Unterschriften den Weg an das Oberlandesge- richt in Innsbruck, von dort an das Justizministerium in Wien und nach weiterer Vorlage an das Ministe rium des Aeußern endlich an das kgl. ital. General« Consulat in Wien machen, worauf sie auf dem gleichen Wege wieder an die Partei zurücklangten, ein Bor des Herzens oder auch des Leides ist der erste Schavcn d r Tänze von heutzutage.' Emma: Aber liebes „Volksblatt', ich verstehe Sie nicht. Das Bewußtsein

verliere ich nie auf dem Balle; und von einer Befleckung kann bei mir auch nie die Rede sein; ich bin ja beimEssen so vor sichtig. Mama (für sich): Nein, das „VolkSblatt' treibt« doch zu arg; aber die ganze Geschichte ist eigentlich zu spaßig; Emma versteht. Gott sei Dank, nicht Alles. Hören wir es zu Ende. „Volkbl.' (fortf-chrrnd) : Den „zweiten Schaden bringt der TeufclSgeselle der Habgier zu Wege; das bravste Mädchen, das bis zur Stund« sem Brod noch mit weiblicher Handarbeit verdiente und bis spät

in die Nacht bei düster brennender Lampe sich die Hände wund nähte, einmal in diese verpestete Atmos phäre verpflanzt, kann der Versuchung eines Nacht- walS von ihrem Tänzer nicht widerstehen Der sinnberauschende Wein thut seine Schuldigkeit und der Teufel hat wieder eine Seele erobert.' Mama: Unsinn, Du bist noch nicht auSgestorben'. Emma: Gott im Himmel, waS hat denn ein Ball mit Habgier zu schaffen; zwar die Herren sind ost habgierig; jeder von ihnen möchte die schönste Tänzerin

, ein Gesäß des heiligen Geistes zum Behälter materiellen Unflaths zu machen.' Emma: Behälter materiellen Unflaths? was denkt sich daS „VolkSblatt' dar unter? Mama: Na, so was ist in Bozen noch nicht dagewesen. „Volksbl.' (fortfahrend): „und das Werkzeug, dessen er sich bediente, den reichen Wüstling erfaßt nach und nach ESel an seiner Existenz, von der ihn, wenn nicht früher eine mitleidige Rückeamarkdörre,' Mama: Kennen Sie daS auch? „Volksb l.' (fortfahrend) : „ihn Christum kennen lehrt

, der TeuselSgeselle Lebensüberdruß durch Cyan kali befreit.' Emma: Du lieber Himmel, ist das ein Wischi waschi. „Volksbl.' (unbeirrt) : „Das männliche und weibtiche Geschlecht tanzte früher gesondert ' Emma: Na, aber das ist schon das Höhere; daS wäre nicht schlecht, die Herren sollten bei Kräut» ner, die Damen bei Schgraffer separirt tanzen; da ginge ich gewiß nie aus einen Ball. Nein, liebes „VolkSblatt/ Sie mögen gut zu schimpfe^ verstehen, aber vom Tanzen verstehen Sie nun einmal nichts. Mama: Ja, Emmchen

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 07.02.1873
Physical description: 10
unter ihren Landsleuten das Verbleiben in Wien zu ermöglichen. Wir wünschen dem edlen Unternehmen den besten Erfolg. Emma: Aber ich hab ja kein Leberleiden und kei nen organischen Herzfihlcr. Mama (lach-nd^: Ist diese Geschichte nicht aus der Sammlung, „Zufälle, die keine Zufälle sind?' Emma: Mama, weißt Du was Charlotten passirt fein kann? Sie wird sich zu fest geschnürt haben. ,.V ollSb l.' Gnädiges Fräulein, Nein, höhere Fügung, nicht das Schnüren .... Emma (unterbrtchrad.j Aber, bitt Sie, reden

des „katholisch politischen Vereines von Bozen und Umgebung' ein Ball, „das schreckliche Mittel zum Zwecke geschlecht . . . Mama: Aber Papa, bedenke Emma . . . Papa: Ja richtig. „Volksbl.' (verlegen): Ja, Herr Franz von Zallinger, das ist wa^ Anderes. Papa (heftig)-. WaS? Und das wagen Sie, mir zu sagen. So seid Ihr Schwarzen immer. Eure jesuiti Mama (beschwichtigend): Aber Männchen, Du wirst Dich dach nicht wegen einer solchen Lappalie aus« regen? Vicar und überträgt ihm die Gesammt-Iurisdictiorr

' gar kein Wort dreinzure den hat. Mama und Emma: Natürlich, natürlich. Papa (sorrsah?end): Ich und seder vernünftige Mensch hält das Tanzen für keine Sünde, und Emma geht auf alle Turnerkränzchen und auf beide „thierischen' Redouten. Emma ljubelnd): So recht Papachen, das ist schön; da hast Du ein Küßchen (küßt ihn) und auf den näch sten Ball habe ich schon alle Touren besetzt bis auf eine, die können Sie« haben „Volksblatt.' BolkS b l.' (schlägt «» Kreuz und »»duftet in einen» odaill« »axlaiso

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Volksblatt
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Page 7 of 10
Date: 03.03.1877
Physical description: 10
, Emma, den Antrag des Dr. Gersten- berg anzunehmen?' fragte Frau Commerzienrath Herz, welche in einem americanischen Schaukelstuhl lag, ihre Tochter. Emma legte den Roman, mit dessen Lectüre sie eben beschäftigt war, auf die Tischplatte und sagte nachlässig und gähnend: „Ja, Mama.' „Glaubst Du, mit ihm glücklich zu werden?^ „Warum nicht? Er scheint mir wenigstens nicht schlimmer zu sein, als alle anderen Männer, und wir Beide sind vernünftig genug, uns nicht mit überschwänglichen Hoffnungen

.' „Aber bei Demem Vermögen, Emma!' warf die Mutter ein. „Und bei unserer Vergangenheit!' fügte die Tochter kalt hinzu. Frau Herz versuchte zu erröthen und ihre kleinen Augen schössen Blitze des Unwillens; aber sie bezähmte sich und sagte ruhig: „Die Vergangen heit liegt hinter uns.' ' „Dann schien dem hochgeborenen Herrn Grafen auch die Jüdin nicht zu Passen,' setzte Emma hinzu, und die eigenthümliche Betonung des Wortes „Jüdin', sowie der verächtliche, spöttische Zug, der ihren Mund umspielte, verriethen

Anleihen?' „Bei den Juden,' warf Emma lächelnd ein; „aber Du erhitzest Dich ja, Mama.' - Ein Strahl der Sonne, der sich durch die Spitzen der gelbseidenen Fenstervorhänge Bahn brach, traf das Haupt der selbstbewußten Frau; das schwarze Haar der Perrücke und die steifen Ohrlocken glänzten, die kleinen, dunkeln Augen funkelten, und selbst das gelbliche Gesicht mit den vielen Runzeln leuchtete in rötlichem Schimmer. „Wie haißt! Soll ich mich nicht erhitzen, wenn meine eigene Tochter verächtlich spricht

, wenn man ihre Achlllesverse berührte, d. h. ihren Judenstolz verletzte. ' - Ihre Tochter erhob sich und maß mit schnellen Schritten das ver schwenderisch ausgestattete Gemach; uuhörbar glitt der Fuß über den' weichen, kostbaren Teppich, und die lange Schleppe des meergrünen Seiden kleides rauschte, einer sich ringelnden Schlange gleich, über den Boden. Mit einem unwilligen Kopfschütteln warf Emma die schwarzen Haarlocken in den Nacken und trat dann an die Seite ihrer Mutter. Sie stand un mittelbar vor einem großen

und Mitleid auf die Gosim's herabblicken, die vor unserer Macht im Staube kriechen!' Die Augen der Jüdin blitzten; die Stirn hob sie höher, und die Blicke schweiften triumphirend über den Boden, als hätten wirklich die Christen und das „niedergeschmetterte' Rom ihr zu Füßen gelegen. . „Emma!' Gellend und schrillend erklang ihr Name durch das Zim mer; der grüne Papagei, der an den kupfernen Stangen seines großen Bauers emporkletterte, hatte ihn ausgestoßen. „Ah, Du bist's, Pap'chen,' sagte das Mädchen

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 25.11.1871
Physical description: 6
war. An die Ceremonie schloß sich ein Diner. Aus Loudou 22. November wird gemeldet, daß der Prinz von Wales plötzlich von einem Unwohlsein befallen wurde. Das Leiden des Im Hause des Bürgermeisters herrschte große Freude, als Emma nach halbjähriger Abwesenheit zurückkehrte. Sie hatte ihre sorglose Heiterkeit wieder angenommen, welche die Eltern an ihr zu finden gewohnt waren, und es ahnte deßhalb Niemand den wahren Grund der plötzlichen Rück kehr, um so weniger, als sie schon in ihrem letzten Briefe

diese für die nächste Zeit in Aussicht gestellt hatte. Man tauschte bald die Erlebnisse und sonstigen Ereignisse des letzten halben Jahres in gemüthlichem Wechselgespräch gegen einander auS, wobei Emma frisch und lebhaft von den Annehmlichkeiten erzählte, welche ihr der Auf enthalt bei ihrer Tante gewährt hatte. Wohl weislich verschwieg sie dabei ihr Zusammentreffen und inniges Zusammengehören mit dem Lieutenant A Helwig. — Am Nachmittag noch rüstete sie sich, angeblich um ihre intimsten Freundinnen zu besuchen

wenig beobachteten Eckchen sich ihre Herzen ans chütteten. — Arthur ließ den Kopf gewaltig hängen, wogegen Emma ungewöhnliche Hoffnung und zähen Muth zeigte. Sie war sich ihrer Aufgabe bewußt, sie faßte sie fest in's Auge und ?ie Gefahr erschien ihr da lange nicht mehr so groß, als sie ihr selbst in der ersten Bestürzung vorgekommen war. Ruhig hörte sie Arthur zu, ser ihr seine Bemühungen beim Onkel schilderte. Sie kannte den Major lange als einen sonder lichen Kauz, und als Weiberfeind kannte

, der nur froh war, Kß Niemand diesen plötzlichen Ausbruch der Liebe und Freude seiner Emma bemerkt hatte. „Wie hat «r gesagt?' fragte sie eilig — und in pathetischem Tone und in voll endeter Bühnenstellung deklamirte sie vor dem ungläubig den Kopf schüttelnden Geliebten: .Ein Mal hat man mich geleimt, aber ein zweites Mal leimt man mich nicht wieder! — Wart, Alterle, ich, ich will dich das zweite Mal leimen, aber daß dir der Verstand still stehen soll! — O, mein Arthur! freue Dich doch! Jetzt muß

es gelingen! Bewundern sollst Du Dein Mädchen, staunen sollst Du über die List und Verschlagen heit eines WeibeS! In vier Wochen ist Verlobung! — das sage ich, Emma Gieseke! Arthur wußte nicht, wie ihm geschah; er konnte sich diese imponirende Siegesgewißheit seiner Geliebten nicht erklären, ihm schien es noch gar nicht so sicher, daß er in 4 Wochen schon 'die ersehnte Verlobung feiern sollte. -ErkläreDich nur deutlicher, liebes Kind«, preßte er mühsam hervor, »ich verstehe Dich nicht!'— Du willst

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 22.11.1875
Physical description: 4
.) „So beruhige Dich nur, Närrchen und erzähle mir endlich —' „Aber min, nein, ich will nicht! sagte Emma eigen sinnig, indem sie die Thränen aus den Augen wischte und schnell einen Blick in den Spiegel warf. Um Mariens Lippen spielte ein feines Lächeln. „Also eine geheime, höchst geheimnißvolle, rovan- tische Liebe?' fragte sie. „Sage eine unglückliche Liebe, ach!' „Wer da helfen könnte, Du Arme!' Maria hatte Mühe ihr Helles Gelächter zurückzu» halten. Sie kannte Emma und ihr« exzentrischen Lauaen

in Folge dessen beizeiten selbstständig denken und man sah, trotz der Lebenfreudigkeit, die ihre junge Brust erfüllte und ihr Wesen durchglühte, daß der Ernst veS Leb»S bereits ihr Auge gestreift. Das war bei der um innige Jahre jüngeren Emma nicht der Fall. Sie war die gehätschelte Tochter eineS zärtliche« BaterS, die mit vielen vom Glücke Begünstigte« jene sonderbare Eigenthümlichkeit gemein hatte, derzufolge, je weniger sie von wahrem Leiden uud Schicksalsschlägen und HerzenSnöthen wußte, desto

lebhabhafter ihre Phantasie arbeitete um solche zu schassen. Ehe noch daS Gespräch der Cousinen wieder tn Fluß kam, trat Hauptmann von Minnig ein. Er war ein rüstiger, etwas korpulenter Mann, dessen breiten, lachendem Gesichte man die Gutmüthigkeit auf den ersten Blick ansah. „Du bist heute spät daran, Väterchen!' rief ihm Emma entgegen. „Kein Wunder nicht,' brummte der Hauptmann, dm Säbel abschnallend. „Die Post kam um eine ganze Stunde später als gewöhnlich, dann wollte ich doch die wichtigsten Stücke

. Spaziergänge nach Belieben und was glaubt. Ihr für wen? Nun Emma, wer ist der Glücks pilz?' „Wie soll gerade ich'S wissen?' „Spaßige» Mädel, das! sonst führt st- immer den magyarischen Grasen im Munde und bedauert und bittet, als könnte >ch ihm helfen, jetzt aber will sie wieder nicht» von ihm wissen. —' „Graf Sz. ? Alle mögliche Freiheit! Er wird be gnadiget, ach freilich wie kann ich zweifeln, dacht' ich's doch immer, sa ein guter, liebenswürdiger, in teressanter Mann t ja, ja, er muß begnadigt

werden.' .Wie? Wer?' der Haupim-nn schaute erstaunt empor. „Wer ander» als der über un»,' lachte Marie und ihr Blick fiel auf Emma, die verlegen uud er rathend die Augen niederschlug. Dem Hauptmann entgieng weder die Verlegenheit feiner Tochter, noch die schalkhaft lächelnde Miene Marien» und da er richtig schloß, e» müsse etwa» besondere» zwischen den Mädchen gegeben haben, aber nicht wußte wa». salz er noch immer fragend bald die Eine bald die Andere an.

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Volksblatt
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Page 8 of 10
Date: 26.05.1877
Physical description: 10
- derg in dem Zimmer. Er stutzte, als er seine Frau erblickte, doch schnell gefaßt sagte er in fast spöttischem Tone: „Die gnädige Frau hier?' Emma trat, ohne chn einer Antwort zu würdigen, ans Fenster und blickte Humus auf die Straße. Alle Weichheit war mit einem Male ans ihrem Gesichte gewichen und ihre Züge hatten eine Strenge angenommen, die nicht ahnen ließ, daß die Lippen vor wenigen Augenblicken noch Klagen hatten laut werden lassen. Dem Ausdruck des Schmerzes hatte die Ver achtung Platz

und di^ t vor seine Frau hintrat. „Madame,' sagte er gelassen, aber mit eisiger Kälte, „was be deuten die Arrangements in Ihrem Boudoir?' „Das sind meine Angelegenheiten, mein Herr, — kümmern Sie sich um die Ihrigen!' Emma wandte ihm stolz und verächtlich den Rücken. „Ich weiß, was ich zu thun habe und verbiete Ihnen diese Ausführ ung einer kindischen Laune. Berstehen Sie mich? Ich verbiete es! Oder wollen Sie einen Eclat provociren und sich und mich vor dem Dienstper sonal, vor der Welt blosstellen?' Seine Stimme

Sie!' Emma hatte sich von ihrem plötzlich aufflammenden Zorn mehr hin reißen lassen, als sie selbst gewollt; aber jetzt war es heraus, abgewälzt »on dem schwer bedrückten Herzen. Ihre Leidenschaftlichkeit und Heftigkeit entrang ihr freilich die Waffen aus den Händen diesem Manne gegen- ßber, den Kälte und Verachtung stachelte, der es aber meisterhaft verstand, »er auflodernden Hitze mit kaltem Höhne zu begegnen. - Gerstenberg trat einen Schritt zurück und fragte mit gedämpfter, fast zischelnder Stimme

Sie Ihren Grundsätzen treu!' Jedes Wort, den beißendsten Spott athmend, war ein Dolchstich, der- sein Ziel nicht fehlte. . .. . „Schurke!' brauste Emma auf, -4. doch sie-zwang sich zur Fassung^ sie wollte nicht noch mehr verrathen, wie tief gekränkt, wie unglücklich sie war. „Ja,' versetzte sie mit plötzlich veränderter Stimme, „ich forderte Freiheit, weil ich mir Selbständigkeit^ wahren Wollte gegenüber einem Manne, der nicht mich, sondern nur mein Geld suchte. Sie, mein Herr^ haben diese Zusage

mit ihrer dunklen Vergangenheit trotz des großen Reichthums- zurückwies! Da war ich gut genug, — und da waren auch Sie mir gut. genug, um meine Schulden zu bezahlen und mir die Mittel zu bieten^ nach meinen materialistischen Grundsätzen zu leben . .; da schlössen wir die Vernunft-Ehe! Sie sehen, Madame, ich bin offen, — Sie haben eK gewollt!' Emma war, unfähig sich länger auf den Beinen zu halten,-auf einen. Fanteuil gesunken; die bittern Wahrheiten, die ihr mit der brutalsten Rück- sichtslosigkeit nnd eisigem

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 14.04.1877
Physical description: 12
„Die Heuchlerin hat durchaus kein Recht, von Liebe, und Pflichten zu -reden; ihre ganze Handlungsweise ist elendes Raffinement, um aus einem unbedacht hingeworfenen Scherze Capital zu schlagen.' „Lassen wir dies uuerörtert,' versetzte Emma kühl; „ich habe nach Deiner Vergangenheit nicht gefragt und Du nicht nach der meiuigen. Du Knust in dem Punkte hinlänglich meine Ansichten: Die Ehe ist ein Ge schäft, bei welchem beide Theile zu gewinnen hoffen; die Liebe mag gut und schön sein, — man liest

habe ich den Klagen des Mädchens keine Bedeutung beigelegt.' ^- .' . / - „Und weil —' Der Bräutigam stockte plötzlich ; die Klugheit gebot ihm, den Satz unausgesprochen zu lassen, den er unvorsichtiger Weise be gonnen hatte; er wollte bemerken^ daß Emma wahrlich ebensowenig Ursache habe, Moral und Liebe allzustark zu betonen und als Sittenrichterin sich hinzustellen, wie er selbst; denn er wußte, daß das Gerücht über die Ver gangenheit seiner Braut ebenso sehr einen thatsächlichen Hintergrund

hatte, /als er nicht ohne Grund verhindert worden war, das theologische'Examen zu machen; — indeß der berechnende Mann war' ptactvoll' genug, seine Gedanken nicht laut werden zu lassen. ' „Nun, — weil?' fragte Emma. „Weil. . . Du mir mehr glaubst, als einer h?rgelaufenen Person und Dem Ohr für elende Verleumdungen unerreichbar ist.' Die Dame entgegnete nichts, aber die Beiden verstanden sich und waren einander würdig. Plötzlich leuchtete der Garten in electrischem nnd bengalischem Lichte aus; mit einem Schlage war die Nacht

; m Dir steckt auch kein Funken von Poesie.' Emma mid Gerstenberg betrachteten von einem Hügel aus das Schauspiel. . „So schnell wie diese Leuchtkugeln, dieser Feuerregen und diese Sonnen erlöschen,' sagte Letzterer, „so schnell entflieht auch die Jugend und das ganze Leben. Das Alter kann nicht Mehr genießen, mit dem Tode hört das Selbstbewußtsein auf, der Körper löst sich in seine Urstoffe auf, — deshalb, liebe Emma, genießen wir, so lange es möglich ist.' „Es ist mir in der That unbegreiflich

, wie es Menschen geben kaun, welche freiwillig dem Leben und seinen Freuden entsagen.' „Schwärmer sind's, Emma, Thoren, welche den Himmel mit Gebet und Entsagung erbetteln zu können vermeinen und die Wechsel auf ein ge- träumtes Jenseits ziehen, welche nicht eingelöst werden.' „Sind diese Idealisten bei ihrer Enyaginig denn so glücklich, wie wir Materialisten im Genusse?' . „Glücklich? Nun, warum sollte« sie in ihrem Wahne nicht auch glück lich sein? Ich bemitleide solche Menschen nur, weil mir ein Gewisses

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Volksblatt
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Page 8 of 10
Date: 03.03.1877
Physical description: 10
bearbeitete, ein Stück Zucker auf die schwarze Zunge legend. „Bist mein liebes Thierchen, so klug und treu! Der Mensch ist auch nur ein Thier, — oft noch schlimmer als ein Thier, und alle Menschen sind nicht einmal so klug, wie Du, Passcheu.' 17 i ' „Um also aus Gerstenberg zurückzukommen,' sagte die Mutter, „wirst Du ihm Deinen Entschluß mittheilen?' „Ja, mit ein Paar Zeilen ist die Sache in Ordiwng. Allons!' ^ Emma setzte sich an ihren Schreibtisch, warf einige Zeilen auf einen niedlichen

begangen war, da Handwerker, und Fabrikarbeiter mit schnellen Schritten ihren Wohnungen zueilten, um ihr kärgliches Mahl einzunehmen. Die Redactionsgeschäste waren beendet; die Colporteure trugen die nassen Blätter von Haus zu Haus, — und nie hatte Gerstenberg wohl mit größerer Genugthuung die von ihm redigirte Zeitung die Runde an treten lassen, wie heute, denn unter den Annoncen befand sich folgende Anzeige: „Emma Herz, Dr. E. Gersienberg, Verlobte.' Der Verlobte war so sehr in das fluthende

hm. Der Jude prallte zurück und rief, die Finger weit spreizend: „Gott der Gerechte! Ist's wirklich wahr? Hat die Emma Ja gesagt? Ein char mantes Kind, die Emma, ein Goldfisch, so wahr ich Aaron Levy heiße. Bester, liebster Herr Doctor, verzeihen Sie ; Sie können haben noch fünf Tausend aus's Wort. Wer den Herz hat zum Schwiegervater, kann haben von Levy so viel er will!^ „Ist's nun gut, Schmul? Sobald ich verheirathet bin, ist's Geld da/ „Pressirt nicht, pressirt gar nicht, bester Herr Doctor

; hatte nur Angst, die Emma würde nicht wollen.' . Gcrstenberg lachte hellauf, und Levy verließ unter tiefen Bücklingen das Zimmer des zukünftigen Schwiegersohnes des Millionärs Herz. Und ^abermals klopfte es; diesmal rief der Redacteur mit kräftiger Stimme „herein!' ; er war bei rosiger Laune, denn das Benehmen des Juden hatte ihn amüsirt. Die Thür ward geöffnet und hereintrat ein junges und schönes, aber etwas bleiches Mädchen; Gerstenberg schrak zusammen und entfärbte sich, doch schritt er schnell gefaßt

und indem sie mit zitternder Hand aus die Verlobung Gerstenberg's mit Emma Herz hinwies, fragte sie: „Hat das seine Richtigkeit?' Einen Augenblick flimmerte es vor Gerstenberg's Augen, und es war ihm, als lege sich ein schwarzer Flor auf sein Gesicht. „Setze Dich, Laura; fasse Dich; Du bist aufgeregt. Ich wollte über die Sache ohnehin mit. Dir reden.'. Er führte sie an das Sopha und drückte sie mit sanfter Gewalt^ indem er seine Hände auf ihre Schultern legte, auf dasselbe nieder. „Was ist da zu reden?' versetzte

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Volksblatt
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Page 7 of 10
Date: 30.06.1877
Physical description: 10
herbei; ein Schuß in dem Zimmer des Cvmmerzienrathes, der, wie man Wunkelle, in den letzten Tagen nschwermüthig' gewesen, konnte nichts Gutes bedeuten. Auch Emma und ihre Mutter hatten ihre Boudoirs verlassen; Emma stieß zuerst auf ihren Vater, der auf einem Sopha lag, auf dessen grünsammetnem Plüschüber zug sich eine Blutlache bildete, die langsam auf den Teppich des Bodens tropfte. Die Tochter wies die neugierige Dienerschaft streng zurück; nur die ihr treu ergebene Lisette durfte das Gemach

betreten. Frau Esther lamentirte, daß ihr Mann „sich ein Leid angethan habe.' „Mäßige Dich, Mama,'- sagte Emma; „Papa hat einen dummen Streich gemacht, aber wir müssen den Scandal zu vermeiden suchen. Sollen böse Zungen zu dem Unglück, das uns betroffen, auch noch Hohn und Spott häufen?' Sie brachte ihren anscheinend leblosen Vater in eine halbsitzende Lage und sagte, zu ihrer Mutter gewandt: „Die Kugel sitzt in der Brust; Papa lebt noch; Lisette hole schnell den Medizinalrath Scharf und auf neugierige

Fragen erklärst Du, ein Blutsturz habe den Herrn Commerzienrath be troffen.« — Lisette eilte davon. Keine Spur von Schmerz war bei der Tochter sichtbar, sie fürchtete nur den Spott und die Schadenfreude der Welt; Frau Herz saß neben dem Sopha, die Hände in den Schooß gelegt; sie ärgerte sich, daß der kostbare Teppich blutbefleckt war. Emma legte den Revolver in einen Schrank und öffnete einen Fensterflügel, um den unangenehmen Pulverge ruch abziehen zu lassen. Der Selbstmörder stöhnte tief

auf. „Nathan, welche Dummheit hast Du begangen!' sagte vorwurfsvoll seine Frau. ^ Die Augenlider des Mannes hoben sich und sein verglaster Blick irMe durch das Gemach. Emma rang die Hände; sie entsetzte sich weniger vor der That selbst, als daß so etwas in ihrem Haufe vorgekommen. Der Arzt erschien und fragte nach einer flüchtigen Untersuchung w unwilligem Tone: „Aber weshalb standen Sie Ihrem Manne nicht bei, weshalb wurde die Wunde nicht verbunden und der große Blutverlust gestillt?' . Frau Herz zuckte

. Vielleicht könnte eine Blutinfusion ihn retten; es müßte aber das Blut eines gesunden, kräftigen Menschen sein. Wissen Sie Jemand, der sich dazu hergibt? Ihre Frau Tochter etwa?' Die Frau schüttelte so heftig mit dem Kopfe, daß die steifen Ohr locken hin und her tanzten; sie wagte es gar nicht, an Emma dieses An sinnen zn stellen. Der Medicinalrath, ein alter, beleibter Herr mit silber weißem Haar, dessen rothes Gesicht in der blendend Weißen Halsbinde wie in einer Papierdüte steckte, überlegte

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 01.08.1873
Physical description: 8
Kafe chantant anzusehen, von dem sie viel hatten sprechen hören. G-sazt, gethan. Der Vorhang gebt auf und es be» Mut ein ziemlich mittelmäßiges Vaudeville, daS zu Aimdres spielt und durch einen Cancan erster Qua lität, getanzt vou „Mademoiselle Emma', geklönt von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) «Also es war der Sohn meines Administrator«, welcher diesen Morgen meiner Tochter den Schleier vom Gesicht gerissen, der sie insultkt hat. indem er «otz ihres WiverstrebenS versuchte, sie zu küssen?' Sir Archy

?' versetzte dieser kleinlaut. ^Mchester wur einfach, beinahe ärmlich gekleidet, -5^ «rwartet hätte. — habe» allein zu der Landstraße und bei so stürmischem, Mcht.m Wetter, welches für eine so zarte Dame ia, 5. Spazierengehen geeignet war. Wir konnte ' wer r» war. und wie virl weniger e« 'I ^ sah nur ein ewfach gekleidete«, junge« werden soll. Mademoiselle Emma erscheint auch und ihr Cancan hält, waS er oder vielmehr das Pro» gramm versprochen; aber diese Modemoisells Emma ist niemand

Anderer, als das Dienstmädchen von Ma dame M. und die Robe, welche die Cancanistm trägt» ist ihrer Herrin Hochzeitsrobe, auf welche diese so stolz , war. Aber ihren Höhepunkt erreichte die Entrüstunq von Madame erst, als sie erfuhr, daß die zartfühlende Emma bereis zum vierzigsten Mal mit dem k-ui'chen Hochzeitskleids angethan, den frivolsten aller Täuze ausgeführt habe! Eine Räuberbande. In den Gebirgstheilen der Bukowina, welche an das Geltet Siebenbürgens des Marmaroser Capitales und der Moldau grenz- bat sih

der Dachdecker das L-chen v-rloren hätte. Die beiden Frauen, auf die er fiel, blieben auf der Stelle todt.' (Postbeamten-Versammlung.) Im Ean- nonstrect Hotel in London tagte vor einigen Tagen eine zahlreiche Versammlung von Postbeamten, nament lich Briefträgern, unter Vorsitz des bekannten Agita tors George Potter, um ihrer Unzufriedenheit mit den bestehenden GehaltfätzenAusdruck zugeben. Diese Demonstration«»! des Postpersonales beginnen nachge rade einen Umfang anzunehmen, daß das Ministerium wohl Grund

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 29.11.1871
Physical description: 6
. Jetzt wurde es Emma doch ein Bischen warm um'S Herz — c:' Arthur hatte seinen ganzen Muth wieder — er hatte das Doku ment und keine Verantwortung, denn er — wukte eben nichts weiter. Jetzt stiegen sie die Treppe hinauf zum Zim mer deS Majors, der sich schon auf den Empfang vorbereitet hatte. — Die Thür ging auf und ein zu schreckliches Bild ! Der Verlust der Peshtigo Company wird auf 3 Millionen Dollars geschätzt, ohne die Verluste, die sie durch den Brand ihrer großen Magazine in Chicago erleidet

». Weitstand. R k. Sauptsediessstallä Illerall. Die Vorstehung. der Älte fiel fast vom Stuhl, als er Emma an der Hand Arthur's hereintreten sah. „Onkelchen,' rief dieser, „da ist meine Braut! — Kennst Du sie?' „Wa — wa — was?' stotterte der Major, während er vom Stuhl au-sprang, aber im näch sten Augenblick sprachlos wieder auf denselben zurückfiel, „Sie, Emma?' „Ja ich, Herr Major — wie ich gesagt, der Lieutenant mußte heirathen. Jetzt lassen sich auch, wenn Sie es wünschen

, über etwas Anderes noch ein PaarMorte reden' „Himmelbombenelement!' fuhr jetzt aber der Major wieder dazwischen, während Emma auf ihn zusprang und durch einen herzhaste» Kuß den Fluch erstickte — „und man kann ihr erst nicht bös sein,' setzte er wehmüthig lächelnd hinzu, als er in das strahlende, unbezwinglich bittende Auge des Mädchens sah. „Aber das nehme mir Keiner übel!' „Onkelchen, Onkelchen,' fiel jedoch Emma ihm schnell wieder ins Wort mit einem Seiten blick auf Arthur, „bst, nicht aus der Schule schwatzen' Sie wollten

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 20.11.1875
Physical description: 8
nicht aus, denn zur Thüre schaute ein zweite«, liebes Mädchengesicht herein, daS gar schelmisch lachte und neckisch mit den Augen zwinkerte, dann hob sich drohend ein Finger: „O Du bvseS Ding, bin ich Dir einmal darauf ge kommen !' DaS Mädchen, eine hübsche Brünette hüpfte in'S Zimmer. „Ei. ei, mein FrSuleiu, Sie singen Minnelieder und wie zärtlich! O Golt, eiae Geßner'sche.Schä- ferin kann es nicht besser — daö Feuer ! das Ge fühl ! Bist Du in der That verliebt, Emma?' ! „Ein Bischen, mit Deiner Erlaubniß

', war die schnippische Antwort. .Und darf man fragen —?' „Nichts da. Du hast «inen Bräutigam, das sei Dir genug, und ich — soll ich denn nicht auch lie ben dürfen!' Die Lebhaftigkeit womit Emma sich gebärdete und sprach und da« Schmollmäulchm, daS sie bei den letzten Worten wachte, stand dem niedlichen Figür- chen allerliebst. „Du bist sonderbar, Emma', sagte Marie köpf- schüttUnd und sie gedachte nicht weiter zu fragen, dennoch drückte sie die Neugierde gar sehr. „Ich will rathen Emma, wer es ist, sage

wie er ausschaut.' „Wie? Ach ich weiß es ja selbst nicht.' Marie machte große Augen, dann lochte sie hell auf, Emma aber machte^ ein trübseliges -Gesicht und seufzte: „DaS ist'S^eben, was mich so sehr traurig macht.' — „Aber Du lieber Himmel, ist denn Dein Geliebter im Mond?' „O nein, doch jedenfalls über uns.' „W e verstehe ich das?' k lir Vorosil klon Itoveri» Irievt I Iisvis 8. Laluri AevwikH .4uer LIumi« I Lrixsi I t'reieakl sterziiizl OossenjM LreuiiiiW Lrem-I ölüti'rj ?!»lseli Inrisdij Na» . b'mnem

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.11.1875
Physical description: 4
, Emma winkte ihm zu während Marie die Ankunft einer eleganten Kutsche gegenüber auf der Post mit einem laute» Ausruf der Freude und den eben auösteigenden jungeu Herrn mit heftigem Tuchschwenken begrüßte. Zugleich ver schwanden die Mädchen vom Fenster. ^..Welche liebenswürdige Geschöpft, sagte Jstvan zu sich, sie haben allen Anspruch auf meine größte Dankbarkeit, denn sie sind so gut und freundlich, die ersten Menschen, die mir nach langen LeidwStazen, «ach so vielen eiusameu Stunden, theilnehmeude

zu machen.' „Gute Nachrichten, für mich?' Da eilten die Mädchen herbei. Marie hing an Gabors Arm. «Meine liebe Braut', sagte er zu Jstvan und sein Gesicht strahlte. „Wie glücklich sind Sie mein Herr!' sagte Jstvan bewegt. Und Emma scherzte: „Es scheint, Graf, daß Sie, kaum frei geworden, sich wieder nach Fesselu sehnen?' „Nach Rosenbanden allerdings, wenn ich in Ihre schönen Auge» sehe, mein Fräulein, erwiderte Jstvan galant. Er bot Emma den Arm und die Gesell schaft ging der Festung zu. Auf dem Platze

bei diesem Feste uad Emma nachdem ste sich eine Weile in ihrem Zimmer eilige- schlössen gehabt hatte, erschien mit rvthgeweivtea Augen. Nun aber sah sie Jstvan nicht mehr aa und ließ eS in auffallender Weise geschehen, daß der erste Lieuteuant ihren Ritter machte und sie mit Huldi gungen überhäufte. Des andern Tages als sie kaum erwachte, brachte ihr Marie den letzten Gruß des Grafen, der bereits nach Ungarn abgereist war, da nach Gabor'S Mit theilungen ihn dort wichtige Dinge erwarteten. Emma zeigte

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 11.01.1878
Physical description: 6
Beilage zn Nr. 9 der Const. Bvzner Zeit»i-g, Freitag, it. Jänner «878. Ssjzaii 1877!78^ ?rkviäs unä Mintsrxartlisisii »7^ 6i^66 Hotel Allstria i Vom l. September bis 10. Dezember. < Frau RegieruvgSräthin v Kake und Tochter au» - Braunschweig. Herr Julius LoSzlenze Privatier au»! Raab. Herr C. Schwarzhoff, Banquier au» Petersburg. Herr C. Brewster mit Tochter au» Amerika. Herr Rit> ter Mathe» v. Bilabruck, k. k. Hauptmaun aus Wieu. Herr Vittor Dau» mit Gemalin, Reutier au» Berlin. Herr

. Frau Baro ma Böfelager au» Berlin. Herr v. Filustle, Banquier mit Familie au» Salzburg. Frau v. Adele» mit Familie, Private auS Wien. Herr Amster Gutsbesitzer mit Familie auS Graz. Herr v. Müller, Hauptmann aus Köln. Herr Niedechen mit Gattin, Baumeister aus Bonn Herr Burger, Großhändler aus Großwardein. Herr Käufler, Privat aus Wien Herr Weiß, Gutsbesitzer au» Agram Herr v. Schröder, Rittergutsbesitzer au» Schlesien, räulein Gabriele Jöl, Pianistin auS Wien. Herr Schmidtler, Sänger au« Wien. Hotel

Bt»dl Wintergäste im Dezember 1677. Frau Marie SimouS, JngenieurSgattin mit 2 Frau lein Töchter auS München. Herr A. Ritter v. Stein berg, k. k. Landesgerichtsrath, mit FrS'lein Tochter aus Ferlach. Herr Alfred Freiherr o Hackelberg mit Kam merdiener auS Linz. Herr N JustuS, GutSpächter aus Ungarn Herr Dr. Ludwig v. Braitenberg. k. k. Be- zirksr'chter auS Salzburg. Herr Freiherr v. Oelfen mit Gtmahlin und 3 Töchter au» Kurland. Herr Julius Szujbely, Oekonom mit Gemalin au« Ungarn. Hotel Bellevue. Bam

-Secretair au» Berlin. Herr Jo hann Ueberbacher, Realitätenbefitzcr Graz. Frau Wurm mit Mutter v. Zell. Fräulein Marisse uud Caroline Jawerzky aus 'Liüncheu. Herr Georg von Wedell mit Gemahlin aus Kechlinghauseu. Herr Fre.heir von Haan, k. k. StaMhaltereirath aus Linz Fräulein Emma Dub, mit Schwester >ius Wien Herr Paul Klein au» Bran denburg Madame Sonnenfels aus Rußland. Frau F. v. Eber» auS Dresden. Herr Freiherr v^n Branden- stein, k. sächsischer Major a D mit Gemahlin und Toch ter aus Dresden. Herr

Jgnaz Vogler, Handelsmann aus Obersdorf. Herr A. G. v. Steiuach mit Frau Th. Laam auS Wien. Herr v Bilow, k. schwedi>cher Kam» merherr mit Gemahlin aus Schweden. Fräulein o Poppe au» Scho tland. Frau Bertha Äeiß mlt Tochter aus Straubing. Herr Giesebrecht, Gutsbesitzer mit Frau au» Danzig. Herr Klein, Architeet aus München. Hotel Kreuz. Herr Julius Hagms, Premierlieutenanl au» Mün chen. Herr D. Rigauer, prukt Arzt mit Gemahlin au» München. Herr Stürzer, k. k.j Hauptmann au» Bam- berg. Fräulein

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