in der Wildschönau. Um 12 Uhr mittags war Sammelpunkt bei der Gratten- brücke, sodann ging es in fröhlicher Stimmung dem Ziel er es zwar, in einem Hotel zweiten Ranges abzusteigen, doch ein undefinierbarer Drang trieb ihn, in dem vornehmsten Hotel Quartier zu nehmen. Nachdem er sich im Wtrium in das Fremdenbuch ein getragen hatte, ließ er sich in der zweiten Etage ein Zimmer anweifen, dessen Fenster auf die Liverpool-Street hinaus führten. Er zog sich um — Gesellschaftsdreß, und begab sich in das exquisite
Hotelclase, wo er sich in die „Times" ver tiefte. Storch schien wie umgewandelt, seitdem er das Hotel betreten hatte, und es war wunderbar, mit welch sicherer, weltmännischer Gewandtheit er nun auftrat. Wohl eine Stunde blieb er hier sitzen. Dann erhob er sich, kleidete sich in seinem Zimmer zum Ausgang um und verließ daS Hotel. Als er wieder zurückkehrte, war es elf Uhr vorbei, und mit Befriedigung gewahrte er, daß mit dem Anbruch der Nachtzeit auch das hastende Toben und Jagen eines inter nationalen
Völkergemisches in dem Hotel abgeflaut war. Der Portier saß schlaftrunken in seiner Loge. Im Vestibül befand sich kein Mensch. Storch trat an den Portter heran und bat ihn, Ein sicht in das Fremdenbuch nehmen zu dürfen, was ihm dieser bereitwilligst, ohne eine Frage zu stellen, gewährte. Während der Kommissar nun die letzten Seiten des mächtigen Buches überflog, mußte er daran denken, daß in den Schristzügen der Charakter eines Menschen sich aus- gen sollte, und mußte unwillkürlich lächeln. Es konnte gar
nicht so viele Charaktere geben, als hier in diesem einzigen Buche verschiedene Handschriften vertreten waren. „Wieviel Gäste steigen wohl täglich in ihrem Hotel ab?" fragte er. um schließlich nur etwas zu sagen. „Hundert, Sir!", war die lakonische Antwort. Plötzlich stutzte er jäh. Ja, war denn das möglich?! Da stand es, unter dem gestrigen Datum: Ramon Clifford nebst Frau! Storch hätte aufjubeln mögen. Zwei Zimmer in der ersten Etage hatten für belegt. entgegen. Am Wege eine einmalige kurze Rast
. „Wir haben es", so fuhr der Kursbericht vom II.Aumst 1838. Wiener Valuten Sdiillinge Züricher Devisen Franken Amerikanische. . • 7.03 Berlin 1.22 Deutsche 1.68 —.72 Englische 34.32 New York .... 5.14 Französische . . . —.27 London 25.04 Italienische.... —.37 Paris ...... —.20 Schweizer .... 1.37 Mailand ..... —.26 Tschechische .... —.20 Praa —.15 „Sind die Herrschaften von Zimmer 87 und 88 noch im Hotel anwesend?" Der Portier nahm einen kurzen Einblick in die Liste und antwortete bejahend. Um keinen Verdacht