Tabakregie Verhältnisse herrschen, die zumindest eine grenzenlose Verschwendung mit öffentlichen Gelbem und eine unbeschreibliche Mißwirtschaft behaupten. So wird, und zwar unwidersprochen, auch in verschiedentlichen Veröffentlichungen berichtet, daß zwar der. Verkauf der Tabakfabrikate nach den Grundsätzen stattfindet, die für einen staatlichen Betrieb und für st a a t l i ch e Geldwirtschaft herrschen, daß aber der Einkauf von Roh stoffen einer p r i v a t e n Aktiengesellschaft, der Austria
A. G., übertragen wurde, ohne daß hiefür irgend eine gesetz liche Genehmigung vorläge. Der Großaktionär dieser privaten Gesellschaft, namens Zsolnay, soll für eine Geschäftseinlage von 1.2 Millionen, von der er nur die Hälfte mit 600.000 8 eingezahlt habe, einen jährlichen Reingewinn von 1,920.000 8 beziehen. Dagegen soll der Durchschnittspreis pro Kubikzentner des von der Tabakregie bei der Austria eingekauften Tabaks im Jahre 1926 448 8 betragen haben und im Jahre 1931 auf 648 8 ge stiegen fein, nachdem
er 1928 523 8,1929 634 8 und 1930 618 8 betragen habe. Dieser Preissteigerung stehen angeblich Welt markpreise gegenüber, die seit dem Jahre 1926 wesent lich gesunken sind. Die Tabakregie soll überdies der Austria A. G. ihre Jahresbezüge im vorhinein, und zwar in Devisen, bezahlen und dafür auch noch minderwertige Tabaksorten beziehen, da ihr die von anderen abgelehnten, unverkäuflichen, weil minderwertigen Sorten, geliefert werden. Es wird behauptet, daß, wenn man die gesunkene
T a b a k p r e i s e, die von der Tabakregie gekauften minder- wertigenSorten und den Einkaufspreis vergleiche, die Tabakregie der Austria A. G. mehr als das Dop pelte des Weltmarktpreises für Tabak bezahle. Die Austria soll daher auch Reingewinne von Millionen von Schillingen erzielen. Derzeit sind solche Verhältnisse u n e r t r ä g l i ch e r denn je. Es ist eine wichtige Aufgabe der Kammern für Handel, Gewerbe und Industrie, auch auf derartige Vorkommnisse ihr Augenmerk zu lenken, die verantwortlichen Faktoren im Staate auf derartige