Rettungsmannschaft auf der Heßhütte ein; sie setzte nach einstündiger Rast gemeinsam mit einer aus Wien herbeigeholten Gruppe der Wiener Austria-Bergsteigerschaft, die unter Führung Karl P o p p i n- g e r s stand, den Aufstieg zum „Dachl" (eine an die Roß kuppe anschließende Kammbildung) fort und langte dort um 6.30 Uhr ein. Das Dachl war tief verschneit. Die Rettungsarbeiten begannen mit dem seilgesicherten Ab stieg des bekannten Grazer Felsgehers Raimund Sch in ko, der der Admonter Rettungsmannschaft
angehörte. Die Ret tungsmänner trafen um 9 Uhr vormittags ungefähr 300 Meter unterhalb des Ausstieges aus der unmittelbaren Route der Nordwestkante, mithin ungefähr in der Hälfte zwischen dem Heinriß und der sogenannten Hangelleisten, mit Frau Rot- Tilger (nicht Tilgener) zusammen, die in der Wand gut ge sichert war und fortwährend um Hilfe schrie; sie trug Ueber kleider, die ihr kameradschaftlich und edelmütig ihr Gefährte, der Beamte Wolf Stadler von Wolsfengrün, Mitglied der Wiener Austria
L i ch- der Rotzkuppenkante. wartet. Loidl und Gendarm Adolf Schuhmann stiegen vom Dachl aus, auf dem die restliche Wiener Austria-Mann schaft die umfangreiche Sicherung durch zahlreiches Seilwerk besorgte, sofort in die Nordseite der Roßkuppe ein. Als Loidl den Standort der Frau Rot-Tilger erreichte, übernahm er die Führung des gesamten Rettungswerkes; er leitete nun die schwierige Auffeilarbeit, die insofern mühe- und gefahrvoll verlief, als die Wienerin erschöpft und stark mitgenommen und ein Teil der Mannschaften
infolge der Kälte und des heftigen Windes am Ende der Kräfte war. Die Arbeit stellte an alle Beteiligten, an ihr technisches Können und an die Kräfte ihres Körpers und Willens ungeheure Anforderungen. Nur eine so vorzüglich durchgebildete Mannschaft, wie sie die Admonter Rettungsstelle und die Wiener Austria-Bergsteiger- schast stellte, konnte die mit höchster Lebensgefahr verbundene Aufgabe erfüllen. Zwölf Stunden Arbeit, für die insgesamt 600 Meter Seil verwendet wurden, verrannen, bis endlich
nachts um 22 Uhr der Ausstieg erreicht war und gespmsterhaft die Scheinwerfer und Taschenlampen aufleuchteten, um das Gesicht der geret teten Frau zu erhellen. Dem Verlangen der Austria-Mannschaft, auf der Kuppe in einem Freilager zu nächtigen und den Ab stieg zur Heßhütte wegen der starken Erschöpfung der Mann schaften erst Mittwoch früh anzutreten, widersetzten sich die Admonter Bergführer ebenso wie die Gendarmeriepatrouille aus Admont, die ein solches Biwak aus verschiedenen Grün