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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 10.03.1858
Physical description: 8
Das Hotel des Kaisers Josef des Zweiten. Geschichtliche Episode aus dem achtzehnten Jahrhundert. (Schluß.) Die vier Pferde deS vermeintlichen PostknechtS waren rasch angespannt. Zm Nu hatte man den engen Ort hinter sich, und in allem Reize deS er wachenden Frühlings lag die schöne Landschaft, die von allen Seiten die Hauptstadt umgibt, vor den Blicken der Reisenden. Die muntern raschen Pse?k>e dcS Viergespanns, der eben so muntere, und wie sich ergab, mit seinen ari stokratischen Gesichlsmgen

befehlen Sie abzusteigen?' fragte der Postknecht, alS sie am Thore anlangten. »Man hat mir den König von England empfohlen', versetzte der Graf von Falkenstein. „Sehr wohl!' war die kurze Antwort. Durch enge Gassen der Altstadt fuhr man bis zu dem be zeichneten Hotel. DaS Hotel ermangelte deS Schildes, welches derlei Gebäude in Her ganzen Welt an der Stirne zu tragen pflegen; wohl aber verriethen die über dem Thore eingeschlagenen eisernen Hacken, daß ein Schild vor ganz kurzer Zeit hier weggenommen

worden war. Als man sich dem Hause näherte, trat ein wohl gekleideter Mann baarhänptig anHden Wagen, und entschuldigte in ehrerbiethigster Weise den Hotelbesitzer, daß «S ihm in diesem Augenblicke unmöglich sei, Gäste zu beherbergen , indem derselbe krank sei, fein Hotel verschlossen habe, und sich nicht entschließen könne, die Leitung desselben fremden Händen anzuvertrauen. „Ein seltsamer Grund, cin wahrer Schwabenstreich.'' sagte der Kaiser, „aber eS thut nichts zur Sache. Schwager, fahre

Buchstaben stand über die ganze Breite desselben: »Hotel zum römischen Kaiser.' Ehe die Reisenden noch Zeit hatte», sich von ihrem Eistaunen zu erholen, lenkte die Kutsche bereits in daS Hnuplibor ein. Eine dreimal gezogene Klingel, welche ihre Töne weitdin durch daS umfängliche Ge bäude erschallen ließ, lockte auS allen Ecken und En den die HauSleute hervor. An den Wagenschlag er schien der Herr deS Hauses, den Grasen aus'S Eh» surchtSvollsie willkommen heißend. „DaS scheint mir aus'S vollkommenste

unter freiem Himmel stehen; führen Sie mich in Ihr HauS alS Ihren Gast, immerhin eine Unbequemlichkeit, die ich Ihnen gerne erspart haben würde. Vor Allem aber erklären Sie mir noch einige kleine Räthsel in dieier Sache.' Die Baronin Obernkirch, geborne Walvner (in ihren Memoiren) erzählt hierüber: »Der Herzog schrieb an den Kaiser, und stellte ihm sein Schloß während seines Aufenthaltes in Stuttgart zur Verfügung; der Kaiser lehnre aber daS Anerbieten ab, und wollte lieber in einem Hotel absteigen

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