3 Zimmer, Küche, Kabinett, jederzeit beziehbar, zu vermieten. Näheres in der Verw. d. Bl. Ein Schwurgerichtsfall über die Sprengstoffunöe im Hotel Reisch Am Donnerstag, den 4. Oktober, mußte sich der 24jährige Hoteldiener Martin Hacksteiner, gewe sener Angestellter der Reischhotels, vor dem Schwur gerichtshof des Innsbrucker Landesgerichtes wegen Verbrechens nach Par. 6 des Sprengstoffgesetzes ver antworten. Inhalt der Anklage: Ueber Auftrag des Sicherheitsdirektors hatte die Gen darmerie am Abend
des 25. Juli im Zusammenhang mit den Ereignissen in Wien bekannte Tiroler Na tionalsozialisten zu verhaften. Unter den Verhafteten in Kitzbühel befand sich auch der als Nationalsozialist und SA.-Mann bekannte Marttn Hacksteiner. Bei einer Durchsuchung seiner Taschen fand man drei Sprengkapseln und drei Pistolenpatronen. Hacksteiner gab, über deren Herkunft befragt, ausweichende Ant worten. Da Hacksteiner zu dieser Zeit als Bürobur sche im Hotel „Reisch" tätig war, nahm die Gen darmerie in dem Dachzimmer
, das Hacksteiner im Hotel bewohnte, eine Durchsuchung vor. Hiebei fand man in seinem Kasten in ein Papier emgewickelt, aber bereits geöffnet, ein Paket vor, das 73 mit Bleiazid gefüllte Sprengkapseln, eine mit Dynamit gefüllte Sprengröhre, den Kopf einer 'Stielhandgra nate und über 600 Schuß Pistolenmunition verschie densten Kalibers enthielt. Im Laufe weiterer Durchsuchungen wurden in einem Abteil der Hotelgarage bedeutend größere Mengen von Sprengkörpern gefunden, darunter auch ein Handgra- natensttel
, und ihrer SA. gewesen zu sein, will sich aber seit dem Verbot der Partei nicht mehr politisch betätigt haben. Seit August 4933 habe er nach langer Stellenlosigkeit den Posten eines Büro dieners im Hotel „Reisch" bekommen. Eines Tages sei em ihm namentlich unbekannter Mann, von dem er nur wußte, daß er Nationalsozialist war, ins Büro gekommen und habe ihm jenes Paket übergeben, mit der Bitte, es aufzubewahren und recht darauf Obacht zu geben. Es werde in einiger Zeit wieder abgeholt. Als er das Paket aufhob, habe er geglaubt, der Schwere
schaffen wollen, habe sich aber aus Furcht vor seinen SA.-Kameraden und aus Angst, sei ne Stelle rm Hotel zu verlieren, nicht ge traut. Außerdem sei es zu riskant gewesen, bei Tag mit den „Sachen" auf die Straße zu gehen und bei Nacht soviel Hilfspolizei auf dem Weg gewesen, daß er erst recht „den Hut auf" gehabt hätte. Der Staatsanwalt: Der Staatsanwalt wies in seinem Schlußantrag auf das erste Geständnis Hacksteiners vor der Gendar merie hin, das er nun abzuschwächen versuche. Sei ne Verantwortung