an, die Kommis flogen hin und her, denn die Frau Gräfin ließ sich die Waaren zur Ansicht im Wagen vorlegen und nach kurzer Zeit war man aller OrtS handelseinig. Die Gnädige fand nichts zu theuer, sie machte große Bestellungen, ersuchte die Waaren ihr am Donnerstag inS Hotel zu bringen, woselbst auch sogleich Zahlung erfolgen werde und nahm von allen Gegenständen eine größere Muster-Kollektion gleich mit. Am Donnerstag Vormittag fuhr die Gräfin auch bei der Firma M.yer's Söhne vor und suchte
dort einen Schmuck im Werthe von 25—30000 fl. auS. Dieser Schmuck sollte Nach mittags zwischen 2 und 4 Uhr inS Hotel gesandt werden, worauf der Juwelier aber nicht einging. Er war von einem internationalen Schwindler lchon einmal in empfindlichster Weise geschädigt worden und erklärte daher bestimmt, er sende nichts mehr in ein Hotel. Daraus hin zog die Gräfin ihren Auftrag zurück und fuhr zu dem Juwelen-Geschäfte von A. D. Hauptmaun und Komp. Von den ihr hier ro'getegten Schmuck suchen suchte
; auch von aller Unreinigkeit frei an Haut und Haar und! Gewandt So auch bei Kindern. DaS soll Zeichen sein. »Wer nun die sieben Gelübde geloben und halteu .will. der trete hervor und reiche mir die Hotel, waS demselben auch recht war. ES war Nachmittags 4 Uhr. Der Juwelier war gerade im „weißen Roß' erschienen, hatte den Schmuck abgetiesert und harrte, nebst andern Geschäfts- leuten, tie sich eingefundm hatten, in einem Vorzimmer der Frau Gräfin, der Zahlung, da wurde die Aufmerksamkeit der Wartenden plötzlich
war rasch gegeben? die Frau Gräfin hatte, als der Schmuck in ihren Händen war, sich auf französische Manier empfehlen wollen. Zu diesem Zwecke halte sie Männerkleider angezogen und während der Sekretär mit der Beute daS Hotel durch den Hinteren Ausgang verlassen sollte, ge dachte ti Gräfin, geschützt durch ihre Verkleidung, unbehelligt durch die Einfahrt zu kommen. Aber sie hatte die Rechnung ohne den Portier gemacht. Dieser, ein alter PraktikuS, Hütte zu der ganzen Gräflichkeit von Anfang kein rechtes
Vertrauen und sich vorgenommen auf daS Thun und Treiben der Gnädigen und ihres Sekretärs ein scharfes Auge zu haben. Als er nun Plötzlich ein schwäch- tiges Bürschlein die Treppe herunter kommen sah, daS er sich nicht erinnerte, in das Hotel eintreten gesehen zu haben, hielt er daS Herrlein an, schaute ihm unter den breitrandigen, tief in der Stirne sitzenden Filzhut und erkannte die — Frau Gräfin! Dem Herrn Sekretär, der sich, wie gesagt, durch das Hintere Thor drücken wollte, erging es nicht besser