Sie Jtalia in Lon-, don treffen?' < - „Ich sollte sofort nach meiner Ankunft ins Hotel Metropole fahren—- vergangenen Abend um neun Uhr,' entgegnete sie. > „Wenn sie mich bis Mitternacht nicht, aufgesucht hätte, sollte ich mich zur Ruhe begeben und am frühen Morgen weitere Mitteilungen erwarten. Diesen Morgen empfing ich nun einen Brief, der dasselbe gehimnisvolle Zeichen trug, und der mir » mitteilte, daß Jtalia mich nicht auf gesucht hatte, und daß ich zu Ihrem Hause fahren sollte, wo sie wohne
6 „Bozner Nachrichten', Samstag. Einen Tag Rönigin . . Roman von I.. S. .F l e t ch e r. ^^ (15. Fortsetzung.) ' Sie machte eine'abwehrende Handbewegung, als ob sie keiner persönlichen Versicherung bedürfe. . /,Wie ich Ihnen sagte,' fuhr sie fort, „bin ich die Oberin des Klosters Sacre Coeur bei Genf, in dem Jtalia erzogei wurde; sie verließ uns erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit. Ein- oder zweimal schrieb sie mir von Paris, wo sie mit ihrem. Vater lebte —' Ich sah'einen willkommenen
sie ein fremdartiges Briefblatt. Ich besah die Adresse, die Postmarke, die Daten — ja das waren Zweifellos echte Dokumente. Ich fühlte, daß hier endlich eine Person war, die mir einen Lichtstrahl in das geheimnisvolle Dunkel Wersen konnte, das Jtalia umgab. „Danke,' sagte ich. „Bitte die Unterbrechung zu ver zeihen/ aber der Anblick dieser Briefe hat mir vieles klar gemacht. Bitte fortzufahren.' -„Ich wollte eben erzählen,' fuhr sie fort, „daß ich nach Empfang des letzten Briefes von Jtalia — er ist, wie Sie sehen
, aus Paris vor ungefähr fünf Wochen datiert — nichts mehr von ihr gehört habe bis vor drei Tagend Da erhielt ich eine Mitteilung, daß sie in London und in großer Gefahr sei, und daß ich kommen und ihr unverzüglich helfen müsse. Darum bin ich hier.' / ' ' : - Ich starrte sie in ungläubigem Erstaunen an. „Sie erhielten eine derartige Mitteilung von Jtalia?' rief ich aus. - - „O, nicht von Jtalia!' entgegnete sie rasch. ^ „Nein, Von jemand anderem.' - , „Ah! darf ich.fragen,- von wem?' Sie schien unruhig
bin, aber unter diesen Umständen kann ich nicht anders. Sie müssen wissen, das Jtalia als fünsjähriges Kind in unsere Obhut gegeben wurde. Ihr Vater, Professor Ro matti, der damals Sprachunterricht in Genf gab, brachte sie zu uns. Er erklärte mir, daß er kein Katholik sei und auch nicht wünsche, daß seine Tochter katholisch werde, aber er bitte, daß sie fromm im christlichen Glauben erzogen werde.' . . „Also ist Jtalia keine Katholikin?' fragte ich. . „Wcht.durch Bekenntnis, Herr,-aber sie ist in christlicher Glaubenslehre