das Central-Hotel „Alte Post', wo das Arrange ment der vielen, alten Sachen großen Beifall fand. Seine Hoheit erkundigte sich mit lebhaftem Interesse nach der Voll endung der Jaufenstraße und versprach-Herrn Kleewein an läßlich einer Jansen fahrt sicher in der „Alten Post' abzu steigen. Nachdem sich die hohen Herrschaften noch ins Frem denbuch des Hotels eingeschrieben hatten, wurde die Reise fortgesetzt. Hoher Besuch in Riva. Se. Hoheit der Herr Erzherzog Josef Ferdinand, Divisionskommandeur in Linz
aber kam er in seiner dienstlichen Eigenschaft als General und darum wurde auch dafür gesorgt, daß von mili tärischer Seite die Aufstellung von Ehrenposten nicht verab säumt werde. Tatsächlich spazierten denn auch zwei stramme Söhne des Vaterlandes in des Kaisers Rock vor dem Hotel auf und ab. Auf die Fragen der Neugierigen, die vorüber gingen, gaben sie natürlich, wie ihre Vorschrift ist, keine Antwort, dennoch sprach es sich bald herum, daß in dem Hotel Erzherzog Josef Ferdinand abgestiegen sei. Ehr
furchtsvoll flogen viele Blicke zu den Fensterreihen des Hau ses, und manche, die besonders gute Augen haben, wollten sogar die Gestalt oder doch mindest den Kopf oder den blon den Vollbart des erzherzoglichen Gastes erblickt haben. Einige Neugierige pflanzten sich in der Nähe des Hotels „Sonne' — denn von diesem reden wir die ganze Zeit —- auf und warteten, ob sie nicht vielleicht zufällig den Erz herzog sehen könnten, wenn er das Hotel verlassen und eine Ausfahrt in seinem prächtigen Automobil
unternehmen würde. Die Geduld der Harrenden wurde aber nicht gekrönt durch die Erfüllung ihres heißen Wunsches, und als die Posten wieder eingezogen wurden, ohne daß Von der kaiser lichen Hoheit nur ein Rockzipfel zu sehen ^ gewesen wäre, schlichen sie mißmutig und erstaunt hinweg, denn sie konnten sich nicht erklären, wie der E^herzog aus dein Hotel habe herauskommen können, ohne von den scharfen Augen entdeckt, zu werden. Man wußte ja, daß der Erzherzog ein eifriger Luftschiffer
ist, aber selbst wenn er aus dem heute nicht mehr außergewöhnlichen Luftwege davongefahren wäre, hätte man ihn sehen müssen . . . . Ja, die Sache ist merkwürdig, höchst merkwürdig und seltsam. Denn zur selben Zeit war in einer Jnnsbrucker Kaserne eine große Aufregung, weil Erzherzog Josef Ferdinand schon seit einigen Stunden im Hotel „E urope' wohnte und dort von einem Ehrenposten nichts zu sehen war. Mein Gott, Irren ist halt menschlich! Todesfall. In Levico/wo sie zur Kur weilte, ist vor eini gen Tagen Frau Miaria Gräfin